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SR Extra Time: Crusaders patzen in Melbourne
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 16. Mai 2012

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Die Chiefs müssen für den Rest dieser Saison auf All Black Richard Kahui verzichten

Im Kellerderby des Turniers gegen die Lions konnten die Blues endlich einen Sieg einfahren. Obwohl die Gäste aus Südafrika mit 0-3 in Führung gingen punkteten ab der 17. Minute nur noch die blauen aus Auckland. Michael Hobbs eröffnete mit einem Versuch der dann auch noch erhöht wurde. Nach einem verwerteten Straftritt gingen die Teams mit einem knappen 10-3  in die Kabinen. In der zweiten Hälfte machte sich der starke scrum der Neuseeländer immer bemerkbarer und führte zuerst zu einem Versuch von Ersatz-9er Alby Mathewson der von seinem Zweite-Reihe-Spieler direkt aus dem zerfallenden Scrum den Ball aufgepoppt bekam und einen Spurt über die Trylinie einlegte. Die Erhöhung blieb aus und es stand nach 56 Minuten 18-3 für die Blues. In der Überspielzeit gelang den Blues wieder mit einem Scrum als Ausgangspunkt der finale Akt. Kapitän Luke Braid hob den Ball aus dem Gedränge auf und wurde dann von seinen Kollegen über die Linie gedrückt. Hätte Stand-Off Gareth Anscombe nicht nur vier von acht möglichen Kicks aufs Tor verwandelt hätte da Ergebnis noch deutlicher ausfallen können, so blieb es beim 25-3. Die Blues haben somit den letzten Platz in der Tabelle an die Lions abgegeben, die möglicherweise auch ihren Platz in der Super Rugby Konkurrenz 2013 an die Southern Kings abgeben müssen, da dieses Team einen Super XV Platz in Südafrika zugesprochen bekommen hat und eine Erweiterung des Turniers auf sechs südafrikanische Mannschaft ausgeschlossen wurde.

Die Waratahs empfingen den Spitzenreiter die Bulls. In einer munteren Begegnung machten die Australier den ersten Try in der 16. Minute der von den afrikanischen Bullen in der 24. Minute beantwortet wurde. In der zweiten Halbzeit gelang wieder den Bullen ein Versuch mit Conversion zum 16-17 aus Sicht der Waratahs. Diese kämpften sich aber zurück und erhöhten den Punktestand auf 21-17, ehe weitere Straftritte auf beiden Seiten zum spannenden 24-20 führten. In der 78. Minute zeigte der Bullensturm dann doch noch einmal was in ihm steckt und so konnte der Versuch zum Sieg erzielt werden – 24-27. Zum zweiten mal in Folge gelang den Südafrikanern ein knapper Erfolg gegen eine australische Mannschaft, allerdings wieder ohne komplett zu überzeugen.

Die Highlanders empfingen die Hurricanes aus Wellington. Nach Tries von Noakes und Thomson führten die Gastgeber zur Halbzeit noch mit 14-9 bevor in der 49. Minute den Canes der Anschluss gelang und schließlich in der 75. Minute auch bei dieser Partie ein später Versuch die Entscheidung zugunsten der Gäste brachte. Julian Savea fand nach einer Schere mit Tim Bateman eine Lücke in der Verteidigungslinie und sprintete über die Mallinie. Der junge Spielmacher Beauden Barrett erhöhte zum 20-26 Endstand für die Hurricanes und konnte den Sieg doppelt feiern, da er danach in das All Blacks Trainingslager zur Vorbereitung der Testspiele im Juni eingeladen wurde.

Die Überraschung der Runde gelang den Rebels aus Melbourne die vor leidgeprüftem eigenen Publikum die Finalisten von 2011, die Crusaders, eindeutig besiegten. Nach der starken Vorstellung von letzter Woche gegen die Bulls, die leider noch nicht den vollen Erfolg gebracht hatte, durften sich die, offensichtlich endlich in Form kommenden Melbourner diesmal über ein 28-19 freuen. Die Rebellen machten durch Scrum-Half Nick Phipps in der 12. Minute auch den ersten Try, bevor Sam Whitelock für  für die Crusaders ablegen konnte. Davor hatte allerdings die Nummer fünf der Australier Hugh Pyle ein gewaltiges Tackle an Crusaders Full Back Tom Marshall hingelegt, Marshall wähnte sich bei seinem Sprint schon in Sicherheit bevor er von dem zweite Reihe Spieler mit einem Hechtsprung in voller Streckung doch noch zurück gehalten wurde. Davon profitierte allerdings lediglich der Whitelock (ebenfalls Nummer 5) der den Ball nur noch auf zu heben brauchte und über die Linie zu tragen. Zur Halbzeit führten, nach einigen Kicks aufs Tor, die Crusaders 10-19. Nach der Pause und Straftritten für die Rebels verkürzte sich der Abstand auf drei Punkte ehe Nick Phipps erneut für die Australier ablegen konnte und mit der Conversion die nunmehrige Führung der Gastgeber auf 23-19 anwuchs. Kurz darauf kam der emotionale Höhepunkt des Spiels als Veteran Stirling Mortlock einen Pass der Crusaders abfangen konnte und in Richtung Trylinie der Neuseeländer sprintete, allerdings bald bemerkte, dass seine Geschwindigkeit nicht reichen würde um das Ziel zu erreichen und er somit an den zu Hilfe eilenden Vuna abgab, der zwei Verteidger auf sich zog und im Stile eines Doppelpasses Mortlock frei spielte der nun wiederum ungehindert zum punkten kam. Den Schlusspunkt aus Sicht der für die Crusaders verkorkste Partie setzte Kapitän Richie McCaw, der in der Überspielzeit einen Pass fallen und somit die Bestrebungen zumindest einen Defensivbonuspunkt zu ergattern scheitern ließ. Es scheint, dass die Rebels den Abgang von Danny Cipriani und die Verletzung von O’Connor gut verkraften, es ist allerdings bedauerlich, dass sie erst so spät zu Form gefunden haben, sofern man nach zwei gelungenen Partien bereits von so etwas reden kann.

Die Sharks hatten in Durban die Western Force aus Perth zu Gast, erwiesen sich aber wenig zuvorkommend und schickten die Australier mit 53-11 Punkten wieder nachhause. Zunächst sah es in der ersten Halbzeit noch ein wenig nach Arbeit für die Sharks aus. Die Forwards erarbeiteten sich in der 16. Minute einen Versuch über mehrere Angriffsphasen der in Wellen gestaffelten Stürmer nach einem Line-Out. In der 32. Minute schlüpfte Verbinder Lambie durch die Linie der Australier und spielte im richtigen Moment weiter um die Führung zum 17-6 auszubauen. Gleich nach Wiederbeginn gelang den südafrikanischen Haien ein weiterer Verusch nachdem die Force kurzfristig die Tackletätigkeit eingestellt hatte. Dann war es Lwazi Mvovo der innerhalb von fünf Minuten der Mannschaft aus Perth endgültig das Genick brach, als er zweimal innerhalb der eigenen 22-Meter-Linie einen Pass abfing und über das ganze Spielfeld sprintete. Zuerst gelang ihm noch auf relativ normale Art der erste Streich, doch den zweiten fing er mit dem Fuß ab und spielte sich den Ball danach in die Hände um zum Spurt anzusetzen. Im Anschluss durften die Stürmer der Sharks noch zweimal ihre Fähigkeiten mit schönen Versuchen beweisen ehe der Force in der Schlussminute noch ein Try zuerkannt wurde bei dem eventuell nach Videoanalyse ein Fuß die Touchline berührt haben könnte. Am Ergebnis hat dieser allerdings nicht viel geändert und somit stand es beim Pfiff des Schiedsrichters 53-11 für die Sharks.

Die Stormers haben sich im südafrikanischen Duell mit den Cheetahs denkbar schwer getan. Lagen sie zur Halbzeit nach einem Versuch und drei Penalties noch mit 16-0 vorne, machten es die Wildkatzen dann doch noch spannend und kamen durch Tries von Danniler und le Roux mit jeweiliger Conversion noch an die Stormers heran. Letzten Endes gelang es den Kapstädtern jedoch die knappe Führung über die Runden zu bringen und einen wackeligen 16-14 Sieg zu feiern.

Am Sonntag kam es zum vermeintlichen Highlight der Runde mit dem Spiel des Vorjahresgewinners, den Reds, gegen die bis dahin Tabellenführenden Chiefs. Den Reds gelang, wie schon in der Woche davor gegen die Crusaders, ein Blitzstart als sie dank einer Interception in der 4. Minute den ersten Try verbuchen können. Danach kommen die chiefs ins Spiel und scheinen mit drein versuchen in Folge das Spiel zu kontrollieren. Zuerst kommt Sonny Bill Williams zu einem leichten Versuch direkt unter den Stangen, als in Verbinder Aaron Cruden perfekt in Szene setzt und er fast nur mehr einlaufen muss. Danach kommt in der 33. Minute Dritte-Reihe-Spieler Liam Messam zu einem schönen Try und dann ist es wieder einmal Zeit für einen Versuch von Tongas erste Reihe Ass Arizona Taumalolo der sich in der 38. Minute zu seinem achten Saisontry durchtankt. Noch in der Überspielzeit der ersten Hälfte können die Reds durch Verbinder Ben Lucas Versuch und Conversion auf 15-22 aus Sicht der Reds verkürzen. Und gleich nach Beginn der zweiten Hälfte kann Nummer 8 Scott Higginbotham einen weiteren Try legen, die Conversion passt auch – 22-22. Der bisher in dieser Saison eher blass gebliebene Will Genia kann dann mit einer sehenswerten Einzelaktion und einem Sprint über 60 Meter die Australier mit 27-22 in Führung bringen, auch diesmal mit Extrapunkten 29-22. Nachdem die Chiefs letzte Woche bereits gegen die Lions eine Schwäche offenbart hatten, nämlich ihre Verteidigung bei Gassen, konnten auch die Reds dank eines schönen Mauls nach Line-Out zu Punkten kommen, ehe die Chiefs ihrerseits noch einmal auf 36-27 verkürzen konnten. In der 65. Minute kam es dann noch zu einer kleinen Verwirrung als Reds-Schluss Luke Morahan Sonny Bill Williams beim Tackle aushob und verkehrt und somit regelwidrig zu Boden brachte, allerdings hat sich der Linienrichter, der das Vergehen dem Hauptschiedsrichter meldete, in der Hektik die Nummer des Täters nicht gemerkt und somit blieb das Vergehen während des Spiels ungeahndet, erst im Nachhinein, also nach dem Spielende wurde Morahan von einer Disziplinarkommission verwarnt. Nach weiteren Penalties für die Reds stand es zum Schlusspfiff 42-27 für die Gastgeber in Brisbane. Bedauernswert neben der Niederlage ist für die Chiefs auch die Schulterverletzung von All Black Richard Kahui, der für den Rest der Saison ausfallen wird.

In der Zwischenzeit hat sich Stephen Larkham zu den Gerüchten, er könnte bei den verletzungsbedingt geschwächten Brumbies ein Comeback feiern eine deutliche Absage erteilt und somit wahrscheinlich viele ältere Semester ein wenig enttäuscht.

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