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TotalRugby-Vorschau: HRK empfängt Meister Pforzheim im Spitzenspiel, TSV und RCL im Abstiegsduell
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 12. Mai 2017

Symbolbild: HRK und TVP wollen hoch hinaus, im Duell entscheidet sich wem ein Heim-Halbfinale vergönnt sein wird. Foto (c) Seufert-Chang
Symbolbild: HRK und TVP wollen hoch hinaus, im Duell entscheidet sich wem ein Heim-Halbfinale vergönnt sein wird. Foto (c) Seufert-Chang

Diese Bundesliga-Saison ist die wohl spannendste seit Jahren. An diesem Wochenende wird es zum Gipfel-Duell der beiden besten Mannschaften seit Jahren kommen. Meister Pforzheim muss beim HRK antreten, der sich in den letzten Wochen hervorragend mit der Verfolger-Rolle angefreundet hatte. Auf der anderen Neckarseite will Schlusslicht Luxemburg die allerletzte Chance irgendwie noch die Klasse zu halten nutzen. Im Norden muss der RK 03 zum unangenehmnen Auswärtsspiel nach Leipzig. Ähnlich ergeht es der Germania, die geschwächt nach Hamburg reist.

Süd/West

TSV Handschuhsheim - RC Luxemburg
Samstag 13.Mai, 12:00

Der Vorletzte empfängt das Schlusslicht am drittletzten Spieltag - mehr Abstiegskampf geht eigentlich nicht. Doch der gastgebenden TSV hat im Kampf um den Klassenerhalt momentan alle Asse selbst in der Hand. Zwar sind die sechs Punkte Rückstand, die Schlusslicht Luxemburg auf die Löwen bei einem Spiel weniger auf dem Konto hat, alles andere als unüberwindbar. Aber angesichts des Horror-Restprogramms der Rugger aus dem Großherzogtum - RGH und HRK daheim sowie auswärts in Pforzheim - wäre der Klassenerhalt für die Himmelblauen selbst bei einem Bonuspunktsieg in Handschuhsheim ein schwieriges Unterfangen. RCL-Coach Alex van Zealand gibt sich gegenüber TotalRugby nichtsdestotrotz kämpferisch und bedient sich eines englischen Sprichworts das keiner Übersetzung bedarf: „It ain’t over ’til the fat lady sings!“ Solange es eine theoretische Chance gibt, gilt es sie zu nutzen.


Löwen-Trainer Peter Ianusevici gibt sich auch entsprechend vorsichtig und attestiert den Luxemburgern einen riesigen Leistungssprung: „Das ist nicht mehr die gleiche Mannschaft - es liegen Welten zwischen der luxemburger Mannschaft die aufgestiegen ist und der jetzigen.“ Das Spiel gegen den SCN hatte Ianusevici selbst verfolgen können und während der ehemalige rumänische Nationalspieler in der Vorrunde noch eine recht destruktiv spielende Mannschaft gesehen habe, sei nun auch die Spielanlage des RCL deutlich verbessert. Ianusevici sieht Luxemburg insgesamt in einer „starken Phase“ und mittlerweile gelänge es den Aufsteigern auch ihre Spielzüge mit Versuchen abzuschließen.


Recht ungelegen kommt dem TSV da die Sperre von zwei wichtigen Akteuren. Denn sowohl Gregor Hartmann, als auch Steffen Horn werden den Löwen gegen Luxemburg nach ihren roten Karten gegen den HRK fehlen. Normalerweise müsse man von erfahrenen Spielern erwarten, dass sie deeskalierend wirken - diese Sache „hätte nicht passieren dürfen“ so der Löwen-Trainer weiter. Diese Angelegenheit störe ihn richtig „erst recht weil wir der Auslöser waren“ gibt der ehemalige Bundestrainer unumwunden zu.


Gegen den HRK sah man sich beim TSV eigentlich recht ordentlich im Spiel, auch wenn nur der Klub gepunktet habe - „Wenn der Gegner besser ist darf einfach kein Frust entstehen“ fasst Ianusevici seine Gedanken zum vergangenen Spiel zusammen. Ein Sieg gegen Luxemburg muss her, so viel steht auf Seiten der Gastgeber fest. Die Liga sei ja schon spannend genug, so die Sichtweise bei den Löwen.


Für den Gast aus dem Nachbarland hatte man beim Erstellen des Spielplans wenig Verständnis. Durch die frühe Ankickzeit um 12 Uhr Mittags muss sich der Gast wohl spätestens gegen 8 Uhr in der Frühe auf den Weg machen. Auch beim Gast sieht man die Chancen auf den Klassenerhalt als gering an, doch so oder so, „am Samstag brauchen wir ein Resultat“ so RCL-Coach van Zealand.


Durch ein physisches Spiel der Nationalmannschaft Luxemburgs in der Vorwoche in Tschechien muss man beim RCL einige Ausfälle verkraften, kann aber ebenso auf einige Rückkehrer setzen. Unter der Woche habe man am eigenen Spiel. Den Schlüssel zum Sieg sieht RCL-Trainer van Zealand vor allem darin, das eigene Spiel noch schneller aufzuziehen. Nur so könne man Lücken in der soliden TSV-Defensive kreieren. „Es wird ein hartes Spiel, doch wir wissen, was wir tun müssen“ so der RCL-Coach abschließend.


TotalRugby-Prognose: Löwen-Trainer Peter Ianusevici ist lange genug im Geschäft um die Ausgangslage vor so einem wichtigen Spiel einschätzen zu können. Nach dem knappen 20:15 Sieg in der Hinrunde über Luxemburg erwartet er nun ein noch engeres Spiel. Im Falle einer Niederlage wäre der TSV sicherlich immer noch nicht akut vom direkten Abstieg gefährdet, ein Umweg über die Relegation wäre aber dann kaum noch zu vermeiden. Luxemburg wird mit dem Mut der Verzweiflung aufspielen, noch einmal alles versuchen und sich eine Verlängerung des Abenteuers Bundesliga zu erspielen. Doch schlussendlich wird der TSV mit zahlreichen Zuschauern im Rücken mit all seiner Erfahrung im Kader mit +6 siegreich vom Kunstrasen des Sportzentrums Nord in Heidelberg ziehen.

 

Heidelberger RK - TV Pforzheim
Samstag 13.Mai, 16:00


Showdown am Harbigweg um die Spitze! In dieser Dekade hat es noch keinen anderen Meister gegeben als die beiden stärksten deutschen Rugby-Mannschaften der letzten Jahre. Lange sah es danach aus, dass der HRK es in dieser Saison nicht in die Playoffs schaffen würde und auch im direkten Duell gegen Pforzheim gingen die letzten beiden Vergleiche an die Goldstädter. Doch der Klub legte in der Rückrunde bisher eine makellose Bilanz ab. Die Formkurve des TV Pforzheims hingegen entwickelte sich genau entgegengesetzt - nach einer ultradominanten Hinrunde gab es seit der Winterpause bereits zwei unerwartete Aussetzer. Beim Ruderklub hat man Angesichts dessen Blut geleckt und sich vorgenommen, die Pforzheimer Rhinos an der Tabellenspitze abzulösen.


Beim Klub hat man laut eigenem Bekunden ein wenig gebraucht um sich mit der Verfolgerrolle anzufreunden. Mit einem Sieg, bei dem der TVP selbst keinen Defensiv- oder Offensiv-Bonus einheimst, fände sich der Klub da wieder, wo er laut dem eigenen Selbstverständnis hingehört, an der Tabellenspitze. Und das obwohl die Rhinos noch zum Start der Rückrunde ganze zehn Punkte Vorsprung auf den Ruderklub hatten.


Personell sieht es beim Klub aber zum Topspiel nicht sonderlich rosig aus. Denn neben der sicherlich antizipierten DRV-Sperre der Siebener-Nationalspieler (Buckman, Liebig, Mathurin sowie den in Paris beim Perspektiv-Team weilenden Hohl, Aounallah) fehlen Jörn Schröder und Nikita Ovchinnikov aufgrund ihrer Rotsperren aus dem Spiel gegen die Löwen.


Da dem Klub sowieso bereits Loris Geibel und Hakler Chris Kleebauer in der ersten Reihe fehlen, ist die rote Karte für Prop Schröder doppelt schmerzhaft. Als mögliche Lösung könnte HRK-Coach Jordaan Kapitän Kehoma Brenner auf seine alte Hakler-Position zurückversetzen. Flanker Benedikt Rehm hat ebenso Erfahrung als Prop gesammelt, womit die erste Klub-Sturmreihe recht ungewöhnlich aussehen dürfte. Immerhin werden mit Timo Vollenkemper und Raynor Parkinson zwei wichtige Akteure nach kurzer verletzungsbedingter Abwesenheit wieder an Bord sein.


Pieter Jordaan, Trainer des Ruderklubs, erwartet indes ein „ganz hartes Spiel gegen Pforzheim“. Denn die Rhinos hätten zwar bis dato in der Rückrunde noch nicht ihre Topform unter Beweis gestellt, müsse man mit einer starken TVP-Mannschaft rechnen. Jordaan siehst seine Mannschaft als bestes Team der Rückrunde, das gelte es am Samstag unter Beweis zu stellen.

 

 


Beim amtierenden Meister und Pokalsieger Pforzheim sieht man sich selbst momentan in einer „Schwächephase“, der Trip an den Harbigweg kommt also zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Zumal die letzten beiden Auswärtsspiele in Heidelberg beide verloren gingen. Für TVP-Trainer John Willis ist die Ausgangslage glasklar: „Wer dieses Spiel gewinnt, wird mit großer Sicherheit als Tabellenführer ein Heimspiel im Halbfinale der deutschen Meisterschaft haben. Für beide Teams steht also viel auf dem Spiel!“


Beim HRK sieht der Neuseeländer im Pforzheimer Exil nur „ganz wenige Schwachpunkte“ und attestiert seiner eigenen Mannschaft zu Beginn der Rückrunde „zu überheblich“ gewesen zu sein. Nun müsse man sich auf „die Grundlagen des Rugbys konzentrieren und die einfachen Dinge richtig machen“, nur so habe man eine Chance gegen den HRK zu bestehen. Taktische Disziplin und mannschaftlich geschlossenes Auftreten seien weitere Schlüssel um die Tabellenspitz und damit das wahrscheinliche Heim-Halbfinale zu sichern.


Verzichten werden die Rhinos dabei auf den Held des Meisterschafts-Finales aus dem letzten Jahr. Tafadzwa Chitokwindo hatte den HRK mit seinem Last-Minute-Versuch versenkt laboriert momentan aber weiterhin an einer Blessur. Markus Bachhofer wird ebenso mit einem gebrochenen Daumen ausfallen, wie der fürs Siebener gesperrte Carlos Soteras-Merz. Dennoch ist die Devise des TVP-Trainers klar - „Im Rugby ist alles möglich, wenn man mit Leidenschaft kämpft.“


TotalRugby-Prognose: Ein zuletzt auswärtsschwacher TVP trifft auf den sich stetig verbessernden HRK. Da auf den Dominator der letzten Jahre zu setzen wäre sicherlich nicht gewagt. Doch einige Faktoren werden diese Partie schwierig zu prognostizieren. Die in der Not neu zusammengewürfelte erste Reihe trifft unter anderem auf den erfahrenen Ex-Klubberer Arthur Zeiler. Wenn der HRK im Gedränge einigermaßen Parität erzielen kann, hat er genug Waffen im Arsenal dieses Spiel zu gewinnen. Der HRK setzt sich mit +6 Punkten durch, bleibt aber dennoch Zweiter, denn mit dem Defensiv-Bonus in der Tasche bleibt Pforzheim wegen des besseren direkten Vergleichs vorne!

 

RK Heusenstamm - SC Neuenheim
Samstag 13.Mai, 15:00

Nur ein einziger Punkt trennt beide Teams in der Tabelle. Dass der RK Heusenstamm knapp vor dem SC Neuenheim steht, hat er einer starken zweiten Saisonhälfte zu verdanken, in der es bislang drei Siege und nur eine Niederlage gab. Jens Steinweg vom Trainerteam der „Füchse“ spricht folglich von einer „fast reinen Weste in der Rückrunde“ und fügt schmunzelnd an: „Das 7:34 gegen den Heidelberger RK ähnelt ja schon einem Sieg.“

Aber im Ernst: Der RKH ist im Aufwind, das zeigt sich auch in der Tabelle. Der jüngste 29:28-Derbysieg gegen den SC Frankfurt 1880 hat die Heusenstammer vom vorletzten auf den viertletzten Platz katapultiert. Aber bei drei noch ausstehenden Spielen ist noch nichts entschieden. Dessen ist sich auch neu-Kapitän Jordi Pfeifer bewusst. „Das war bloß der erste Schritt“, betonte er. Der zweite soll gegen den SC Neuenheim folgen. "Die haben eine sehr dünne Spielerdecke, schaffen es aber immer, über Wasser zu bleiben und gegen uns zu gewinnen. Jetzt wollen wir einfach auch mal gewinnen“, meint Steinweg.

Personell sieht es weiterhin gut aus bei den „Füchsen“. Zwar werden neben den Siebener-Nationalspielern Tim Biniak (Kreuzbandriss), Sam Rainger und Leon Hees (waren beide bis Freitag beim EM-Vorbereitungsturnier in Paris im Einsatz) auch Max Utikal (berufliche Gründe) und wohl Estevan Fernandez (zog sich im Derby eine Rippenverletzung zu) fehlen, dafür kehren Alex Krapf und Pascal Schuster zurück. Auch bei Tobias Apelt besteht Hoffnung auf einen Einsatz.

 

In Heusenstamm war es in Sachen Klassenverbleib lange duster, doch jetzt ist Licht am Ende des Tunnels sichtbar



"Es steht also wieder ein guter Kader und - viel wichtiger - eine gute Bank zur Verfügung“, freut sich Steinweg und blickt schon mal etwas voraus: "Die restlichen Partien versprechen noch viel Spannung. Wenn für uns alles gut läuft, könnte es passieren, dass am letzten Spieltag der SC Neuenheim und der TSV Handschuhsheim um den Relegationsplatz spielen.“ Dafür muss Heusenstamm aber erstmal den SCN auf Distanz halten. Hoffnung machen die jüngsten Auftritte, als die „Füchse“ nicht nur im offenen Spiel überzeugten, sondern auch bei den Standards. Vor allem das Gedränge gefiel. „Wir haben zuletzt viel im Training an diesen Dingen gearbeitet“, so Steinweg.

Beim gastierenden Neuenheimer Sportclub ist man indes optimistisch. Die Niederlage in Pforzheim kam nicht als sonderliche Überraschung und es war von Anfang an klar, dass die Punkte gegen den RKH hermüssen. Personell kann Coach Lars Eckert aus dem Vollen schöpfen. Der Teilzeit-Verbinder der Königsblauen sieht die Chancen auf einen Sieg selbst bei 50/50 und hofft „auf das bessere Ende für uns“. Die Stimmung im Kader sei gut und so werde man die Sache gegen Heusenstamm auch angehen.

TotalRugby-Prognose: Angesichts der in der Rückrunde bislang tollen Bilanz der Heusenstammer Füchse und deren nach dem knappen Sieg im Derby hervorragenden Moral, dürfte der RKH hier eigentlich klarer Favorit sein. Doch die deutlich verkürzte Regeneration nach dem auf Dienstag verschobenen Duell mit Frankfurt könnte den Füchsen in der Schlussphase der Partie teuer zu stehen kommen. Gegen zunehmend ermüdende Füchse werden die Königsblauen ihr Heil im Angriff suchen. Mit einem Last-Minute-Straftritt durch SCN-Schluss Katona schaffen die Gäste das Unentschieden!

 

RG Heidelberg - SC Frankfurt 1880
Sonntag 14.Mai, 16:00

Die Orange Hearts empfangen am Sonntag die Gäste aus der Bankenmetropole, der Dritte spielt gegen den Vierten. Doch während die Gastgeber nach einer spielfreien Woche gut erholt in die Partie gehen werden, hat der Gast aus dem nahen Frankfurt einen 80-minütigen Kampf gegen Lokalrivalen Heusenstamm vom Dienstag in den Knochen.

Doch jegliche Vorteile, die die RGH vermeintlich durch die verlängerte Pause hat, wird durch die schwierige Personalsituation zunichte gemacht. Das RHG-Trainerduo Finsterer und Weselek ruft den Personalnotstand aus - das Spiel der zweiten Mannschaft musste gar abgesagt werden. Zu den zahlreichen durch den DRV gesperrten Siebener-Assen gesellen sich Innendreiviertel Michael Ahl und Schluss Manuel Müller aufgrund von Verletzungen hinzu. Insgesamt müssen die Organe Hearts laut Zählung von Trainer Finsterer auf ganze zehn Akteure verzichten.

Um gegen den physisch starken Gegner zu bestehen, gelte es nun vor allem mental alles in die richtigen Bahnen zu lenken so Trainer Rudolf Finsterer der ebenso betont: „Wenn wir mit Herzt und Köpfchen spielen, können wir Berge versetzen.“ Die „Lehrstunde“ gegen den HRK habe man überwunden und die verbliebenen vier Spiele will man allesamt für sich gewinnen und dann schauen was noch möglich ist.

Einzig die Sperren der Siebener-Asse bereiten dem ganzen Verein Sorgen. „Wir haben eine ganze Dreiviertelreihe, die draußen zuschaut am Samstag“ so RGH-Urgestein Finsterer. Das zehre auch an den Spielern „ohne Adler auf der Brust“ und den Fans. Wenn das so weiter gehe würde man auch noch die wenigen Sponsoren verlieren, während anderswo Geld kein Problem sei. Frankfurt jedoch solle am Samstag ruhig können, bei der RGH wisse man, wie man sich zur Wehr setzen kann.

Frankfurt indes verlor unter der Woche das Derby beim RK Heusenstamm denkbar knapp mit 28:29 (17:19). "Es war eine Enttäuschung, zu verlieren", sagte SC-Trainer Karl Savimaki, "aber dieses Spiel war tolle Werbung für das deutsche Rugby. Ich habe zu Jens Steinweg und Markus Walger (Trainerduo des RKH, Anm. d. Red.) nach dem Abpfiff gesagt, dass das eines der spannendsten und temporeichsten Spiele dieser Saison war. Beide Mannschaften spielten über weite Strecken tolles Angriffs-Rugby gespielt - und beide hätten es verdient gehabt, zu gewinnen. Ein Unentschieden wäre das passende Resulat gewesen."

 

 

 

Zwischen der RGH und dem SC 80 Frankfurt wurde schon die eine oder andere Schlacht geschlagen



Savimaki konnte der Derby-Niederlage sogar noch mehr Positives abgewinnen. "Ich habe mich darüber gefeut, dass wir uns im Vergleich zum SCN-Spiel gesteigert und Kampfgeist gezeigt haben, der die Mannschaft in die Situation gebracht hat, dass sie das Spiel hätte gewinnen können." Doch der letzte Erhöhungskick von Wynston Cameron-Dow ging knapp vorbei. Savimaki machte seinem Spielmacher aber keinen Vorwurf: "Das passiert, das ist Rugby." Auch Nationalspieler Mark Sztyndera, dem an alter Wirkungsstätte einige Handlingfehler unterliefen, sah er positiv: "Meiner Meinung nach hat er ein gutes Spiel gemacht, oft die Vorteilslinie überquert und bravourös verteidigt.“

Nun gastiert Savimaki selbst an alter Wirkungsstätte. "Das ist inzwischen ein normales Spiel für mich. Nur weil die RGH mein Ex-Klub ist, bin ich nicht motivierter als sonst. Ich habe großen Respekt vor Rudolf Finsterer und Christopher Weselek (Trainerteam der RGH, Anm. d. Red.). Und das letzte Mal, als wir gegeneinander gespielt haben, war es eine tolle Partie - genau wie in der einen Saison, in der wir uns mit einem Unentschieden getrennt haben." Savimaki erwartet auch diesmal "ein enges Spiel, in dem beide Teams viel passen werden".

Verzichten müssen die Franfurter weiterhin auch den DRV-XV-erfahrenen Erste-Reihe-Stürmer Chris Howells, für den die Saison aufgrund einer Nackenverletzung vorzeitig beendet ist. "Er benötigt intensive Reha und physiotherapeutische Behandlung", so Savimaki.

TotalRugby-Prognose: Sowohl die RGH, als auch der SC 80 gehen geschwächt in das direkte Duell. Für beide Vereine sind tabellarisch eigentlich keine großen Sprünge mehr drin. Doch die Orange Hearts werden am Sonntag darauf brennen die Hinrunden-Niederlage gegen die Frankfurter wettzumachen. Und auch mit dezimierten Personal wird der RGH dies am Sonntag mit +12 gelingen.

 

Nord/Ost

RC Leipzig - RK 03 Berlin
Sonntag 14. Mai, 15:00


Der Rugby Club Leipzig empfängt am Sonntag den Nord-Spitzenreiter RK 03 Berlin. Die Leipziger, die momentan ihrer bisher beste Bundesliga-Saison stehen, treffen im kommenden Match mit dem RK auf einen sehr starken Gegner. Für die gastgebenden RCL-Jungs steht in den letzten Spielen der Saison viel auf dem Spiel. Es geht um den Kampf um Platz vier in der Tabelle. Auch wenn man bei den Leipzigern selbst mit dem fünften Platz bereits zufrieden wäre, stehen die Chancen nicht schlecht und dementsprechend will man die Chance beim Schopfe packen.


Dass der RCL nicht zu unterschätzen ist bewies die Mannschaft beim letzten Spiel gegen die Spitzenmannschaft Hannover 78. In einem physisch harten Spiel ging Leipzig gar mit einer 26:19 Führung in die Halbzeit. Schlussendlich siegte zwar erwartungsgemäß Hannover 78 - doch bei den Messestädtern sieht man sich selbst dafür verantwortlich; „In der zweiten Hälfte ist uns das Spiel dann ein wenig aus den Händen geglitten. Wir haben keine Punkte mehr gemacht, weil wir auch an unserer eigenen Disziplin gescheitert sind“, so RCL-Teammanager Sven Paukstat.


Nun gilt es sich auf die Stärken der vergangenen Wochen zu setzen und konzentriert weiter zu arbeiten. „In der ersten Hälfte haben wir gutes Angriffsrugby gezeigt und konnten uns bereits in der ersten Halbzeit den Bonuspunkt für vier gelegte Versuche sichern.“ Diese Angriffsstärke, auch durch die südafrikanischen Asse im Kader, könnte dem RCL am Ende die nötigen Versuche bringen. „Gegen Germania und Hannover 78 haben wir immer die vier Versuche geschafft. Das wollen wir auch gegen den RK03 hinbekommen. Schaffen wir es unser Angriffsspiel über 80 Minuten hoch zu halten, dann ist vielleicht sogar eine Überraschung drin“, fasste Paukstat seine Gedanken zum Spiel abschließend zussamen.


Beim RK 03 reist man mit dem Selbstverständnis eines souveränen Tabellenführers in die größte Stadt Sachens. Der Derbysieg in der Vorwoche gegen den BRC wird die mentale Stärke der Mannschaft von Coach Christian Lill nur gefestigt haben. In diesem Spiel habe man vor allem in Hälfte eins groß aufgespielt, so Team-Manager des RK 03 Lutz Joachim. Aus diesem Spiel könne man einiges mitnehmen für den restlichen Saisonverlauf. Einiger Wermutstropfen für die Berliner war der Kreuzbandriss von Robin Knüpfer, der lange Zeit ausfallen wird.


Mit dem RCL erwartet man einen harten Gegner sowie ein „schweres und spannendes Spiel“ so Team-Manager Joachim weiter. Nach den vielen engen Spielen gegen Germania, 78 und den RK 03 sei es nur eine Frage der Zeit, bis den Leipzigern ein Coup gegen einen der „Großen“ im Norden gelänge. Es gelte nun sicherzustellen, dass dies nicht an diesem Wochenende erfolgen wird. Insgesamt aber will man sich beim RK 03 auf die eigenen spielerische Stärke verlassen und in Sachen Physis der Leipziger gegenhalten.


TotalRugby-Prognose: Der RCL konnte sich in den letzten Monaten enorm steigern und ist ein ernsthafter Kandidat für den vierten Tabellenplatz. Spitzenreiter RK 03 wird momentan für Leipzig noch eine Nummer zu groß sein. Die Sachsen werden dennoch sich auf heimischen Boden nicht „billig“ verkaufen. Es dürfte ein enges Spiel mit Vorteilen bei den eingespielten Hauptstädtern. Die schwarzgelben Gäste aus Berlin werden am Ende mit +10 vorne liegen.

 

FC St. Pauli - Berliner RC
Samstag 13.Mai, 15:00


Das Duell der Derbyverlierer - Pauli empfängt den Berliner RC an der Saarlandstraße. Für die Hanseaten steht nach der Vorwoche fest: Der Klassenerhalt muss über den Umweg Relegation erreicht werden, denn der Rückstand auf den sechsten Platz ist unüberwindbar. Heißt das aber im Gegenzug, dass sich bei Pauli das gesamte Augenmerk auf die Relegation legt? Keineswegs, Team-Manager Fritze Michau bestätigt zwar „die Relegation wird das absolute Highlight der Saison“, betont zugleich man werde deshalb nichts wegschenken. „Das erfordert bereits der Respekt vor dem Sport und dem Gegner“ so das Pauli-Urgestein weiter.


Die Derbyniederlage in der Vorwoche sollte nicht allzu sehr auf den Braun-Weißen lasten ist man sich an der Alster sicher. Die eng getakteten Saison sorge dafür, dass man immer ein weiteres Spiel vor der Brust habe, auf das man sich konzentrieren könne. „Da ist naturgemäß wenig Zeit um den vergangenen Spielen nachzuhängen“ so Manager Michau weiter. Nach der hohen Hinspiel-Niederlage ist man bei Pauli gewarnt und erwartet einen guten Gegner. Aber immerhin gehe es nun daheim weiter und schließlich habe man einiges geradezurücken.


Beim BRC wiederum ist man mit den eigenen Resultaten nicht zufrieden - „wir sind nicht da wo wir sein wollen“ bestätigt BRC-Coach Danny Stephens gegenüber TotalRugby. Man habe verdient verloren im Derby, auch wenn das Ergebnis hätte durchaus noch ein wenig enger hätte sein können. Es liege an den Spielern, man müsse sich an die Umstände im Spiel schneller anpassen, dazu gehöre auch der Umgang mit den Unparteiischen.


Dieses Wochenende habe man die Chance gegen einen Gegner, der selbst keine optimale Saison spiele, einiges geradezurücken. Der vierte Platz ist das Ziel, mehr ist nun Mal nicht mehr drin. Insgesamt spiele man jetzt vermehrt um die Ehre und wie viel davon im eigenen Team vorhanden sei, werde man am morgigen Samstag sehen, so Stephens weiter.


TotalRugby-Prognose: Es geht um die Ehre, da hat BRC-Trainer Danny Stephens recht. Denn der Saisonausgang steht für beide Teams mehr oder weniger fest. Mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf dürfte der BRC in dieser Partie deutlicher Favorit sein. Doch beim hanseatischen Gastgeber wird man sicherstellen wollen, dass es anders als in der Hinrunde eine engere Kiste wird. Das wird den Paulianern auch gelingen, dennoch setzt sich am Ende der BRC knapp mit +8 durch.

Victoria Linden - Hannover 78
Samstag 13. Mai, 15:00

Derbyzeit in Hannover! Doch beim Duell der Lindener Victoria gegen die 78er sind die Vorraussetzungen denkbar ungleich. Rekordmeister und Aufsteiger Victoria steht de factor schon als Absteiger fest, so sieht man es bei der Mannschaft von Ex-Siebener-Nationaltrainer Rainer Kumm selbst. Deshalb ist die Prämisse in Linden die Abschiedstournee bestmöglich zu gestalten und direkt am Wiederaufstieg zu feilen. Hannover 78 dagegen steckt in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem dritten Hannoveraner Team im Bunde, Germania List. Beide Teams sind punktgleich, aber durch den verlorenen direkten Vergleich auf Platz drei stehend, ist der Bonuspunkt-Sieg für die 78er geradezu Pflicht. Zumal für den Rivalen Germania erhebliches Stolperpotenzial am Sonntag beim HRC besteht.

Doch 78 muss erst einmal selbst die angestrebten fünf Tabellenpunkte einfahren. Dabei wird das Team vom Trainerduo Schippe Krause lediglich auf 18 Spieler zurückgreifen können. Schuld daran sind etliche Ausfälle, sowie die Tatsache, dass Nico Müller mit dem Siebener-Perspektivteam des DRV in Paris weilt. Insgesamt ist die personelle Situation auf der Dreiviertelreihe der 78er denkbar schlecht so Coach-Krause gegenüber TotalRugby. Ebenso bestätigt der ehemalige 78-Stürmer, dass man Victoria unter keinen Umständen unterschätzen werde. "Die Jungs werden kämpfen bis zum Umfallen" ist sich Krause sicher.

TotalRugby-Prognose: Die junge Mannschaft vom Aufsteiger Victoria Linden konnte über den bisherigen Saisonverlauf keinen Sieg einfahren und das wird sich auch gegen den Topklub aus der Nachbarschaft nicht ändern. Linden wird lange dagegenhalten, aber am Ende steht ein 78-Sieg mit +28 Punkten.


Hamburger RC - SC Germania List
Sonntag 14. Mai, 15:00


Selbstbewusste Hanseaten empfangen geschwächte Germanen. Beim HRC steht man als Vierter so gut da wie noch nie so spät in der Saison. Mit dem Derbysieg in der Tasche spielt es sich zudem deutlich leichter. HRC-Sprecher Hendrik Kannenberg sieht nach dem vergangenen Wochenende doppelt Grund zu Jubeln. Zum einen habe man sich beim HRC als beste Rugby-Mannschaft Hamburgs etabliert und zugleich den Klassenerhalt vorzeitig gesichert. Noch im vorigen Sommer musste man den unangenehmen Umweg über die Relegation gehen.


Doch die bisher makellose Heimbilanz in der Rückrunde gerät nun gegen Germania erstmals richtig in Gefahr. Beim HRC ist man sich bewusst, dass mit Germania ein anderes Kaliber an der Saarlandstaße aufschlagen wird. Deshalb ginge man als Außenseiter in die Partie erhofft sich aber gleichwohl eine kleine Siegchance. Einen Sieg gilt es auch zu holen, denn mit nur einem bzw. drei Punkten Vorsprung auf Platz fünf und sechs werden die Hamburger um Kapitän Matthias Abel jeden Punkt benötigen können.


Germania List erfüllte in der Vorwoche die Pflichtaufgabe Victoria Linden bravourös, reist nun aber geschwächt an die Alster. Fast die gesamte angestammte Dreiviertelreihe ist entweder verletzt, gesperrt, oder weilt gerade wie Spielmacher Daniel Koch mit der Siebener-Perspektivmannschaft des DRV in Paris. Zumal Trainer Duiane Lindsay betont, dass man sich gegen den sehr physischen HRC immer schwer getan habe. Die Woche habe man damit verbracht Nachrücker aus der zweiten Mannschaft mit den Spielzügen der ersten vertraut zu machen.


Die Vorbereitung seien insgesamt nicht ideal und deshalb sieht der irische Trainer der Germania vor einer schwierigen Ausgangslage. „Wenn wir aus diesem Spiel mit fünf Punkten für das Tabellenkonto gehen, wäre dies die größte Leistung in dieser Saison bisher“ ist sich Lindsay sicher.


TotalRugby-Prognose: Sollte der HRC seine starke Heimbilanz auch gegen die Lister Germania fortsetzen können wäre dies, auch angesichts der schwierigen Umständen unter denen die Hannoveraner anreisen, eine Überraschung. Germanias Sturm um Kapitän Stephan Mau dürfte die Hamburger Vorteile weitestgehend egalisieren und auf der Reihe wird List auch geschwächt immer noch eine Gefahr für den HRC darstellen. Germania setzt sich hauchdünn mit +5 Punkten durch.

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 12. Mai 2017 )
 
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