Für die ambitionierten Hannoveraner von Germania List war die Zielsetzung nach dem zweiten Platz in der Nordstaffel in der Vorsaison eindeutig: Erneut die Qualifikation für das Bundesliga-Halbfinale schaffen. Bis zum letzten Spieltag der Hinrunde lag man bei dabei auch im Soll. Mit nur zwei Punkten Rückstand auf die punktgleich an der Spitze liegenden Hannoveraner Rivalen von 78 und dem Vorjahresprimus im Norden, dem RK 03 Berlin, hatte man bei der Germania sein eigenes Schicksal in der Hand.

Doch dann folgte der unerwartete Ausrutscher daheim gegen den zum damaligen Zeitpunkt mit acht Punkten hinter der Germania liegenden BRC. Auf dem eigenen Feld musste sich die Mannschaft von Coach Duiane Lindsey mit 24:25 geschlagen geben.

Für eben jenen Trainer war das Spiel gegen den Berliner Gast ein „Ausrutscher“, zugleich räumt er aber auch unumwunden ein, dass „der BRC an diesem Tag die bessere Mannschaft war.“ Trotz des nunmehr auf fünf Punkte angewachsenen Rückstands sieht man sich bei der Germania auf Kurs. Mit dem Verweis auf die Verletztensituation bei der Germania attestiert Coach Lindsey seinen Jungs, die die Lücken füllen mussten beziehungsweise auf ungewohnten Positionen agieren mussten „einen fantastischen Arbeitsethos.“ Außerdem habe man nach der unerwarteten Niederlage gegen den BRC im Pokal gegen den SC 1880 Moral bewiesen gegen eines der Top-Teams des Südens, als man sich erst in der Schlussphase geschlagen geben musste.

Mit Blick auf die Rückrunde ist man bei der Germania optimistisch zumindest noch eine der beiden vorausgeeilten Mannschaften einfangen zu können, sollten diese patzen. Aber bei den Listern macht man dies zum gewissen Grad auch von der Verletztensituation abhängig. Sollte man nicht von allzu großem Pech verfolgt sein, werde man zum Angriff blasen. Um zum Rückrundenauftakt voll auf der Höhe zu sein, wird man im Februar wieder ins Training einsteigen und gleich drei Vorbereitungsspiele absolvieren. Denn die ersten beiden Duelle am 9. und 22. April zu Gast bei Hannover 78 und daheim gegen den RK 03 Berlin werden „von enormer Wichtigkeit“ so Germania Coach Lindsey. „Sollten wir in der Lage sein diese zu gewinnen ist alles möglich“ laut dem englischen Coach der Germania. „Das nötige Talent und die Stärke des Kaders dazu haben wir.“

TotalRugby-Prognose: In der Hinrunde hat der Hannoveraner Stadtteilverein bewiesen zu Großem in der Lage zu sein. Nach der knappen Auftaktniederlage im Derby gegen 78 hatte hatte man die heimstarken Berliner des RK 03 auf deren Platz kurz vor einer Niederlage, auch wenn es schlussendlich nur zu einem Unentschieden gereicht hat, war dies dennoch zweifelsohne ein Ausrufezeichen. Hätte man im letzten Spiel nicht noch eine unnötige Niederlage gegen den BRC folgen lassen, wäre man in Sachen Kampf um die beiden Halbfinalplätze voll im Rennen. So muss man nun entweder beide Top-Klubs mit Offensiv-Bonus schlagen, oder auf einen Ausrutscher von 78 oder dem RK 03 hoffen um auf einen der Halbfinalränge zu gelangen. Viel wird auf die Vorbereitung ankommen, denn der Bundesliga-Spielplan sieht die direkten Duelle direkt für den Auftakt der Rückrunde vor. Die Germania wird den beiden Großen sicherlich alles abverlangen, doch damit es erneut zu einem Halbfinalplatz reicht, müsste schon alles zusammenpassen. Wir sehen die Lister am Ende der Hinrunde auf dem unglücklichen dritten Platz.

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