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Aw: Ligakonzept (1 Leser) (1) Gast
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THEMA: Aw: Ligakonzept
#7282
Manuel Wilhelm (Admin)
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ICQ#: 93155514 Geschlecht: männlich mulu1980 TotalRugby Ort: Heidelberg Geburtstag: 1980-12-15
Ligakonzept vor 12 Jahren, 2 Monaten Karma: 38  
@Uwe –vielen Dank für Deine Anmerkungen. Ich denke so aus dem Zusammenhang gerissen, wirst Du mit Deiner knappen und kritischen Beurteilung, dem Gesamtkonstrukt nicht ganz gerecht. Ich räume aber gerne Probleme ein, dass einzelne Punkte meines Ansatzes durchaus diskussionswürdig sind. Dabei hängt vieles davon ab, wie man den Ist-Zustand des deutschen Rugbysports bewertet und welche Interessen man an eine Neustrukturierung des Spielbetriebs knüpft.

Für mich stellt sich die Ausgangslage so da, dass wir gerade wegen unserer Position im sportlichen Niemandsland, die einmalige Chance haben, neue Wege zu gehen, um unsere Strukturen zukunftsfähig zu machen, ohne dabei allzu viel Porzellan zu zerschlagen.

Der Ligaspielbetrieb wird von einigen wenigen (semi-)professionellen Vereinen dominiert und die jungen talentierten Spieler wandern in den letzten Jahren vermehrt in die Rugbyhochburgen Heidelberg, Frankfurt, künftig vermutlich auch nach Pforzheim ab, weil sie dort die einzige Möglichkeit sehen, den Sport mit Mitspielern zu betreiben, die auf ihrem Level spielen – der Nebeneffekt, dass man dabei ein paar Euro verdienen kann, verstärkt diesen Trend mit Sicherheit.

Unsere nationalen Spitzenteams spielen die Spitzenclubs aus Belgien und den Niederlande im North Sea Cup förmlich an die Wand.

Einen positiven Effekt auf unsere Auswahlmannschaften ist dadurch aber nicht auszumachen, ganz im Gegenteil:

Unsere 15er-Nationalmannschaft steht auf Platz 36 in der Weltrangliste, nur knapp vor Staaten wie Malta (der gesamte Verband von Malta hat mit etwas mehr als 500 Mitgliedern, ungefähr so viele wie der Sportclub Neuenheim), gleichauf mit Schweden und hinter „Rugby-Nationen“ wie Hong Kong, Marokko oder Kasachstan. Belgien ist uns inzwischen sogar um 11 Plätze enteilt.

Jetzt können wir natürlich hingehen und nur etwas an der Oberfläche herumdoktoren. Du hast nämlich völlig recht, wenn Du sagst: „Ich denke es sollte doch möglich sein 15er-, 7er- und Nationalmannschaft unter einen Hut zu bekommen“. Natürlich ist das möglich, dass ist sogar kein Problem. Aber was haben wir damit erreicht, außer das Spielplan-Chaos zu beseitigen?

Haben wir dadurch ein System geschaffen, dass es unser erlaubt, unsere ohnehin sehr knappen Ressourcen, optimal auszunutzen? Nähern wir uns somit unseren Zielen irgendwann mal wieder in die A-Gruppe aufzusteigen und uns dort zu etablieren, gar eine Rugby-Weltmeisterschaft zu spielen oder Olympische Spiele zu spielen?

Ist eine 10er-Liga mit (bald) 5 Teilnehmern aus einer Stadt mit knapp mehr als 100 000 Einwohnern, wirklich ein Produkt, welches sich so positionieren lässt, dass wir die öffentliche Wahrnehmung erlangen, die wir uns alle wünschen?

Ist es der richtige Weg so traditionsreiche Wettbewerbe wie den DRV-Pokal und den Ligapokal ersatzlos zu opfern?

Wirft es ein gutes Bild in der Öffentlichkeit, wenn Jahr für Jahr die potentiellen Aufsteiger abwinken, weil der Abstand zu der immer übermächtiger werdenden Konkurrenz nicht mehr einzuholen ist. Beziehungsweise in vielen Fällen so groß ist, dass es gesundheitlich nicht mehr zu verantworten ist?

Wo fangen wir unsere jungen Talente aus der U18- und U21-Nationalmannschaft auf? Denen der Verband aus finanziellen Gründen international keinen Spielbetrieb mehr ermöglichen können?

Ich könnte diese Liste noch eine Weile fortführen, aber ich hatte mir ja vorgenommen mich explizit mit den von Dir aufgeworfenen Punkten auseinanderzusetzen.

Zu 1.) Du hast vollkommen Recht, das Niveau in der 1. Bundesliga sinkt zunächst. Die Ausgangssituation in den meisten Vereinen ist momentan so: Es gibt einige wenige Topspieler, die die Zeit und die Motivation haben, auf Nationalmannschaftsniveau zu trainieren. Darunter verstehe ich ein Pensum von mindestens drei Rugbyeinheiten die Woche zzgl. Individuellem Fitness- und Krafttraining (unter 6 Trainingseinheiten die Woche kommt man da keinesfalls raus).

Der Großteil der Bundesligaspieler kann dies aber nicht über eine ganze Saison leisten, geschweige denn über mehrere Spielzeiten – da Beruf und Familie verständlicherweise Priorität genießen. Welche Alternativen gibt es? Trotzdem spielen und Woche für Woche demoralisierende Niederlagen wegstecken und dabei ein – insbesondere in Kombination mit dem diesjährigen Spielplan – deutlich erhöhtes Verletzungsrisiko in Kauf zu nehmen? Dafür aber unzählige Stunden auf Autobahn und Schiene verbringen (über die Kosten die hierbei für die Vereine entstehen will ich an dieser Stelle gar nicht sprechen).

Ich denke wir müssen hier einen Schritt zurück machen. Zurück zu einer Liga, in der sich unsere besten Amateurspieler miteinander messen. Wo ein erfahrener 35-jähriger Ex-Nationalspieler – der heute aufgrund seines Arbeitspensums nicht mehr 6-mal die Woche trainieren kann – sein Wissen an einen aufstrebenden 18-jährigen weitergeben kann, der noch nicht so weit ist, um sich auf höchstem nationalen Niveau zu messen. Ligen wie wir sie in den Rugbynationen England, Australien, Frankreich, etc zu Haufe finden.

Aber natürlich brauchen wir auch einen Ort wo wir unsere Talente und Spitzenspieler fördern können. Die Spieler die momentan in der frustrierenden Spirale gefangen sind, dass Sie in ihrem Verein von den Spielern gebremst werden, die eben nicht mehr 6-10-mal pro Woche trainieren können.

Hier kommen dann die von dir in 3.) angesprochenen Auswahlmannschaften ins Spiel. Als Ort in dem wir ca. 200 Spieler (6x 30-35) ganz gezielt auf internationales Rugby vorbereiten können. Spieler die aber weiterhin den engen Kontakt zu ihren Vereinen pflegen sollen, damit sie das neu erlernte eben dorthin zurücktragen können. Wenn die momentane Entwicklung fortschreitet, werden die Vereine ihre Spitzenspieler nicht an Auswahlmannschaften „verleihen“, sondern an andere Vereine verlieren. Wäre es nicht erstrebenswert, wenn ein Spieler wie Carlos Soteras-Merz in einer Auswahlmannschaft auf Spitzenniveau gefördert wird und dann in der Finalphase sein dort Erlerntes an seine Sportfreunde vom Stuttgarter RC weitergibt. Jetzt spielt er beim TV Pforzheim und die Stuttgarter „schauen in die Röhre“. Carlos ist dabei ein beliebiges Beispiel, das gleiche gilt für zahlreiche Spieler wie zB Bastian Himmer oder Benjamin Danso, etc, etc...

Die Phase des Auswahl-Wettbewerbs überschneidet sich mit dem internationalen Länderspiel-Fenster der FIRA, weshalb sich die Nationaltrainer ganz gezielt aus den Töpfen der Auswahlmannschaften bedienen können. Es gibt keinen Grund mehr den normalen Ligaspielbetrieb der 1. und 2. Bundesligen zu pausieren, wenn die Ländermannschaft auf Reisen ist. Es gibt Zeit für Lehrgänge der 15er-Nationalmannschaften und mehr Sportler die Aufgrund des größeren Wettkampfes in Training und Liga, auf internationalem Parket wettbewerbsfähig sind.

Aber Du hast wieder recht, wenn Du sagst, dass dies die Chancen einiger Vereine auf nationale Meisterschaften minimiert. Ich kann hier nur von mir sprechen. Ich würde zahlreiche nationale Meisterschaften sofort dagegen tauschen, einmal eine deutsche Mannschaft bei einer Olympiade oder Weltmeisterschaft spielen sehen zu können und somit einem breiteren Publikum zeigen zu können, was für ein einzigartiger Sport Rugby ist. Mit der Vereinsbrille in orange, grün-weiß oder königsblau, werden wir das allerdings niemals erreichen.

Wenn uns das Absetzen der Vereinsbrille gelingt, ist auch die Finanzierung der Auswahlmannschaften deutlich einfacher. Wenn wir dieses als Instrument verstehen, unseren geliebten Sport zu fördern, dann sind die Vereine vielleicht auch bereit die großen Einsparungen die sich (beispielsweise durch den regionalen Charakter der Vor- und Qualifikationsrunde) ergeben, an die Auswahlmannschaften weiterzugeben. Es soll kein gegeneinander sein, sondern jeder Verein sollte zu dem Punkt kommen, wo er sich voll und ganz mit der Auswahl seiner Region identifizieren kann. Man sollte stolz sein, Spieler für die Regionalauswahl abzustellen, so wie man stolz ist, wenn es ein Spieler aus dem eigenen Verein in die Nationalmannschaft schafft.

Das Sponsoring was Du hier ansprichst gibt es in der Bundesliga aktuell überhaupt nicht. Geldspenden gegen Quittung sind genauso wenig ein Sponsoring wie Mäzenatentum. Für Sponsoring bedarf es einer win-win-Situation, diese kann momentan kein Rugbyverein in Deutschland gewährleisten. Daher ist es an uns, unser Produkt gemeinsam so aufzupolieren, dass wir irgendwann in diese Situation kommen.

Was man aber mit einem regelmäßigen Spielbetrieb für regionale Auswahlen erreichen kann ist, dass man auch an Fördertöpfe der „Länder“ für Wettkampf, Entwicklung und Training kommen kann.

Auch ist eine Liga mit 72 Mannschaften, in der 5 aus Heidelberg spielen, deutlich attraktiver als eine Liga mit 10 Mannschaften in der 5 Heidelberger stecken. Mit guter lokaler Pressearbeit – da seid ihr in Pforzheim ein schillernders Beispiel – lässt sich so einiges bewegen und als Zweitligist gelingt das deutlich besser, als beispielsweise als Teilnehmer der 3. Liga Süd-West Süd, die sportlich auf dem gleichen Niveau ist wie die Regionalliga Nordost, aber weniger Teilnehmer hat und überhaupt ganz anders ist...verstehst Du was ich damit sagen will?

Abschließen noch zu 2.) Ja eine 2. Liga mit 48 Mannschaften klingt auf den ersten Blick sehr viel. Aber hast Du Dich einmal mit der französischen Federale 1 beschäftigt? Einer Liga die sportlich auf einem deutlich höheren Niveau als die Bundesliga stattfindet und in der mit 4 regionalen Pools a 10 Mannschaften gespielt wird?

Und meinst Du, Du wirst mit Deiner Beurteilung der Spielausfälle der aktuellen Situation in der 3. Liga Süd-West sowie der Regionalliga Nord und Nordost wirklich gerecht. Die einzigen Spielausfälle die ich hier auf Anhieb ausmachen kann, sind solche unter Beteiligung von Reservemannschaften der Bundesligisten. Ansonsten haben hier die Verantwortlichen dieser Ligen in den letzten Jahren – beinah unbemerkt – eine wunderbare Arbeit geleistet und einen großen Beitrag geleistet, um das deutsche Rugby breiter aufzustellen.

So ich höre jetzt an dieser Stelle auf. Ich empfehle allen die daran interessiert sind, eine der Info-Veranstaltungen zu besuchen, da besteht die Möglichkeit auf alle Fragen einzugehen und ggf. gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

@Mark Schwab – hier findest Du eine Kurzform des Konzeptes. Die PDF ist leider 30mb groß, d.h. man braucht etwas Geduld und eine schnelle Internet-Verbindung. Wie erwähnt, auch das ist nur eine Kurzform, mehr Infos auf der Info-Veranstaltung.

Ich hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen und entschuldige mich für die lange Ausführung.
 
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#7283
Mark Schwab (Benutzer)
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Aw: Ligakonzept vor 12 Jahren, 2 Monaten Karma: 2  
Danke, gute Bestandsaufname und wahrlich revolutionäres Konzept - das K.O. System ist spannend. Wie das mit der DRL klappen soll, ist mir ein Rätsel....Time will tell.
 
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#7284
Uwe Herrmann (Benutzer)
Bambini
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Aw: Ligakonzept vor 12 Jahren, 2 Monaten Karma: -1  
@Manu
Mit meinem Post wollte ich nicht die Vorteile bzgl. finanziellen Einsparungen etc. schmäleren ich bin lediglich auf die Punkte eingegangen, die ich als verbesserungswürdige bzw. kritisch sehe in dem Konzept.

Es gibt sicherlich einen Weg unter anderem eines der anderen Konzepte bei dem mit der Entzerrung des Spielplans gleichzeitig mehr Freiraum für Trainingseinheiten der 7er und 15er NM entsteht ebenso zukunftstauglich zu gestalten. Aber um nun erstmal bei diesem Konzept zu bleiben, ich versuche mich kurz zu halten:

Die derzeitige 10er Liga ist auch meiner Meinung nach durch die bald 5Mannschaften "Lastigkeit" aus einer Stadt wirklich kein guter Vermarktungspunkt, daher hab ich ja in meinem ersten Post auch gesagt, dass ich die 24er Liga bis auf den am Anfang vorprogrammierten Spielniveauabfall bzw. einige zu erwartende 100x Klatschen gut finde.

Ich denke nicht, dass durch die Auswahlmannschaften das Problem der Spielerabwanderung gelöst ist. Glaubst du wirklich, dass sehr gute Spieler nur auf Grund der Tatsache, dass Sie in einer Auswahlmannschaft spielen können spielerisch im Verein lieber in der 2. als in der 1. Bundesliga spielen, um beim Beispiel Carlos zu bleiben wo es obendrein die 3. Liga wäre!? In welchen Ligen spielen in anderen Sportarten fast alle Nationalspieler....meist in der 1. Liag oder nicht!? On Top müssten die Auswahlspieler an statt nur vor der Haustür zu ihrem Heimverein zu gehen voraussichtlch mehrmals die Woche zum Auswahltraining anreisen, ob das wiederum jeder Auswahlspieler leisten kann/will sei mal dahin gestellt. Und Ihn dazu verpflichten, wenn er evtl. keine Lust hat!?!?

Bzgl. Sponsoring ist auch jetzt schon durch intensive Bemühungen auf Vereinsebene etwas möglich, dazu muss man sich aber sehr zeitintensiv mit der Sache befassen und seinen Verein entsprechend vermarkten. Es sind nicht nur noch Mäzen oder die Spendenquittung-Spender mittlerweile kann man es schaffen auch richtige Sponsoren zu gewinnen.

Zum letzten Punkt
Du kannst die deutschen Strukturen nicht mit Frankreich vergleichen wo Rugby fast gleich auf mit Fussball ist und in jeder Schule angeboten wird. Und dein Eindruck, wenn du die unteren Ligen bzgl. Spielausfällen überfliegst täuscht gewaltig. Ich betreue bei uns mit unter anderem unsere zweite Mannschaft und spiele auch dort noch neben der 1. Mannschaft ab und an mit. Allein in dieser Runde könnte ich dir zwei Spiele bennen, die man eigentlich 50:0 für uns hätte werten müssen. Da wir aber alle Rugby spielen wollen, werden dann dem Gegner Spieler geliehen und ein richtiges Spiel mit einem richtigen Ergebnis ausgetragen. So einigt man sich häufig auf dieser Ebene weil hier meist auch Schiedsrichter aus den eigenen Reihen pfeifen. Dies wird aber erst zu Tage kommen, sobald "richtige" Schiedsrichter Spiele auf Grund Spielermangel nicht anpfeifen. Und das findet in anderen Regionalligen bestimmt ebenfalls statt.
Diesen Punkt sehe ich im gesamten Konzept als den kritischsten und sollte meiner Meinung nach überdacht werden. Vorallem sollte man hierzu denk ich die ganzen unteren Vereine, die dadurch "aufsteigen" auch befragen ob Sie dies wollen.

Wie gesagt mir wäre es auch lieb Deutschland in einigen Jahren bei Olympia zu sehen oder bei einer WM. Und dein Vorschlag offenbart einige Stärken, sowie meiner Meinung nach Schwächen. Wenn man das Konzept evtl. noch an manchen Stellen etwas überarbeitet wird es sicherlich umsetzbar.

Grüße uwe
 
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#7285
Manuel Wilhelm (Admin)
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Aw: Ligakonzept vor 12 Jahren, 2 Monaten Karma: 38  
Uwe Herrmann schrieb:
QUOTE:
@Manu
Mit meinem Post wollte ich nicht die Vorteile bzgl. finanziellen Einsparungen etc. schmäleren ich bin lediglich auf die Punkte eingegangen, die ich als verbesserungswürdige bzw. kritisch sehe in dem Konzept.


Alles klar, dass es Punkte gibt, an welchen noch nachgebessert werden sollte/muss möchte ich nicht verneinen. Aber ich sehe die Einführung eines solchen Systems eher als "Richtungsentscheidung" und keinesfalls als Lösung, die schon mit dem Start perfekt ist. Umso wichtiger ist es vorher Feedback einzuholen, weshalb der Austausch hier und auch auf den Info-Veranstaltung ausgesprochen wichtig ist.

QUOTE:
Es gibt sicherlich einen Weg unter anderem eines der anderen Konzepte bei dem mit der Entzerrung des Spielplans gleichzeitig mehr Freiraum für Trainingseinheiten der 7er und 15er NM entsteht ebenso zukunftstauglich zu gestalten. Aber um nun erstmal bei diesem Konzept zu bleiben, ich versuche mich kurz zu halten:


Auch das kann durchaus sein - ich sehe den Weg nicht, aber natürlich habe ich die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen - und andere Wege sind denkbar. Allerdings ist es enorme Arbeit so etwas zu entwickeln und zum jetzigen Zeitpunkt - und uns läuft die Zeit davon - ist ein solcher Weg noch nicht ersichtlich. Wenn Du morgen mit einem besser ausgearbeiteten Konzept ums Eck' kommst, bin ich der letzte der auf seinem beharrt. Mir geht es nicht um Besserwisserei, ich denke nur wir müssen endlich etwas in Bewegung bringen.

QUOTE:
Die derzeitige 10er Liga ist auch meiner Meinung nach durch die bald 5Mannschaften "Lastigkeit" aus einer Stadt wirklich kein guter Vermarktungspunkt, daher hab ich ja in meinem ersten Post auch gesagt, dass ich die 24er Liga bis auf den am Anfang vorprogrammierten Spielniveauabfall bzw. einige zu erwartende 100:xx Klatschen gut finde.


Wo Du eine Zunahme der 100er-Klatschen siehst erschliesst sich mir nicht. Ich denke das Feld wird gerade in Phase 2 deutlich enger zusammenrücken. Zumal wir ja auch in unserer jetzigen Liga so manches Erdrutschergebnis haben.

QUOTE:
Ich denke nicht, dass durch die Auswahlmannschaften das Problem der Spielerabwanderung gelöst ist. Glaubst du wirklich, dass sehr gute Spieler nur auf Grund der Tatsache, dass Sie in einer Auswahlmannschaft spielen können spielerisch im Verein lieber in der 2. als in der 1. Bundesliga spielen, um beim Beispiel Carlos zu bleiben wo es obendrein die 3. Liga wäre!? In welchen Ligen spielen in anderen Sportarten fast alle Nationalspieler....meist in der 1. Liag oder nicht!? On Top müssten die Auswahlspieler an statt nur vor der Haustür zu ihrem Heimverein zu gehen voraussichtlch mehrmals die Woche zum Auswahltraining anreisen, ob das wiederum jeder Auswahlspieler leisten kann/will sei mal dahin gestellt. Und Ihn dazu verpflichten, wenn er evtl. keine Lust hat!?!?


Es soll niemand davon abgehalten werden sich einem neuen Verein anzuschliessen wenn er das möchte. Aber da der Großteil des Spielbetriebs in den Auswahlmannschaften stattfindet, erübrigt sich aus meiner Sicht so mancher Wechsel aus rein sportlichen Gründen.

Der vgl. mit anderen Sportarten ist übrigens nur dann zulässig, wenn Du auch mir den Blick über den Tellerrand, zB nach Frankreich gestattest.

Für das Auswahltraining bedarf es mit Sicherheit einer gewissen Flexibilität. Wieso kann das Auswahltraining einer NRW-Auswahl nicht einmal die Woche in Köln und einmal in Aachen stattfinden und die dritte Trainingseinheit ist eine Fitness-Einheit die jeder Spieler in seinem Heimartort absolviert?

In meinem Ansatz sollen die Auswahlmannschaft, um die Bindung mit den Vereinen aus der Region zu stärken, ohnehin regelmäßig für gemeinsame Trainingseinheiten mit den Clubs, aus denen ihre Spieler stammen trainieren. In Niedersachsen könnte das Team im Wechsel bei Victoria, Ricklingen, DRC, Germania und 78 trainieren, so das jeder Verein alle 4-5 Trainingseinheiten mal die "Spitzenspieler" in den eigenen Trainingsbetrieb einbauen kann.

Aber das sind Detailfragen, mit denen man sich beschäftigen muss, aber eben erst, nachdem man sich für ein Gesamtpaket entschieden hat.

Ich habe schon bei der Vorstellung des Konzeptes gesagt, wenn wir aus organisatorischen Gründen die Phase 1 zwei oder drei Jahre spielen, dann ist es so. Mir ist bewusst, dass man so etwas sorgfältig und weitsichtig planen muss.

QUOTE:
Bzgl. Sponsoring ist auch jetzt schon durch intensive Bemühungen auf Vereinsebene etwas möglich, dazu muss man sich aber sehr zeitintensiv mit der Sache befassen und seinen Verein entsprechend vermarkten. Es sind nicht nur noch Mäzen oder die Spendenquittung-Spender mittlerweile kann man es schaffen auch richtige Sponsoren zu gewinnen.


Da bin ich anderer Meinung. Aber ich respektiere Deine Meinung. Ich glaube kein einziger Verein in Deutschland ist zum jetzigen Zeitpunkt für einen richtigen "Sponsor" interessant.

QUOTE:
Zum letzten Punkt
Du kannst die deutschen Strukturen nicht mit Frankreich vergleichen wo Rugby fast gleich auf mit Fussball ist und in jeder Schule angeboten wird. Und dein Eindruck, wenn du die unteren Ligen bzgl. Spielausfällen überfliegst täuscht gewaltig. Ich betreue bei uns mit unter anderem unsere zweite Mannschaft und spiele auch dort noch neben der 1. Mannschaft ab und an mit. Allein in dieser Runde könnte ich dir zwei Spiele bennen, die man eigentlich 50:0 für uns hätte werten müssen. Da wir aber alle Rugby spielen wollen, werden dann dem Gegner Spieler geliehen und ein richtiges Spiel mit einem richtigen Ergebnis ausgetragen. So einigt man sich häufig auf dieser Ebene weil hier meist auch Schiedsrichter aus den eigenen Reihen pfeifen. Dies wird aber erst zu Tage kommen, sobald "richtige" Schiedsrichter Spiele auf Grund Spielermangel nicht anpfeifen. Und das findet in anderen Regionalligen bestimmt ebenfalls statt.
Diesen Punkt sehe ich im gesamten Konzept als den kritischsten und sollte meiner Meinung nach überdacht werden. Vorallem sollte man hierzu denk ich die ganzen unteren Vereine, die dadurch "aufsteigen" auch befragen ob Sie dies wollen.


Also im Kern ändert sich für die "unteren" Vereine nichts, außer die Bezeichnung der Liga und das es eine einheitliche Organisation des Spielbetriebes gibt. Die 3. Liga Süd-West oder die RL Nord - die ich so häufig bemühe - sind Ausdruck einer positiven Entwicklung. Aktuell ist die RL Baden-Württemberg, in der der TV Pforzheim II spielt, die 4. Liga (hinter 1. BL, 2. BL und RL SW) und bis zum heutigen Tag ist keines der Teams, welches sich in der neuen 2. Liga finden würde in dieser Saison noch nicht angetreten. Dein Insider-Wissen von verschobenen Partien, etc habe ich natürlich nicht, das Nachbesserungsbedarf besteht ist mir dennoch klar. Doch ist eine solche Liga nicht Anreiz genau das zutun?

Darüber hinaus müssten auch zahlreiche Erstligisten bei genauerem Hinsehen wegen Verstoßes gegen die Lizenz-Auflagen einige Punkte aberkannt bekommen (kein Coach mit A-Lizenz, keine oder zu wenig Schiedsrichter, nicht die entsprechende Anzahl an Jugendmannschaften, etc - ich denke wir kennen beide die einschlägigen Kandidaten und Tricks). Will sagen: Das ist ein Problem des Deutschen Rugbys und kein Problem was man auf die Regionalligen runterbrechen kann. Ich denke durch die dynamische Wettbewerbsstruktur, steigt der Anreiz für viele Mannschaften sich entsprechend weiter zu entwickeln.


QUOTE:
Wie gesagt mir wäre es auch lieb Deutschland in einigen Jahren bei Olympia zu sehen oder bei einer WM. Und dein Vorschlag offenbart einige Stärken, sowie meiner Meinung nach Schwächen. Wenn man das Konzept evtl. noch an manchen Stellen etwas überarbeitet wird es sicherlich umsetzbar.


Dann lass uns gemeinsam daran arbeiten! Ich freu mich drauf!
 
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Letzte Änderung: 10.02.2012 17:08 von mulu.
 
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#7286
Christian Pfusch (Benutzer)
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Manu: Ich finde deine "Denkanstöße" sehr interessant. Wie in der Politik heisst es jetzt Mehrheiten dafür zu finden.

Was mich persönlich wundert ist: Warum schaut man im DRV Bereich nicht einmal über den Tellerrand und nimmt Kontakt zu Nationen(z.B. Belgien,Polen, Spanien) auf ,die in der IRB Weltrangliste noch vor kurzer Zeit hinter uns, bzw. auf Augenhöhe mit uns standen und nun vorbeigerauscht sind. Deren Konzepte:" Zukunft Rugby " könnten doch auch für Rugbydeutschland interessant sein...
 
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#7287
Matthias Hase (Benutzer)
Nationalspieler
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Aw: Ligakonzept vor 12 Jahren, 2 Monaten Karma: 5  
immer schwierig, konzepte zu adaptieren. wahrscheinlich bekommst du aus jedem land verschiedene strategien vorgelegt - auf das entsprechende land abgestimmt. so herrschen überall andere voaraussetzung bezüglich sportlandschaft, wirtschaftlichen und (sport-)politischen voraussetzungen. aber dennoch: ein blick über den tellerrand kann nie schaden, um zumindest anleihen zu übernommen.
 
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Ich komme nicht in die Hölle, der Teufel hat Angst vor mir
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