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Traditionen im Rugby und anderen Sportarten (1 Leser) (1) Gast
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THEMA: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten
#7057
Torsten Schmidt (Benutzer)
Jugend
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Aw: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten vor 12 Jahren, 6 Monaten Karma: 0  
Christoph Ahaus schrieb:
QUOTE:
@Torsten Schmidt
Der Skandal bei den Springboks ist und bleibt die aktive politische Einflussnahme auf banale rein sportliche Angelegenheiten.

In Deutschland entscheidet ja auch keine Regierung, wie der "offizielle" Spitzname von Nationalmannschaften lautet, und wie deren Trikots gestaltet sind.

Dass dieses Verhalten jedoch in Südafrika und selbst von vielen hier als normal angesehen wird, ist schon sehr verwunderlich und traurig.


Autsch!

Aktuell würde das in Deutschland nicht geschehen. Aber nach der Nazi-Zeit garantiert. Naziregime und Apartheid sind nur schwer zu vergleich, jedoch sollte man sich so etwas mal vergegenwärtigen. Die Rugby-Symbolik der Springboks hat sich größtenteils während der Apartheid entwickelt und hat dadurch bei vielen Schwarzen einen negativen Kontext. Daher ist es absolut richtig, das sich der Staat darum kümmert. Ob er es ändern muss oder nicht, ist sicher Ansichtssache. Jedoch finde ich eine Traditionsdebatte bei einem Land, was rund 50 Jahre aktive Diskriminierung und Unterdrückung kultiviert hat, für sehr zynisch.
 
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#7058
Christoph Ahaus (Benutzer)
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Geschlecht: männlich Geburtstag: 1988-08-28
Aw: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten vor 12 Jahren, 6 Monaten Karma: 16  
QUOTE:
Torsten Schmidt schrieb:

Autsch!

Aktuell würde das in Deutschland nicht geschehen. Aber nach der Nazi-Zeit garantiert. Naziregime und Apartheid sind nur schwer zu vergleich, jedoch sollte man sich so etwas mal vergegenwärtigen. Die Rugby-Symbolik der Springboks hat sich größtenteils während der Apartheid entwickelt und hat dadurch bei vielen Schwarzen einen negativen Kontext. Daher ist es absolut richtig, das sich der Staat darum kümmert. Ob er es ändern muss oder nicht, ist sicher Ansichtssache. Jedoch finde ich eine Traditionsdebatte bei einem Land, was rund 50 Jahre aktive Diskriminierung und Unterdrückung kultiviert hat, für sehr zynisch.


Doppel-Autsch!!

Das aktuelle Südafrika ist eine Demokratie und sollte sich deshalb wohl kaum am Nazi-Regime oder Apartheidsregime orientieren. Gerade weil Rugby in der Apartheid politisch benutzt wurde, müsste man doch meinen, dass der ANC daraus gelernt habe, und dies genau deswegen eben nicht macht, aber Fehlanzeige. Sie wiederholen den gleichen Fehler.

Ich bleibe dabei: In einer Demokratie hat sich eine Regierung in solch banale Sachen im Sport nicht einzumischen. Es ist ja nicht so, als ob Südafrika keine anderen, größeren und wichtigeren Probleme hätte.

Es ist eben eine reine Symbolpolitik, die von eigenem Fehlverhalten ablenken soll.

Außerdem ist die Protea auch ein Symbol aus der Apartheid, wie der Springbok. Die Buren haben sogar überlegt, den Springbok und die Protea in eine Nationalflagge zu integrieren.

PS: Dass sich im demokratischen Deutschland (weder Weimar, Bonn, noch Berlin) keine Regierung bei der Trikotgestaltung beteiligt hat, sieht man doch eindeutig. Noch 93 Jahre nach dem Ende des Kaiserreichs spielt Deutschland z. B. im Fußball noch immer in dessen Farben (schwarz und weiß, nicht schwarz, rot, gold).
 
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Letzte Änderung: 10.11.2011 18:41 von king carlos.
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#7059
Torsten Schmidt (Benutzer)
Jugend
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Aw: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten vor 12 Jahren, 6 Monaten Karma: 0  
Der ANC macht dies doch gerade WEIL es ein Apartheidssymbol ist. Hätte das dritte Reich den Fußball so instrumentalisiert, dass man den Spielern auf ihr Trikot eine pinke Katze gestickt hätte und das großdeutsche Team mit die pinken Katzen angekündigt hätte, hätte vermutlich Adenauer die pinken Katzen auch entfernen lassen.

Das Südafrika aktuell eine Demokratie ist, ist mir bewusst. Und in einer Demokratie gibt es sicherlich genug Leute, die das Thema komplett egal ist, daher würde ich hier nicht von einer undemokratischen Entscheidung reden.

Und zu den anderen Problemen Südafrikas: von der Leyen babbelt auch über Frauenquoten, auch wenn wir andere Probleme haben wie Eurokrise oder unfähige Politiker. Jedoch ist dies nicht ihr Ressort.
 
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#7060
Christoph Ahaus (Benutzer)
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Geschlecht: männlich Geburtstag: 1988-08-28
Aw: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten vor 12 Jahren, 6 Monaten Karma: 16  
Nenne mir bitte eine einzige wirklich ernstzunehmende Demokratie, die aktiv Einfluss auf den Spitznamen und der Trikotgestaltung einer Nationalmannschaft nimmt. Gegen so etwas ist selbst eine Frauenquote unendlich viel wichtiger.

Adenauer hätte deine pinke Katze rechtlich nur entfernen lassen können, wenn die Alliierten oder das Bundesverfassungsgericht diese als Symbol einer verbrecherischen Organisation verboten oder als verfassungsfeindliches Symbol deklariert hätten (wie Hakenkreuz, SS-Runen usw.).

Dies trifft auf Südafrika jedoch nicht zu, da der Springbok als Symbol eben gar nicht verboten ist. Wie auch? Er ist weiterhin das südafrikanische Nationaltier.

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Des Weiteren sind die Nationaltrikots im Fußball schon immer schwarz-weiß gewesen, somit auch im 3. Reich. Trotzdem hat man dieses Trikot auch unter Adenauer behalten.

Und wie geschrieben: Die Protea hat exakt den gleichen Ursprung wie der Springbok (Nationalsymbol der Weißen) und wurde im Laufe des Apartheidsregime auch rassistisch missbraucht - nur unter umgekehrten Vorzeichen.

Es geht außerdem nicht darum, dass das Thema vielen Leuten in einer Demokratie egal ist, sondern, dass eine demokratische Regierung sich in solchen Sachen einfach nicht einzumischen hat.
 
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Letzte Änderung: 10.11.2011 19:29 von king carlos.
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#7061
Torsten Schmidt (Benutzer)
Jugend
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Aw: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten vor 12 Jahren, 6 Monaten Karma: 0  
Das ist deine Meinung, was eine Regierung zu tun hat und was nicht. Jedoch kann man daraus keine allgemein gültige Aussage treffen.

Der ANC mischt sich gerne in den Sport ein, davon kann man halten was man will. Im Zuge ihrer Reconcilation-Poltik auch durchaus verständlich in meinen Augen.

In der Debatte sollte man aber eins nicht vergessen: Ich bin Deutsch und wenn ich deinen Namen sehe, gehe ich davon aus du auch. Wenn es nicht so ist, nichts für ungut. Uns steht es kaum zu, die südafrikanische Politik zu kritisieren, wenn es um so banale Dinge wie Rugby geht. Das sollten wir den Südafrikanern überlassen.

Zum Schluss sei noch erwähnt, auch wenn ich mich wiederhole:
Jedoch finde ich eine Traditionsdebatte bei einem Land, was rund 50 Jahre aktive Diskriminierung und Unterdrückung kultiviert hat, für sehr zynisch.
 
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#7062
Christoph Ahaus (Benutzer)
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Geschlecht: männlich Geburtstag: 1988-08-28
Aw: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten vor 12 Jahren, 6 Monaten Karma: 16  
Torsten Schmidt schrieb:
QUOTE:
Der ANC mischt sich gerne in den Sport ein, davon kann man halten was man will. Im Zuge ihrer Reconcilation-Poltik auch durchaus verständlich in meinen Augen.


Aber dadurch betreibt er doch genau das Gegenteil von Versöhnung.

Torsten Schmidt schrieb:
QUOTE:
Jedoch finde ich eine Traditionsdebatte bei einem Land, was rund 50 Jahre aktive Diskriminierung und Unterdrückung kultiviert hat, für sehr zynisch.


Ein Grund mehr von einer Politisierung des Sportes abzusehen, und aus den Fehlern der Geschichte zu lernen, anstatt sie zu wiederholen. Sport sollte einfach Sport sein. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Als Rugbyfan steht es mir sehr wohl zu, die heutige südafrikanische Regierung wegen ihrer Einmischung zu kritisieren, genauso wie damals das Apartheidsregime, da die Springboks eben zur Kultur und Tradition des Rugby gehören. Womit wir wieder beim eigentlichen Thema des Threads wären.

Welches Recht soll denn eine Regierung haben, sich einzumischen, wenn es nicht um die staatliche Sportförderung geht (da eben staatlich)? Der IRB und die nationalen Verbände bestimmen die Regeln im Rugby, sonst niemand.

Das Trikot ist ja nicht der einzige Punkt. Ich erinnere nur an die unsäglich polemische und fremdenfeindliche Kampagne des ANC gegen Tendai Mtawarira, den der ANC aus der Rugby-Nationalmannschaft schmeißen wollte, da er zur damaligen Zeit keinen südafrikanischen Pass hatte. Blöderweise erlauben die IRB-Statuten aber eben auch Spielern in Nationalmannschaften von Ländern zu spielen, deren Nationalität sie nicht besitzen, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen, die Mtawarira alle erfüllt hatte. Somit hätte sich der ANC nicht einmischen dürfen, da das Aufstellen von Spielern eine reine Angelegenheit des Weltverbandes und des jeweiligen Landesverbandes ist.

Überlegt einmal, wie das wäre, wenn die deutsche Regierung dem DRV vorschreiben würde, nur noch Spieler mit einem deutschen Pass zu nominieren...
 
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Letzte Änderung: 10.11.2011 20:05 von king carlos.
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