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WM-Fieber in Rugby-Deutschland: Noch 60 Stunden bis zum WM-Showdown in Apia
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 27. Juni 2018

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Unsere DRV XV befindet sich momentan in der heißen Phase der Vorbereitung auf das WM-Qualispiel. Foto (c) Colin Grzanna

Spätestens mit dem gestrigen Tag begann für unsere DRV XV vor Ort der harte Teil der Vorbereitung auf das Aufeinandertreffen mit Samoa auf einem unscheinbaren Trainingsplatz im vermeintlichen Insel-Paradies. Drei Einheiten seitdem bei schweißtreibenden 30 Grad und nahezu 100% Luftfeuchtigkeit auf dem Feld und zwei Mal Kraft-Arbeit im Gym läuten die heiße Phase kurz vor dem historischen Duell ein. Abseits des Platzes wartete erst ein Schulbesuch auf die DRV-Auswahl, bevor es am gestrigen Abend einen gemeinsam Empfang mit Samoas Mannschaft und dem Premierminister des Landes gab - wohlgemerkt derjenige Premierminister, der unserem Team noch vor wenigen Tagen jegliche Kenntnis des Rugbysports abgesprochen hatte.

„Inspirierend“, eine „unglaubliche Motivation“, ein „einmaliges Erlebnis“ - das war aus dem Kreis der Spieler und Trainer der DRV XV nach dem gestrigen Schulbesuch in Samoa. Es war nicht einmal ganz eine Stunde, die der deutschen Mannschaft mit den Schülerinnen und Schülern der lokalen Schule „Samoa College“ in der Hauptstadt Apia blieb. Es war eine spontane Idee, kurzfristig organisiert, aber das Touch-Spiel mit den Kindern hat bei unseren Jungs einen bleibenden Eindruck hinterlassen. DRV Head of Physical Performance Colin Grzannas Fazit: „Es war ein tolles Erlebnis zu sehen, wie Rugby Menschen zusammenbringen kann!“

Doch spätestens seit Montag-Abend hat der harte Teil dieser Tour so richtig begonnen. Im Gym des Leistungszentrums des samoanischen High Performance Centres musste die deutsche Mannschaft unter der Anleitung von Physio Antoine Mobain, der selbst einst in Frankreich als Profi spielte und schon die irische Top-Mannschaft Connacht trainierte, zwei anstrengende Einheiten absolvieren.

 

 

Harte Arbeit auf und neben dem Platz: Unsere DRV XV in Samoa

Lemoine: „einen bleibenden Eindruck hinterlassen"

Auf dem Rasen ging seit Montag drei Mal und heute am intensivsten zur Sache - die heutige Einheit war „das wichtigste Training“ der gesamten Woche, so Coach Pablo Lemoine gegenüber TotalRugby. „Wir wollen hier einen bleibenden Eindruck hinterlassen“, betont der dreimalige WM-Teilnehmer, der seine Mannschaft auf ein 160-minütiges Spiel über zwei Etappen einstellen will.

Das Spiel wird im Übrigen, so hat es der Weltverband heute verkündet, live und umsonst zu streamen sein. Der DRV gab darüber hinaus bekannt, dass der Spielort für das Rückspiel in 2,5 Wochen bald verkündet werde.

Mit Blick auf Samstag äußerte sich Coach Lemoine weiter: „Wir werden es intelligent angehen müssen“.  Der ehemaligen Stade-Français-Prop insistierte bereits kurz nach dem Schlusspfiff gegen Portugal in Heidelberg, dass man alles andere als chancenlos in Apia antreten werde. Um den Spielern die nötige Frische zu ermöglichen werden bis zum Ankick am Samstag Nachmittag Ortszeit (4 Uhr morgens deutscher Zeit) nur noch zwei leichte Einheiten folgen.

Premierminister mit beschwichtigenden Worten

Eine Verpflichtung abseits des Platzes gab es am gestrigen Abend beim Empfang des gastgebenden Verbandes. Spieler beider Teams hatten die Chance sich kennenzulernen und Premierminister und Rugby-Verbandsvorsitzender Tuilaepa nutzte die Chance, um einige Worte an beide Teams zu richten. Dass seine Aussagen im Parlament des Landes national wie international für Aufsehen gesorgt haben, scheint dem 73-jährigen, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Amts-Jubiläum als Regierungschef feiert, nicht entgangen zu sein: „Glaubt nicht alles, was in der Zeitung steht, so machen wir nunmal unsere Witzchen“ ließ Tuilaepa verkünden.

Der Premierminister Samoas wendet sich an beide Mannschaften

Man sei in Samoa bemüht, die Dinge immer mit Humor anzugehen und die Art Witze zu machen, habe man sich ja schließlich von den deutschen Kolonialherren abgeschaut so Tuilaepa beschwichtigend. Auf die Atmosphäre zwischen den Spielern hatte die Episode keinen Einfluss. Kapitän Julius Nostadt und seine Männer hatten die Chance sich mit den Gastgebern in Ruhe zu unterhalten, bevor es Samstag zumindest für 80 Minuten weniger freundlich zugehen wird. Die Samoaner erinnerten dabei an das einzige bisherige Aufeinadertreffen beider Teams in Bonn, das 55:6 an die Gäste ging.

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Kommentare (9)add comment

Andreas Hauer said:

2314
Empfang
Ist in Deutschland ein ähnlich herzlicher Empfang für die Samoaner geplant und warum bekommt es der DRV einfach nicht hin für eins der wichtigsten Spiele in der Geschichte des Verbandes kein Stadion zu haben?

Leute, in knapp 2 Wochen steigt das Spiel?
Wie soll das denn mit Kartenvorverkauf, Anreise, Werbung etc. klappen?



Hier wird doch gerade schon wieder eine einmalige Chance fahrlässig vertan.
Juni 27, 2018

Ralf Theune said:

3663
Samoa
Scheint ja ein echter Spaßvogel zu sein, dieser Premierminister. Faszinierend finde ich, dass Samoa ca. 180.000 Einwohner hat. Nach wikipedia davon nur 52.000 Männer zwischen 15 und 64. Das sind nicht viel mehr potenzielle Rugbyspieler als in Heidelberg :). Selbst wenn man bedenkt, dass noch einmal soviele Exilsamoer in Neuseeland leben, ist es unfassbar welches Niveau die Nationalmannschaft dieses winzigen Landes hat.
Juni 28, 2018

Friedemann Landsberg said:

4035
Austragungsort
Das Datum für das Spiel steht schon seit Wochen, seit dem 10.06. gibt es Gewissheit,dass der DRV spielt. Verstehe wirklich nicht, dass nicht im Anschluss an das Portugal Spiel der Spielort verkündet werden konnte. Ist das die Unprofessionalität, die Wild anspricht? Der gute Mann scheint Recht zu behalten!
Ich würde mir gerne das Spiel mit meinen Kindern, begeisterte Rugbyspieler in der U8, im Stadion ansehen. Leider werden die Zugtickets und Übernachtungsmöglichkeiten nicht billiger, je mehr Zeit verstreicht.
Man kann nicht auf der einen Seite den Stellenwert des Rugby in Deutschland beklagen und dann auf der anderen Seite die Planung des wichtigsten Spiels des Jahres derart in den Sand setzen! Das wäre dem DFB nicht passiert...
Juni 29, 2018

Adrian Heber said:

194
Wow, SCHON seit 10.06.!
Der DFB würde auch niemals einen Spieltermin erst 3 Wochen vor dem Spiel von der FIFA mitgeteilt bekommen.
Hier liegt das Problem doch klar bei WR.
Für ein Stadion muss ein Mietvertrag vereinbart werden. Vorher muss ein Stadion gefunden werden, welches überhaupt so kurzfristig zur Verfügung gestellt werden kann. Hier dem DRV unprofessionelles Handeln vorzuwerfen zeugt davon, dass man sich wenig Gedanken über das Thema gemacht hat. Und der Vergleich mit dem DFB ist, wie bereits erwähnt, Äpfel mit Birnen verglichen und einfach nur populistisch
Juni 29, 2018

Friedemann Landsberg said:

4035
...
Das Datum stand schon wesentlich früher fest. Auch für das Portugal Spiel hat der DRV rund sehr lange gebraucht, bis er den Spielort festgelegt hat. Das Datum 14.07. steht schon gut zwei Monate, es sollte bei guter Organisation möglich sein, bei Stadionbetreibern vorzuführen...
Juni 29, 2018

Adrian Heber said:

194
Komisch
Oben schreibst du noch 10.06.
Naja, seis drumm.
Hat halt jeder seine eigene Sicht auf die Dinge. Wenn du aber meinst, du könntest es,so viel besser steht es dir ja frei einen Teil deiner Freizeit zu Verfügung zu stellen, beim DRT zu kandidieren und es uns allen zu beweisen
Juni 29, 2018

Matthias Hase said:

381
...
Zur Erinnerung: Das Spiel gegen Portugal wurde von WR kurzfristig vom 9. auf den 16. Juni verschoben.
Juni 29, 2018

Adrian Heber said:

194
...
Matthias, solche Dinge vergessen die Leute gerne
Juni 29, 2018

Friedemann Landsberg said:

4035
...
Adrian, das was du beschreibst ist genau das Problem: zu viele Freizeitkapitäne auf dem großen Schiff!
Juni 29, 2018

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