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Saisonziele erreicht trotz Leistungsabfall an Tag zwei in Gdingen
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Sonntag, 17. Juli 2016

Robert Hittel war in Gdingen oftmals nicht zu stoppen - dennoch reichte es für die DRV VII gegen Frankreich nicht. Foto (c) Perlich
Robert Hittel war in Gdingen oftmals nicht zu stoppen - dennoch reichte es für die DRV VII gegen Frankreich nicht. Foto (c) Perlich

Mit dem letzten der drei EM-Turniere wird man im Trainerteam der DRV VII sicherlich nicht zufrieden sein. Erneut gelang, wie in den beiden vorherigen GPS-Turnieren, der Viertelfinaleinzug. Doch an Tag zwei des Gdingener Abschlussturniers war die junge Siebener-Auswahl des DRV sichtlich platt und kassierte drei Pleiten. Grund zur Tristesse besteht dennoch keineswegs, denn mit Platz vier in der Abschlusswertung aller EM-Turniere und vor allem mit der erneuten Qualifikation für die Hong Kong Sevens sind die sportlichen Ziele erreicht worden. Die Unzufriedenheit kann daher auch als Indiz für die gehobenen Anstprüche bei der DRV VII verstanden werden.

Starker Beginn gegen Russland - Doch die DRV VII ließ das Spiel aus der Hand nehmen

Der Auftakt in Tag zwei von Gdingen war ein erwartet schwerer, mit Russland wartete ein echter Brocken im Viertelfinale, doch die ersten Minuten der Begegnung ließen die deutschen Fans hoffen. Ein kraftvoller Vorstoß von Robert Hittel über die rechte Seite, den der als Gedrängehalb nachrückende Sam Rainger ausnutzte, um den Ball aufzunehmen und anstatt eines Passes schnell über die kurze Seite vorstieß. Damit hatte er die Russen überrascht und Deutschland in Führung gebracht. Ein weiterer Vorstoß von Robert Hittel auf der gegenüberliegenden Seite, ein Offload an Fabian Heimpel später und die DRV VII lag mit 12:0 in Front. Bis zum vermeintlichen Pausenpfiff hatte Russland noch einen nicht erhöhten Versuch auf Außen gelegt. Als die Uhr schon auf Null stand und Kapitän von Grumbkow den Ball seitlich ins Aus beförderte, hatte der Schiedsrichter andere Dinge im Sinn und ließ zur Überraschung aller die Gasse spielen. Die deutsche Mannschaft, sichtlich konsterniert, musste daraufhin den zweiten russischen Versuch hinnehmen. Ein spürbarer Bruch im deutschen Spiel war die Folge, die Selbstsicherheit war wie verflogen und Russland nutzte dies gnadenlos aus. Der pfeilschnelle Sozonov und Russlands Top-Spieler Ostroushko stellten das Spiel auf den Kopf und ein später Versuch durch Buckman konnte daran nichts ändern, Russland zog mit dem 29:19 ins Halbfinale ein.

 

Das Ticket für Hong Kong in der Tasche - von Georgien auf dem Feld geschlagen

In der inoffiziellen Wertung der Mannschaften, die um das Ticket für Hong Kong kämpften, war Deutschland durch die knappe georgische Nierderlage im Viertelfinale gegen die GB Royals für den nun folgenden Gegner uneinholbar vorne. Doch auf dem Feld im Plate-Semifinale entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zwischen Georgien mit leichten Vorteilen für die DRV VII. Versuche durch das RGH-Duo Himer und Heimpel waren gleichbedeutend mit der 10:7 Führung zum Pausentee. Doch ein weiterer Versuch der Georgier, dem eine Abseitsposition nach einem Ruck zuvor gegangen war, brachte Deutschland erstmals ins Hintertreffen. Ein weiterer Versuch und Deutschland hätte bereits zwei Mal punkten müssen, um das Duell gegen Georgien zu gewinnen. Doch Robert Hittel schien sich zumindest auf dem Weg zur Verlängerung durch den 17:17 Ausgleich zu befinden, doch wurde das HRK-Kraftpaket nicht nur ganz knapp vor der Linie gestoppt, Hittel verlor bei der harten Landung auch noch die Kontrolle über das Spielgerät. Der Schiedsrichter beendete das Geschehen nach Hittels Vorball und damit stand fest, dass Gdingen das schlechteste der drei diesjährigen EM-Turniere werden würde.

 

Vorjahressieger Frankreich war eine Nummer zu groß

Im Spiel um Platz sieben erwartete Frankreich niemand geringeres als der Europameister des Jahres 2015. Zwar hatten die Franzosen einige Stammkräfte mit Blick auf das in drei Wochen beginnende Olympia-Turnier in Rio geschont, sie bewiesen sich aber dennoch als formidabler Gegner. Dem deutschen Blitzstart durch einen Versuch von Phil Sczcesny setzten die Franzosen zwei verwandelte Versuche durch Dufond und den extrem extrovertiert jubelnden Lagarde entgegen. Direkt nach dem Pausentee erzielten Tolofua für Frankreich und Robert Hittel für Deutschland jeweils einen Versuch, doch beide Erhöhungen von Außen gingen daneben, so dass die DRV VII nun mit 10:19 hinten lag. Lagarde war es, der dem Spiel nach einem Verusch nach abseitsverdächtiger Ballaufnahme endgültig den Deckel aufsetzen konnte. Anhand seiner erneut übertriebenen Jubelgesten würden wir ihm zwar eher den runden Ball als Spielgerät empfehlen, erkennen aber genauso neidlos an, dass er mit dem Rugbyball einiges drauf hat. Tim Biniak konnte mit dem Schlusspfiff noch den dritten und letzten Versuch für Deutschland legen, so dass die Anzeigetafel mit 26:17 für Frankreich ein etwas erträglicheres Ergebnis anzeigte.

 

Leistungsabfall nach Monaco - Dennoch positive EM-Bilanz

Platz vier in der Endabrechnung der GPS-Serie und die Chance auf die World-Series-Quali in Hong Kong im April nächsten Jahres. Das, nachdem man bereits mit Halbfinalteilnahmen in Hong Kong und Monaco international für Aufsehen gesorgt hatte. Das deutsche Siebener-Rugby befindet sich unvermindert im Aufschwung. Dennoch gilt es nun die begonnene Arbeit fokussiert weiter zu verfolgen. Die Verletztenserie der letzten Woche konnte nicht aureichend kompensiert werden. Überspielte Akteure konnten nicht ausreichend durch weniger Spielzeit entlastet werden.

Ähnlich sieht es DRV-Leistungssportreferent Manuel Wilhelm, der prognostiziert: "Es steht viel harte Arbeit vor uns." Die Tiefe im Kader sei immer noch die Achillesverse der DRV VII. "Am Ende einer langen und extrem kräftezehrenden Saison ist die Überspieltheit zu einem großen Problem geworden, so dass einige Jungs schlicht platt waren", so das Fazit des ehemaligen DRV XV Stürmers.

Dieses Problem zu lösen wird tatsächlich viel Arbeit erfordern, doch den aktuell Verantwortlichen im Management der DRV VII kann man zweifelsohne die Fortsetzung des Erfolgskurses zutrauen. Konstant gute Leistungsträger wie Kapitän Clemens von Grumbkow, Phil Sczcesny oder Fabian Heimpel, sowie nachrückende Nachwuchsspieler die jetzt schon unglaublich gute Leistungen bringen, wie Tim Biniak und Robert Haase, sie alle werden die DRV VII noch zu weiteren Höhen bringen können.

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