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Gruß von der Insel (12) - Oder heute mal: Grüezi aus der Schweiz!
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Geschrieben von Max Lueck   
Mittwoch, 19. Februar 2014

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Während sich die Mannschaften der Six Nations am vergangenen Wochenende eine wohlverdiente Auszeit gönnten, wurde mal wieder ein anderes traditionsreiches Turnier und damit nicht minder spannendes Thema hierzulande in der Presse diskutiert. Wie bereits in der Vergangenheit des Öfteren an dieser Stelle berichtet, wird die Zukunft des Heineken Cups mit viel Skepsis und Unsicherheit skizziert. Nun berichteten Medien allerdings von einer äußerst interessanten Entwicklung.

So gerieten die Nachbarn aus der Schweiz am vergangenen Wochenende mal ausnahmsweise nicht wegen eines europafeindlichen Bürgerentscheids in die Schlagzeilen, sondern vielmehr in Zusammenhang mit europäischem Spitzenrugby. Eine Kombination, die sich dem geneigten Rugby-Interessierten wohl nicht unbedingt aufdrängt.

Medienberichten zufolge sieht es demnach so aus, dass eine englisch-französische Vereinsvertretung beschlossen hat, in Zukunft aus der Schweiz heraus einen neuen europäischen Club-Wettbewerb zu organisieren – dem Rugby Champions Cup, der als Nachfolgeturnier den Heineken Cup beerben soll.

Da sich die Verantwortlichen wie immer um höchste Diskretion bemühen und nur wenig an die Öffentlichkeit dringt, ist es schwer einzuschätzen, wie fortgeschritten und konkret die Pläne tatsächlich sind. Durchgedrungen ist bisher aber, dass das neue Turnier höchstwahrscheinlich aus den jeweils sechs besten Mannschaften der englischen Premiership und der französischen Top 14 besteht, komplettiert durch das jeweils bestplatzierte Team aus Irland, Schottland, Wales und Italien. Ein zusätzlicher Platz ist außerdem für ein weiteres Team aus dem Gewinnerland reserviert. Die aus den Wettbewerben entstehenden Umsätze sollen dann gerecht an die Teilnehmer-Ligen Premiership, Top 14 und Pro 12 überwiesen werden.

Die Gründe für den Umzug in die Schweiz liegen, wenig überraschend, zum einen an den beachtlichen Steuervorteilen, welche die Eidgenossen gewähren. Zum anderen schätzt man den neutralen Boden. Das Turnier soll aus Genf heraus organisiert werden, jener Stadt, die bereits zahlreiche internationale Sportverbände beherbergt, nicht zuletzt die FIFA.

Angeblich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Deal in trockenen Tüchern ist. Woran es bislang lediglich hapert, sind die komplizierten Verhandlungen mit den Hauptgeldgebern, den TV-Sendern Sky und BT Sport. Mag man allerdings den neuesten Meldungen Glauben schenken, glätten sich auch dort sie Wogen, sodass man kurz vor einer Einigung stehen dürfte.

Die anglo-französische Fraktion sieht diese Entwicklungen nach den monatelangen und teilweise chaotischen Verhandlungen jedenfalls sehr positiv und rechnet schon bald mit einer dauerhaften Lösung.

So könnte es am Ende ausgerechnet dem neutralen Standort der Eidgenossen zu verdanken sein, dass sich im europäischen Rugby alle wieder gern haben.

 

Best Wishes

Max

 

Max Lueck, 29, hat seine Rugbykarriere als Spieler in Brühl angefangen und zog 2007 nach England,  um dort Coaching zu studieren. Mittlerweile hat er mit vielen Rugby-Vereinen und Athleten als Trainer und Manager gearbeitet. Derzeit baut er mit Leidenschaft und Ehrgeiz das Projekt 7 Bamboos Rugby auf und bloggt regelmäßig für diverse Plattformen und Online Magazine. Weitere Information unter www.7bamboosrugby.com.

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