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TotalRugby Vorschau: 1. Bundesliga - 3. Spieltag
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 6. September 2013

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Eine Woche nach der enttäuschenden Derby-Pleite gegen den Berliner RC, strebt der RK 03 Berlin beim RC Leipzig einen Bonuspunkt-Sieg an - (c) Goltz

Werden alle Bundesliga-Spiele regelkonform zu Ende gebracht? Lautet die dominante Fragestellung vor dem 3. Spieltag der Erstliga-Vorrunde. Doch nicht nur für die Tratsch-Freunde unter Deutschland Ruggern hält die nächste Bundesliga-Runde einiges bereit, auch sportlich verspricht sie den ein oder anderen Leckerbissen. Wir verraten Euch wo es besonders spannend wird!

Nord

FC St. Pauli - TSV Victoria Linden
Samstag, 7. September 15 Uhr

Zum dritten Heimspiel in Folge tritt Vorjahres-Achtelfinalist FC St. Pauli am Sonnabend (7. September, 15 Uhr) in der Rugby-Arena Saarlandstraße gegen den deutschen Rekordmeister Victoria Linden an. Mit diesem Spiel läutet Pauli-Sprecher Oliver Winkler die heiße Phase im Kampf um die Qualifikation für die Meisterrunde ein. „Bisher haben wir nicht überzeugt und sind wie die anderen Teams dabei, uns spielerisch zu finden“, räumt er ein. „Aber wir sind von unseren Fähigkeiten überzeugt und werden uns mit unseren Aufgaben steigern.“ Dies ist auch von Nöten. Denn der lediglich knappe und spielerisch wenig überzeugende Derbysieg gegen den Hamburger RC verhagelte Pauli-Trainer Paul McGuigan doch sichtlich die Laune.

Ob dabei Schlüsselspieler wie Verbinder Friedrich Michau und Prop Tom Lübbers am Wochenende in die Mannschaft zurückkehren, ist noch ungewiss. Zudem werden wohl noch weitere Spieler aus privaten Gründen ausfallen. Dass diese Umstände es nicht leichter gegen einen „unangenehmen Gegner“ wie Victoria machen, liegt auf der Hand. „Linden ist im Sturm ein harter Brocken, dem wir mit schnellem Passspiel beikommen müssen“, sagt Winkler. Und in Anbetracht der anstehenden heißen Phase in Richtung Meisterrunde, riskieren einzelne Spieler schon mal einen Blick auf die anderen Vorrundengruppen – besonders auf die Oststaffel. Registrieren dabei aber auch, was im Süden „passiert oder besser nicht passieren sollte“.

Victoria-Coach Boris Borkowski hängt immer noch die knappe Niederlage zum Saisonauftakt gegen Germania List in den Kleidern. „Die mangelnde Disziplin hat uns in diesem Spiel den Sieg gekostet. Ich hoffe, das wird sich nicht noch rächen“, betont Borkowski. Positiv sieht er dagegen die erste Halbzeit gegen Hannover 78. „In den ersten 40 Minuten konnten wir dagegenhalten. Mangels Auswechselmöglichkeiten brachen wir dann mit zunehmender Spieldauer ein.“ Und auch aktuell hat die medizinische Abteilung alle Hände voll zu tun, damit der Trainer in Hamburg eine schlagkräftige Truppe aufbieten kann. „Der FC St. Pauli ist auf Grund der bisher erzielten Ergebnisse nur schwer einzuschätzen. Aber aus vergangenen Jahren ist bekannt, dass es eine heimstarke Truppe ist“, sagt Borkowski.

TotalRugby-Prognose: Der FC St. Pauli wird auf spielerischer Wiedergutmachung aus sein und endlich die Performance aus der vergangenen Saison bestätigen wollen. Leidtragende werden die Zebras aus Hannover sein, die mit einem ausgedünnten Kader lediglich kämpferisch dagegenhalten können. Deshalb gewinnen die Hausherren mit +17 Punkten.

 

Hannover 78 - SC Germania List
Samstag, 7. September 16 Uhr

SC Germania List muss diesen Sonnabend (7. September, 16 Uhr) beim Tabellenführer DSV Hannover 78 antreten. Und ähnlich wie beim FC St. Pauli macht sich auch bei Germania ein wenig Unmut über die bisher gezeigte Leistung breit. „Wir sind mit unseren bisherigen Ergebnissen nicht zufrieden, müssen aber berücksichtigen, dass wir kein Testspiel hatten und können daher auch nicht meckern“, betont Abteilungsvize Dirk Städler. Für ihn sind die Tabelle und die Ergebnisse zudem eine Momentaufnahme.

Scheinen die Teams, die nach Hannover 78 folgen, aktuell auf einem gleichmäßigen Niveau zu agieren, so steht für Städler fest, dass die bisherigen Ergebnisse täuschen – und es doch ein stärkeres Leistungsgefälle zwischen den drei Erstplatzierten und den restlichen Teams der Nordgruppe gibt. Feststeht aber auch: „78 ist gegen uns klar favorisiert. Dennoch wir werden uns anstrengen und mal schauen, was am Ende herauskommt“, sagt Städler. Dabei sollte sich Germania auf die eigenen Stärken besinnen, anstatt in den Medien über die angebliche unfaire Gangart des Gegners zu lamentieren. Denn ob sich Hannover 78 wieder die konstatierte Unkonzentriertheit wie in der ersten Halbzeit gegen Victoria Linden erlaubt, ist stark zu bezweifeln. Aber dennoch ist der Tabellenführer jederzeit in der Lage, ein bis zwei Gänge zu zulegen.

TotalRugby-Prognose: Auch Germania List wir den Gruppenprimus nicht vor allzu schwere Aufgaben stellen. Zwar trifft 78 auf den bisher schwersten Gegner aus der Nordgruppe, doch auch dieses Spiel geht mit +55 Punkten an den Tabellenführer.

 

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Hamburger RC - 08 Ricklingen/Wunstorf
Sonntag, 8. September 15 Uhr

Beim Hamburger RC hat sich nach der Partie gegen den FC St. Pauli Enttäuschung breit gemacht. „Hätte mir einer vor dem Spiel gesagt, dass wir einen Bonuspunkt holen würden, wäre ich sehr zufrieden gewesen. Nach dem Spiel war ich dann enttäuscht, lediglich einen Punkt geholt zu haben - da war mehr drin gewesen“, gesteht HRC-Trainer Jan Höhler. Die Zähler will sich der Hamburger Rugby-Club nun am Sonntag (8. September, 15 Uhr) in der Rugby-Arena Saarlandstraße gegen die SG 08 Ricklingen/TUS Wunstorf zurückholen.

Aber Höhler sieht der Partie realistisch entgegen: „Punkt ist Punkt und wir sind in Nordgruppe mit Ricklingen auf dem Papier die schwächsten Teams und müssen daher über jeden Zähler dankbar sein.“ Daher sieht der HRC-Trainer die nächsten drei Spiele als richtungsweisend bezüglich der Verteilung der Plätze vier bis sechs in der Gruppe Nord an. Die Hamburger werden deshalb alles daran setzen, gegen den Aufsteiger den ersten Saisonsieg einzufahren. Die gelingt aber nur, wenn die „Abteilung Attacke“ nach vorne kreativer agiert. Zeigte sich die Verteidigung im Stadtderby einigermaßen sattelfest, so ist es doch bezeichnend, dass aus den Angriffsbemühungen des HRC erst vier verwandelte Straftritte herausgesprungen sind. Aber wie heißt es so schön: „Die Offensive verkauft die Tickets, die Defensive gewinnt die Meisterschaft.“ Doch so hoch will er Hamburger RC nicht greifen – die HRC-Verantwortlichen würden sich bereits über einen Heimsieg freuen.

Bei der SG 08 Ricklingen/TUS Wunstorf reibt man sich indes verwundert die Augen. „Bislang haben wir drei Bonuspunkte gewonnen, die nicht eingeplant waren“, freut sich der 08-Macher Matthias Freitag. Doch die Hannoveraner beweisen trotz des unerwartet gut verlaufenden Saisonstarts Bodenhaftung. „Diese Bonuspunkte sind bei einer Niederlage gegen den HRC aber nicht viel wert“, betont Freitag. Mit dem Hamburger RC erwarte man einen Gegner auf Augenhöhe, was auch das Ergebnis der Hamburger gegen den FC St. Pauli beweise. „Wir gehen von einer knappen und spannende Partie aus, ohne klaren Favoriten“, so Matthias Freitag. Die SG 08 Ricklingen/TUS Wunstorf kann dabei bis auf die Langzeitverletzten voraussichtlich in Bestbesetzung in der Hansestadt antreten. „Unser Ziel ist ein Sieg, um damit einen großen Schritt Richtung Platz vier und dem damit verbundenen Heimspiel in der Relegation zur Meisterrunde zu machen“, gibt Freitag die Marschroute fürs Wochenende vor.

TotalRugby-Prognose: Wenn der HRC seine Defensive stabilisieren kann und seinem Angriffsspiel etwas mehr Schwung verleiht, könnte es zu einem Heimsieg gegen die SG 08 Ricklingen/TUS Wunstorf reichen – knapp mit +5 Punkten.

 

Ost

Berliner SV 1892 - USV Potsdam
Samstag, 7. September 15 Uhr

Der BSV ist derzeit im Aufwind. Trotz schwacher Personaldecke konnten die Störche in Leipzig überragend gewinnen und freuen sich schon auf die nächste Herausforderung gegen den ehemaligen übermächtigen Zweitligakonkurrenten USV Potsdam. Grund zur Freude haben die Berliner gewiss, denn die Brandenburger haben sich im letzten Spiel gegen den Aufsteiger Velten nicht unbedingt von der besten Seite gezeigt. Dennoch unterschätzt BSV-Coach Marek Sniowski die Potsdamer mitnichten: „Wir erwarten ein starkes Team aus Potsdam, das nach dem verkorksten Ligastart und der Rückkehr einiger Urlauber zurück zu seinen Stärken finden wird. Die Stärken von Potsdam sind kein Geheimnis in der Liga: ein lauffreudiges Team, das sich im offenen Spiel immer wohl fühlt und konterstark ist.“. Da hilft es Sniowski derzeit, dass die Stimmung im Team trotz etlicher Ausfälle gut ist und der verbliebene Rest stark zusammenhält. Zwar melden sich einige Urlauber zurück in die Mannschaft, aber mit dem Kapitän Jan Paul Ruiken und sein Kumpan in der dritten Reihe, Robert Läufer, müssen zwei Stammkräfte nach dem Leipzig-Spiel eine Zwangspause einlegen. Jedoch wird der BSV im Sturm nicht weniger gut besetzt sein und auch etliche Akzente setzen können.

Land unter in Potsdam? Was derzeit in der brandenburgischen Landeshauptstadt passiert lässt kaum Besseres erahnen. Zuerst die Spielabsage, dann das Debakel gegen den solide spielenden Aufsteiger Velten. „ Die Schwachstellen waren eindeutig im Sturm auszumachen. Was nützt einem eine pfeilschnelle Hintermannschaft, wenn der Sturm weder die Bälle behaupten, noch gewinnen kann?“, so die klaren Worte von Potsdams Interimscoach Dr. Detlef Krüger, seines Zeichens jüngster Herrennationaltrainer der Welt (mit 21 Jahren coachte er bereits die DDR Auswahl – Anm. d. Red.). Kurz vor dem letzten Spiel musste sich auch noch Potsdams Skipper Ralf Horn für mehrere Wochen abmelden, da ihn eine bakterielle Infektion plagt, was einem Motivationsschub nicht gerade helfen wird. Allerdings hat man in Potsdam nun die Konsequenzen aus der letzten Niederlage gezogen und das Training vermehrt auf die Stürmer und deren Arbeit an den Rucks ausgerichtet. Dabei wird garantiert die Rückkehr des ehemaligen Kanuten Alexander Koschker und Zweite-Reihe Kumpan Henning Kohtze behilfreich sein. Allerdings werden immernoch die Stammkräfte Bürger, Hannemann und zuletzt Horn vermisst, die ihre Arbeit eher im verdeckten Bereich verrichteten und daher schwer zu ersetzen sind.

TotalRugby-Prognose: Vor einigen Jahren wäre Potsdam der klare Favorit gewesen. Nun hat sich das Blatt gewendet. Zu viele Schwachstellen im Sturm der Gäste werden den Berliner Störchen Tür und Angel öffnen. Der BSV erringt am Ende einen +14 Sieg.

 

Veltener RC - Berliner RC
Samstag, 7. September 15 Uhr

Velten hat sich im letzten Spiel zwar deutlich gesteigert, wird aber dem Berliner RC wenig entgegenzusetzen haben: „Wir wollen als David gegen den absoluten Goliath in dieser Begegnung erhobenen Hauptes mit einem vertretbaren Ergebnis nach den 80 Minuten den Platz verlassen können.“, definiert Veltens Pressesprecher Jürgen Buß die Zielsetzung für diese Partie. Dass mit dem BRC ein extrem harter Brocken auf die Aufsteiger trifft, ist man sich an der Oberhavel bewusst: „Der Berliner RC gehört zu den acht besten 15-er Teams in Deutschland. In unseren Augen haben die Berliner daher nur Stärken, keine Schwächen. Das Spiel wird für die Veltener Herrenmannschaft die größte Pflichtspiel-Herausforderung seit Vereinsbestehen sein.“. findet Buß klare Worte für die bevorstehende Partie. Nach dem letzten Sieg gegen den auf dem Papier klaren Favoriten Potsdam, hat man im Training den Fokus auf das saubere und schnelle Handspiel gelegt um die Chancenverwertung noch deutlich zu erhöhen. Laut Buß ist der Wille bei jedem einzelnen Spieler vorhanden und daher kann man erwarten, dass sich die Ofenstädter gegen den übermächtigen Gegner von ihrer besten Seite zeigen werden. Jedoch muss man am Wochenende auf Hintermannschaftsspieler Christian Heidekorn, Björn Schmelter, Carsten Stamm und Marco Bachert, sowie auf den Erste-Reihe-Stürmer Ronny Rohlfs verzichten. Bei der dicken Personaldecke dürfte allerdings für ausreichend Ersatz gesorgt sein.

In Berlin macht sich derweil Gelassenheit breit. Das große Derby gegen den Lokalrivalen konnte man deutlich gewinnen und auch Neuzugang Richard Deed konnte beeindrucken. Allerdings läuft in der Abstimmung noch nicht alles rund und die Berliner werden daher da die kommende Partie als willkommene Gelegenheit betrachten, nochmals einige Abläufe in der Hintermannschaft zu optimieren, während der Sturm hingegen schon eingespielt scheint.

TotalRugby-Prognose: David gegen Goliath, besser könnte man es nicht ausdrücken. Die ambitionierten Oberhavelländer gegen die etablierten Hauptstädter. Der BRC wird nach 80 Minuten das Feld mit +63 verlassen.

 

RC Leipzig - RK 03 Berlin
Samstag, 7. September 15 Uhr

Ernüchterung in der sächsischen Dichterstadt. Das 10-jährige Jubiläum wurde durch die doch unerwartet deutliche Niederlage gegen den BSV 1892 getrübt, hatte man sich zu diesem Ereignis und mit prominentem Publikum mehr erwartet. Allerdings lässt man sich dadurch nicht kleinkriegen und schaut motiviert auf das nächste Spiel: „Mit dem RK 03 kommt ein Gegner zu uns, von dem wir nur lernen können. Unser Ziel ist es, das Ergebnis geringer zu gestalten, als letztes Jahr (116:0 für den RK 03 – Anm. d. Red.) und vielleicht auch selbst mit ein paar Punkten auf das Scorerbord zu kommen. Aber wir sind realistisch genug, dass es sicher kaum möglich sein wird, Bonuspunkte gegen die Berliner einzustreichen.“, lässt Leipzigs Pressesprecher Sven Paukstat deutlich durchblicken. Im letzten Spiel mussten die lernwilligen Sachsen auf einige Stammkräfte verzichten, im nächsten Spiel sieht die Situation nicht gerade besser aus, fallen doch mit Scholz und Gütling zwei erfahrene Erste-Reihe-Stürmer aus und auch Stürmerkollege Khouri muss für diesen Samstag leider passen. Schlussspieler Phil Wadewitz hat sich gegen den BSV den Unterschenkel gebrochen und muss für mehrere Wochen im Lazarett verweilen. Allerdings kehren die Hintermannschaftsspieler Heine und Spangenberg zurück in das Aufgebot und werden dem zuletzt unabgestimmten Hintermannschaftsspiel ein wenig mehr Stabilität verleihen.

Für die Ostberliner ist die Zielsetzung ganz klar. Ein deutlicher Sieg gegen Leipzig muss her um der getrübten Motivation wieder ein wenig unter die Arme zu greifen. „Die Niederlage gegen den BRC war natürlich bitter, aber sie hat uns gezeigt, dass wir vor allem die individuellen Fehler abstellen und uns im Bereich Fitness noch erheblich steigern müssen, sodass wir auch in den letzten 20 Minuten noch mal eine Schippe drauf packen können.“, fasst Berlins Lutz Joachim die Lage zusammen. Mit dem RC Leipzig wartet auch ein dankbarer Gegner auf die Männer um das Trainerduo Lill/Lowdon. Allerdings müssen beide nach wie vor auf einige Urlauber verzichten, daher wird sich das endgültige Team wohl erst im Laufe des Herbstes zusammenfinden. Dennoch ist man froh über die Rückkehr von Matthias Neumann, der nach langjähriger Verletzungspause endlich wieder Bundesligaluft geschnuppert hat, und von Urlauber Jerome Ruhnau, der sich unter Garantie wieder mit vollem Einsatz zurückmelden wird.

TotalRugby-Prognose: Die Berliner sind nach wie vor eine zu große Nummer für den personell angeschlagenen Gastgeber. Auch wenn es im Spiel der Berliner vor allem um das Feintuning in der Abstimmung gehen wird, werden sie mit +59 den Sack zumachen.

 

Süd

Heidelberger TV – SC Neuenheim
Samstag, 7. September 14 Uhr

Die 39:3-Niederlage war vermutlich die stärkste Partie des Heidelberger TV in der vergangenen Spielzeit, obwohl das Ergebnis am Ende deutlich ausfiel, präsentierten sich die Turner dem Sportclub Neuenheim vor Jahresfrist lange als fast gleichwertiger Spielpartner. Auch diesmal möchte das Team von Thomas Kurzer, der sich darüber freut, dass sein Sohn Nicolas eine im RGH-Spiel erlittene Gehirnerschütterung rechtzeitig überwunden hat, den Königsblauen das Leben möglichst schwer machen. Aktuell haben die Gastgeber, aufgrund des vor Saisonstart erfolgten Punktabzugs für unzureichende Bemühungen im Nachwuchsbereich, noch ein negatives Punktekonto, wenn dieser Makel bis zum Abschluss der Vorrunde noch wettgemacht werden soll, müssen die jungen Gastgeber aber noch eine gehörige Schippe drauflegen.

„Mattenflucht“, titelte die Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung, nachdem der Sportclub Neuenheim im vermeintlichen Spitzenspiel gegen den Heidelberger RK beim Stande von 5:37 nach nur 46 Spielminuten vorzeitig das Spielfeld verlassen hatte. Eine Woche später, nach mannschaftsinterner Krisensitzung und medienwirksamer Entschuldigung durch den Vereinsvorstand, soll es nun endlich klappen mit dem ersten Saisonsieg für den amtierenden Deutschen Vizemeister.

TotalRugby-Prognose: Traditionell tut sich der SCN 02 immer schwer mit den vermeintlich Kleinen, doch der Druck und die Schmach der vergangenen Woche wird dafür sorgen, dass die Königsblauen enger zusammenrücken und sich auf ihre wahre Stärke besinnen. Zum Leidwesen der überlasteten Turner spielt der Sportclub wie entfesselt und fährt einen klaren Bonuspunktsieg ein. SCN +72

 

Heidelberger RK – TV Pforzheim
Samstag, 7. September 16 Uhr

Wie es sich für ein echte Spitzenspiel ziemt melden die beiden Topfavoriten vor dem ersten direkten Duell „alle Mann an Bord“, lediglich der Klub muss auf die langzeitverletzten Erste-Reihe-Stürmer Patrick Schliwa (Arm) und Samy Füchsel (Knöchel) verzichten, kann sich aber vorrausichtlich über die Rückkehr von 7er-Nationalspieler Rafael Pyrasch freuen.

Topfit sind alle Spieler des TV Pforzheim, die beiden angeschlagenen Zweite-Reihe-Stürmer Manuel Ballarin und Uwe Herrmann haben ihre Zipperlein aus Auftaktspiel überwunden und drängen auf einen Platz in der Startfünfzehn, Erste-Reihe-Stürmer Udo Schwarz wird seine Kopf-Platzwunde, ein Andenken aus den harten Trainingseinheiten der letzten Tage, mit einem Kopfschutz bedecken.

Ein ganz besonderes Spiel wird diese Begegnung mit Sicherheit für den ehemaligen HRK-Stürmer Tim Kasten, der erstmals seit seinem Abschied vom Klub auf seine alten Kumpels trifft und auf der anderen Seite dürfte Flanker Sidney Brenner, der in der vergangenen Spielzeit noch im grün-weißen Jersey der Rhinos aktiv war, darauf brennen sich mit den alten Kameraden zu messen.

TotalRugby-Prognose: Dreimal hat der TV Pforzheim in der letzten Spielzeit versucht den Heidelberger RK zu knacken und dreimal sind die Nashörner aus dem Nordschwarzwald gescheitert. Damit dies in dieser Spielzeit nicht noch einmal passiert, haben die Gäste ihren Kader vor dem Saisonstart mächtig aufgestockt, doch ob geniale Einzelspieler alleine ausreichen, um das mächtige Kollektiv des Ruderklubs zu bezwingen? Wir glauben, dass der TVP dem HRK in dieser Saison noch richtig gefährlich werden kann. Doch am Samstag ist für die Goldstädter am Harbigweg noch nichts zu holen. HRK +12

 

TSV Handschuhsheim – RG Heidelberg
Sonntag, 8. September 15 Uhr

Für den TSV Handschuhsheim ist das Kräftemessen bereits das zweite Duell auf Augenhöhe in dieser Spielzeit, nachdem die Löwen zum Saisonauftakt ein vielbeachtetes 16:16-Unentschieden gegen den Deutschen Vizemeister SC Neuenheim erkämpften. Für die RGH und ihr neues Trainergespann Weselek/Finsterer dient die Konfrontation mit dem amtierenden DRV-Pokalsieger als erster wertvoller Indikator zur Ermittlung der eigenen Spielstärke, waren doch die bisherigen Vergleiche mit dem zu starken TV Pforzheim und dem zu schwachen Heidelberger TV wenig aussagekräftig.

Der Sieger des Duells, dieser beiden, für ihre wunderbare Nachwuchsarbeit bekannten, Heidelberger Bundesligisten kann vermutlich ein Nachsitzen in der Relegation verhindern und somit wichtige Kräfte für den Start der Meisterrunde sparen, weshalb sowohl RGH-Coach Weselek, als auch sein langjähriger Nationalmannschafts-Kumpel Alexander Pipa, seit dieser Spielzeit Chefcoach der Handschuhsheimer, ihr bestmögliches Team aufbieten werden.

Allerdings haben beide Coaches einige Ausfälle zu beklagen, auf Seiten des TSV Handschuhsheims fehlen u.a. Kapitän Alexander Hug (privat verhindert) und die Sturm-Brecher Lukas Rosenthal (Knie) sowie Felix Bayer (Rücken), bei der Rudergesellschaft Heidelberger fehlen weiterhin die Sturm-Routiniers Tim Coly , Steffen Thier, Marcel Eloff (alle beruflich verhindert), Manuel Wilhelm (Leiste) und Constantin Hocke (Flitterwochen) sowie Sturmführer Elmar Heimpel (Muskelbündelriss), sein Dritte-Reihe-Kollege Carsten Lang (Knöchel) und der formstarke Eckdreiviertel Mike Härtel (privat verhindert).

TotalRugby-Prognose: Spiele zwischen dem TSV Handschuhsheim und der RG Heidelberg sind immer schwer zu tippen. In der vergangenen Spielzeit hatte der TSV die Nase vorne und musste dann dennoch den bitteren Gang in den DRV-Pokal antreten. Beide Mannschaften haben neue Trainer und große Personalsorgen, wir glauben, dass die Heimmannschaft den tieferen Kader hat, als die Gäste von der anderen Neckarseite. TSV +6

 

West

SC Frankfurt 1880 – RK Heusenstamm
Samstag, 7. September 15 Uhr

Das Main-Derby ist zugleich das Top-Spiel dieser Gruppe: Der Zweite SC Frankfurt 1880 empfängt den Ersten RK Heusenstamm. Nach jeweils zwei klaren Siegen stellt das Nachbarduell für die hessischen Rivalen den ersten echten Gradmesser in dieser Saison dar. „Das letzte Derby war eines der besten, die er je gab“, erinnert sich RKH-Trainer Jens Steinweg an die packende Partie, die erst in den letzten Minuten entschieden wurde und mit einem 22:20-Sieg für Frankfurt endete. Eine Vorhersage abzugeben, sei schwierig, meint der Coach der Heusenstammer.

Daniel Cünzer rechnet ebenfalls wieder mit einem engen Spiel. „Heusenstamms Stärken sind sicherlich ihre schnellen Spieler in der Hintermannschaft und die Fähigkeit einiger Spieler, das Spiel schnell und gut zu lesen und entsprechend darauf zu reagieren“, sagt Frankfurts Trainer, der außer Jannis Läpple (berufliche Gründe) und Gilles Pelosato (familiäre Gründe) „alle fitten Männer an Bord“ hat und „vor allen in der Hintermannschaft aus dem vollen schöpfen“ kann. Der Start in die Saison war laut Cünzer „von den Ergebnissen super“. Allerdings habe sein Team in beiden Partien die erste halbe Stunde gebraucht, um richtig ins Spiel zu kommen, wobei man trotzdem den Gegner immer klar dominiert habe. Obwohl nun im RKH ein anderes Kaliber wartet, geht der Coach der Achtziger nicht davon aus, „dass das Derby eine große Umstellung sein wird, da die Spieler dieses Niveau ja gut kennen und auch spielen können. Trotzdem wir das Tempo und die Intensität natürlich viel höher sein als in den beiden vorherigen Spielen“.

Für den RKH gehört das Derby gegen Frankfurt laut Trainer Jens Steinweg zu den Höhepunkten der Saison. Allerdings plagen die „Füchse“ ausgerechnet vor dem Nachbarduell einige Personalsorgen. Sportsoldat und Siebener-Nationalspieler Tim Biniak fehlt, weil er derzeit seine Grundausbildung macht. Jordi Pfeifer (Bänderriss), Zinzan Hees, Freddi Eckert und Laurent Hartmann werden ebenfalls nicht dabei sein. Ob Benni Pohlheim mitwirken und Siebener-Nationalspieler Sam Rainger sein Comeback nach Verletzungspause geben kann, ist noch unklar. Bei Salim Cavus ist die medizinische Abteilung zuversichtlich, dass er spielen kann. „Er ist ein knallharter Verteidiger und würde der Mannschaft gut tun“, hofft Steinweg auf den Einsatz des türkischen Nationalspielers. Die Leistungsstärke der Frankfurter hängt seiner Meinung nach stark von den verbliebenen ausländischen Spielern ab. „Sind diese gut drauf, können sie auch den Rest der Mannschaft mitziehen“, meint Steinweg. Ein Wiedersehen gibt es mit dem Ex-Heusenstammer Mark Stzyndera, der vor der Saison auch ein Thema beim RKH war, sich dann aber für die Rückkehr nach Frankfurt entschied.

Totalrugby-Prognose: Die Tagesform wird entscheiden. Aufgrund der vielen Ausfälle beim RKH hat Frankfurt jedoch Vorteile und wird mit +8 Punkten Vorsprung gewinnen.

 

RC Mainz - TuS Düsseldorf
Samstag, 7. September 15 Uhr

Der Rugby Club Mainz steht unter Druck. Null Punkte in zwei Spielen, logo, das ist den Rheinhessen nicht genug. Vor heimischem Publikum treffen sie jetzt auf die TuS Düsseldorf 95 – und wollen endlich punkten.

Für den Mainzer Trainer Alexis Vitrey ist der bislang recht gut kämpfenden Aufsteiger aus der 2. Bundesliga eine echte Überraschungsmannschaft. „Düsseldorf ist für uns der große Unbekannte in dieser Saison. Unser letztes Duell mit ihnen liegt einige Jahre zurück, seitdem hat sich dort wie hier viel getan“, sagt er und hält sich deshalb mit einer Prognose zurück. „Dass die Düsseldorfer kämpfen können, haben sie bei ihrer knappen Niederlage gegen Köln am ersten Spieltag gezeigt. Ich gehe deshalb von einem offenen Spiel und einem harten Kampf um die ersten Punkte aus“, so Vitrey. „Wir haben in den beiden zurückliegenden Spielen nur im Ansatz gezeigt, was wir können. Gegen Düsseldorf müssen wir zu alter Stärke zurückfinden und unser Niveau endlich voll ausschöpfen.“

Dabei freut er sich, wieder auf bewährte Kräfte setzen zu können: Kapitän Michael Melia ist nach überstandener Rückenverletzung wieder voll einsatzbereit. Auch Verbinder Bruno Pairet wird wieder im Kader stehen, ebenso Flügelspieler Raphael Eckert. Zudem ist nach langer Pause auch Hintermannschafts-Routinier Johnny Neuhoff wieder mit von der Partie.

„Die Meisterrunde ist so gut wie erledigt für uns, deshalb brauchen wir jetzt jeden Zähler für den Klassenerhalt im DRV-Pokal“, so Vitrey. Für die verbleibenden drei Spiele in der Vorrunde gibt der RCM-Coach auch gleich eine klare Marschroute vor: „Es sind noch 15 Punkte zu holen. Ich erwarte von den Jungs, dass wir am Schluss der Vorrunde zehn davon auf unserem Konto haben.“

Die Düsseldorfer würden die Pläne von Vitreys nur allzu gerne durchkreuzen. Doch sind sie mit so viel Verve in die Saison gestartet, dass sie noch immer ihre Wunden lecken. TuS-95-Coach Dave Whitley durchlebt eine „Leidensgeschichte“: Verbinder John Hussey wird noch drei bis vier Wochen pausieren müssen, und sein Ersatzmann hat sich im Training eine Leistenzerrung eingefangen. Giacomo Bertini (Nasenbruch) wird gut und gerne zwei Monate aussetzen müssen. Zudem fehlen am Samstag Jonas Holtkemper, Georg Lammers und Sergii Shydlovslyi. Bei Stefan Haman, Dominic Hetterle und Sebastian Lederer war zunächst unsicher, ob sie spielen können.

Immerhin sieht der TuS-95-Coach auch Lichtblicke: Mark Rockrohr, Shota und Danny Strauch werden wieder auf dem Platz stehen. „Außerdem war unser Training gut“, so Whitley. „Wir mussten auf den Schlüsselpositionen viel experimentieren, was zu einigen interessanten Kombinationszügen geführt hat. Mal sehen, ob wir etwas von dieser Spielfreude gegen den RC Mainz abrufen können.“

TotalRugby-Prognose: Gegen die dezimierten Düsseldorfern wird der RC Mainz endlich die erwünschten ersten Punkte in der Saison einfahren. RCM +12

 

ASV Köln - RC Aachen

Samstag, 7. September 16 Uhr

Der RC Aachen tritt nach der deutlichen Niederlage in Heusenstamm und dem verbesserten, aber trotzdem erfolglosen Auftreten gegen Frankfurt beim ASV Köln an. Aus Tradition sind die Vergleiche zwischen den Clubs immer sehr ausgeglichen, aber meist mit dem besseren Ende für den ASV.

Dies wollen die Aachener Rugger nun ändern. Aufbauen will Trainer Frank Bronneberg dabei auf die sich langsam einspielende Hintermannschaft, die durch die studienbedingten Ausfälle zu Beginn der Saison komplett neu aufgestellt werden musste. Fraglich ist der Einsatz der Stürmer Jan Grebe, Özgün Tan und Justus Eckert, dagegen steht Georgi Gogoladze nach langer Verletzung wieder im Kader.

Die Kölner, die bislang nicht gegen die stärkeren Teams der West-Gruppe antreten mussten, werden das Spiel gegen Aachen neuem Selbstbewusstsein angehen. Die Moral der Mannschaft ist gut. Nachdem der durchwachsenen Partie gegen Düsseldorf, konnten sie zuletzt gegen den RC Mainz eindrucksvoll ihre neue Stärken unter Beweis stellen. Mit dem dritten Sieg in Folge hätten sie ihr Ticket für die Meisterrunde sicher und können den drohenden Niederlagen gegen die gewohnt stärkeren Teams aus Heusenstamm und Frankfurt gelassen entgegen sehen.

TotalRugby-Prognose: Köln zeigt Moral und Nerven. Aachen kommt gegen die kraftvoll aufspielenden Rugger vom Rhein (wieder) nicht zum Zug. ASV +22

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Kommentare (1)add comment

Ingo Ringle said:

2675
RGH
RGH-website:
"Eine Auszeit vom Spielbetrieb haben sich die erfahrenen RGH-Urgesteine Manuel Wilhelm und Tim Coly genommen."

Jemand ne Ahnung was stimmt?
Beruflich verhindert bzw. verletzt oder Auszeit?
September 06, 2013

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busy
Letzte Aktualisierung ( Freitag, 6. September 2013 )
 
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