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TotalRugby Vorschau: 1. Bundesliga - 12. Spieltag
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 7. April 2011

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Frankfurts Rolf Wacha will auch gegen die RG Heidelberg den Luftraum kontrollieren - (c) Jürgen Keßler

Die nächsten sieben Wochen versprechen Bundesliga satt, allein in den kommenden vier Wochen müssen fast alle Bundesligisten fünfmal antreten. Wer nach der langen Pause also zu lange in den Startblöcken sitzenbleibt, wird abgehängt und macht damit die Bemühungen einer ganzen Saison zunichte. Wir haben natürlich auch im Vorfeld des 12. Spieltages den Pegelstand bei den Bundesligisten gecheckt und sagen Euch wem das Wasser bis zum Hals steht, wer einen Rettungsring braucht und wer am Wochenende sein Seepferdchen bekommt.

Hannover 78 : Berliner RC
Samstag, 9. April 13:00 Uhr - Am Schnellen Graben

Zu was die Hannoveraner zu leisten im Stande sind, hat die Junge Truppe, welche seit einigen Monaten von ihrem aus Namibia zurückgekehrten Aufstiegscoach Carsten Segert betreut wird, beim 53:11 Heimsieg gegen den Abstiegskonkurrenten aus Heusenstamm eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Doch im Jahr 2011 gab es im schmucken Klubhaus "Am Schnellen Graben" noch nicht allzuviel Grund zur Freude, zu heftig war die 80-0 Auswärtsniederlage und die ehrenhafte, aber dennoch überdeutliche 0-48 Schlappe gegen einen ersatzgeschwächten Heidelberger Ruderklub.

Beim Berliner RC zeichnet sich hingegen ein Auswärtstrend ab, hatte man das Heimspiel gegen den Sportclub Neuenheim noch aufgrund der eigenen Unbeherrschtheit hergeschenkt, ein Laster welches den Hauptstädtern nun schon seit so vielen Jahren anhaftet, zeigte man dem zuletzt so forschen Stadtrivalen aus dem Berliner Ostteil mehr als deutlich seine Grenzen auf. Von entsprechend guter Stimmung weiß auch BRC-Kapitän Boris Siebenhörl zu berichten: "Die kleinen Wunden die ein Derby hinterlässt sind gepflegt, die Mannschaft will - das zeigt nicht zuletzt die gute Trainingsbeteiligung der letzten Wochen", so der Zwillingsbruder von Cheftrainer Fabian Siebenhörl.

Der langen Winterpause kann Siebenhörl, trotz der fehlenden Spielpraxis, durchaus auch etwas positives abgewinnen: "Dem Trainerstab blieb viel Zeit uns auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten, dadurch konnten nicht nur gezielt Trainingsschwerpunkte ins Training integriert werden, sondern auch die Integration der neuen Spieler gelang besser", berichtet der Skipper der Rot-weiß-Schwarzen.

Wie gut und konzentriert in der Bundeshauptstadt über die Wintermonate gearbeitet wurde sah man zuletzt in der ersten Halbzeit des Berliner-Derbys: "Wir wollen in Hannover an unser sehr gut organisierte erste Halbzeit anknüpfen und die fünf Punkte mitnehmen. Auch wenn die Play-Offs nach den Niederlagen gegen den TSV und den SCN nicht mehr zu erreichen sind, wollen wir doch so viele Spiele wie möglich gewinnen", so Siebenhörl über das Credo der Gäste.

TotalRugby Prognose: Hannover 78 hat sich zurückgezogen und vor dem Spiel keinerlei Informationen herausgerückt. Doch gegen die Gäste aus der Hauptstadt hatte man zuletzt häufig gut ausgesehen und auch bei der 32:20 Hinspielniederlange lange mitgespielt. Es ist klar, dass Segert sein Team auf Sieg drillt und die ganz wichtigen Punkte gegen den Abstieg einfahren möchte. Das kann allerdings nur gelingen, wenn man die überaus kräftige Berliner-Hintermannschaft um Verbinder Colin Grzanna und die beiden durchbruchstarken Innendreiviertel Hackl und Hegenwald unter Kontrolle bekommt. Außerdem müssen Benjamin Krause und seine Stürmerkollegen insbesondere im Gedränge ihren Mann stehen, damit sich die niedersächsische Verteidigung nicht über 80 Minuten im Rückwärtsgang befindet. Hannover 78 in Bestbesetzung hat am Samstag mehr als eine Außenseiterchance und wird einen Überraschungefolg mit 6 Punkten Vorsprung landen.

 

TSV Handschuhsheim : Heidelberger RK - LiveTicker ab 14:55 Uhr
Samstag, 9. April 15:00 Uhr - Lionspark

"Die lange Länderspielpause ist ein notwendiges Übel", so  Hendesses Spielleiter Mathias Jech. Seine Löwen sieht der pragmatische TSV-Manager aber dennoch gut vorbereitet: "Die Stimmunig ist gut und die Mannschaft hat sich gut auf die kommenden Wochen vorbereitet. Bei einigen Spielern zwickt es ein bisschen, aber das ist normal und wir treten mit einer guten Mannschaft gegen den Deutschen Meister an".

Etwas anders verhält sich da die Situation auf der anderen Neckarseite, wie Nationalspieler Steffen Liebig berichtet: "Wir konnten seit dem RGH-Spiel nicht ein einziges Mal als Mannschaft zusammen trainieren, der Großteil der Mannschaft war mit der Nationalmannschaft und/oder den Wild Titans auf Tour. Der Rest des Teams musste sich mit individuellen Trainingsplänen und Spielen und Trainings in der Zweiten Mannschaft fit gehalten".

Die Zweite Garde spielte auch bei den Löwen eine wichtige Rolle in der Vorbereitung auf das erste Spiel nach dem ausgedehnten Winterschlaf: "Wir haben trainiert wie immer und in Trainingsspielen gegen unsere Zweite Spielpraxis gesammelt. Natürlich wäre ein regelmäßiger Spielbetrieb besser, wir haben jetzt fünf Spiele in den nächsten vier Wochen und es warten unter anderem mit dem Heidelberger RK und dem SC Frankfurt 1880 die Topteams der Liga. Doch da müssen alle durch", so Jech.

Die Spielpraxis ist beim Ruderklub mit Sicherheit nicht das Problem, doch die möglichen negativen Auswirkungen der großen Reisestrapazen der vergangenen Wochen sind auch Liebig bewußt: "Für uns ist das warnende Beispiel die RGH, die im letzten Jahr noch von Platz eins auf Platz vier zurückfiel, da sie viele Nationalspieler abstellte und die Doppel-Belastung nicht kompensieren konnte", weiß Liebig.

Doch trotz der oben angesprochenen Probleme in der Vorbereitung hat der mit zahlreichen Profis gespickte Kader des Meisters natürlich den Anspruch die Partie zu gewinnen. Auch wenn es personel noch einige Baustellen gibt. Der Einsatz von Elisara, Pyrasch, Armitage, Schliwa und Kehoma Brenner ist fraglich, Benjamin Danso wird wohl ausfallen, dafür werden aber Außendreiviertel Christoffer Neureuther und Flanker Carlo Schmidt im Kader zurückerwartet. Im Training wurde sich daher in erster Linie auf das Kontaktspiel konzentriert, um der körperbetonten Spielweise des Tabellendritten entsprechend begegnen zu können. "Wir wollen natürlich gewinnen, auch wenn wir ein ganz schweres Spiel erwarten, welches mit Sicherheit nicht so deutlich ausgehen wird, wie das Hinspiel. Aber mit einem Sieg wären wir fast nicht mehr von Tabellenplatz eins zu verdrängen, was auch unser Ziel für die noch ausstehenden Ligaspiele ist", erklärt Liebig. Etwas bedeckter hält sich da der Löwen-Manager: "Wir wollen uns so gut wie möglich verkaufen und schauen was geht, die Spiele bei denen es um den Einzug in die Play-Offs geht und die wir gewinnen müssen, die kommen danach".

TotalRugby Prognose: Der Heidelberger RK hat natürlich in mehrfacher Hinsicht mit der Länderspielpause zu kämpfen, zum einen war weder ein ordentlicher Trainingsbetrieb möglich, zum anderen sind zahlreiche Spieler müde und verletzt von den schweren Spielen zurückgekehrt und außerdem dürfte natürlich auch das Selbstwertgefühl, der bei der Nationalmannschaft so unliebsam abgewatschten HRK-Akteure, einen kleinen Knacks bekommen haben. Daher ist es nun an den Daheimgebliebenen ihren Spielkameraden wieder neue Energie einzuhauchen und da sind mit Kapitän Sean Armstrong, Nummer 8 Caine Elisara oder auch Verbinder Jesse Westerlund, natürlich ein paar Hochkaräter dabei, die dafür sorgen werden, dass das HRK-Boot nicht vom Kurs abkommt. Der TSV wird dennoch versuchen seinen starken Sturm ins Spiel zu bringen und auf die Chancen lauern, welche sich durch die müden Köpfe und Beine des ein oder anderen Gegenspielers auftun dürften. In der Addition reicht das am Ende für ein achtbares Ergebnis, doch der Sieg mit 16 Punkten Vorsprung geht an den Deutschen Meister.

 

RK 03 Berlin : SC Neuenheim - LiveTicker ab 14:55 Uhr
Samstag, 9. April 15:00 Uhr - Stadion Buschallee

"Die Niederlage im Derby war sehr schmerzlich, besonders da wir zu keinem Zeitpunkt des Spiels eine Chance hatten", ärgert sich der enttäuschte RK03-Pressesprecher Lutz Joachim, über die Derby-Leistung der Gelb-Schwarzen. Zwar stand die Verteidigung der Spreestädter ganz passabel, aber im Angriff lief für das seit dieser Saison vom Neuseeländer Lofty Stevenson trainierte Team so gar nichts zusammen. "Den Angriff und das Handling haben wir in dieser Woche im Training auf Vordermann gebracht", zeigt sich Joachim trotzdem zuversichtlich.

"Aus Vereinssicht war die lange Länderspiele eine einzige Katastrophe", beklagt SCN-Übungsleiter Mark Kuhlmann. "Doch unsere Vorbereitung war ganz ordentlich, obwohl wir auf Grund der Spielabsage im Dezember fast 5 Monate am Stück nur trainiert haben", so der ehemalige DRV-Nationaltrainer weiter.  Vor zwei Wochen waren die Neuenheimer schon einmal in Berlin im Einsatz, doch während man beim Berliner RC bis zur letzten Minute zitterte und Kuhlmann sich wegen des akuten Personalmangels sogar selbst auf den Spielberichtsbogen schreiben musste, gestaltet sich die Personalsituation beim Heidelberger Stadtteilverein in dieser Woche schon deutlich freundlicher. Mit dem zimbabwischen Hintermannschafts-Duo Shaun Smit, und Innendreiviertel Manasah Sita, dem kräftigen Prop Paul Weiss, dem erfahrenen georgischen Hakler Grigol Sanadiradze und den schnellen Außendreivierteln Stelio Da Fonseca, Jan Becker und Willem Smit, wird man beim RK 03 nicht nur eine spielstarke Mannschaft aufs Feld schicken, sondern auch einige qualitativ hochwertige Ersatzspieler aufbieten können.

Trotz einiger kleiner Weh-Wehchen haben auch die Gastgeber einen guten und körperlich fitten Kader zur Verfügung, indem im Vergleich zur Vorwoche mit Nationalspieler Lukas Hinds-Johnson eine ganz wichtige Stütze zurückerwartet wird.  "Wir wollen gegen Neuenheim an unserer guten Verteidigung festhalten und unsere starke Hintermannschaft ins Rollen bringen. In der letzten Saison haben wir zuhause gegen den SCN gewonnen, das wollen wir unbedingt wiederholen", erklärt der Pressewart der Ostberliner.  Im Jahr 2010 war der SCN 02 auf dem Weg ins Halbfinale beim Rugby Klub aus Berlin gescheitert, dass soll in dieser Spielzeit nicht erneut passieren, schließlich hat das erreichen der Runde der letzten Vier oberste Priorität: "Unser Ziel sind die Play-Offs und dafür benötigen wir einen Sieg in Berlin", stellt Neuenheims Trainer klar.

TotalRugby Prognose: Gegen den Berliner RC war beim SC Neuenheim noch etwas Glück dabei und auch von Nöten, wer weiß wie diese Partie ohne die frühe Rote Karte gegen BRC-Flanker Eugen Feidt ausgegangen wäre. Doch gerade solchen schweren Prüfungen gilt es zu meistern, wenn man am Ende der Saison mit einem Play-Off-Platz belohnt werden möchte. Bei der Heimmannschaft macht sich so langsam aber sicher die Verunsicherung breit, die Lücke zum Stadtrivalen aus Charlottenburg klafft nach der jüngsten Niederlage so weit, wie in längst vergangenen Tagen. Von Play-Off-Ambitionen keine Spur, stattdessen gilt es sich im Abstiegskampf zu behaupten. Die Ära-Stevenson ist bisher keine erfolgreiche und es würde nicht wundern, wenn der ein oder andere Anhänger der Gelb-Schwarzen dem geschiedenen Coach Allan Nuggent ein paar Krokodilstränen nachweint. Auch am Wochenende wird für die so gebeutelten Hauptstädter nur wenig zu holen sein, zumal der SCN mit einer revitalisierten und hungrigen Mannschaft am Weißensee aufschlägt. Der guten Verteidigung und den Neuenheimer-Reisestrapazen zum Dank, wird sich die Niederlage der Heimmannschaften in Grenzen halten, am Ende trennen die beiden Teams aber dennoch 39 Punkte.

 

RG Heidelberg : SC Frankfurt 1880 - LiveTicker ab 14:55 Uhr
Sonntag, 10. April 15:00 Uhr - Fritz-Grunebaum-Sportpark

Ganz ganz düster ist die Situation momentan beim Tabellenvierten RG Heidelberg. Die Liste der Ausfälle, insbesondere im Sturm erscheint beinah unendlich und gerade auf Sturmreihe Eins und Zwei, muss Finsterer mächtig improvisieren, um überhaupt eine spielfähige Mannschaft aufs Feld schicken zu können. Es fehlen nicht nur die üblichen Verdächtigen Coly, Kabir und Wilhelm, sondern auch der rotgesperrte ehemalige U19-Nationalspieler Steffen Horn, sein U19-Kollege Tim Reinhard (Prüfungen) sowie der baumlange Christoph Hug (beruflich verhindert), daneben fällt auch der junge Prop Jan-Philipp Herlyn, der in der Hinrunde noch so meisterlich seinen Mann gestanden hatte, mit einer Knöchelverletzung aus.

Solche Sorgen kennt man bei den Gästen vom Main nach der langen Winterpause überhaupt nicht. "Wir hatten durch die lange Pause genug Zeit um unsere Neuen Spieler ins Team zu integrieren, es fehlt lediglich etwas an Spielpraxis. Außerdem haben wir momentan keine Verletzten", berichtet Pressesprecher und Flanker Karsten Dobs. Zuletzt waren die Frankfurter als Ambassadors XV, verstärkt durch einzelne Kiwis aus den deutschen und holländischen Ligen, gegen die Deutsche Rugby-Nationalmannschaft aufgaloppiert und was das Team von Aaron Satchwell, immerhin gegen die vermeintlich besten Deutschen Rugger dort abspulte, war mehr als beeindruckend und ein deutlich vernehmbarer Warnschuss für die Konkurrenz.

Doch es wäre dennoch ein Fehler die Rudergesellschaft komplett abzuschreiben, auch vor dem Spiel gegen den Heidelberger RK, hatte man den Orangenen überhaupt keine Chance eingeräumt und auch wenn es am Ende keine Tabellenpunkte zu verbuchen gab, mussten die Profis von der anderen Straßenseite für ihre Siegprämie doch deutlich härter schuften als es ihnen lieb war. Ins gleiche Horn bläst auch der große Motivator Rudolf "Bazi" Finsterer: "Wir werden uns so teuer wir nur können verkaufen und kämpfen bis zum Umfallen", prophezeit der zum Saisonende scheidende ehemalige Nationaltrainer. Auch die Frankfurter sind gewarnt: "Wir haben das Spiel RGH gegen HRK gesehen und gehen nicht zuletzt deshalb von einem richtig harten Spiel aus", sagt Dobs.

TotalRugby Prognose: Die Platzherren haben gegen die 80er schon so manche Überraschung aus dem Ärmel gezaubert, doch diesmal wiegen die Ausfälle so schwer, dass selbst das mutigste "Orange Heart" nicht ausreichen wird, um diese zu kompensieren. Doch die mit 7s-Nationalspielern gespickte Hintermannschaft der Heidelberger, um Kapitän Mustafa Güngör ist immer für den ein oder anderen Versuch gut, weshalb man sich vielleicht ins Geheim die Chance auf ein  Bonuspünktchen für engagierte Offensivleistungen ausrechnet. Die Hessen hingegen werden ihren Stiefel runterspielen und die verbliebenen Ligaspiele dazu nutzen, die richtige Mischung für die Finalspiele zu finden, die Zeit großer Experimente mit Deutschen Nachwuchsspielern ist offiziell für beendet erklärt, weshalb man sich gegen die Rudergesellschaft auch keinen Ausrutscher leisten wird und mit 33 Punkten Vorsprung gewinnt.

Denkt an Eure Tipps im TotalRugby-Tippspiel!


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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 8. April 2011 )
 
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