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6 Nations: Abschied der Legenden?
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 18. März 2011

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Englands Flanker James Haskell wird versuchen mit einer weiteren Man-of-the-Match-Performance sein Team zum Grand-Slam-Gewinn zu führen

Das Sechs-Nationen-Turnier geht am Samstag in die letzte Runde. Das sportliche Level der europäischen Rugby-Großveranstaltung erschien in dieser Saison äußerst wechselhaft, während die Engländer ihrer schon vor Turnierstart verliehenen Favoritenrolle weitesgehend gerecht wurden und völlig zurecht auf Grand-Slam-Kurs liegen, lieferte das Turnier vor allem für Titelverteidiger Frankreich, aber auch für die ambitionierten Schotten, Iren und Waliser, mehr Fragen als Antworten. Einzig die Italiener können sich, beinah unabhängig vom Ausgang ihrer letzten Partie, schon jetzt als Sieger fühlen. Auch am letzten Spieltag können alle Deutschen Six-Nations-Fans die Spiele live bei Sport1+ als Internet-Stream oder im Pay-TV verfolgen.

Schottland : Italien - Murrayfield (Edinburgh)
Samstag, 19. März 15:30 Uhr

Schottland, wegen der guten Leistungen in den Novembertests vor Turnierstart Geheimfavorit auf den Sechs-Nationen-Titel, wartet auch nach vier Spielen noch auf das erste Erfolgserlebnis. Ganz anders die Italiener, die Azzurri feierten in der  vergangenen Woche gegen Frankreich den größten Erfolg seit ihrer Aufnahme in den traditionsreichen Wettbewerb zur Jahrtausendwende. Nun treffen sich also beide Teams zum "Wooden-Spoon-Finale" in Murrayfield und es fällt im Vorfeld nicht einfach einen klaren Favoriten auszumachen. Die Schotten zeigten gegen England, insbesondere in der Defensive, eine starke Leistung. Doch es waren die Standardsituationen, welche den Highlandern größte Probleme bereiteten, obwohl Richie Gray (2,08m) und Kapitän Alaistair Kellock (2,06m) die beiden Giraffen auf der zweiten Sturmreihe, erneut eine bärenstarke Partie zeigten. Erste-Reihe-Stürmer Geoff Cross, der gegen England noch als Einwechselspieler zum Einsatz gekommen war, soll diesmal gegen Italien von Beginn an mithelfen, das Gedränge zu stabilisieren. Vielleicht auch um seine Jungs nach dem Sensationssieg über Frankreich auf Spannung zu halten, hat Italiens Trainer-Genie Nick Mallet gleich sechs Wechsel vorgenommen. Den meisten Einfluss auf den Spielweise der Gäste wird mit Sicherheit die Rückkehr von Kris Burton auf die Verbinderposition haben, der gebürtige Australier ersetzt den wuseligen Italo-Argentinier Luciano Orquera. Bei einem Sieg über Schottland und einer gleichzeitigen Niederlage der Franzosen gegen Wales, könnten die Italiener im Übrigen in der Endabrechnung sogar noch an Marc Lievremonts Franzosen vorbeiziehen.

Schottland: C Paterson (Edinburgh); M Evans (Glasgow Warriors), J Ansbro (Northampton), S Lamont (Scarlets), S Danielli (Ulster); R Jackson (Glasgow Warriors), R Lawson (Gloucester); A Jacobsen (Edinburgh), R Ford (Edinburgh), M Low (Glasgow Warriors), R Gray (Glasgow Warriors), A Kellock (Glasgow Warriors, captain), N Hines (Leinster), J Barclay (Glasgow Warriors), K Brown (Saracens). Ersatz: S Lawson (Gloucester), E Murray (Newcastle), R Vernon (Glasgow Warriors), A Strokosch (Gloucester), M Blair (Edinburgh), D Parks (Cardiff Blues), N De Luca (Edinburgh).

Italien: A Masi (Racing Metro); T Benvenuti (Treviso), G Canale (Clermont Auvergne), A Sgarbi (Treviso), Mirco Bergamasco (Stade Francais); K Burton (Treviso), F Semenzato (Treviso); S Perugini (Aironi), L Ghiraldini (Treviso), M Castrogiovanni (Leicester), C Del Fava (Aironi), Q Geldenhuys (Aironi), A Zanni (Treviso), P Derbyshire (Treviso), S Parisse (Stade Francais). Ersatz: C Festuccia (Racing Metro), A Lo Cicero (Racing Metro), V Bernabo (Treviso), R Barbieri (Treviso), P Canavosio (Aironi), L Orquera (Brive), L McLean (Treviso).

 

Irland : England - Landsdowne Road (Dublin)
Samstag, 19. März 18:00 Uhr

Zum Weltrekord ihres legendären Kapitäns, Innendreiviertel Brian O'Driscoll führte die irische Nationalmannschaft zum 76. Mal als Kapitän aufs Feld und zieht damit mit Südafrikas Skipper John Smit gleich, wollen die Gastgeber dem großen Rivalen von der Nachbarinsel nur allzu gerne die Suppe versalzen. Damit dies gelingen kann, hat Coach Declan Kidney dem offensiveren Jonathan Sexton den Vorzug vor Routinier Ronan O'Gara auf der Verbinderposition gegeben. Luke Fitzgerald, der nach seiner Umstellung von Außendreiviertel auf Schluss einige Unsicherheiten zeigte, verliert seinen Platz im Spielkader und wird im Trikot mit der Nummer 15, vom zuletzt formstarken Munsterman Keith Earls ersetzt. Earls angestammten Platz auf der Ecke übernimmt indes Ulsters Andrew Trimble. Gedrängehalb Reddan, der gegen Wales in der ersten Spielminute von einem Kick ausgeknockt worden war, kehrt nach zufriedenstellenden neurologischen Tests in die Startaufstellung zurück. Die wenigen Wechsel die Martin Johnson im Turnierverlauf vorgenommen hat, haben sich Sicherlich positiv auf das Selbstvertrauen seiner Mannen ausgewirkt und auch diese Woche wechselt der englische Trainer nur einmal. Der baumlange Matt Banahan übernimmt auf Innendreiviertel vom verletzten Kapitän Mike Tindall, Tindalls Kapitänsbinde geht an Dritte-Reihe-Mittelbock Nick Easter. Doch auch der englische Trainerstab weiß, dass mit Irland eine Art Angstgegner auf das Rosenteam wartet. Von den letzten sieben Partien ging lediglich eine an die Engländer. Der letzte Sieg auf irischem Boden gelang im Jahr 2003, damals konnten die Weißen nicht nur den Grand Slam für sich verbuchen, sondern später auch noch den Weltmeistertitel erringen - ein gutes Omen für die Auswärtsmannschaft?

Irland: K Earls (Munster); T Bowe (Ospreys), B O'Driscoll (Leinster, capt), G D'Arcy (Leinster), A Trimble (Ulster); J Sexton (Leinster), E Reddan (Leinster); C Healy (Leinster), R Best (Ulster), M Ross (Leinster), D O'Callaghan (Munster), P O'Connell (Munster), S O'Brien (Leinster), D Wallace (Munster), J Heaslip (Leinster). Ersatz: S Cronin (Connacht), T Court (Ulster), L Cullen (Leinster), D Leamy (Munster), P Stringer (Munster), R O'Gara (Munster), P Wallace (Ulster).

England: B Foden (Northampton Saints); C Ashton (Northampton Saints), M Banahan (Bath Rugby), S Hape (Bath Rugby), M Cueto (Sale Sharks); T Flood (Leicester Tigers), B Youngs (Leicester Tigers); A Corbisiero (London Irish), D Hartley (Northampton Saints), D Cole (Leicester Tigers), L Deacon (Leicester Tigers), T Palmer (Stade Francais), T Wood (Northampton Saints), J Haskell (Stade Francais), N Easter (Harlequins, capt). Ersatz: S Thompson (Leeds Carnegie), P Doran-Jones (Gloucester), S Shaw (London Wasps), T Croft (Leicester Tigers), D Care (Harlequins), J Wilkinson (Toulon), D Strettle (Saracens).

 

Frankreich : Wales - Stade de France (Paris)
Samstag, 19. März 20:45 Uhr

Für zwei Galionsfiguren dürfte der 4. Spieltag des Sechs-Nationen-Turniers 2011, zugleich ihr letzter Auftritt im traditionsreichsten Rugby-Turnier des Globus gewesen sein. Frankreichs Sebastien Chabal, wurde nach mehreren ungenügenden Auftritten in Folge, vom vor Wut schäumenden französischen Entraineur Marc Lievremont ebenso aussortiert, wie seine Teamkollegen Prop Sylvain Marconnet, Schluss Clement Pointrenaud sowie die Innenpaarung Yannick Jauzion und Aurelien Rougerie. Letzterer wurde allerdings nicht wegen seiner Leistungen, er gehört im Turnierverlauf zu den besseren Franzosen, sondern wegen einer Spielsperre in Folge eines Faustkampfes während einer Ligapartie, aus dem Kader gestrichen. Für Chabal und die anderen, allesamt sehr erfahrenen aussortieren Akteure, könnte diese Herabstufung bedeuten, dass sie die Weltmeisterschaft 2011 in Neuseeland, womöglich nur als Zuschauer werden verfolgen können. Keine Sorgen um seine WM-Teilnahme, so er verletzungsfrei bleibt, muss sich der walisische Wirbelwind Shane Williams machen, der 34-jährige Außendreiviertel fällt mit einer Knieverletzung für 6-8 Wochen aus und wird vom erst 18-jährigen Peter North ersetzt werden. Für Williams genau wie für Chabal, die beide im Jahr 1977 geboren wurden und beide ihr Sechs-Nationen-Debüt im Jahr 2000 feierten, werden vermutlich keine weiteren Einsätze auf höchster europäischer Ebene hinzukommen. Doch am Samstag ist es an ihren Teamkollegen, ihren Rugby-Legenden einen versöhnlichen Abschied zu bereiten.

Frankreich: M Medard(Toulouse); V Clerc (Toulouse), D Marty (Perpignan), D Traille (Biarritz), A Palisson (Brive); F Trinh-Duc (Montpellier), M Parra (Clermont); T Domingo (Clermont), W Servat (Toulouse), N Mas(Perpignan), J Pierre (Clermont), L Nallet (Racing-Metro), T Dusautoir(Toulouse, capt), J Bonnaire (Clermont), I Harinordoquy (Biarritz). Ersatz: G Guirado (Perpignan), L Ducalcon (Castres), P Pape(Stade Francais), A Lapandry (Clermont), J Tomas (Montpellier), F Estebanez (Brive), Y Huget (Bayonne).

Wales: L Byrne (Ospreys); L Halfpenny (Cardiff), J Roberts (Cardiff), J Davies (Scarlets), G North (Scarlets); J Hook (Ospreys), M Phillips (Ospreys); P James (Ospreys), M Rees(Scarlets, capt), A Jones (Ospreys), B Davies (Cardiff Blues), A-W Jones (Ospreys), D Lydiate (Newport), S Warburton (Cardiff), R Jones (Ospreys). Ersatz: R Hibbard (Ospreys), J Yapp (Cardiff), J Thomas(Ospreys), R McCusker (Scarlets), D Peel (Sale), S Jones (Scarlets), M Stoddart (Scarlets).

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 18. März 2011 )
 
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