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Rugby geht zur Schule - Lehrerfortbildungen mit Bundestrainer an der CBES Lollar
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Geschrieben von Jens Hausner   
Donnerstag, 25. Februar 2010

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Lollar: „Die beste Sport-Fortbildung, an der ich je teilgenommen habe“

Das meinte Gisela Golf, Sportlehrerin an der Gesamtschule Hungen. Auch die übrigen Teilnehmer der Lehrerfortbildungen „Rugby in der Schule“, die am 17. Und 18. Februar an der CBES Lollar stattfanden, waren sich in ihrem Urteil einig: „Wir haben viel Material bekommen, eine CD mit hilfreichen Dateien, Übungsvideos und sogar einen Rugbyball für jeden Teilnehmer“ bewertet Kerstin Förster die Veranstaltung. Förster ist Studentin an der Uni Marburg und führt für ihre Examensarbeit gerade eine Unterrichtsreihe „Rugby“ in einem fünften Schuljahr der Richtsberg-Gesamtschule in Marburg durch. Carmen Hofmann, Sportlehrerin an der CBES meinte „Ich traue mir jetzt zu, Rugby gleich morgen im Sportunterricht einzusetzen.“

Zum Gelingen der Fortbildung trug vor allem Bundestrainer Peter Ianusevici bei. Sein Sachverstand und seine ruhige Ausstrahlung kamen bei den Lehrkräften gut an. Die ausrichtende Hessische Rugby Jugend HRJ konnte mit ihm keinen besseren Dozenten gewinnen. Unterstützt wurde Ianusevici an beiden Tagen von U21 Nationalspieler Rico Schomacker, Pascal Weinland und Kai Papstein, drei jungen Spielern des Deutschen Rugby Meisters SC 1880 Frankfurt, die zur Zeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr beim SC 1880 absolvieren und von ihrem Arbeitgeber besonders im Schul- und Nachwuchsbereich eingesetzt werden.

Am Mittwoch vermittelte Ianusevici den 16 Lehrern und LiV (Lehrer im Vorbereitungsdienst, früher Referendare) die kontaktlose Variante OK-Rugby (OK= Ohne Kontakt). OK-Rugby eignet sich ideal als Schulsport in der Halle. Es ist leicht zu lernen, da es keine Schritt- oder Dribbelregel gibt und kann von Jungen und Mädchen zusammen gespielt werden, da körperliche Unterschiede keine Rolle spielen. Nach den Regeln des OK-Rugby wird auch beim Schulsportwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ gespielt. Zwei Teilnehmer entschlossen sich am Ende des Veranstaltungstages spontan, für den Regionalentscheid, der am 23. März ebenfalls an der CBES Lollar stattfinden wird, eine Mannschaft zu stellen und diese in den nächsten Wochen mit dem neu erlernten Wissen auf den Wettkampf vorzubereiten.

Der zweite Tag der Fortbildungsreihe stand unter dem Motto „vom OK-Rugby zum Kontaktrugby“. Teilnehmer waren zum Teil die teilnehmenden Lehrer vom Vortag, zum anderen Teil hatten sie an einer der Fortgeschrittenenveranstaltungen der letzten Jahre teilgenommen. Ziel war es, die Lehrer zu befähigen, auch Kontaktrugby zu vermitteln. Besonderen Spaß hatten sie an den für Rugby typischen Standardsituationen, dem Gedränge und der Einwurfgasse.

Auch Ianusevici genoss die Veranstaltung. Nach einem Trainingslager der U21 Nationalmannschaft in Toulon, der Niederlage im Europameisterschaftsspiel der Deutschen XV in Rumänien und vor dem nächsten Länderspiel der Nationalmannschaft am 27.2. im hessischen Heusenstamm gegen Portugal meinte er: „So eine Lehrerfortbildung zwischendurch ist für mich nach all dem Stress mit den Nationalmannschaften wie Urlaub“

Organisiert wurden die Lehrerfortbildungen von Jens Hausner, dem Schulsportbeauftragten des Hessischen Rugby Verbands und Lehrer an der CBES. Er war mit dem Verlauf der beiden Fortbildungstage sichtlich zufrieden. „Ich bin überzeugt, wieder ein Puzzlestück weitergekommen zu sein. Unser Ziel im Ausschuss für Rugby in der Schule „AfRidS“ ist es, durch regelmäßige Lehrerfortbildungen in ganz Hessen, den Schulsportwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ und weitere Maßnahmen, Rugby als Schulsport in Hessen zu etablieren. Jeder fortgebildete Lehrer, der sein Rugby-Wissen in seiner Schule

an die Schüler weitergibt, ist für uns ein Multiplikator von großem Wert. Rugby fehlt in Deutschland noch die Präsenz im Fernsehen, um ein breites Publikum zu erreichen. Für die Verbreitung müssen wir also andere Wege gehen. Ein Glücksfall für die deutsche Rugbygemeinde ist der zur Zeit in vielen Kinos laufende Film ‚Invictus – unbezwungen‘ mit Morgan Freeman und Matt Damon in den Hauptrollen. Regisseur Clint Eastwood erzählt darin die Geschichte von Nelson Mandela, der als Präsident Südafrikas die Rugby-Weltmeisterschaft im eigenen Land nutzt, um die durch die Apartheid-Politik in schwarz und weiß gespaltene Nation zu einen. Damit bringt er Rugby auf die Kinoleinwand.“

Die nächsten Lehrerfortbildungen werden am 13. Und 22. April in Frankfurt stattfinden. Dozent wird dann Daniel Cünzer sein, Trainer und Spieler beim SC 1880 Frankfurt.

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Kommentare (3)add comment

Conl said:

111
Super!
weiter so!
Februar 25, 2010

Rasta said:

927
Super...
...was da in Hessen abgeht. Wenn man das ganze Projekt jetzt noch Landesweit macht dann ist es...PERFEKT!!!! Weiterhin viel Erfolg smilies/smiley.gif
Februar 25, 2010

flow120879 said:

1559
Tolle Sache!
Meiner Meinung nach ein wichtiger und auch der richtige Weg! Wenn Rugby es schaffen würde sich zumindest ansatzweise im Schulsport einzunisten, wäre dies sicher eine schöne Möglichkeit den Rugbysport in Deutschland voran zu bringen. Wer vermittelt denn schon gerne etwas von dem er keine Ahnung hat!? So denkt ein normaler Mensch, der das Wesentliche seiner 7 Sinne beisammen hat und wahrscheinlich auch viele Sportlehrer! Bringt Sportlehrer dazu Rugby zu unterrichten - Gründe dafür gibt es genug! Vieles was im Rugbysport zu finden ist, ist in den Bildungsplänen sämtlicher Schularten gefordert! Ich als Rugby-begeisterter Sportlehrer würde mir ähnliches noch häufiger wünschen.
Februar 25, 2010

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Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 25. Februar 2010 )
 
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