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TotalRugby Vorschau 1. Bundesliga - 3. Spieltag 2009/2010
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Geschrieben von Jamie Deuce   
Donnerstag, 10. September 2009

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Die Neuauflage des Endspiels 2009 verspricht ein ganz enges Ding zu werden - (c) kessler-sportfotografie.de

Am Samstag finden alle 5 Bundesligabegegnungen beinah zeitgleich statt. Auf dem Papier verspricht die Neuauflage des letztjährigen Endspiel die engste Partie zu werden, doch auch die anderen Begegnungen lassen auf jede Menge attraktives Rugby hoffen. TotalRugby wagt wie jede Woche einen verstohlenen Blick in die Kristallkugel.

ASV Köln : TSV Handschuhsheim
Samstag, 12. September 15:00 Uhr

So schnell wie möglich abhaken werden die Spieler und Verantwortlichen des ASV Köln den Auftritt beim Sportclub Neuenheim wollen. Beim 81:0 hatte einzig Schluss Tobias Sylvester die Chance zu punkten, vergab aber den Straftritt aus guter Position ebenso kläglich, wie sich das gesamte Kölner Angriffsspiel beim ersten Auftritt in Heidelberg präsentierte. Unzufrieden mit dem eigenen Spiel gingen ein paar der Kölner Akteure die Nerven derart durch, dass sie sich zu wüsten Beleidigungen gegenüber dem zugegeben etwas hämischen Neuenheimer Publikum hinreißen ließen. Der zur Zeit verletzte Gedrängehalb Sandro Metzler machte danach im TotalRugby Interview auch gar keinen Hehl daraus, dass man nicht mit dem Glauben an den Neckar gereist war, dort Punkte entführen zu können. Hier lag vermutlich der größte Unterschied zwischen den früh resigniert wirkenden Kölnern und dem beherzten Auftritt des zweiten Bundesligaaufsteigers, dem DSV Hannover 78, der eine Woche zuvor an gleicher Stelle dem ebenfalls hochfavorisierten TSV Handschuhsheim und zahlreichen Zuschauern einen Kampf bis zum Umfallen geliefert hatte. Doch auch im Spiel der Rheinländer war nicht alles schlecht, zum einen wusste der junge Innendreiviertel Ben Hesse mit einigen sehr ansehnlichen Läufen zu gefallen, auch der irische Flanker Tom Grealish wusste mit großem Kampfgeist und mehreren sehenswerten Soli zu überzeugen und die erste Sturmreihe der Nordrhein-Westfalen konnte, zumindest im Gedränge, absolute Bundesligatauglichkeit unter Beweis stellen. Gelang es doch nicht nur alle eigenen Bälle zu behaupten, sondern man konnte die traditionell als stark geltende 1. SCN-Sturmreihe um den vielfachen Nationalspieler Marcus Trick auch bei Neuenheimer Einwurf immer wieder in so arge Bedrängnis bringen, dass gar der ein oder andere gegnerische Ball erobert werden konnte.
Mut wird den weinrot gekleideten Jecken zudem vielleicht der Umstand machen, dass am kommenden Samstag erstmals in dieser Saison ein Bundesligaspiel im heimischen Rugbypark ausgetragen werden wird. Schließlich hat man das ehrgeizige Ziel, Rugby in Köln populärer zu machen und hat zu diesem Zweck nicht nur das Vereinsgelände herausgeputzt, sondern auch fleißig die Werbetrommel für die Begegnung mit den Gästen aus Heidelberg-Handschuhsheim gerührt, weshalb mit Sicherheit einige Zuschauer erwartet werden können. Beim Gastgeber sind fast alle Spieler fit, lediglich hinter dem Einsatz von Kapitän Arne Fischer (Knie) steht noch ein kleines Fragezeichen, es ist aber zu erwarten, dass der große Kämpfer sich den ersten Heimauftritt seines Teams in der Bundesliga nicht entgehen lassen wird.

Doch mit lautstarken Zuschauern allein wird man die Gäste aus Heidelberg nicht aus der Ruhe bringen können. Schließlich herrscht bei den Heimauftritten des TSV Handschuhsheim regelmäßig Volksfeststimmung im heimischen Lionspark. Zudem kommen die Löwen als neuer Tabellenführer mit breiter Brust an den Rhein und werden ihren Platz an der Sonne auch beim Aufsteiger verteidigen wollen. Damit dies gelingt, hat das Trainerteam der Gäste das eigene Spiel vom vergangenen Wochenende sorgfältig analysiert und wird im Training daran arbeiten, gezielt die dort ausgemachten Fehler zu beheben. Auch mit dem Spiel des Gegners hat man sich beschäftigt, so hat man das Spiel des ASV Köln gegen den RK Heusenstamm gesehen und sich auf diese Weise einen ersten Eindruck über die Spielweise der Gastgeber verschaffen können. Dabei wurde das oben erwähnte Gedränge als eine der Stärken im Kölner Spiel ausgemacht. Doch gerade das Gedränge der Löwen muss sich mit Sicherheit nicht vor dem des Aufsteigers verstecken. Im ersten Spiel gegen Aufsteiger Hannover 78 gelang ein “Pushover”-Versuch und auch gegen den RK Heusenstamm musste Alexander Pipa, der beste Punktesammler der vergangenen Saison, zweimal nach über die Mallinie geschobenen Gedrängen lediglich “Handauf” machen. Überhaupt hat der Löwensturm einen maßgeblichen Anteil am erfolgreichen Saisonstart der Handschusheimer, 8 von bisher 13 Saisonversuchen gehen auf die Kappe der “Dicken”, weswegen man für das Aufeinandertreffen mit den ruppigen Kölnern gut gewappnet scheint. Die Stimmung in der Mannschaft ist dem Vernehmen nach gut und alle Spieler sind voller Tatendrang und Einsatzbereit. Daher ist natürlich ein Sieg, am besten mit Bonuspunkt, das erklärte Ziel der Gäste.

TotalRugby Head to Head: Nach dem etwas holprigen Saisonstart gegen Hannover 78, präsentierte sich Alexander Hug gegen den RK Heusenstamm schon deutlich verbessert und konnte sich mit einem Versuch sogar als Punktesammler auszeichnen. Doch die wacklige Form des jungen Nationalspielers, welche sich schon zum Ausgang der vergangenen Saison andeutete, blieb auch den Trainern der Deutschen Nationalmannschaft nicht verborgen, weshalb Hug sich beim Alpencup im Kreise des Deutschen Perspektivteams erneut für höhere Aufgaben empfehlen werden muss. Hug, der ein formidabler 1. Gassefänger ist und sonst durch großen Eifer in der Verteidigung und an den offenen Gedrängen auffällt, bekommt es am Samstag mit dem 27-jährigen Iren Tom Grealish zu tun. Er gehört ebenso wie Hug nicht zu den kräftigsten Stürmern, ist aber durch seine Bereitschaft, bis an seine Grenzen zu gehen, eine der fundamentalen Stützen im Kölner Team. Grealish ist mit einer großen Portion Spielverständnis ausgestattet, weshalb er sich häufig in Situationen bringt, in denen er sich mit dem Ball in der Hand allein auf weiter Flur befindet. Doch vermutlich wird just in diesen Situationen der ebenso laufstarke Hug sich bereits in seinen Waden festgebissen haben und den blonden Iren daran hindern, aus seiner Fähigkeit Kapital für die Rheinländer zu schlagen.

TotalRugby Prognose: Der TSV Handschuhsheim hat bisher in allen Partien zunächst nach Gasse und Gedränge mit dem starken Sturm gepunktet und den auf diese Weise in Rückstand geratenen Gegner dazu gezwungen, bei den eigenen Angriffsbemühungen ein größeres Risiko einzugehen. Die sich daraus bietenden Freiräume wusste die gefällig kombinierende Dreiviertelreihe der Löwen um die Routiniers Matthias Pipa und Shaun Walker dann ihrerseits in Punkte umzumünzen. Doch gerade im Sturm sieht sich der ASV Köln auf Bundesliganiveau und zumindest im angeordneten Gedränge konnten sie diese Selbsteinschätzung gegen den SC Neuenheim druckvoll unter Beweis stellen. Doch das Potential und die Kräfte der heimischen Stürmer reichen nicht aus, um dem Handschuhsheimer Sturm über 80 Minuten Paroli bieten zu können, zudem präsentierte sich Kölner Hintermannschaft bisher im Angriff noch keineswegs in der Lage aus dem Vorwärtsgang der ersten 8 Kapital schlagen zu können und in der Verteidigung herrschte phasenweise ein heilloses Durcheinander. Es ist zu erwarten, dass der Aufsteiger sich am kommenden Wochenende schon stark verbessert präsentierten wird, doch für Punkte wird es noch nicht reichen. Der TSV siegt mit mehr als 50 Punkten Differenz.

 

RG Heidelberg : Hannover 78
Samstag, 12. September 15:00 Uhr

Gehüllt in nagelneue Trikots, im traditionellen orange-weiß, wird die RG Heidelberg ihre niedersächsischen Gegner im heimischen Fritz-Grunebaum-Sportpark empfangen. Das Spiel vom vergangenen Sonntag gegen den Deutschen Vizemeister Heidelberger RK zeigte die zwei Gesichter der “Orange Hearts”. Begeisternde Angriffswirbel standen haarsträubenden Stellungsfehlern einiger RGH-Spieler gegenüber, allen voran die Routiniers Außendreiviertel Marcel Eloff und der sonst so eifrige 3. Reihe Stürmer Jeff Tigere, beide wurden durch gefühlvolle Kicks des Nationalmannschaftsverbinders Thorsten Weidemann derart überrumpelt, dass der Klub zu relativ leichten Versuchen gegen den Straßennachbarn kam. Eine Tatsache, die Rudolf Finsteres wachsamem Auge mit Sicherheit nicht verborgen geblieben ist und in der Spielanalyse thematisiert werden wird. Ebenfalls nicht entgangen dürfte Finsterer sein, dass er mit den U19 Nationalspielern Heimpel, Horn und dem erstmals eingesetzten Himmer drei wahre Juwele in seinem ohnehin üppig besetzten Kader hat. Der letztgenannte wird sicherlich auf einen Einsatz gegen seinen Heimatverein brennen, nach der gezeigten Leistung gegen den Ruderklub kann er sich mit Sicherheit Hoffnungen auf die erste Fünfzehn der Orangenen machen. In Abwesenheit des letzte Woche stark aufspielenden 7s-Nationalspielers Christopher Weselek, für ihn wird vermutlich Holger Wüst in die Startaufstellung zurückkehren, werden die Gastgeber versuchen, das Spiel mit dem Fuß und dem starken Sturm zu kontrollieren, um dann im richtigen Moment das Angriffspotential der Hintermannschaft zu entfalten.

Über enormes Angriffspotential verfügt auch die Hintermannschaft der Gäste. “Unsere Personaldecke wird durch Verletzungen und kurzfristige Absagen beruflicher Natur immer dünner und wir werden wohl auf noch jüngere und unerfahrene Spieler zurückgreifen müssen, um die angeschlagenen Spieler für die Spiele gegen RK 03, Köln und Heusenstamm zu schonen”, teilte uns Gäste-Coach Gabbei mit. Er bangt derzeit noch um den Einsatz des U19-Nationalspieler Marvin Dieckmann, welcher sich im Training verletzt hat. Auch der wuchtige Innendreiviertel Vivile Dakunimata, der vergangene Woche auf seinem Weg ins Berliner Malfeld für reichlich Verwüstung gesorgt hatte, wird womöglich beruflich bedingt ausfallen. Mit Sicherheit nicht dabei sein, wird der auf Studienfahrt weilende Gedrängehalb Dennis Denzin, er ersetze letzte Woche den nach England abgewanderten Rafael Pyrasch. Das Trainerteam der 78er steht nun vor der schweren Aufgabe, sich einen neuen Gedrängehalb zu “basteln”. Diese Rolle nicht erfüllen können die an Schulterverletzungen laborierenden Hintermannschaftsspieler Steven Bouajiala und Christopher Kopp. Auch im Sturm sind nicht alle Spieler einsatzfähig. “Mark Gordon hat […] immer noch ein Gesicht wie eine Tomate und sein Einsatz ist fraglich”, so Gabbei, ebenso wie der des 1. Reihe Stürmers Sean Hogg, der sich beim Schrauben am eigenen Motorroller verletzt hat. Dafür kehrt Routinier Philip Ehbrecht und der letzte Woche beruflich verhinderte Sven Klein ins Team des Aufsteigers zurück. Gabbei sieht im großen Kampfgeist seiner Spieler auch einen Grund für die zahlreichen Verletzungen zum Saisonstart, daher ist er sich auch sicher, dass seine Mannschaft wie schon in den zwei abgelaufenen Begegnungen einen großen Kampf liefern wird. “Wir rechnen uns aber keine Chance auf die ersten Punkte dieser Saison aus”, resümiert Gabbei.

TotalRugby Head to Head: Wenn Benjamin Krause Hannover 78 am Samstag als Kapitän aufs Spielfeld führen wird, bekommt er es in der ersten Reihe u.a. mit Tim Coly und Pierre Faber, seinen beiden langjährigen Weggefährten aus der Nationalmannschaft, zu tun. Doch besonderes Augenmerk dürfte auf dem Duell von Krause mit Mohammad Kabir, dem 23-jährigen Prop der RG Heidelberg liegen. Kabir hat sich in der letzten Saison zu einem der besten 1er in der Rugbybundesliga gemausert, ähnlich wie Krause entspricht er dem Bild eines laufstarken und technisch versierten 1. Reihe Stürmers. Beide können sowohl als Hakler, als auch als “Pfeiler” aufgeboten werden und verfügen über eine gute Verteidigung und ausgeprägte Fähigkeiten als Ballträger. Der ehrgeizige Kabir wird sich darüber im Klaren sein, dass der Weg in die DRV XV nur über den drei Jahre älteren Krause führen wird. Über das Talent, um es mit Krause aufzunehmen, verfügt er mit Sicherheit, ob er dem Hannoveraner aber in Sachen Arbeitseifer und Kompromisslosigkeit schon das Wasser reichen kann, wird er am Samstag unter Beweis stellen müssen.

TotalRugby Prognose: Auch wenn Coach Gabbei sich offiziell in Heidelberg keine Chance auf Punkte ausrechnet, sprechen die Ergebnisse in den letzten beiden Spielen doch eine ganz andere Sprache. Sowohl im Spiel gegen TSV Handschuhsheim, als auch beim Heimspiel gegen den Berliner RC, der zur Zeit von vielen als die stärkste Bundesligamannschaft gehandelt wird, war der Aufsteiger schon ganz nah dran. Daher kann man sich mit Sicherheit auch bei der schwer einzuschätzenden RG Heidelberg Chancen auf das ein oder andere Pünktchen machen. Es ist zu erwarten, dass es für 78 dann schwer wird zu Punkten zu kommen, wenn die Gastgeber an die tolle Leistung in der zweiten Hälfte gegen den HRK anknüpfen können. Die RGH gewinnt in einem ansehnlichen Spiel mit 23 Punkten Vorsprung und schnappt sich einen Bonuspunkt.

 

Berliner RC : RK Heusenstamm
Samstag, 12. September 15:00 Uhr

Die Nachricht, dass die Mannschaft des Berliner RC diese Woche ihre ersten Trainingseinheiten unter dem neuen Coach Steve Redfern absolvieren wird, dürfte für die Konkurrenz angesichts der ansprechenden Leistungen, welche die Berliner bisher gezeigt haben, fast einer Drohung gleichkommen. Ist doch anzunehmen, dass das dynamische Berliner Team sich in den Händen eines internationalen Spitzenmanns noch weiter verbessern wird. Allerdings hat auch der Hauptstadtclub im Vorfeld der Partie mit dem RK Heusenstamm einige Absagen zu kompensieren. So kommt es zu der kuriosen Situation, dass Gedrängehalb Franck Moutsinga seine dritte Partie in Folge im Sturm bestreiten wird, prominente Unterstützung wird er diesmal in Person von Nationalmannschaftsverbinder Colin Grzanna erhalten, der ebenfalls in der Dritten Sturmreihe auflaufen wird. Die Fäden in der Hintermannschaft sollen unterdessen die beiden australischen Neuzugänge Bowyer und Heywood als Gedrängehalb und Verbinder ziehen. Laut Berliner Pressesprecher Elenio Mattera möchte man die ohnehin gute Heimbilanz weiter verbessern und dabei optimaler Weise 5 Punkte holen – und dies wenn möglich noch mit attraktivem Rugby krönen. Allerdings bringt man dem Gegner aus Heusenstamm eine Menge Respekt entgegen. “RKH hat im letzten Jahr verdient einen überzeugenden 7. Rang belegt und dabei einige Große vor einen richtigen Härtetest gestellt. Nichts anderes erwarte ich auch für dieses Wochenende. Sie werden sicherlich wieder aus einem kompakten Sturm heraus ihre schnelle 3/4 bedienen. Hoffnung lege ich persönlich in die schwerwiegenden Abgänge in der Hintermannschaft. Im Sturm sollte man sich sicherlich auf Augenhöhe begegnen”, so Mattera auf die Frage, was er vom kommenden Gegner erwartet.

Der Berliner RC gehörte letzte Saison aber nicht zu den Großen, welche sich vom RK Heusenstamm ärgern ließen. Ganz im Gegenteil, das letzte Gastspiel der Hessen in der Hauptstadt sah die Gäste nach desaströsen Leistungen mit einer deftigen 88:15 Schlappe im Gepäck die Heimreise an den heimischen Martinsee antreten. Auch Coach Jens Steinweg befürchtet, dass die heftige Schlappe noch in den Köpfen einiger Spieler steckt und sieht seine junge Mannschaft daher vor einer nicht zuletzt psychologisch ganz schweren Aufgabe. In Berlin gegen den Berliner RC, das wird mit Sicherheit eine Reifeprüfung für die Jung-Füchse. Hinzu kommt, dass der Tabellensechste erstmals in dieser Saison auswärts antreten werden muss, nachdem man in den Heimpartien gegen den ASV Köln und zuletzt den TSV Handschuhsheim nicht wirklich zu überzeugen wusste. Auch personell kann man auf Grund zahlreicher Ausfälle – bedingt durch Verletzungen, Beruf, Schule, Studium und Hochzeit – nicht gerade aus den Vollen schöpfen, weswegen nur 16-17 abfahrt- und einsatzbereite Spieler Samstagmorgen auf Gleis 2 des Heusenstammer Bahnhofs erwartet werden. Entsprechend pessimistisch sieht die sportliche Leitung der Füchse der kommenden Aufgabe entgegen. Es soll in erster Linie darum gehen, in der Hauptstadt gut auszusehen und das Ergebnis im Rahmen zu halten, man wagt es kaum einen Gedanken daran zu verschwenden Punkte aus Berlin entführen zu können. Der Fokus liegt in Heusenstamm ohnehin auf den Begegnungen mit den als direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt ausgemachten Teams von RK 03 Berlin, Hannover 78 und dem ASV Köln.

TotalRugby Head to Head: Am Martinsee weint man natürlich den eifrigen Punktesammlern Bevan Gray und Marc Sztyndera noch die ein oder andere Träne nach. Doch mit Tobias Apelt hat man einen jungen Mann in seinen Reihen, der das Zeug dazu hat, in die großen Fußstapfen der beiden zum Lokalrivalen nach Frankfurt abgewanderten Punktejäger zu treten. Der 19-jährige weilte zuletzt mehrere Monate als Stipendiat der Wild Rugby Academy in Südafrika und hat sich dort nicht zuletzt körperlich enorm verbessert. Apelt ist ein schneller, technisch versierter und durchbruchstarker Spieler, der sich gleichermaßen als Vorbereiter, als auch als Vollstrecker auszuzeichnen weiß. Er wird es am Samstag mit Sebastian Feund zutun bekommen. Der wieselflinke Außendreiviertel galt ebenso wie sein Zwillingsbruder Martin lange Zeit als schlampiges Rugby-Genie, die beiden schienen dem Rugby als Leistungssport schon abgeschworen zu haben. Doch in der letzten Saison hat es die sportliche Leitung der Berliner geschafft, die hochtalentierten Zwillinge wieder für den Rugbysport zu begeistern und diese zahlten es ihnen mit guten Leistungen zurück. Sebastian erzielte in 14 Einsätzen 4 Versuche und erwies sich zudem auch als überaus sicherer Kicker der Berliner Mannschaft, zuvor oft eine Achillesferse im Spiel der Hauptstädter. Zwar wird Freund sich in dieser Partie noch ohne die Unterstützung seines nicht minder talentierten, jedoch zur Zeit an einer Muskelverletzung laborierenden, Zwillings mit dem jungen Apelt messen müssen. Es ist aber davon auszugehen, dass der mit 22 Jahren nur drei Jahre ältere Freund sich nicht ohne weiteres vom aufstrebenden Heusenstammer überrumpeln lassen möchte.

TotalRugby Prognose: Beide Teams haben einige Ausfälle zu beklagen, doch beim RK Heusenstamm scheint wenig übrig vom gesunden Selbstbewusstsein der vergangenen Spielzeit. Schlechte Vorzeichen, um einem durch den guten Saisonstart stark euphorisierten Berliner RC zu begegnen. Für zusätzliche Motivation auf Berliner Seite wird die Ankunft des neuen Trainers sorgen, schließlich möchte man sich dem neuen starken Mann an der Seitenlinie von seiner besten Seite präsentieren. Die Vorzeichen besagen also, dass die Zuschauer im Hanns-Braun-Stadion eine einseitige Partie zu sehen bekommen werden, an deren Ende der BRC mit mehr als 50 Punkten die Nase vorn haben wird.

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SC 1880 Frankfurt : Heidelberger RK
Samstag, 12. September 15:00 Uhr

Mit dem Heidelberger RK wartet am 3. Spieltag der erste richtige Wegweißer auf die erfolgsverwöhnten Frankfurter. Bei einem Sieg über den Endspielgegner des vergangenen Jahres, könnte man die Auftaktniederlage getrost als Ausrutscher abtun und wäre wieder mittendrin im Kampf um eine gute Play-Off Platzierung, bei einer Niederlage müsste man sich zunächst hinten anstellen und die eigene Transferpolitik einer gründlichen Prüfung unterziehen. Unvorbereitet geht man nicht in die Partie gegen den Vizemeister, konnte man sich doch beim Aufeinandertreffen des Ruderklub, mit der RG Heidelberg – Frankfurter Endspielgegner der Jahre 2007 und 2008 – von den Stärken und Schwächen der für teuer Geld zu einer Bundesligaspitzenmannschaft geformten Heidelberg überzeugen. Den Frankfurter Kiebitzen dürfte dabei nicht entgangen sein, dass Pieter Jordaan der südafrikanische Schluss des Heidelberger RK – der im übrigen seit dieser Saison für die DRV XV spielberechtigt wäre – nicht nur das Duell mit seinem Gegenspieler Edmore Takaendesa zu seinen Gunsten entscheiden konnte, sondern mit seinem vorzüglichen Kickspiel und seinem guten Auge für die Lücke auch der Dreh und Angelpunkt des Spiels der Gäste darstellt. Eine Anleitung wie man Jordaan aus dem Spiel nehmen kann, lieferte die Rudergesellschaft den Frankfurtern in der zweiten Spielhälfte gleich mit, schnelle Passangriffe, welche Jordaan in die unbequeme Situation bringen mit mindestens zwei Angreifern konfrontiert zu werden, kann selbst der beste Kluberer allein nicht bewältigen. Daher muss das Rezept für den SC 1880 heißen die Bälle mit der Hand zu spielen und sich nicht auf ein Kickduell mit Jordaan einzulassen. Die erste Verteidigungslinie des Ruderklub präsentierte sich gegen die RGH nämlich keinesfalls sattelfest. Die neue Innenpaarung des Heidelberger RK, mit dem jungen Sydney Brenner und Neuzugang Anjo Buckman, wirkte etwas steif und noch nicht besonders eingespielt. Der im Angriff glänzend aufgelegte Thorsten Wiedemann, scheut in der Verteidigung nach wie vor die direkte Konfrontation und der sichere Ausfall von Steffen Liebig (Muskelverletzung) und der drohende Ausfall seines Bruders Christopher (Rippenfellentzündung), bringt den Klub wohl in die unangenehme Situation, erneut den letzte Woche heillos überforderten DRV U21 Nationalspieler Juri Missal aufbieten zu müssen. Missal der schon in der vergangenen Saison das ein- oder andere Mal dadurch auffiel, dass er nicht der Schnellste ist, ließ sich vom gerade 18-jährigen Bastian Himmer 40-Minuten lang umkurven wie eine Slalomstange. Der Taktik der Frankfurter dürfte es dienlich sein, dass Neuzugang Sam Leung-Wai am vergangenen Woche mit drei Versuchen in der Bundesliga angekommen zu sein scheint und die Mainstädter mit Bevan Gray und Mark Sztyndera über zwei brandgefährliche Außendreiviertel verfügen. Dahinter lauert der nach langer Verletzungspause wieder voll im Saft stehende Ex-7s-Nationalspieler Stefan Kunde, der in der vergangenen Woche beim Kantersieg der zweiten Frankfurter Garde eine blitzsaubere Leistung zeigte.

Wenn alle fit sind, hat der Heidelberger Ruderklub einen Kader zum Zunge schnalzen, doch momentan ist der Vizemeister der vergangenen Saison etwas vom Verletzungspech verfolgt. Neben den langzeitverletzten Max Pietrek und Nationalspieler Benjamin Danso und den oben erwähnten Brüdern Liebig, droht auch der überragende Gedrängehalb der letzten Bundesliga Saison Sean Armstrong für eine weitere Partie auszufallen. Dem umsichtigen Spielmacher der Heidelberger sprang im 1. Saisonspiel gegen den Berliner RC die Schulter raus und auch wenn der Bandapparat laut Diagnose keine schwerwiegenden Schäden davongetragen hat, wäre es doch ein großes Wagnis Armstrong nur 14 Tage nach dieser Verletzung schon wieder ins Getümmel zu schicken. Sein Vertreter auf der Halbposition, der vom SC Neuenheim zum Klub zurückgekehrte Dominic Gantz, machte seine Sache im direkten Aufeinandertreffen mit Mustafa Güngör, dem Gedrängehalb der Deutschen Nationalmannschaft, außerordentlich gut. Wie ein Terrier stand er Güngör 80-Minuten auf den Füßen und ließ diesem keinen Raum, zur Entfaltung seines gefürchteten Laufspiel. Allerdings ist Gantz bei all dem Eifer trotzdem ein anderes Kaliber als Armstrong und nicht in der Lage ein Spiel so zu meisterhaft zu dirigieren wie der 22-jährige Australier. In der ersten Halbzeit gegen die Rudergesellschaft und auch gegen den Berliner RC gelang es dem “Team Capri-Sonne” mit einem sehr disziplinierten und laufintensivem “Kick and Chase” zu dominieren, der glänzend aufgelegte Sturm um die hervorragende zweite Reihe Paarung Rodriguez und Armstrong, machte viel Druck an den offenen Gedrängen und bot den schweren acht der RG Heidelberg in der ersten Halbzeit glänzend Paroli. Doch in der zweiten Halbzeit, bot sich ein ganz anderes Bild. Gegen die nun munter angreifenden Gäste, kamen die konditionell sichtlich mitgenommenen HRK-Stürmer immer einen Schritt zu spät. Hier tut sich eine erstaunliche Parallele zum 1. Saisonspiel in der Hauptstadt auf. In der Folge schaffte man es gegen die heranstürmenden Brenner, Coly und Wilhelm nicht mehr die gegnerischen Ankicks zu sichern und schaute der RGH eigentlich nur noch beim Kombinieren zu. Es war dem meisterlichen Pieter Jordaan und zwei Geistesblitzen von Thorsten Wiedemann zu verdanken, dass diese Partie nicht noch verloren ging. Coach Murray Archibald scheint aber die konditionellen Defizite bereits ausgemacht zu haben und ließ seine Mannen diese Woche schon fleißig Kondition bolzen. Neben der Arbeit auf dem Platz, wird es Archibalds Aufgabe sein, die mitgenommen Seelen seiner Spieler aufzubauen, hat das zu Saisonbeginn doch so große Selbstwertgefühl unter dem verkorksten Saisonstart etwas gelitten. Die Partie gegen den SC 1880 Frankfurt könnte schon eine richtungsweisende werden, wenn es gelingt Frankfurt mit mindestens zwei Punkten zu verlassen, ist man weiter im Soll. Kehrt man ohne Zähler nach Hause zurück muss man gegen den SC Neuenheim unter allen Umständen gewinnen, will man nicht schon scheinbar aussichtslos ins Hintertreffen geraten. Taktisch wird Archibald ähnlich wie ihm Endspiel und auch in den ersten beiden Saisonspielen, wieder auf das oben angesprochene “Kick and Chase” vertrauen, in der Hoffnung das seine Spieler diesmal in der Lage sein werden, dass hohe Tempo für mehr als 40-50 Minuten zu gehen.

TotalRugby Head to Head: U19-Nationalspieler Timo Vollenkemper krönte sein erstes Spiel im Trikot der 80er mit zwei Versuchen, doch der Sturm des Heidelberger RK hat mit Sicherheit ein anderes Niveau, als der Sturm des RK 03 Berlin. Auf Vollenkemper warten zahlreiche Hochkaräter, allen voran sein direkter Gegenspieler, Caine Elisara . Der mit vielen Vorschusslorbeeren bedachte Neuzugang aus Kanada wusste in den ersten beiden Partien für den Klub nur bedingt zu gefallen und es bedarf einer gehörigen Leistungssteigerung des hochgewachsenen Kiwis, um zu rechtfertigen, dass er weiterhin den Vorzug vor den bereits in den Startblöcken lauernden HRK-Eigengewächsen erhält. Allein sein Gassenspiel wusste bisher wirklich zu überzeugen, wohingegen er im offenen Spiel recht wenig beizutragen wusste. Vollenkemper, der in den Jugendmannschaften stets als exzellenter Ballträger zu überzeugen wusste, wird in der Gasse Elisara sicher nicht das Wasser reichen können, aber allein die Tatsache, dass er schon nach kurzer Zeit U21-Nationalspieler Jannis Läpple das Trikot mit der Nummer 8 abspenstig machen konnte, lässt annehmen, dass der junge Mann aus Wiedenbrück Rugbydeutschland noch einige Freude bereiten wird. Es wird spannend zu beobachten sein, ob er auch seine “Reifeprüfung” gegen den Deutschen Vizemeister mit Bravour besteht.

TotalRugby Prognose: Der Heidelberger RK wird selbst bei einem Sieg, nach diesem Spieltag noch nicht auf einen Play-Off Platz vorrücken können. Auch der SC 1880 Frankfurt kann sich nur geringe Hoffnungen machen, im Falle eines Sieges schon wieder in den grünen Bereich der Bundesligatabelle vorstoßen zu können. Doch die Profispieler in Reihen der beiden Bundesligatopfavoriten, werden sich darüber bewusst sein, dass sie beginnen müssen ihre kostenintensiven Verträge mit Leistung zurückzuzahlen. Daher wird uns ein intensives Match auf Messers Schneide erwarten, an dessen Ende der HRK auf Grund der zusätzlichen Kräfte, welche durch das Gedenken an die knappe Endspielniederlage vor einigen Monaten freigesetzt werden dürften, erstmals die Oberhand über den Meister aus Frankfurt behalten wird und die Partie daher mit dem knappen Vorsprung von 2 Punkten zu seinen Gunsten entscheidet.

 

SC Neuenheim : RK 03 Berlin
Samstag, 12. September 16:00 Uhr

Fehlerfrei waren die Auftritte der Königsblauen an den vergangenen Wochenenden keineswegs, doch das große Selbstbewusstsein und die mannschaftliche Geschlossenheit welche der Tabellenzweite bisher an den Tag legte, weckt zu Recht Hoffnungen auf eine großartige Spielzeit. Der kleine aber feine Kader des mitgliederstärksten Rugbyvereins Deutschlands ist in Bestbesetzung mit den großen Meisterschaftskonkurrenten aus Berlin, Frankfurt und dem Heidelberger RK auf Augenhöhe und scheint mit Ladislaus Vigh und Mark Kuhlmann eine harmonische Trainerpaarung gefunden zu haben. Größter Wehrmutstropfen bei der Partie gegen den Aufsteiger aus Köln, war dass sie fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden hatte, mit viel gutem Willen sorgten etwas mehr als 100 Zuschauer, für eine nicht bundesligawürdige Kulisse. Auch die erste Reihe der Neuenheimer, bei welcher im letzten Match neben dem zur Zeit nicht einsatzwilligen Klaus Mainzer auch der georgische Hakler Grigol Sanadiradze ersetzt werden musste, bereitete etwas Kopfzerbrechen. Die Abwesenheit der beiden erfahrenen Hakler, machte sich im sonst so guten Gedränge des SCN spürbar negativ bemerkbar. Neuzugang Luis Vasquez hatte bis zu seiner Auswechslung, enorme Probleme seinen Kölner Gegenüber in Griff zu bekommen. Mit Sicherheit wird der mit Bärenkräften ausgestattete Venezolaner aus diesem Grund, in der letzten Woche im Training einer intensiven Technikschulung unterzogen worden sein, die als nicht so stark eingeschätzte 1. Sturmreihe des RK 03 Berlin, dürfte dem Trainerstab des Sportclub, daher als Sparringspartner gerade recht kommen. In der Partie gegen den ASV Köln musste Michael Wiegandt, der den verletzten Juan Cabanas bis dato vorzüglich vertreten hatte, früh verletzt das Feld verlassen. Daher wird die medizinische Abteilung der Sportclub intensiv darum bemüht sein, zumindest einen der beiden etatmäßigen “Mittelböcke” bis zum Kräftemessen mit den Ostberlinern wieder auf die Beine zu bringen. Taktisch werden die Gastgeber wieder alle Zeichen auf Angriff stellen, man wird und sollte nicht versuchen sich in kräftezerrenden Sturmspiel zu verlieren, sondern früh die mit viel Spielwitz und Speed bestückte Hintermannschaft ins Spiel bringen. Auf den Außenpositionen bahnt sich unterdes ein spannender Konkurrenzkampf zwischen dem etablierten Südafrikaner Willem Smit, dem der Zeit verletzten Udo Schwarz und den drei Neuankömmlingen, dem Franzosen Pierre Bochinger, dem US-Amerikaner Joe Trepkowski und Kiwi Steven Tane, an. Wer auch immer in diesem “Stallduell” am Ende das Rennen macht, wird darauf aus sein gegen den RK 03 eifrig Punkte zu sammeln, um seine eigene Position zu stärken.

Der RK 03 Berlin bricht auf zur dritten großen Reise innerhalb von drei Wochen. Nach Heidelberg-Kirchheim und Frankfurt am Main, geht es am kommenden Wochenende nach Heidelberg-Neuenheim. Summa summarum macht dies ca. 3700 Kilometer welche die junge Berliner Mannschaft innerhalb von 21 Tagen auf den Schienen der Deutschen Bundesbahn zu bewältigen hat. Dieser Umstand belastet nicht nur die Vereinskasse des aufstrebenden Rugbyklubs aus dem Berliner Stadtteil Weißensee, sondern vor allem psychologisch ist es nicht einfach sich Woche für Woche neu zu motivieren, zumal man in den ersten beiden Bundesligabegegnungen üppig Gastgeschenke in Form von Gegenpunkten verteilte. Hinzu kommt noch die Pokalauslosung, welche die Berliner abermals nach Heidelberg reisen lässt, diesmal zum Tabellenführer aus Handschuhsheim. Doch den SC Neuenheim, Gegner am kommenden Samstag, werden die Berliner mit Sicherheit nicht mit der Geschichte ihrer Odyssee beeindrucken wollen, sondern mit Taten auf dem Sportplatz, will man doch die ersten, im Abstiegskampf so enorm wichtigen, Punkte auf sein Konto gutschreiben können. Damit dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden kann, haben die Spreestädter im Training hart gearbeitet. Hauptaugenmerk lagen auf Gasse und Gedränge, hier zeigte man sich gegen Frankfurt schon leicht verbessert, und beim Zusammenspiel der gesamten Mannschaft. Die Berliner haben viele angeschlagene Spieler doch bis auf Max Joachim (Knie) und Neuzugang Johannes Schneidemesser (Jochbein) sind alle Spieler bis zum Samstag fit und man ist keines Falls gewillt sich von der momentan schwierigen Tabellensituation unterkriegen zu lassen. Beispielhaft für den Berliner Kampfgeist sollen abermals Kapitän Christian Lill und der bei seinem ersten Bundesliga Auftritt überzeugende dritte Reihe Stürmer Philipp Niemier sein. Den beiden war er in der Partie gegen Frankfurt immer wieder gelungen die eigenen Mannen zu motivieren und mitzureißen. Ähnlich kämpferisch zeigt sich auch der Manager der Berliner Lutz Joachim: “Wir sind wieder klarer Underdog, wollen aber wie immer versuchen die Überraschung zu schaffen und den SC Neuenheim zu Fehlern zwingen.”, lautet die Marschroute für sein Team.

TotalRugby Head to Head: Christian Lill ist ein brauchbarer Hakler, ein guter Flanker und scheint nun auf Gedrängehalb endlich die Position gefunden zu haben, welche seinen Fähigkeiten am ehesten entspricht. Der 26-jährige Sportstudent überzeugte in den ersten beiden Spielen der Berliner als unermüdlicher Antreiber seines Teams und zu Recht war es ihm vorbehalten den Ehrenversuch gegen den SC 1880 Frankfurt zu erzielen. Natürlich gibt es weiter Facetten im Spiel des U18-Nationaltrainers an welchen es zu arbeiten gilt, so ist sein Service zum Beispiel nicht so präzise wie das eines ausgebildeten Gedrängehalbs und auch seine Spielübersicht lässt ihn in hektischen Situationen ab und zu noch etwas im Stich, doch wer den ehrgeizigen Kapitän der Berliner kennt, weiß das Lill nichts unversucht lassen wird, um sein eigens Spiel zu verbessern, damit er seiner Mannschaft zukünftig einen noch wertvolleren Dienst wird erweisen können. Jacob Scheurich ein ehemaliger Schützling Lills in der Deutschen Nachwuchsnationalmannschaft wurde mit vielen Vorschusslorbeeren bedacht und galt schon früh als legitimer Nachfolger vorzüglicher Neuenheimer Halbspieler vergangener Tage, wie Beispielsweise der gewiefte Markus Knoblauch oder der unfassbar elegante Kay Kocher es waren. Doch seitdem Scheurich in den Kader der 1. Bundesligamannschaft des Traditionsverein aufgerückt war, scheint die Entwicklung des jungen Mannes etwas zu stagnieren. Auch der 7-Monatige Südafrika-Aufenthalt scheint hier, legt man die Eindrücke aus dem Köln Spiel zu Grunde, keine wirkliche Abhilfe geschaffen zu haben. Seine Pässe sind zwar sichtbar schärfer geworden, doch allzu häufig musste Neuenheims Spielmacher Shaun Smit sich wie ein Basketballspieler beim Rebound nach den Bällen strecken oder sie vom Boden auflesen. Sein Decision Making schien in den Fifty-Fifty Situationen keinesfalls sattelfest und es gelang ihm selbst gegen die äußerst fahrlässige Kölner Verteidigung nicht entscheidende Akzente zu setzen. Zweifelsohne werden sich die Leistungen des 20-jährigen stabilisieren, sobald er sein Spiel vom schnellen südafrikanischen Spiel, auf das Spiel in Deutschland Eliteliga justiert hat. Doch es ist davon auszugehen, dass Lill seinem als wehleidig verschrieenen ehemaligen Sproß ordentlich zusetzen wird, um somit das Neuenheimer Angriffsspiel daran zu hindern seine volles Potential zu entfalten. Wenn der jungen Neuenheimer Halb diesen Kampf besteht, wird sein Team am kommenden Wochenende einen ungefährdeten Sieg einfahren, das Talent dies zu tun hat Scheurich allemal, doch hat er auch schon die mentale Stärke?

TotalRugby Prognose: Die Sonne scheint über Neuenheim, zwei Spiele zwei Siege, besser konnte die Saison nicht gestartet werden. Selbst die wacklige Leistung der ersten Sturmreihe und der Abgang des chilenischen Gedrängehalb Matias Vergara taugten am vergangenen Wochenende nicht dazu die Neuenheimer Festtagsstimmung zu vermiesen. Ganz anders stellt sich die Situation bei den Gästen aus Berlin dar, die Gelb-Schwarzen befinden sich schon nach dem zweiten Spieltag mitten im Abstiegskampf wieder und wissen, dass es ein Wunder bedarf um Heidelberg am kommenden Samstag mit Punkten in Richtung Berlin zu verlassen. Da Rugbywunder höchst selten sind und die Gastgeber momentan richtig gut drauf sind, siegt der SCN bei maximaler Punktausbeute mit 45 Spielpunkten Vorsprung.

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Kommentare (11)add comment

Cauacaunibuca said:

657
...
Wieder einmal einfach nur absolute Spitzenklasse!
September 10, 2009

YETI said:

707
...
--->".....die Gelb-Schwarzen befinden sich schon nach dem zweiten Spieltag mitten im Abstiegskampf ....."
September 10, 2009

BRC@Totalrugby said:

76
BRC vs. RKH in der Jungfernheide!!
Hallo Rugby-Fans aus Berlin!

Das Spiel des Berliner Rugby-Club gegen den RK Heusenstamm findet - entgegen dem Bericht - nicht im Stadion an der Hanns-Braun-Straße statt, sondern in der Jungernheide!!

Au dem Gelände des Olympi-Stadion findet über das WoEnde ein DFB-Ü40-Turnier statt. smilies/cry.gif
September 10, 2009

egg said:

878
...
"Da Rugbywunder höchst selten sind"

Was soll das denn? Ich bin zwar auch der Meinung dass es der RK03 schwer haben wird, aber ein Grund warum ich Rugby als Sportart so mag ist, dass mann nie weiss ob irgend etwas besonderes doch passiert.
September 10, 2009

Ecke said:

1141
@ egg
Da bin ich ganz anderer Meinung, wie oft schlägt eine Mannschaft wie zum Beispiel Schottland ein Team wie die All Blacks, wie häufig gewinnt Fidschi gegen ein Team wie Südafrika? Natürlich kann England gegen Frankreich gewinnen und Frankreich schlägt mal die All Blacks, aber hier sprechen wir von Teams auf einem sehr ähnlichen Leistungsniveau. Wenn sich ein Spitzenteam der Bundesliga mit einem Abstiegskandidaten misst, kann man davon ausgehen, dass das Spitzenteam in 99% der Fälle gewinnt. Trotzdem gibt es solche Wunder ab und an, letzte Saison schlugen die Heusenstammer zum Beispiel die hochfavorisierte RGH, aber dies war eben ein höchst seltenes Rugbywunder!
September 10, 2009

Uli Byszio said:

887
...
und DRC gewann in der vorletzten Saison gegen 80.
September 11, 2009

ali g said:

647
.................
ja und litauen hat gestern gegen die faröer verloren -> wayne..
jeder, der schon mal selbst so ein bericht verfasst hat, weiß, dass man sich jede floskel aus dem finger saugt, egal wie stimmig sie letztendlich ist..

tolle arbeit @ totalrugby!
September 11, 2009

Garry said:

904
...
@Ecke: England und die All Blacks in einem Satz zu nennen und von einem sehr ähnlichen Leistungsniveau zu sprechen würde derzeit in England wahrscheinlich trotz Neuseelands relativer Schwächeperiode für Tränen der Rührung sorgen... smilies/tongue.gif
Hast aber natürlich vollkommen recht mt deinem Beitrag!
September 11, 2009

tilone said:

396
...
warum nominiert man denn nicht einen Pieter Jordaan, oder andere versprechende "Ausländer"?! ein mike catt oder andrew mehrtens wurden auch nicht in dem land geboren, für welches sie gespielt haben. ich finde man sollte aus vollen schöpfen und die besten und nicht nur die deutschen Spielern nominieren. so könnte Deutschland weiter nach oben kommen. denn sie wären sicherlich eine bereicherung und wenn sie auf der position stärker sind als ein "deutscher" im augenblick dann lasst sie doch spielen smilies/cheesy.gif

wo ist das problem?nsmilies/wink.gif
September 11, 2009

RayBourque said:

688
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Ich denke das Hauptproblem bei Pieter Jordaan dürfte sein das er erst 2 und nicht schon 3 Jahre da ist und damit m.E. noch nicht berechtigt ist...
September 11, 2009

Toulousian said:

881
...
Auch wenn es mit dem Thema nichts zu tun hat, aber so sind doch meines Wissens nach Bevan Gray und Jamie Houston für den DRV spielberechtigt, davon könnte man bei Bedarf auch Gebrauch machen.

Ab nächster Saison wären das dann Pieter Jordaan und Jason Campbell, vorrausgesetzt sie spielen dann noch in Deutschland. Wären doch mal keine schlechten Verstärkungen denke ich. Aber das kann man an anderer Stelle besprechen denke ich.
September 12, 2009

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 11. September 2009 )
 
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