Der HRC will auch weiterhin im DRV-Pokal angreifen

Die Überraschung beim Hamburger Rugby-Club war groß. Aus den Medien erfuhren die HRC-Verantwortlichen, dass dem Verein der Ausschluss aus dem laufenden Spielbetrieb und damit aus dem DRV-Pokal droht. Grund: Ein fehlender Nachweis über die Teilnahme am Trainerlehrgang B und damit ein Verstoß gegen Kriterium 4a der DRV-Lizenzordnung.

Die Verwunderung beim Hamburger RC war umso größer, da der Deutsche Rugby-Verband im Zuge des Lizenzierungsverfahrens lediglich Nachweise über die Jugendarbeit angefordert hatte und sich sonst über das Verfahren für die laufende Saison ausgeschwiegen hat.

Aus Kreisen des DRV war bezüglich der entsprechenden Trainerlizenz in der Vergangenheit eine andere Lösung kommuniziert worden. Die Lizenz IRB-Level II, in dessen Besitz HRC-Trainer Jan Höhler ist, könne problemlos in eine DOSB-Lizenz umgeschrieben werden. Auf Nachfrage beim neuen DRV-Vize Ausbildung, Carsten Segert, kam nun aber eine abschlägige Antwort. Daher wird HRC-Trainer Jan Höhler an dem entsprechenden Trainerlehrgang Anfang Dezember teilnehmen und der Hamburger Rugby-Club somit die DRV-Lizenzauflagen für die laufende Saison umfänglich erfüllen. Ein drohender Ligaausschluss wäre damit vom Tisch. Dennoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack. „Über einen möglichen Ligaausschluss aus den Medien zu erfahren und nicht zuerst direkt durch den DRV, ist verwunderlich. Das entsprechende Schreiben des DRV traf bei uns erst einen Tag nach Veröffentlichung der entsprechenden Meldung auf der DRV-Verbandshomepage ein. In diesem Schreiben wurde uns dann auch lediglich eine Frist von einem Tag eingeräumt, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten, die Lizenzauflagen zu erfüllen“, erklärt HRC-Präsident Heinz-Peter Jungblut.

Problematisch sei, dass alle Bundesligavereine seit Anfang der laufenden Saison erst Ende November über den Stand des Lizenzierungsverfahrens offiziell informiert wurden. „Ein Umstand, der wohl der Aufstockung der 1. und 2. Bundesliga durch die Ligareform und dem daraus entstandenen Mehraufwand für die DRV-Verantwortlichen geschuldet ist“, räumt Jungblut ein. Beim HRC sind nun aber alle Weichen gestellt, um die Kriterien einer Lizenzierung für den Spielbetrieb im DRV-Pokal zu erfüllen.

Kommentare (2)

Carlo Schomacker said:

Informationswege Die Problematik, dass Informationen über Ausschlüsse zuerst bei den Medien sind als bei den Betroffenen, ist nicht neu. Es scheint beim DRV zum guten Ton zu gehören, den öffentlichen Weg vor dem offiziellen zu gehen. Anders ist mir diese Art und Weise nicht zu erklären, die seit dem Auschluss von uns (RU) an den Tag gelegt wird. In unserem Fall war die Meldung auf den Webseiten früher da als die E-Mail!!! an unseren Verein. Dies ist ungeachtet der Inhalte für die Vereine nicht unbedingt Vorteilhaft, wenn zum Beispiel Sponsoren entsprechende Infos vorher haben als man selbst. Ein Frage an Carsten: Wenn die IRB Lehrgänge nicht für die Bundesliga-Lizenzen gültig sind, warum sollte man diese dann noch besuchen? MsG Carlo Schomacker

November 30, 2012

Sachsen Rugby said:

Lizenzen @ Carlo: Die IRB Lehrgänge sind ein Bestandteil für die Trainerausbildung, d.h. man sollte sie auf jeden Fall besuchen. Es gab dazu vor ein paar Wochen ein Treffen des DRV mit den Landesverbänden, indem ein neues Ausbildungskonzept vorgestellt wurde. Weiteres müsste der Lehrwart deines Landesverbandes wissen.

Dezember 01, 2012