Bastian Himmer möchte auch dieses Jahr auf dem heißen Sand seinen Gegnern den entscheidenden Schritt voraus sein

Morgen wird es ernst für Bastian Himmer und seinen Romantics B.R.F.C., der junge 7er-Nationalspieler geht zum zweiten Mal mit Deutschlands erfolgreichstem Beach-Rugby-Team an der Mittelmeerküste an den Start und stand dem Team von TotalRugby noch kurz vor Abfahrt in einem Interview Rede und Antwort:

TotalRugby: Hallo Bastian, Du hast eine sehr lange Saison hinter Dir, mit zahlreichen 15er-Spielen und zuletzt den internationalen 7s-Turnieren mit der Nationalmannschaft und der RGH, wie viel Lust hat man da noch auf Beach-Rugby?

Bastian Himmer: Die Saison war tatsächlich sehr lang und am Ende war ich ziemlich platt. Aber auf das Turnier in Italien freue ich mich schon seit dem Abpfiff 2009. Ich kann es ehrlich gesagt kaum erwarten bis es endlich losgeht.

TR: 2009 wurdest Du etwas überraschend als 17-jähriger und damit jüngster Romantic aller Zeiten in Deutschland erfolgreichstes Beach-Rugby-Team berufen, wie war es für Dich als Jungspund, mit so vielen Rugby-Koryphäen auf Tour zu sein und wie ist es Dir ergangen?

BH: Als ich die Nachricht bekam, dass ich mit den Romantics nach Italien gehen könnte, hatte ich zunächst tatsächlich etwas die Hosen voll. Viele Spieler der Romantics kannte ich nur, weil ich ihnen als kleiner Bub zugeschaut habe, wie sie entweder bei Duellen mit dem DRC Hannover gegen meinen Vater antraten, oder wie sie gar Seite an Seite mit meinem Vater in der Nationalmannschaft spielten. Entsprechend groß war also mein Respekt. Aber die Jungs haben es mir sehr leicht gemacht und als ich dann vor dem ersten Spiel das Trikot mit der Nummer 78 (in Erinnerung an meinen Heimatverein Hannover 78) überreicht bekommen habe, legte sich die Aufregung ein wenig.

TR: Und wie ist das Turnier in Italien sportlich zu bewerten?

BH: Also ich habe letztes Jahr vor allem am ersten Tag eine ganze Menge Lehrgeld bezahlt. Da sind ein paar kräftige Jungs dabei, die meisten davon verdienen ihr Geld als Rugbyprofis in Italien, Frankreich oder England und können entsprechend gut Rugby spielen. Ich erinnere mich noch, wie ich im Spiel gegen die Argentinier von meinem Gegenspieler – er spielt für Benetton Treviso in der Super 10 und war schon mehrfach italienischer Meister – regelrecht nass gemacht wurde. Im weiteren Turnierverlauf legte sich aber meine Unsicherheit und ich konnte meine Leistungen steigern und so glücklicherweise einen Teil zum Erfolg im letzten Spiel gegen die Neuseeländer beitragen.

TR: Während die Romantics auf Ameland im Sand spielten, warst Du Teil beim unglücklichen Ausscheiden der Deutschen 7er-Nationalmannschaft, wie gerne wärst Du an diesem Tag auf Ameland gewesen?

BH: Die Frage stellt sich für mich nicht. Natürlich empfinde ich es als Riesenehre bei den Romantics dabei sein zu dürfen und ich wäre unheimlich gerne auf Ameland am Start gewesen. Doch eine Einladung der Ländermannschaft kann man auf keinen Fall ausschlagen, es gibt kaum etwas besseres, als für sein Land zu spielen und ich bin mir sicher, dass wir mit der 7s-Nationalmannschaft in Zukunft wieder erfolgreicher sein werden.

TR: Was ist für Euch drin auf Italien?

BH: Puh das ist eine schwere Frage. Der Ausfall von Takki (Edmore Takaendesa) wiegt schwer, er ist gerade auf dem Sand mit seiner trickreichen Spielweise nur schwer zu ersetzen. Das Niveau in Lignano liegt meines Erachtens noch ein ganzes Stück höher als bei den Spitzenteams der Bundesliga, aber wir haben eine gute Mannschaft und mit Shauni (Shaun Smit), Maggi (Markus Walger) und Clemi (Clemens von Grumbkow) ein paar brandgefährliche Spieler in der Hintermannschaft, mit Timbo (Tim Coly), Snakko (Alexander Widiker), Mulu (Manuel Wilhelm), Costa (Dinha), um nur ein Paar zu nennen, noch ein paar richtig kräftige aber v.a. auch spielstarke Stürmer hinzu, ich denke wenn alles passt und wir die Gruppenphase ordentlich überstehen, ist für uns Einiges drin. Aber bei allem sportlichen Ehrgeiz steht immer der Spaß im Vordergrund und ich freue mich schon darauf das erste Mal mein Hippie Outfit überzuziehen und mit den ganzen Jungs ein paar Absinth zu trinken.

TR: Was steht mit den Romantics in dieser Saison noch an?

BH: Ende Juli fahren wir zum ersten Mal zu einem Beach Rugby Turnier nach Prag, darauf freue ich mich schon riesig und dann geht es ja schon in der Bundesliga wieder zur Sache.

TR: Last but not least – Ich habe gesehen, dass Du bei den Romantics Hymssis genannt wirst, wie kam es dazu?

BH: Wir waren letztes Jahr ja als Griechen auf Tour und da hat jeder einen griechischen Spitznamen bekommen. Ich war Hymssis der Junge, andere hatten Beinamen wie der Riechende, der Schuldende oder der Begattende; der Junge geht für mich also in Ordnung. Bin gespannt was sie sich dieses Jahr für mich einfallen lassen.

TR: Basti vielen Dank für das nette Gespräch und viel Erfolg in Italien.

Unter “TheRomantics.de“: oder auf Twitter.com/romanticsbrfc gibt es regelmäßig Updates vom Abschneiden der Romantics in Italien.

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