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TR-Update-Liga 2: Ein weiterer Abschied & das Luxemburger Aufstiegsderby
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 22. November 2022

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Der RC Luxemburg ist nicht mehr der unumstritten beste Klub im Großherzogtum. Foto (c) Feltes

Fast könnte man meinen, dass es Absicht sei. Drei Staffeln à sechs Teams bilden derzeit den Unterbau zur Rugby-Bundesliga. Wer sich mit dem Rugby-System hierzulande auskennt weiß: Das ist keineswegs so gedacht. Im Westen hat sich nach dem Ende der Hinrunde nun ein weiterer Traditionsklub verabschiedet und den Neuaufbau in der Regionalliga angekündigt.

WEST

Walferdange dürfte den wenigsten Deutschen als Ort ein Begriff sein und auch unter Rugby-Fans hat der Klubs sich bisher noch keinen Ruf erarbeiten können. Dies könnte sich jedoch bald ändern. Denn der Klub aus dem nur 8.000 Einwohner zählenden Ort rund 20 km nördlich von Luxemburg-Stadt schickt sich an, in die Rugby-Bundesliga aufzusteigen.

Drei Zähler trennen den Klub aktuell noch vom Tabellenführer im Westen, dem RSV Köln. Dabei haben die Luxemburger jedoch noch ein Spiel in der Hinterhand. Ausgerechnet im Luxemburger Derby gegen den Absteiger aus der Hauptstadt am 3.12. kann sich Walferdange die Tabellenführung über die Winterpause sichern.

Schickt sich an den RCL als den Luxemburger Top-Klub abzulösen: Walferdange

Das Derby dürfte dieses Jahr besonders interessant werden. Nicht nur wird es das erste nach dem Abstieg des großen RCL und damit nach COVID sein. Über den Sommer konnte sich Walferdange die Dienste einiger RCL-Leistungsträger sichern. Mit Baptiste Lachaise und Stefan Schaap sind zwei Nationalspieler Luxemburgs und mit Alex Radmirov einer aus der österreichischen Nationalmannschaft zum vermeintlich kleineren Klub gewechselt.

Der unter Luxemburgern eher als französischsprachig geprägte Klub (während beim RCL im Training und auf dem Feld eher englisch gesprochen wird) war für das Trio die logische Destination. Beim wohl spektakulärsten Wechsel innerhalb Luxemburgs letzten Sommer war dies aber nicht der Fall: Routinier Scott Browne sammelte einst Erfahrungen in der englischen Championship und war jahrelang der Strippenzieher beim RCL auf Verbinder oder Schluss.

Nun spielt der 34-jährige Brown mit all seiner Erfahrung bei Walferdange und trug auch am letzten Wochenende dazu bei, dass sich der Klub mit 33-8 gegen die SG Münster / Wiedenbrück durchsetzt und mit guten Voraussetzungen in das Derby geht. In Luxemburg selbst sieht man das Derby als 50/50 Angelegenheit.

Im Falle eines Sieges von Walferdange wird sich wohl erst im April im direkten Duell Köln versus Walferdange entscheiden, wer mit den besten Voraussetzungen in die Playoffs geht. Das Hinspiel hatte Walferdange in Luxemburg hauchdünn mit 29-27 entschieden und sich somit die bessere Ausgangsposition verschafft.

Rückzug mitten in der Saison: Düsseldorf verabschiedet sich aus Liga 2

Die enttäuschendste Nachricht des Novembers im Westen: Die Düsseldorf Dragons haben sich nach absolvierter Hinrunde und sechs Niederlagen und nur einem Bonuspunkt aus der Liga verabschiedet. Das erste Rückrundenspiel gegen Luxemburg am vergangenen Wochenende traten die Rugger aus der Landeshauptstadt NRWs gar nicht erst an. Der Rückzug nach absolvierter Hinrunde, kurz vor dem ersten Rückrundenspiel und der Winterpause hinterlässt dabei so einige Fragezeichen. Für die Dragons geht es nun in der Regionalliga NRW weiter, wo bisher die Zweitvertretung spielte.

Nachdem bereits Münster und Wiedenbrück Ihre Teams kurz vor Saisonstart fusionierten spielen nun nur noch sechs Teams in der West-Staffel. Gerade die mangelnde Spielpraxis war vor einigen Jahren auch von den Aachenern als Grund angeführt worden, weshalb man den Wechsel in deas niederländische Ligasystem vollzogen hatte.

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 RSV Köln 6 27 +162
2 Walferdange 6 24 +134
3 RC Luxemburg 4 15 +114
4 SC Frankfurt 1880 II 5 5 -133
5 SG Münster/Wiedenbrück 6 5 -130
6 RC Bonn-Rhein-Sieg 4 0 -147

 

SÜD

Auch im Süden wird nur noch mit sechs Teams gespielt, nachdem vor der Saison Augsburg ab-, der MRFC aufgestiegen und Innsbruck der Aufstieg verweigert wurde, da der Klub keinen Platz nutzen kann, der die Mindestbreite von 68 Metern aufweist*. Nach der absolvierten Hinrunde schicken sich immerhin drei Kontrahenten an, die beiden Playoff-Plätze auszufechten.

Rottweil geht nach einer ungeschlagenen Hinrunde als Tabellenführer in die Winterpause, hat aber nur drei Zähler Vorsprung auf Unterföhring und fünf auf Neckarsulm. Ob jedoch alle drei Anwärter auch tatsächlich Ambitionen auf den Aufstieg hegen, ist fraglich, angesichts der sportlichen und finanziellen Herausforderung Bundesliga.

Bei den Rottweiler Ruggern ist dies definitiv der Fall. Den direkten Verfolger Unterföhring sowie die vielleicht bis dahin wieder stärker auftretende StuSta empfängt der RCR daheim, womit das Duell bei Neckarsulm im April zum Schlüsselspiel werden könnte.

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 RC Rottweil 5 21 +136
2 RC Unterföhring 5 19 +60
3 SU Neckarsulm 5 16 +17
4 Heidelberger TV 4 6 -30
5 StuSta München 4 5 -23
6 TSV Nürnberg 5 0 -160
OST

Im Osten ist der Berliner SV 92 aus dem bürgerlichen Wilmersdorf seit unserem letzten Update an Hohen Neuendorf vorbeigezogen und geht nach der Hinrunde mit vier Zählern Vorsprung auf den ärgsten Konkurrenten Hohen Neuendorf in die Winterpause.

Direkt zum Auftakt der Rückrunde könnte es Ende März zur Vorentscheidung im Osten kommen. Dann nämlich empfangen die Berliner den ärgsten Rivalen aus Brandenburg auf der heimischen Anlage. Sollte den Adlern dabei erneut der Sieg im direkten Duell gelingen, dürfte der Staffelsieg auch im Jahr 2023 an den BSV gehen. Dass die Spielgemeinschaft aus Velten und Stahl Hennigsdorf - zwei Klubs, die in den letzten Jahren immer auch selbst Playoff-Kandidaten waren - noch einmal in das Rennen um die Spitze eingreift, ist nicht derart unwahrscheinlich.

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 Berliner SV 92 5 23 +67
2 RU Hohen Neuendorf 5 19 +117
3 SG Velten Hennigsdorf 5 16 +37
4 SG Halle / Leipzig II 5 11 -22
5 USV Jena 5 8 -46
6 RC Dresden 5 1 -153

 

*In einer früheren Version dieses Artikels hatten wir fälschlicherweise geschrieben, dass Innsbruck nicht aufsteigen wollte. Dem ist nicht so, vielmehr liegt dem die genannte Platzproblematik zu Grunde, worauf wir von den Innsbruckern hingewiesen wurde.

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