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TR-Update 2. Liga: Das Aufstiegsrennen spitzt sich zu
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 12. April 2022

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Der München RFC steht im Süden vor dem Playoff-Einzug. Foto (c) Perlich

Auch im Rugby-Unterhaus ist man endgültig in das Rugby-Jahr 2022 durchgestartet. In den nächsten Wochen entscheidet sich der Kampf um die Playoffs und damit auch, wer Chancen hat in der kommenden Spielzeit in der Rugby Bundesliga gegen Deutschlands beste Klubs antreten zu dürfen. Während der BSC Offenbach von Sieg zu Sieg eilt, im Westen schon kaum mehr von Rang eins zu verdrängen ist, bleibt es anderswo spannend. Unser Update zur Lage der Liga im Unterhaus.

Süd

In der Südstaffel der zweiten Bundesliga haben derzeit der RC Rottweil und der München RFC die besten Aussichten auf die Playoffs. Auch Dank dreier 50:0 Siege am grünen Tisch liegen die Gelb-Schwarzen aus dem Nordschwarzwald im Süden aktuell in der Tabelle vorne. Die einzige Pleite kassierte der RCR überraschend im Herbst in Unterföhring. Dicht hinter dem RCR folgt dann der MRFC, sowie die Münchner StuSta, gegen die der RCR ein kampfloses 50:0 in der Hinrunde erzielte, nachdem die Gastgeber Corona-bedingt keine Mannschaft stellen konnten.

Nun kommt es direkt nach Ostern zum Spitzenspiel, das bereits für eine Vorentscheidung im Süden sorgen könnte. Der München RFC tritt bei Rottweil an und ist mit derzeitigem Rückstand sowie der Niederlage im Hinspiel zum siegen verdammt. Es bahnt sich ein veritables Gipfeltreffen an - beide Teams haben einen erfolgreichen Start ins Rugby-Jahr 2022 gehabt. Jedoch taten sich die Rottweiler bei ihren beiden Siegen gegen Nürnberg (33:19) und den Heidelberger TV (24:14) deutlich schwerer als der RFC bei seinem 40:0 Kantersieg bei Neckarsulm.

Die Himmelblauen profitieren zuletzt auch davon, dass Sie mit Niklas Hohl und Oliver Stein in den letzten beiden Jahren massiv an Qualität hinzugewonnen haben. Der langjährige Wolfpack-Star und jetzige Adler-Verbinder Hohl war studiumsbedingt aus Heidelberg nach München gezogen - ähnliches gilt für Dritte-Reihe-Stürmer Stein, der alle Nachwuchs-Teams von Frankfurt 1880 durchlaufen hat und nun für München seine dynamischen Läufe unternimmt.

Stürmt für Deutschland und den München RFC: Achter Oliver Stein

Gerade im Süden wird es, die Spielzeit auf dem ersten Rang zu beenden, denn allen Beteiligten ist schon jetzt klar, was dem Zweiten blüht: Ein Playoff-Halbfinalspiel gegen die Übermannschaft im Unterhaus, den RC Offenbach. Angesichts der Kräfteverhältnis würde ein Spiel beim personell hochgerüsteten Traditionsklub schon ziemlich sicher das Aus in der Vorschlussrunde bedeuten. Auch deshalb sind beide Top-Teams im Spitzenspiel nach Ostern zum Siegen verdammt.

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 RC Rottweil 9 38 +286
2 München RFC 8 30 +133
3 StuSta München 8 26 +95
4 Heidelberger TV 8 19 +18
5 RC Unterföhring 9 19 -49
6 SU Neckarsulm 8 14 +19
7 TSV Nürnberg 9 7 -136
8 RFC Augsburg 7 -1 -366

West

Im Westen nichts neues könnte man beim Blick auf das Geschehen in der Staffel festhalten. Der BSC Offenbach weist nach sechs Spielen in der mit nur sechs Teams besetzten Westgruppe ein astronomisches Punkteverhältnis von +424 auf - die Offenbacher um ihren Spielertrainer Wynston Cameron Dow gewannen ihre bisherigen Spiele im Schnitt also mit über 70 Zählern.

Freilich ist dies nicht der Spannung dienlich, aber das soll es auch gar nicht. Offenbach will seit Jahren ins Oberhaus und dort direkt um die Playoffs mitspielen - danach ist auch die Personalplanung von Cameron Dow ausgerichtet, der Dank der großzügigen Unterstützung des Franzosen Arnault Dominique und dessen Firma CoreTech auf Profispieler setzt und das auch so kommuniziert.

Dabei wäre man gerne bereits vor einiger Zeit in der Bundesliga gelandet, aber zuerst machte ein Streit mit dem hessischen Verband dem BSC einen Strich durch die Rechnung, bevor schließlich die Pandemie die Träume vorerst beendete. Um dieses Mal sicher zu gehen, dass man endgültig den Sprung in Liga eins schafft, haben die Offenbacher auch in Sachen Personal noch einmal nachgelegt.

Nachdem bereits Ex-Siebener-Nationalspieler Robert Haase für die Offenbacher die Rugbystiefel schnürt, ist ihm nun auch Ex-Wolfpack-Teamkollege Marvin Dieckmann gefolgt. Der blitzschnelle Außen dürfte gegen die Zweitliga-Konkurrenz im Westen in der Rückrunde noch für den einen oder anderen Versuch sorgen.

Wirbelt nun für Offenbach: Ex-Siebener-Ass Marvin Dieckmann

Für die Konkurrenz geht es maximal noch um Platz zwei und damit das Halbfinalduell gegen das Top-Team im Süden. Aktuell haben die Kölner von Trainer Melvine Smith die besten Karten, die punktgleich aber dank des gewonnen direkten Duells gegen Frankfurt 1880 II auf dem zweiten Rang liegen. Der Start ins neue Jahr erfolgte mit einem Kantersieg im rheinischen Derby gegen Bonn.

Ein erneuter Kölner Sieg bei der Zweitvertretung von 1880 dürfte den Domstädtern bereits sehr gute Chancen auf den Playoff-Einzug verschaffen. Zumal die Frankfurter nicht aufsteigen können und der einzige Konkurrent damit Walferdange aus Luxemburg ist.

Tabelle
Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 BSC Offenbach 6 30 +424
2 RSV Köln 6 20 +99
3 SC Frankfurt 1880 II 6 20 +156
4 RC Walferdange 6 16 -49
5 Tus Düsseldorf 7 8 -324
6 RC Bonn Rhein-Sieg 7 2 -306

Nord

Im Norden machen in dieser Saison der FC Sankt Pauli und die Victoria aus Linden den Aufstieg unter sich aus. Die beiden Traditionsklubs hatten sich in den letzten Jahren zu veritablen Fahrstuhlmannschaften entwickelt und streiten sich auch dieses Jahr erneut um die Chance auf die Rückkehr ins Oberhaus.

Mit der Auflösung der Berlin Grizzlies, sowie der Auflösung der Spielgemeinschaft zwischen Odin und Döhren, die zu einer Schwächung der dritten Kraft in der Leinestadt geführt hat, könnte es in diesem Sommer für beide Teams zum Aufstieg reichen - vorbehaltlich der vermeintlich schwächeren Ost-Konkurrenz gelingt keine größere Überraschung.

Beide Teams sehen sich vom Selbstanspruch her in der Bundesliga - passenderweise schlug Victoria Linden den Hamburger RC in einem Vorbereitungsspiel recht deutlich mit 29-10. Das direkte Duell zwischen Victoria und den Paulianern Anfang Mai in Hamburg dürfte wohl darüber entscheiden, wer als Top-Team im Norden mit dem vermeintlich einfacheren Pfad in die Playoffs geht.

Das Hinspiel hatte sich als wahrer Krimi gestaltet, bei dem die Hannoveraner Zebras mit 20-18 ganz knapp die Oberhand behielten. Doch ein Ausrutscher gegen Hannover 78 II kostete Victoria Linden die Tabellenführung. Nun wird sich bald entscheiden wer mit den besseren Voraussetzungen in die Playoffs geht - ein Szenario, bei dem beide Nord-Klubs sich in ihren Halbfinalduellen durchsetzen und dann erneut aufeinander treffen, erscheint dabei alles andere, als unwarscheinlich.

Tabelle
Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 FC St. Pauli 8 36 +327
2 TSV Victoria Linden 8 35 +335
3 RT Münster 9 25 +54
4 Hannover 78 II 8 25 +51
5 Wiedenbrücker TV 9 21 -123
6 Bremen 1860 8 4 -386
7 DRC Hannover 8 0 -261

Ost

In der Oststaffel der zweiten Bundesliga wurden seit Wiederbeginn nur vier Spiele ausgetragen, drei weitere jedoch verlegt. Ex-Bundesligist RU Hohen Neuendorf konnte im einzigen Spiel des neuen Jahres beim direkten Verfolger Berliner SV knapp die Nase mit 17-13 vorne behalten.

Der Traditionsklub aus dem Norden Berlins ist den Lokalkonkurrenten Hennigsdorf und Velten in diesem Jahr klar voraus und schickt sich an als stärkster Ost-Vertreter in die Playoffs zu gehen. Genau sechs Jahre ist der Abstieg aus dem Oberhaus her - seitdem hatten die Brandenburger nie wieder so gute Chancen auf eine Rückkehr in die Beletage des deutschen Rugbys.

Der Berliner SV ist derzeit der einzige ernstzunehmende Konkurrent, liegt jedoch bereits mit zehn Zählern zurück. Außerdem bleibt die Frage, ob die Hauptstädter aus Wilmersdorf aufsteigen wollen. Vor der Corona-Pause hielt man einen Aufstieg ins Oberhaus noch für verfrüht.

Tabelle
Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 RU Hohen Neuendorf 8 38 +209
2 Berliner SV 92 8 28 +192
3 Berliner RC II 7 25 +87
4 Veltener RC 7 20 +124
5 Stahl Hennigsdorf 8 13 -144
6 USV Jena 6 6 -166
7 RC Dresden 8 5 -302

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