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TR-Review 2. Bundesliga: Offenbach mit Cricket-Ergebnis, Münchner Teams erfolgreich
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 7. September 2021

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Im Süden zählen die beiden Münchner Vertreter zu den Aufstiegs-Aspiranten. Foto (c) Perlich

Auch im Rugby-Unterhaus wurde am Wochenende erstmals wieder gespielt. 28 Teams treten in dieser Saison in den vier Staffeln der 2. Bundesliga an, womit weiterhin vier Mannschaften zur angedachten Sollstärke fehlen. Offenbach konnte direkt im ersten Spiel die eigenen Ansprüche auf den Aufstieg mit einem historischen Kantersieg untermauern, während St. Pauli von der ersten Spielabsage der Liga betroffen war. Die Münchner Top-Teams waren beide erfolgreich, ebenso Victoria Linden.

 

Süd

In der Südstaffel gaben sich die drei Staffel-Favoriten keinerlei Blöße. Der München RFC, mit Ex-Wolfpack-Ass Niklas Hohl als Strippenzieher auf der Zehn, gewann bei bestem September-Wetter mit 37-17 daheim gegen den Ex-Bundesligisten Neckarsulm. Ein ganz besonderes Debüt gab dabei Lucas Mannhardt, dessen Vater und Großvater bereits für die Himmelblauen aufgelaufen waren.

Sportlich gesehen war das Geschehen zumindest in den ersten 30 Minuten spannend. Nach jeweils zwei Versuchen in der ersten halben Stunde lagen die Gastgeber kurz vor der Pause mit 16-12 vorne, konnten sich dann aber sukzessive absetzen und verdient mit 37:17 und dem Offensiv-Bonus gewinnen.

Der andere Münchner Spitzenklub StuSta stand parallel in Heidelberg auf dem Rasen und wollte dem Erzrivalen in nichts nachstehen. Beim Heidelberger TV fehlten den Ruggern aus dem englischen Garten einige Protagonisten, dennoch reichte es zu einem 39-20 Auswärtssieg beim HTV, der ebenso zum Bonuspunkt reichte.

Noch deutlicher machte es lediglich der RC Rottweil, der eine unerfahrene Augsburger Mannschaft mit 88:3 nach Hause schickte. 14 Versuche schenkten die Rottweiler ihren schwäbischen Gästen ein, von denen Verbinder und Top-Scorer Costi Croitoru neun erhöhte. Schon zur Halbzeit stand es 45:0 und in der Form dürfte Rottweil erneut zu den Aufstiegsanwärtern im Südwesten zählen.

Unterföhring musste derweil daheim ebenso Federn lassen beim Kampf um den Klassenerhalt. Gegen die von Peter Smutna trainierten Nürnberger hieß es am Ende 7:32 aus Sicht des Münchner Vorortvereins. Nicht die besten Voraussetzungen vor dem Derby gegen den MRFC nächste Woche.

 

West

Rugby kann manchmal ein verdammt harter Sport sein. Das mussten die Rugger der Düsseldorfer Dragons am Wochenende erfahren, als sie in der Lederstadt Offenbach ersatzgeschwächt angetreten waren. Schon vor dem Corona-Lockdown hatte das Team die West-Staffel nach Belieben dominiert und schielt seit Jahren auf den Aufstieg in die Bundesliga.

Auch Dank der Unterstützung des IT-Unternehmens Coretech, das dem Rugby-verrückten Franzosen Arnault Dominique gehört, konnte man sich wie ein Spitzenteam der ersten Liga verstärken. Man habe dem Sommer über weitere Profis verpflichtet, so Spielertrainer Wynston Cameron Dow gegenüber der Offenbach-Post.

Einer von ihnen ist der Bulgare Smilko Debrenliev, der ganze zehn Versuche zum 145:3 Kantersieg der Offenbacher beitrug. Der Australier Beau Scott, ehemals Profi in Australien, steuerte weitere drei Versuche zu und insgesamt konnten sich 14 Offenbacher in die Liste der Versucheleger eintragen. Im Schnitt brauchten die Offenbacher weniger als vier Minuten pro Versuch - für die Konkurrenz im Westen dürften dies keine guten Nachrichten sein.

Der RSV Köln tritt erst in zwei Wochen an - das einzige andere Spiel im Westen war das der Zweitvertretung von Frankfurt 1880, die mit dem RC Bonn Rhein-Sieg Katz und Maus spielte. Im ersten Spiel an der Feldgerichtsstraße seit dem Herbst 2019 hieß es am Ende 90:3 für Rot-Schwarz.

 

Nord

Nach Spieltag eins steht der FC St. Pauli auf Rang eins der Tabelle im Norden, allerdings kampflos. Der DRC Hannover, die Woche zuvor noch im Einsatz beim Fritz-Raupers-Cup, sagte die Partie extrem kurzfristig ab, zum Ärger der Paulianer, die lieber ein Resultat auf dem Platz erzielt hätten.

Ein deutlich besseres Rugbyspiel bekamen die Zuschauer in Münster am malerischen Pleistermühlenweg der Fahrradstadt zu sehen, wo sich Aufstiegsmitfavorit Victoria Linden lange schwer tat, den Touristen aber im Endeffekt einen hart erkämpften 25:19 Sieg abringen konnte. Das Team um Nachwuchs-Nationalspieler Hannes Adler musste stoischen Münsteraner Widerstand und harte Sturmphasen überstehen, konnte die eigenen Geschwindigkeitsvorteile aber ausnutzen.

Die zuletzt starke Zweitvertretung von Hannover 78 konnte daheim gegen den Wiedenbrücker TV gewinnen. Gegen die Westfalen hieß es am Ende 26:11 am schnellen Graben am Maschssee für das Team, das vor dem Corona-Abbruch auf Rang eins im Norden stand.

 

Ost

Im Osten war der Berliner SV der große Gewinner des Spieltags. Die Schmargendorfer gewannen bei Stahl Hennigsdorf auswärts mit 73:17, womit der BSV nun von der Spitze der Tabelle grüßt. Der direkte Verfolger kommt aus dem Berliner Umland - die RU Hohen Neuendorf gewann daheim deutlich mit 52:19 gegen den Rugby Club Dresden. Für die Hohen Neuendorfer, die gerne an alten Zeiten im Oberhaus anknüpfen wollen, ein "Auftakt nach Maß", bevor es kommende Woche zum Spitzenspiel gegen den BSC kommt.

Ebenso erfolgreich war die Zweitvertretung des Berliner Rugby Clubs, die daheim gegen Jena mit 29:7 einen wichtigen Bonuspunktsieg klarmachen konnte.

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