Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Jürgen. Er hat wie kaum ein anderer den deutschen Rugbysport und den Rugby-Klub Heusenstamm geprägt. Jürgen verstarb vergangenen Samstag und hinterlässt ein beeindruckendes Lebenswerk, das weit über Heusenstamm hinaus Wirkung zeigt.
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Mit dem Sieg der Klub-Damen gegen die SG Bayern am vorigen Wochenende endete auch das Jahr im deutschen Vereinsrugby in den Topligen. Grund genug für uns, auf die letzten Monate zurückzublicken und euch die Gewinner, Verlierer sowie die Überraschungen des Kalenderjahres 2024 zu erläutern.
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Mit Oskar Rixen ist am Wochenende erstmals seit Julius Nostadt vor drei Jahren wieder ein Deutscher im Champions Cup aufgelaufen. Der Berliner spielte mit seinem Team ASM Clermont gegen das Dubliner Star-Ensemble Leinster. Rixen und Co. mussten sich am Ende knapp geschlagen geben. Erfolgreicher verlief das Europacup-Debüt für Eric Marks, der mit seinem Klub Vannes einen souveränen Sieg gegen…
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In unserem Blick auf 2025 haben wir vor wenigen Tagen nicht von ungefähr vom Jahr der Chancen für das deutsche Rugby gesprochen. Es gibt genug Gründe, optimistisch auf die kommenden zwölf Monate…
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Die Netflix-Dokuserie Full Contact, die im Januar dieses Jahres herauskam, war ein absoluter Hit und das weit über Rugbykreise hinaus. Kommenden Monat erwartet uns die Fortsetzung mit noch mehr…
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5 Jahre nach dem Tod Jonah Lomus: Das Vermächtnis des Rugby-Revolutionärs
Geschrieben von TotalRugby Team
Donnerstag, 19. November 2020
Lomu rollt wie eine Dampfwalze über Englands Mike Catt - dieser Moment ist in die Rugby-Geschichte eingegangen.
Gestern jährte sich der Todestag von Jonah Lomu zum fünften Mal. Der Mann, den heute noch viele als den besten Rugbyspieler der Geschichte ansehen, starb wenige Wochen nach dem Triumph seiner All Blacks bei der WM 2015 an einem Herzinfarkt. Auch wenn ihm selbst der allergrößte Triumph im Rugby verwehrt bleiben sollte und seine Karriere aufgrund einer seltenen Nierenkrankheit immer wieder zurückgeworden wurde, hat der bullige Außendreiviertel den Rugbysport doch für immer verändert.
Neuseelands All Blacks hatten gerade Mal drei Wochen zuvor im Londoner Twickenham Stadium triumphiert und sich den dritten WM-Titel ihrer Geschichte gesichert. Am anderen Ende der Welt verfiel Aotearoa, das Land der langen weißen Wolke, in einen Freudentaumel, den so wohl nur das Ruby-verrückte Neuseeland erleben kann. Doch ausgelassene Freude wurde zu tiefer Trauer, als Neuseeland am 18.11.2015 erfuhr, dass Jonah Lomu im Alter von nur 40 Jahren gestorben war.
Noch zu Beginn der WM, nur zwei Monate vor seinem Tod, war Lomu selbst in England als Botschafter des Turniers. Bereits da hatten seinen Gesundheitsprobleme sichtliche Auswirkungen auf den Alltag des ersten globalen Superstars im Rugby. Wie der damalige All-Blacks-Teamdoktor John Mayhew nach dem Tode Lomus in dessen Haus in Auckland erklärte, stünde der Herzinfarkt im Zusammenhang mit der Nierenkrankheit Lomus.
Lomus Top-Ten-Versuche im Trikot von Neuseeland
Lomus Nierenkrankheit, das sogenannte Nephrotische Syndrom, wurde bereits 1995 erstmals diagnostiziert, im Jahr seines großen Durchbruchs. 1994 im Alter von 18, frisch aus der High School kommend, hatte er bereits bei den Hong Kong 7s für Aufsehen gesorgt und mit einem legendären Neuseeland-Team den ersten von drei Cup-Siegen in Folge beim legendären Turnier geholt.
Rugby-Fans war der Name Lomu deshalb trotz gerade Mal zwei Länderspielen im Fünfzehner für Neuseeland bereits ein Begriff, als sich die All Blacks ein Jahr später aufmachten den WM-Titel 1995 in Südafrika zu sichern. Die Weltöffentlichkeit bekam das Phänomen Lomu, als er bei der WM mit gerade Mal 20 Jahren alles in Grund und Boden spielte.
Mit 1,96 m und 116 kg war er im gerade erst professionell werdenden Rugby ein neuer Typ Spieler. Großgewachsen, muskulös, dabei dennoch blitzschnell und extrem agil. In einem Sport, in dem bis dahin sprichwörtlich das Amateurtum herrschte, war Lomu eine Sensation - wie er gnadenlos durch die Defensivreihen marschierte wirkte fast schon unfair. Besonders mussten dies die Engländer im WM-Halbfinale 1995 leidlich erfahren, in dem Lomu gleich vier Versuche erzielte.
Wie Jonah Lomu Englands damaligen Schluss Mike Catt auf dem Weg zur Mallinie über den Haufen lief, wurde zum Sinnbild für Lomus Aufstieg. Im Finale schafften es die vom historischen Moment beseelten Springboks Lomu mit vereinten Kräften zu bändigen. Dabei stellte sich Südafrika-Neuner Joost van der Westhuizen Lomu immer wieder selbstlos in den Weg. Beide sollte später eine tiefe Freundschaft verbringen und auch van der Westhuizen starb 2017 viel zu früh an der Motoneuron-Krankheit.
Das Phänomen Lomu wurde, auch durch diese Adidas-Kampagne, zum globalen Superstar
Nach der WM 1995 wurde Lomu, trotz des verlorenen Endspiels, zum globalen Superstar. Der neu geschaffene Super-Rugby-Wettbewerb war seine zweite große Bühne. Adidas übernahm das Trikot-Sponsoring vom traditionellen Hersteller Canterbury und machte Lomu zum Gesicht einer globalen Werbekampagne und ein Computerspiel mit seinen Namen wurde zum Verkaufsschlager. Doch bereits damals litt Lomu stark an den Folgen seiner Nierenerkrankung, wie Arzt Mayhew nach seinem Tod verriet. Jahrelang hatten er und Lomu All-Blacks-Coach John Hart nicht über seine Erkrankung informiert.
Trotz einiger Spiele, bei denen Lomu unter starke Schmerzen litt, wurde er in diesen Jahren zur Try-Scoring-Maschine. 43 Versuche in 73 Spielen für die All Blacks ist seine Karriere-Bilanz. Auch bei der WM 1999 war Lomu der absolute Superstar. Zwei seiner acht Versuche beim World Cup erzielte er im Halbfinale gegen Frankreich, das seine All Blacks dennoch verlieren sollten. 2000 war er der entscheidenden Mann bei einem weiteren Rekordspiel: Vor 110.000 Zuschauern im Olympiastadion von Sydney drehte er das Spiel mit dem letzten Versuch gegen den damaligen Weltmeister Australien zum 39-35.
Das Jahrhundertspiel vor 110.000 Zuschauern und Lomu als Superstar der All Blacks mittendrin
Nierentransplantation, Comeback-Versuche und das zu frühe Karriereende
Seine Gesundheit verschlechterte sich indes aber zunehmend. Bereits zwei Jahre später musste Lomu kurz nach seinen letzten Länderspielen im Herbst 2002 wegen mangelnder Nierenfunktion zur Dialyse und 2004 benötigte er noch vor seinem dreißigsten Geburtstag eine Nierentransplantation. Trotz eindringlicher Warnungen seiner Ärzte startete er danach einen Comeback-Versuch. „Ich bin bereit es zu riskieren, um meinen Traum zu leben, wieder für die All Blacks zu spielen“, so Lomu damals in einem Interview mit dem neuseeländischen Fernsehen.
Dazu kam es jedoch nie, auch weil ihn weitere Verletzungen zurückwarfen. Eine Schulter-Verletzung sowie ein Knöchelbruch bedeuteten, dass er nach seinem Comeback kaum mehr Einsätze absolvieren konnte. 2007 musste er seinen Karriere schließlich beenden, kurz nach seinem 32. Geburtstag. Was folgten waren weitere Jahre geprägt von gesundheitlichen Problemen - 2011 war er selbst zentraler Teil der WM-Eröffnungsfeier im Eden Park, nur um wenige Tage später im Krankenhaus um sein Leben zu kämpfen.
Nur vier Jahre später fand auf dem Rasen des Eden Park die Trauerfeier für Neuseelands größte Rugby-Legende statt. Seine Weggefährten trugen Lomus Sarg
Lomus Erbe: Der XXL-Außen
Nach Lomu sollte im Spitzen-Rugby nicht mehr so viel sein, wie vor Lomu. Rugby wurde schneller, aggressiver und härter. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass Rugbys Statute 1995 gelockert wurden und das Profitum erstmals erlaubt wurde. Lomu war quasi Vorreiter eines neuen Typus Rugbyspielers, besonders des XXL-Außen. Vor Lomu waren Außendreiviertel, selbst im internationalen Rugby, meist klein und wendig. Seit Jonah landet man mit 1,96 m nicht mehr automatisch im Sturm.
Wird von vielen mit Superstar Jonah Lomu verglichen: Neuseelands Shooting Star Caleb Clarke
Kein Wunder, dass bis heute schnell Lomu-Vergleiche aufkommen, wenn ein Außen vom Typ Lomu im internationalen Rugby seinen Durchbruch erlebt. Zuletzt war dies bei Caleb Clarke der Fall, der wie Lomu zuerst im Siebener von sich Reden machte und dann im Fünfzehner dominierte. Vor ihm wurde Julien Savea mit dem Lob der nächste Lomu zu sein geadelt. Von ihrer Art das Spiel zu interpretieren mag man beide mit Lomu vergleichen, keiner hat den modernen Rugbysport aber derart geprägt, wie der Sohn tongaischer Einwanderer aus Auckland.
Wie bereits im Vorjahr hat DAZN unsere Siebener-Jungs über die drei Tage bei den Hong Kong 7s begleitet. Rausgekommen ist dabei eine großartige Dokumentation mit faszinierenden Einblicken hinter…
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