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Mord, Folter und Homo-Hass: Fiji-Rugby-Präsident Francis Kean stolpert über Vergangenheit
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 21. April 2020

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Fidsch-Rugby-Präsident Francis Kean.

Es bedurfte eines Brandbriefes des ehemaligen samoanischen Nationalspielers Dan Leo. Francis Kean zieht sich aus dem World-Rugby-Council zurück und verzichtet auf seine Kandidatur für das mächtige Exekutivkomitee von World Rugby. Der 2007 wegen Totschlags verurteilte ehemalige Marine-Chef Fidschis ist nun über homophobe Äußerungen und Foltervorwürfe gestolpert. Auf World-Rugby-Präsident Bill Beaumont wirft dieser Vorgang kein gutes Licht, denn ausgerechnet Kean hatte ihn formal zur Wiederwahl an der Spitze des Weltverbands vorgeschlagen.

Das Exekutivkomitee von World Rugby ist das mächtigste Gremium des Weltverbands. Das zehn Mitglieder plus WR-Präsident und dessen Stellvertreter umfassende Organ ist quasi das Kabinett des Weltverbands und für die tägliche Umsetzung der langfristigen Strategie zuständig - es hat darüber hinaus Budget-Verantwortung und verwaltet damit die aktuell prall gefüllten WR-Kassen. In den illustren Kreis der Exekutivkomitee-Mitglieder sollte nun ausgerechnet  Ratu Vilikesa Bulewa Francis Kean aufsteigen, der bisher bereits Mitglied des 51 Mitglieder umfassenden Councils war, welcher am 9. Mai den neuen Präsidenten von World Rugby wählen wird.

Francis Kean ist dabei nicht irgendein Funktionär des Weltverbands. Er war es, der im Januar World-Rugby-Präsident Bill Beaumont formell zur Wiederwahl vorgeschlagen hatte. Beaumont wollte damit vermutlich seine Verbundenheit zu den kleineren Verbänden betonen, hängt ihm doch das Image eines Vertreters des Establishments an. Kean wiederum war im Gegenzug von Beaumonts Vize-Kandidaten Bernard Laporte für die Wahl ins Exekutivkomitee vorgeschlagen worden. Mittlerweile dürfte diese Verbindung für Beaumont und Laporte eher zur Last geworden sein.

Francis Kean: Funktionär, Schwager des Diktators und wegen Totschlag verurteilt

Aber bereits vor Wochen muss allen Beteiligten klar gewesen sein, wer Kean ist, der nicht nur in Fidschi kein Unbekannter ist. Sein Schwager, Frank Bainimarama, hatte 2006 als Chef der Marine die demokratisch gewählte Regierung Fidschis in einem Militär-Coup gestürzt. Bainimarama ließ sich zum Premierminister küren und ernannte seinen Schwager Francis Kean zu seinem Nachfolger auf dem Marine-Posten.

Nur wenige Monate nach dem Militärcoup hatte Kean auf der Hochzeitsfeier der Tochter des Premierministers den Onkel des Bräutigams zu Tode geprügelt (Bericht im Sydney Morning Herald von 2007). Kean war von seinem Opfer John Wippy angeblich zuvor beleidigt worden. Dabei ging Kean bei der Tat mit äußerster Brutalität vor und trat den bereits am Boden liegenden Wippy mehrfach, bis dieser einer Gehirnblutung erlag.

Nach nur gut drei Wochen Haft wurde Kean auf Kaution entlassen - der einzige Zeuge des Vorgangs, der sich zur gleichen Zeit zuffällig ebenso auf dem Parkplatz des größten Yachtklubs Fidschis befand, wurde selbst noch vor Prozessende ermordet. Zunächst wurde Kean wegen Mordes angeklagt, schlussendlich musste er nach einem Totschlag-Geständnis vom Strafmaß von 18 Monaten nur eine einzige Woche absitzen.

Steile Karriere in Regierung und Rugby-Verband

Keans Karriere auf dem Inselatoll im Pazifik schadete dies aber nicht. Er war jahrelang für die Gefängnisse Fidschis zuständig und wurde in dieser Rolle von Amnesty International für gewalttätige Übergriffe und Folter verantwortlich gemacht (Amnesty Jahresbericht Fidschi 2016).

Nebenbei wurde ihm auch noch die Rolle als Präsident des fidschianischen Rugby-Verbands (FRU) zu teil. In dieser Rolle kam er auch in Kontakt mit Ben Ryan, der Fidschis Siebener-Team zu Olympia-Gold coachte und in seinem Buch von der einschüchternden Gestalt Keans berichtete. Obwohl Kean daheim also trotz seiner Machenschaften nichts zu befürchten hatte, musste er doch international zunächst mit Einschränkungen leben.

Kean hatte die WM 2015 und das Eröffnungsspiel seiner Fidschianer gegen England, sowie die Siebener-WM 2018 in San Francisco nicht verfolgen können, da ihm als verurteilten Gewaltverbrecher jeweils ein Visum verwehrt wurde. Seitdem ist er aber von der Militärregierung seines Schwagers Frank Bainimarama mit einem Diplomatenpass ausgestattet worden, so dass sich Kean nicht mehr um derartige Lappalien kümmern muss. Dadurch war der Weg für Kean frei, als Vertreter der FRU in den World Rugby Council aufzusteigen.

Protestwelle nach Keans Nominierung für das Exekutivkomitee

Dies erregte zunächst aber nur wenig Aufsehen. Erst als Kean am vergangenen Mittwoch durch den französischen Verband und Bernard Laporte als Kandidat für das mächtige Exekutivkomitee vorgeschlagen wurde, entwickelte sich langsam aber stetig eine Protestwelle. Die Londoner Sunday Times veröffentlichte vorgestern einen kritischen Bericht über Kean, der auch explizit Vorwürfe der Gewalt gegen Homosexuelle in den fidschianischen Gefängnissen unter Kean beinhaltete.

Doch der Ball kam erst so richtig ins Rollen, als Ex-Samoa-Nationalspieler Dan Leo sich gestern in einem offenen Brief zur Nominierung Keans äußerte. Leo ist der Gründer einer wohltätigen Organisation namens PRPW, die sich um die Belange von Rugby-Spielern von den Pazifik-Inseln kümmert. Sein Urteil über die Präsidentschaft von Kean bei Fidschi Rugby ist vernichtend: „Seine Amtszeit war durch Einschüchterung, Rache, Vorteilsnahme, Vetternwirtschaft und Korruption geprägt“.

Leo prangert auch die Rolle des französischen Verbands an, der Kean letzte Woche offiziell für den Sitz im Exekutivkomitee vorgeschlagen hatte. Auf Fidschi gibt es gleich drei Nachwuchs-Akademien französischer Profi-Klubs und laut Leo agieren mehrere Funktionäre als Spieleragenten und profitieren so vom Handel mit fidschianischen Rugby-Talenten. Leos Fazit: „Wenn die Werte des Rugbysports wirklich Integrität, Respekt, Solidarität, Leidenschaft und Disziplin sind, werden diese völlig entwertet, wenn Kean in das Exekutivkomitee gewählt werden sollte.“

Der öffentliche Druck von Leo und dutzende Medienberichte seit gestern Abend verfehlten ihre Wirkung nicht. Heute schließlich verkündete World Rugby in einer Pressemitteilung, dass Vilikesa Bulewa Francis Kean seinen Sitz im Council und seine Exekutivkomitee-Kandidatur „angesichts der neuen Vorwürfe der Sunday Times“ aufgebe.

Die Tatsache, dass es erst eines Brandbriefes eines ehemaligen Spielers und einen Aufschrei der Rugby-Öffentlichkeit bedurfte, bis die Verantwortlichen bei World Rugby Druck auf den fidschianischen Verband ausübten, ist eine Schande für den Sport, der sich so sehr mit seinen Werten rühmt. World Rugbys Statement und der Verweis auf die „neuen Vorwürfe“ sind eine Ausflucht. Wie Dan Leo in seinem offenen Brief anmerkte, wäre Keans Vergangenheit selbst in der für ihre Korruption berüchtigten FIFA ein Ausschlusskriterium für einen Funktionärsposten.

Erhöht dieser Skandal Agustin Pichots Chancen auf die Präsidentschaft?

Der lachende Dritte könnte Agustin Pichot sein, der vor gut einer Woche seine Kandidatur für die World-Rugby-Präsidentschaft verkündete (TR berichtete). Bisher wurden ihm lediglich Außenseiterchancen bei der Wahl am 9. Mai eingeräumt, jedoch dürfte die Reputation seines Rivalen Bill Beaumonts durch diese Angelegenheit stark gelitten haben.

Auf Anfrage der Sunday Times hatte Beaumont noch am Wochenende personelle Konsequenzen abgelehnt und betont, dass die jeweiligen Verbände für Kandidaten zuständig seien. Diese Aussage könnte sich für den ehemaligen Kapitän der englischen Nationalmannschaften als Boomerang entwickeln.

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