Auch DRV-Vizekapitän Pieter Jordaan konnte sich gegen die resolut verteidigenden Moldauer nur selten in Szene setzen - (c) sports.md

Es ist scheinbar wie verhext, die Deutsche Rugby-Nationalmannschaft der Herren kann einfach nicht mehr gewinnen. Von den letzten 15 Pflichtspielen, seit November 2008, konnten lediglich zwei siegreich gestaltet werden; darunter das unbedeutende Weltranglistenspiel im Dezember 2009 gegen Hong Kong. Auch in der moldawischen Hauptstadt Chisinau sollte sich dieser Umstand leider nicht ändern, gegen die körperlich, wie erwartet, deutlich überlegenen Moldauer, setzte der Deutsche Sturm kaum einen Stich. Zu der Unterlegenheit am Gedränge, gesellten sich nach den verletzungsbedingten Auswechslungen von Alexander Hug und Daniel Armitage, auch noch Nachteile beim Gassespiel. Eine mäßige Kickausbeute tat am Ende ihr Übriges. Jetzt bleibt dem Trainerduo bis zum Herbst dieses Jahres Zeit, die Mannschaft für den bevorstehenden Abstiegskampf wieder aufzubauen.

Steffen Liebig wird gegen Moldawien für seine große Geduld als Auswechselspieler belohnt und kommt zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz 2011 - (c) Jürgen Keßler

Kobus Potgieter und Torsten Schippe, das Trainer-Duo der DRV XV, haben ihre Startaufstellung gezwungenermaßen nach den zahlreichen Ausfällen, so fehlen u.a. Benjamin Krause (schulisch verhindert), Patrick Schliwa (familiäre Gründe), Jens Schmidt (beruflich verhindert), Robert Mohr (keine Freigabe), Sam Henderson (Gründe unbekannt), Matthieu Franke (beruflich verhindert), Benjamin Simm (verletzt), Marten Strauch (beruflich verhindert), Jimmy Keinhorst (verletzt) und Clemens von Grumbkow (keine Freigabe), auf einigen Positionen umstellen.

Die Deutsche 7er-Nationalmannschaft erhält voraussichtlich einen Platz im Konzert der Großen - (c) Vosshage

Diese Entscheidung wird Deutschlands Rugby-Fans freuen: Der International Rugby Board (IRB) hat bei seiner jüngsten Sitzung, im Rahmen der Hong Kong 7s 2011/2012, eine Erweiterung der Anzahl der sogenannten Core-Teams für die Sevens World Series von bisher 12 auf zukünftig 22 beschlossen. Demnach werden ab der kommenden Saison, sämtliche Turniere, nach dem Vorbild der Hong Kong 7s, mit 24 Teams ausgetragen, bisher wurde, außer in Hong Kong, stets mit 16 Mannschaften gespielt. D.h. aber auch, dass den Turnierausrichtern künftig nur noch zwei Plätze pro Turnier für sogenannte 7er-Rugby-Exoten zur Verfügung stehen.

Die große Stärke der Moldawischen Nationalmannschaft liegt in ihren gleichermaßen kräftig wie dynamischen Stürmern

Nach einem offiziell durchgeführten Online-Voting in den vergangenen Wochen, wird die Moldauische Rugby-Nationalmannschaft künftig unter dem Spitznamen Haiduci (dt. Heiducken) auf Punktejagd gehen. Heiducken waren in der romanischen Kultur als gesetzlose Freiheitskämpfer bekannt, die sich insbesondere bei den Türkenkriegen ihre Meriten verdienen konnten und ähnliche Charaktereigenschaften wie Robin Hood auf sich vereint haben sollen.