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TR-Review 1.Bundesliga: 1880 gewinnt Thriller gegen TSV, Germania souverän, NSU mit Befreiungsschlag
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 5. November 2018

 

Frankfurt 1880 gewinnt auch das Topspiel gegen den TSV Handschuhsheim und wird damit auf dem ersten Tabellenplatz überwintern. Wie bereits gegen die RGH war es eine ganz enge Angelegenheit an der Feldgerichtsstraße. Verfolger RGH gab sich trotz einiger fehlender Siebener-Stars keine Blöße. Gleiches gilt für Germania List, Hannover 78 und den BRC im Norden. Die beiden anderen Berliner Klubs dagegen erleiden auswärts Schiffbruch. Die Liga bleibt weiter spannend.

Süd/West

SC Frankfurt 1880 13 - 10 TSV Handschuhsheim

Es war ein Spitzenspiel, das den Namen verdient hatte, auch ohne einige Nationalspieler auf beiden Seiten. Nach 80 Minuten hartem Kampf bei tollem Herbstwetter trennte beide Teams lediglich drei Punkte. Den Zuschauern wurde ein flüssiges Spiel mit langen Ballbesitzphasen auf beiden Seiten geboten. Auch für das deutsche Rugby insgesamt und die Entwicklung der Liga war dies ein toller Nachmittag, da waren sich schlussendlich beide Teams einig.

In der Auftaktphase boten sich beide Teams einen harten Kampf und trotz längerer Ballbesitzphasen und toller Angriffe auf beiden Seiten, hielten die Defensiv-Reihen vorerst dicht. Ein Straftritt von Edu Stella verfehlte sein Ziel, doch Löwen-Außen Müssig machte es besser. Da waren bereits dreißig Minuten gespielt. Frankfurt kam in der Folge mehrmals in die Nähe der Löwen-Linie, vermasselte die eigenen Chancen jedoch zu oft durch unnötige Straftritte. So ging es tatsächlich beim Stand von 0:3 in die Pause - zu wenig aus Gäste-Sicht, hatten die Löwen doch mehr vom Ball, waren insgesamt länger in der 1880-Hälfte unterwegs und hatten ganze 13 Straftritte gegenüber einem einzigen kassierten.

Erst nach 46 Zeigerumdrehungen konnte Frankfurts Eduardo Stella dann ausgleichen und das, nachdem Zweite-Reihe-Hüne Jens Listmann nur wenige Augenblicke zuvor mit einer gelben Karte für kollektiv zu viele Regelverstöße seines Teams vom Platz geschickt wurde. Doch Frankfurt übernahm nun mehr und mehr die Zügel - ein weiterer Kick des Italieners nach gut 60 Minuten brachte den Gastgebern dann die erstmalige Führung. Diese sollte aber nicht lange halten, da TSV-Außen Müssig einen langen Pass der Frankfurter las und zum Sprint über rund 90 Meter ansetzte und unter den Stangen zur 10:6 Führung seiner Heidelberger ablegte.

Frankfurt jedoch ließ sich davon nicht entmutigen und warf in der Schlussphase alles in die Offensive und tatsächlich - wenige Zeigerumdrehungen vor dem Abpfiff konnte 1880 den siegbringenden Versuch legen. Lautstarker Jubel brandete unter den Zuschauern auf der 1880-Anlage an der Frankfurter Feldgerichtsstraße auf. Frankfurts amerikanischer Team-Manager Todd Kearns lobte nach dem Abpfiff vor allem die „mentale Stärke“ seines Teams. Nach einer durchwachsenen ersten Hälfte habe vor allem das bessere Unterstützungsspiel nach der Pause den Unterschied gemacht.

TSV-Trainer Gordon Hanlon sprach im Nachgang gegenüber TR von einem brillanten Rugby-Spiel, mit sehr viel mehr Spielfluß und längeren Ballbesitzphasen, als dass es in Deutschland üblicherweise der Fall sei. Auf die Leistung seiner Jungs sei er stolz: „Sie haben sich gegenseitig füreinander geopfert, unsere Defensive und unsere Disziplin waren hervorragend. Wir mussten zwischenzeitlich 25 Phasen der Frankfurter verteidigen und haben das geschafft ohne einen Fehler zu machen, oder einen Straftritt zu kassieren.“ Mit Blick auf die kommenden Wochen, in denen der TSV noch drei Spiele vor der verdienten Winterpause zu absolvieren wird haben, habe man eine gute Plattform und bald einige Spieler zurück im Kader - bereits gegen die RGH kommende Woche dürfte es spannend zu sehen sein, wie sich der TSV von dieser Schlacht erholt hat.

Neckarsulmer SU 40 - 34 SG TV CfR Pforzheim

Es war ein „nervenaufreibendes Spiel“ - so beschrieb Neckarsulm Coach Mark Kuhlmann das Geschehen vom Samstag gegenüber TR. Auf Pforzheimer Seite fiel die Analyse relativ simpel aus: Neckarsulm sei schlicht verzweifelter gewesen. Zuvor hatte Neckarsulm das Geschehen über weite Strecken der Partie dominiert, dabei jedoch nie soweit davon ziehen können, dass die Zuschauer auf der Eberwin-Anlage der Gastgeber beruhigt das Geschehen verfolgen konnten. Schluss Webb hatte früh nach einem Durchbruch für die ersten Punkte der Hausherren gesorgt. Verbinder Frawley konnte mit einem tollen Cross-Kick auf seinen Winger nachlegen, so dass die NSU bereits nach einer Viertelstunde gut dastand.

Doch die Pforzheimer, trainiert von John Willis, der selbst als Ersatzspieler auf dem Spielberichtsbogen stand, kamen Mitte des ersten Durchgangs erstmals selbst auf und hatten ihre stärkste Phase. Erst sorgte Josh Gando für den ersten Jubel auf der Gäste-Bank, bevor sein ebenso Siebener-affiner simbabwischer Landsmann Chitokwindo nachlegte. Mit diesen zwei schnellen Versuchen lag Pforzheim erstmals in Front, jedoch nur für drei Minuten - und es sollte das einzige Mal bleiben. Neckarsulms Zweite-Reihe-Stürmer Karpenko sollte sich nämlich nur kurz nach der Gäste-Führung mit all seiner Masse über die Linie wuchten.

In den letzten Minuten vor der Pause drehte der Gastgeber dann weiter auf. Erst blockte Flanker Murphy einen Befreiungsversuch der Gäste, sammelte das Leder selbst auf und legte dann zum Versuch ab, bevor Hakler Kapolla am Ende eines Paketes mit dem ovalen Leder unter dem Arm ins Malfeld fiel. Mit dem Pausenstand von 33:17 konnten Neckarsulms Anhänger endlich vom ersten Sieg der nicht mehr ganz so jungen Saison träumen. Doch noch mussten die Unterländer eine Welle von wütenden Pforzheim-Angriffen abwehren. Die Offensive der Gäste anfangs des zweiten Durchgangs sollte das Spiel noch einmal eng werden lassen - erst brachte Supersprinter Chitokwindo seine Rhinos per Straftritt näher ran, bis sein neuseeländischer Team-Kollege und Innen Ngatai Pforzheim in Schlagdistanz brachte.

Als dann auch noch Neckarsulms Chilene Soto mit Gelb pausieren musste, schien der Traum vom ersten Saisonsieg zu platzen. Doch Neckarsulm überlebte die Unterzahl und konnte nach einer schönen Kombination über Gedrängehalb Cox, Schluss Webb auf Außen Slava auf 40:27 davonziehen. Der Sieg war den Neckarsulmern sicher, doch quasi mit dem Schlusspfiff ermöglichte es das Schlusslicht dem direkten Konkurrenten noch zwei Bonuspunkte - Pforzheims vierter Versuch durch Speedster Chitokwindo brachten den Gast nämlich sowohl den Defensiv- als auch den Offensiv-Bonus ein. Dennoch zeigte sich Coach Kuhlmann zufrieden: „Wir haben endlich mal die Dinge umgesetzt, die wir im Training geübt haben. In den Standards waren wir gleichwertig an den Kontaktpunkten vielleicht sogar etwas besser.“ Besonders die Einstellung habe schlussendlich den Unterschied gemacht, das sahen auch die Gäste so. Vier Zähler trennen beide Teams nun in der Tabelle und sollte Neckarsulm gegen Luxemburg nachlegen können, gehen beide Teams eventuell Kopf-an-Kopf in die Winterpause.

RG Heidelberg 38 - 17 RK Heusenstamm

Ein am Ende verdienter Bonuspunktsieg für die RGH, die damit den Abstand zu Frankfurt 1880 gar um einen Zähler verkürzen konnte. Ohne den angestammten Verbinder Fabian Heimpel, der wie Wolfram Hacker mit der DRV VII in Spanien weilte, rückte Bastian Himmer auf die ungewohnte Zehner-Position, auf der er sich aber ebenso pudelwohl fühlte. Der übernahm dann auch gleich die Aufgabe vom Kicking-Tee und erzielte die ersten drei RGH-Punkte. Heusenstamm allerdings bewies früh, dass sie sich nicht wehrlos ihrem Schicksal ergeben würden und gingen früh per Versuch in Front.

Die Antwort der Orange Hearts - wütende Angriffe und das bekannte schnelle Phasenspiel. Noch sollte die RKH-Abwehr aber dichthalten, so dass Himmer nur per Straftritt punkten sollte. Erst nach über einer halben Stunde sollte es dann erstmals im Füchse-Malfeld klingeln: Nach zahlreichen Sturmphasen ging der Ball auf den als Verbinder spielenden Himmer, der sich mit seiner Wendigkeit durch die Defensive tänzelte und die Gastgeber wieder in Front brachte. Noch vor der Pause sollte der wendige Siebener-Star dann zwei Mal nachlegen - erst fing er einen Pass der Gäste ab und lief damit unter die Stangen und danach legte er per Straftritt nach. Doch damit nicht genug - Nachwuchs-Außen Paul Pfisterer sollte quasi mit dem Pausenpfiff auf 25:7 erhöhen, innerhalb von gut zehn Minuten war das Spiel komplett zu Gunsten der RGH gekippt.

Direkt nach dem Wiederanpfiff war es dann Zweite-Reihe-Stürmer Hug, der sich weniger filigran als seine Vorgänger den Weg ins Malfeld bahnte. Spätestens damit schien der Gastgeber auf der Siegerstraße. Das Spiel wurde dann zerfahrener und geprägt durch Fehler auf beiden Seiten - erst zehn Minuten vor dem Ende musste die Anzeigetafel des Rugby-Wohnzimmers wieder bedient werden: Erst spielten die Füchse schnell über die ganze Breite des Feldes und konnten an der Eckfahne ablegen. Dann musste Kapitän und Flanker Elmar Heimpel vorzeitig mit gelb vom Feld, Heusenstamm punktete sogleich per Paket. Doch zu einem vierten Versuch zum Bonuspunkt fehlte die Zeit. Im Gegenteil, Bastian Himmer setzte mit einem Straftritt den Schlusspunkt zum 38:17 für die Gastgeber.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten konnte sich Orange damit am Ende souverän durchsetzen und Coach Jeff Tigere zeigte sich zufrieden: „Ich war glücklich mit der Art und Weise, wie das Team gespielt hat und das obwohl uns einige Schlüsselspieler durch das Siebener und Verletzungen gefehlt haben. Wir haben die fünf Punkte, aber müssen dennoch an einigen Dingen arbeiten, wir können uns noch substantiell verbessern.“ Mit dem TSV Handschuhsheim wartet in der kommenden ein anderes Kaliber auf die Orange Hearts.

 

Spitzengruppe Bundesliga Süd

Team Spiele Punkte Differenz
1. Frankfurt 1880 7
34 +216
2. RG Heidelberg 6
27 +143
3. TSV Handschuhsheim 5
21 +127
4. Heidelberger RK 6
16 +62


Nord / Ost

SC Germania List 45 - 7 Berlin Grizzlies

Nach achtzig Minuten hartem Rugby war es auf der Anzeigetafel eine klare Angelegenheit: Germania List hatte sich daheim die fünf Zähler für den Sieg mit Offensiv-Bonus gesichert. Vorausgegangen waren aus Sicht der Gastgeber aber zumindest 60 Minuten harter Kampf, bis den Gästen gegen Ende des Spiels die Luft auszugehen schien. Den Anfang machten nämlich die Grizzlies, die mit ihrem physischen und unangenehmen sowie sturmlastigen Spiel die Gastgeber früh unter Druck setzen konnten und sich den ersten Versuch sichern konnten. Der erste Bruch im Spiel erfolgte, als Grizzlies-Verbinder Daniel Heyes verletzt vom Feld musste.

Bis kurz vor der Pause stand für die Germanen derweil nur ein Straftritt von Daniel Koch zu Buche. Erst als sich Gedrängehalb Moritz Clasen ein Herz fasste und zum ersten seiner beiden Versuche einlief, lag der Gastgeber erstmals vorne. Ein weiterer Straftritt von Verbinder Daniel Koch sorgte für den 11:5 Pausenstand. Nach der Pause erhöhte die Germania das Tempo dann zusehends und kreierte damit mehr Lücken im Grizzlies-Defensiv-Verbund. Erst fand die kurze Ecke Tino Dietz eine Lücke, bevor der eingewechselte Tjark Jansen zum 21:5 nach gut 60 Minuten ablegte.

Als dann noch ein Grizzlies-Stürmer wegen eines Tritts gegen den Kopf eines Germanen direkt unter den Augen des Linienrichters vom Platz gestellt wurde, war das Spiel gelaufen. Die Hannoveraner zogen ihr Spiel folglich noch mehr in die Breite und die Lücken in der Gäste-Defensive konnten irgendwann nicht mehr gestoppt werden. Flanker Felix Hufnagel, erneut Moritz Clasen und Achter Nico Windemuth legten innerhalb von wenigen Minuten die nächsten Versuche für die SCG, sicherten so den Offensiv-Bonus und schickten die hart kämpfenden Gäste mit einer schlussendlich deftigen Packung heim.

Coach Danny Stephens zeigte sich gegenüber TR zufrieden mit der Partie: Es war ein deutlich engeres Spiel, als das Ergebnis suggeriert. Aber wir haben die physische Herausforderung angenommen. Wir haben lange geduldig gespielt und konnten im entscheidenden Moment eine Schippe drauf legen.“ Germania bleibt damit nach der Hälfte der regulären Saison in Schlagdistanz zum Top-Duo 78 und BRC. In der kommenden Woche laden die Lister erneut zum Heimspiel, dieses Mal gegen den HRC. Die Grizzlies stehen als Sechster mit komfortablen zehn Zählern vor dem Relegationsplatz, aber auch zehn hinter dem Dritten Germania. Zum Rückrunden-Auftakt kommt Hannover 78 an die Berliner Willi-Sänger-Anlage.

RC Leipzig 27 - 15 RK 03 Berlin

Leipzig überholt den RK 03 mit einem am Ende verdienten Sieg. Noch vor wenigen Monaten waren beide Teams an gleicher Stelle aufeinandergetroffen und für die Sachsen ging es damals ums nackte Überleben. Am Samstag jedoch sicherte sich der RCL von Trainer Andreas Kuntze Rang vier im Norden. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase war der RCL mit gut 20 Minuten auf der Uhr in Front gegangen: Gedrängehalb Engelbrecht hatte mehrere Verteidiger gebunden und im letzten Moment auf Prop Bernhardt abgegeben, der für einen Erste-Reihe-Stürmer tolle Hände bewies und Achter Forwood mit einem weiteren Pass den Versuch ermöglichte. Noch hatten die Gäste aber die passende Antwort parat - ein Gasse-Paket brachte den RK zum Ausgleich.

Leipzig jedoch behielt das Zepter in der Hand. Gleich mehrere Phasen kurz der Linie mit dem Sturm der Sachsen brachte nichts Zählbares ein, so dass man das Spiel in die breite zog und schließlich auf Außen den nötigen Raum fand, in den Schluss Greyling hineinspritzen konnte und den Ball hinter die Berliner Linie befördern konnte. Völlig überraschend zeigte sich der RCL auch im Gedränge überlegen und als die Sachsen einen Scrum fünf Meter vor der Linie mächtig anschoben, sah Gedrängehalb Engelbrecht die Chance auf der kurzen Seite und erzielte Versuch Nummer drei. Als der RCL dann erneut zu punkten drohte, sah sich ein Berliner genötigt den nach dem Ball jagenden Leipziger Außen das Bein zu stellen, was sich als äußerst folgenreich erwies: Gelb und Strafversuch für den RCL.

Beim Stand von 22:5 war der Bonus bereits gesichert und Berlins Chancen schienen mager. Erst recht als Verbinder Yafele nach einem Überkick per Solo auf 27:5 stellte. Doch in der Folge wurde die Partie ruppiger - erst wurden je ein Berliner und Leipziger nach einem Scharmützel mit Gelb auf die Sünderbank versetzt - den sich ergebenden Platz nutzte der erfahrene Berliner Neuner Lill zum 10:27 Anschluss. Dann verlor Leipzig mehr und mehr den Faden und kassierte sage und schreibe vier weitere gelbe Karten. Doch Berlin wusste die zum Teil bestehende Überzahl mit drei Mann nicht genügend zu nutzen und kam nur noch auf einen Versuch durch den Sturm.

Damit ging Berlin mit absolut leeren Händen heim, Leipzig dagegen steht als Vierter besser denn je da. Coach Andres Kuntze war nach der Partie erleichtert und lobte in erster Linie die Leipziger Defensive: „Eine starke Verteidigungsleistung unserer Mannschaft hat uns am Ende den Sieg eingebracht.“ Ebenso sei der Sturm maßgeblich am Erfolg beteiligt, da er die Standards dominiert und Bälle gewonnen habe. Kuntzes Fazit fiel insgesamt natürlich sehr positiv aus: „Im Großen und Ganzen also eine tolle Mannschaftsleistung von den Jungs.“

FC St. Pauli 22 - 57 Hannover 78

Dass es für den FC St. Pauli gegen den Tabellenführer und amtierenden Nord-Meister schwierig werden würde, war früh klar. Am Ende stand für die Hanseaten auch eine deutliche Niederlage, doch mit vier Versuchen erkämpften sich die bisher sieglosen Paulianer den bereits vierten Bonuspunkt im bisherigen Saisonverlauf und rücken dem Lokalkonkurrenten HRC immer weiter auf die Pelle.

Entscheidend war dabei die Stärke des Pauli-Gedränges. Die frühe Führung der Gäste konnte Pauli ausgleichen, indem man die acht 78-Stürmer gnadenlos hinter die Linie schob. Im offenen Spiel jedoch zeigte sich 78 reifer und vor allem deutlich schneller. Das blitzschnelle Phasenspiel der Hannoveraner machte es der Pauli-Defensive schwer, rechtzeitig zu verschieben - 78 nutzte die sich bietenden Lücken aus und lief noch zwei Mal vor der Pause ins Pauli Malfeld ein. Nach der Pause ein ähnliches Bild - 78 kombiniert sich schnell und kommt an der Eckfahne zum Bonuspunkt-Versuch, während Pauli erneut mit dem eigenen Gedränge zum Erfolg kommt - unter dem Jubel des Heim-Anhangs drückte der Pauli-Sturm sein Pendant über die Mallinie.

In der Schlussphase schaffte es Pauli dann tatsächlich auch spielerische Akzente zu setzen - erst mit einem Versuch nach einem Cross-Kick und dann mit einem Solo von Frank Hönicke über das halbe Feld zum vielumjubelten Offensiv-Bonus. Pauli ließ sich danach zu einigen Dummheiten, die zu zwei gelben Kartons führten, hinreißen. Die Konsequenz: Weitere drei späte Versuche der 78er, die damit standesgemäß in Hamburg triumphierten. Am Ende der Hinrunde liegt 78 damit wieder auf dem Platz an der Sonne, braucht bei drei bzw. vier Zählern Vorsprung auf die Verfolger BRC und Germania allerdings einen Sieg bei den Grizzlies, um auch auf Platz eins zu überwintern. Pauli dagegen spielt auswärts in Leipzig und versucht das Defizit von zwei Zählern auf den Lokalkonkurrenten HRC wettzumachen, um die rote Laterne endlich abgeben zu können.

Berliner RC 34 - 10 Hamburger RC

Ein am Ende nicht wirklich gefährdeter Bonuspunkt-Sieg beschert dem BRC zum Ende der Hinrunde den zweiten Tabellenplatz. Dabei hielt der HRC lange dagegen, konnte jedoch selbst nur einmal ins BRC-Malfeld eintauchen. Die Gastgeber punkteten gegen tapfer verteidigende Hanseaten vier Mal per Versuch, holten sich aber erst spät in der Partie den Bonuspunkt, der sie in Schlagdistanz zum Tabellenführer 78 hält. Mit drei Zählern Rückstand auf die 78er winkt den Hauptstädtern gar noch der erste Platz die Winterpause über hinweg - dazu müsste Hannover bei den Grizzlies patzen, während der BRC das Heim-Derby gegen den Erzrivalen RK 03 gewinnen müsste. Hamburg hingegen hat bei der Lister Germania die nächste schwere Aufgabe vor der Brust.

Spitzengruppe Bundesliga Nord

Team Spiele Punkte Differenz
1. Hannover 78
7
30 +209
2. 3. Berliner RC
7
27 +103
3. SC Germania List 7
26 +79
4. RC Leipzig
7
22 + 76

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Letzte Aktualisierung ( Dienstag, 6. November 2018 )
 
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