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Irland zeigt sich in Topform, doch können die Iren das WM-Trauma besiegen?
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 16. November 2021

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Für Irland war es der dritte Sieg in fünf Spielen gegen Neuseeland - eine beeindruckende Bilanz.

Das spektakulärste Spiel des internationalen Wochenendes war das Duell der Iren gegen Neuseeland. Irland hat in den letzten fünf Jahren drei von fünf Spielen gegen Neuseeland gewonnen und scheint wieder in absoluter Topform zu sein. Auch wenn weiterhin Fragezeichen hinter dem Kapitän und Verbinder, sowie den WM-Chancen des Teams bleiben.

Es war wohl die beste 80-Minuten-Performance, die ein Team seit dem Halbfinale der WM 2019 gegen Neuseeland abgeliefert hat. Irland hat am Samstag-Abend die All Blacks über 80 Minuten dominiert und am Ende hochverdient mit 29-20 gewonnen. Zumindest daheim ist Irland derzeit eine Nummer zu stark für die All Blacks, die mit der Pleite Rang eins in der Weltrangliste an den Weltmeister Südafrika verloren.

Dabei hätten die Iren eigentlich sogar noch höher gewinnen müssen. Mit weit über 60% Ballbesitz und nach einem Spiel, das sich zu 2/3 in der neuseeländischen Hälfte abspielte, konnten die All Blacks froh sein, mit diesem schmeichelhaften Ergebnis davongekommen zu sein.

Im ersten Durchgang mussten die All Blacks ganze 160 Tackles machen und Irland derer nur 37 - nur Dank ihrer überragenden Effizienz und einem nicht gegebenen Versuch von Tadgh Furlong war es zur Halbzeit beim Stand von 10-5 überhaupt noch knapp.

Trotz mangelnder Chancenverwertung war es ein souveräner Sieg

Die Iren verpassten zahlreiche Chancen nach Strafkicks zur Gasse in der 22 – was sich normalerweise gegen Neuseeland rächt, wurde für die Boys in Green nicht zum Bumerang.

Es war die wohl beste Leistung der Iren in den letzten Jahren

Auch und vor allem Dank Hakler Ronan Kelleher und Flanker Caelin Doris, die mit großartigen Versuchen in Durchgang zwei glänzten. Beide sind mit 23 Teil der neuen irischen Generation, die behutsam an das Team herangeführt wird.

Nach dem enttäuschenden WM-Aus im Viertelfinale nach einer 14-46 Abreibung gegen eben jene Neuseeländer war Coach Andy Farrell dafür kritisiert worden, nicht direkt den Umbruch gewagt zu haben.

Die ewige Frage nach Spielmacher Sexton

Speziell die Tatsache, dass Johnny Sexton vom neuen Coach Farrell zum Kapitän ernannt wurde, obwohl dieser bei der WM 2023 schon 38 Jahre alt sein wird, wurde von Experten und Fans kritisiert.

Doch Sexton lieferte am Samstag ab und dadurch, dass er als Leinster-Spieler unter direkter Kontrolle des irischen Verbands steht, kann ihn der Verband zwischen den Länderspielen quasi in Watte packen.

Dazu zeigte der einstige Sexton-Kronprinz Joey Carbery (26) am Samstag, dass er den alten Maestro nach dessen Auswechslung durchaus vertreten konnte. Er war erstmals nach langer Verletzungspause wieder in einem wichtigen Länderspiel dabei und nagelte einen 51-Meter-Straftritt zum Endstand über die Stangen.

Die Rolle der Residency-Spieler

In Neuseeland und Irland wurde die Rolle der drei in Neuseeland geborenen Spieler hitzig diskutiert. Außen James Lowe, der selbst einen Versuch legte, Innen Bundee Aki und Neuner Jamison Gibson-Park wurden allesamt in Neuseeland geboren und hatten allesamt maßgeblichen Anteil daran, dass die All Blacks in Dublin Schiffbruch erlitten.

In Neuseeland verweist man gerne auf die Abhängigkeit der Iren von diesen Stars, obwohl auch Neuseeland sich des Öfteren bei den Pazifik-Nachbarn bedient hat. Für Irland ist diese Abhängigkeit künftig aber ein Problem: denn mit der Verschärfung der Residency Rule ist es weitaus schwieriger, einen gestandenen Profi zu holen.

Gibson-Park, Lowe und Akee waren allesamt nach drei Jahren für Irland spielberechtig, künftig muss ein Spieler aber fünf Jahre ununterbrochen im Land gewesen sein – eine deutlich höhere Hürde.

Kann Irland den Viertelfinal-Fluch beenden?

Irland klettert mit dem Sieg in der Weltrangliste von World Rugby auf den vierten Platz. Schon vor der letzten WM hatte ein Sieg der Iren über die All Blacks für eine große Erwartungshaltung auf der grünen Insel gesorgt. Doch bei den letzten drei Weltmeisterschaften schied Irland jeweils im Viertelfinale aus.

Noch nie hatten es die Boys in Green weiter geschafft, als in die Runde der letzten acht. In Irland spricht mach schon vom Viertelfinal-Fluch und auch dieses mal werden wieder Diskussionen laut, ob Irland zu früh Topform erreicht und bei der Weltmeisterschaft 2023 wieder hinter den Erwartungen zurückbleiben wird.

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