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World Rugby statuiert Exempel: Weltmeister-Trainer Erasmus für 1 Jahr gesperrt
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 18. November 2021

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Ein Jahr lang wird sich Rassie Erasmus an Spieltagen von seinem Team Südafrika fernhalten müssen.

Im Rugby gilt der Schiedsrichter eigentlich als sakrosant. Davon war in diesem Sommer während der Tour der British und Irish Lions aber nicht viel zu spüren. Südafrikas Sportdirektor Rassie Erasmus hatte in einer beispiellosen Schelte die Offiziellen verunglimpft und wurde dafür nun von World Rugby mit einer saftigen Strafe belegt.

Noch am Samstag war Südafrikas Sportdirektor Rassie Erasmus, der diese Rolle nach dem WM-Sieg übernommen hatte, Teil der Springboks-Delegation im Murrayfield zu Edinburgh. So schnell wird Erasmus, zumindest in offizieller Funktion, nicht mehr in ein Rugby-Stadion gehen dürfen.

Der Weltverband hat Erasmus, der sein Land in Japan 2019 zum WM-Sieg führte und weiter als äußerst einflussreich gilt, bis zum 30.9.2022 von allen Tätigkeiten an Spieltagen gesperrt.

In den nächsten beiden Monaten muss sich Erasmus sogar von jeglichen Rugby-Aktivitäten fernhalten und darf beispielsweise nicht in Kontakt mit seinem Team und Trainer treten. Zudem muss der Verband eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Pfund entrichten.

Der Grund für diese Rekord-Strafe: Rassie Erasmus hatte sich während der British and Irish Lions Serie mehrmals abfällig über Schiedsrichter-Leistungen geäußert und dabei in den Augen vieler mehrere rote Linien überschritten.

Im offiziellen Sprinboks-Dress teilte Südafrikas Sportdirektor im Sommer mehr als eine Stunde lang gegen die Schiedsrichter aus

Erasmus hatte versucht einen Schiedsrichter zu erpressen

Im Zuge der Ermittlungen einer Disziplinarkommission kam heraus, dass Erasmus einem Schiedsrichter explizit gedroht hatte. Wenn sich dieser sich nicht zu einem privatem Gespräch mit ihm treffe, würde Erasmus dessen vermeintliches Fehlverhalten im Video veröffentlichen.

Tatsächlich hatte Erasmus auf Twitter, zunächst unter einem Pseudonym, später unter Klarnamen Videos mit einer detaillierten Schiri-Schelte veröffentlicht. In dem 62 Minuten langen Video beschuldigte Erasmus den Schiedsrichter Nic Berry Südafrika gezielt benachteiligt zu haben.

Der Australier Berry gab gegenüber der Disziplinarkommission an, dass er in der Folge zahlreiche Hass-Mails und Drohungen erhalten habe. Südafrikanische Fans hätten Teils auch seine Familie gezielt online attackiert.

Berry selbst betonte gegenüber der Kommission: „Seine Verhaltensweise steht den Werten unseres Sports diametral gegenüber und ich finde es wichtig, dass gegen ein solches Verhalten etwas unternommen wird.“

In Südafrika sieht man Erasmus und das eigene Team dennoch als Opfer

Während diese Strafe von vielen Rugby-Offiziellen Kommentatoren als gerechtfertigt angesehen wird, hat Erasmus in seiner südafrikanischen Heimat nun fast schon einen Märtyrer-Status. Zahlreiche Medien und südafrikanische Fans bezeichneten die Strafe als überzogen.

Der Verband geht nun gar in Revision, denn man fühlt sich beim Weltmeister auch in dieser Situation benachteiligt. Vor dem Rematch des WM-Finales am Samstag in London gegen England dürfte diese Konstellation für ein wenig mehr Spannung sorgen.

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