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Frankfurt tritt in neugeschaffenem Europapokal-Wettbewerb an: Chance für unsere Adler?
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 5. Februar 2020

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Frankfurt 1880 wird als Meister die deutschen Farben im neugeschaffenen Europapokal-Wettbewerb hochhalten. Foto (c) Kessler

Frankfurt gegen Slawa Moskau, so lautet die Paarung Anfang April in der neugeschaffenen Continental Club Rugby League. Organisiert unter der Federführung des russischen Verbands, ist der Wettbewerb nicht nur ein Ersatz für den mittlerweile abgeschafften Continental Shield. Er ist auch eine Chance für das deutsche Rugby und die schwarzen Adler.

Es ist gute eineinhalb Jahr her, da hatte sich der HRK mit dem Einzug in das Finale des European Continental Shields von Bilbao für den Challenge Cup qualifiziert, vermeintlich. Denn der Organisator der Europapokalwettbewerbe EPCR verwehrte dem Ruderklub seinen sportlich erkämpften Platz im Rugby-Pendant zur Europa League im Fußball.

Der Grund dafür: Der damalige HRK-Unterstützer und Heidelberger Süßgetränke-Magnat Hans-Peter Wild hatte mit Stade Français bereits einen Klub im Wettbewerb. Die EPCR sah die Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung gegeben und stellte den Eppelheimer Wild, laut EPCR schon mit mehrmonatiger Vorwarnung, vor die bittere Wahl. Wild entschied sich, seine Unterstützung für den HRK und das deutsche Rugby einzustellen.

In der Folgesaison ist kein deutsches Vereinsteam mehr im Continental Shield angetreten, der mittlerweile aufgelöst wurde. In der aktuellen Spielzeit gibt es deshalb keinen Europapokal-Wettbewerb mehr für Teams außerhalb der drei großen Profi-Ligen Europas. Lediglich der russische Vertreter Enisey aus dem sibirischen Teil des Riesenreiches, sowie die Italiener von Calvisano waren in dieser Saison im Challenge Cup vertreten - und jeweils als Letzter ihrer Gruppe vor Weihnachten ausgeschieden.

Neuer Wettbewerb unter russischer Federführung mit acht Teams

Doch der russische Verband wird nun in die Bresche springen und hat die Organisation eines Ersatz-Wettbewerbs angekündigt. Der mit einem jährlichen Budget von fast 30 Millionen Euro gesegnete Rugby-Verband Russlands will nach der WM-Teilnahme in Japan die Entwicklung des ovalen Ballsports weiter vorantreiben. Die neugeschaffene „Continental Club Rugby League“ beginnt bereits diesen April mit acht Teams, darunter auch der deutsche Meister Frankfurt 1880.

Zunächst wird die Continental League, anders als der Name suggeriert, im K.O.-Modus ausgetragen. Frankfurts erster Gegner im Viertelfinale wird dabei Slava Moskau sein. Der zweifache Sowjet-Meister konnte zwar seit der Einführung der professionellen „Rugby Premier League“ im Jahr 2013 noch keinen Titel einfahren, dürfte aber dennoch ein formidabler Gegner sein. Mit einer Reihe von russischen Nationalspielern, sowie drei Südafrikanern mit Currie-Cup-Erfahrung, steht Frankfurt im ersten Spiel daheim in bereits zwei Monaten eine Feuerprobe bevor.

1880-Coach Schmidt: „Eine aufregende Herausforderung und Chance“

Bei den Frankfurtern war man bereits seit über einem Jahr in die Planungen involviert. „Uli Byszio, Mark Sztyndera und ich haben das Thema als Arbeitsgruppe angegangen und waren zu Meetings in Paris und Moskau“, wie Coach Byron Schmidt gegenüber TR erklärt. Der Südafrikaner, der zuletzt die Rolle als Adler-Coach gemeinsam mit Melvine Smith übernommen hatte (Link zum TR-Interview mit beiden), sieht vor allem die Chancen für das deutsche Rugby.

„Wir brauchen einen solchen Wettbewerb, die Bundesliga hat ein ordentliches Niveau, aber gerade auch für die nachrückenden Spieler wäre es wichtig, etwas darüber anbieten zu können. Diese Liga ist komplett professionell organisiert und eine wirklich aufregenden Herausforderung und Chance zugleich“, so Schmidt weiter. Gegenüber TR erklärt der gebürtige Südafrikaner auch, dass dies nicht nur dem deutschen Meister zu Gute kommen solle, sondern dem gesamten deutschen Rugby. Man wolle der deutsche Vertreter sein und es besser machen als das Projekt Wild Titans im Contintental Shield - dieses Projekt, das Schmidt genau beobachtet hatte, sieht er im Nachhinein als zu HRK-lastig an.

Frankfurt tritt gegen Slawa Moskau an

Am 4. oder 5. April wird Frankfurt daheim die Moskowiter empfangen und zwei Wochen darauf in die russische Hauptstadt reisen. Terminlich liegen diese beiden Partien damit genau zwischen den ersten beiden ausbleibenden EM-Spielen daheim, sowie dem Spiel in Odessa gegen die Ukraine zum Abschluss der Rugby Europe Trophy. Da zahlreiche Adler-Asse in Frankfurter Farben auflaufen werden, ist dies auch für die Nationalmannschaft eine Chance und zwar schon kurzfristig. Langfristig kann ein Wettbewerb, wie dieser, aus DRV-XV-Sicht sowieso nur positiv zu bewerten sein.

Die Frage ist lediglich, wie sich der Wettbewerb weiter entwickeln wird und ob er länger Bestand haben wird, als der von der EPCR organisierte Continental Shield. Aktuell sind vier russische Vertreter dabei, sowie drei rumänische Teams. Georgische, italienische, oder spanische Vertreter, die ebenso in das Gefüge passen würden, sind es bis dato nicht, aber das kann sich ja noch ändern. Nachdem die EPCR scheinbar kein großes Interesse am dritten Europacup-Wettbewerb hatte, ist die Continental Club Rugby League zumindest schon Mal ein guter Anfang, von dem auch das deutsche Rugby profitieren kann.

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