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TR-Vorschau Rugby-Bundesliga: Saison-Start mit Derby-Kracher und Nord-Topspiel
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 5. September 2019

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Wer beerbt Meister Frankfurt - ab morgen geht es wieder um den Meistertitel im deutschen Rugby. Foto (c) Seifert-Chang

Die Rugby-Bundesliga ist endlich zurück aus der Sommerpause. Nach einem interessanten Transfersommer und einigen Wechseln auf den Trainerbänken der Klubs aus dem Oberhaus geht es nun endlich auf dem Platz zur Sache - nach einer packenden Spielzeit 18/19 steht das Oberhaus vor einer weiteren spannenden Saison. Meister Frankfurt 1880 ist der gejagte Klub, bekommt es aber direkt zum Auftakt mit einem ambitionierten Aufsteiger zu tun, während Nord-Spitzenklubs Germania und BRC direkt aufeinandertreffen.

Süd/West

SC Frankfurt 1880 – Sportclub Neuenheim

Samstag  7. September, 14 Uhr

Es ist das Duell zweier Traditionsklubs, die zuletzt gänzlich verschiedene sportliche Entwicklungen genommen haben. Während der SC 1880 als deutscher Meister in dieses Duell geht, konnte man beim SCN  den Abstiegs-Ausrutscher mit einer perfekten Zweitliga-Saison und dem direkten Wiederaufstieg wieder gut machen.

Doch dass es sich beim SC Neuenheim nicht um einen beliebigen Aufsteiger handelt, ist in der Südstaffel jedem bewusst. Die Königsblauen hatten sich schon nach dem Abstieg im Sommer 2018 erheblich verstärkt und haben jetzt einen Kader gebastelt, mit dem der Blick eher Richtung obere als untere Tabellenhälfte gehen dürfte.

Dennoch gibt sich Clemens von Grumbkow, der den SCN zusammen mit seinem ehemaligen DRV-XV-Kollegen Alexander Widiker betreut, zurückhaltend. Auswärts beim Meister als Aufsteiger sei man natürlich Außenseiter, so der ehemalige Kapitän der Siebener- und Fünfzehner-Nationalmannschaft. Doch mit den intelligenten Verstärkungen wird Neuenheim in dieser Saison eine gute Rolle spielen wollen.

Saisonvorbereitung in Holland: Meister 1880 war in zwei Testspielen erfolgreich

Die intensive Vorbereitung hat der SCN laut von Grumbkow damit verbracht, an der Fitness und dem Spielsystem zu arbeiten. An diesem Wochenende sei die Losung einfach: „Wir fahren ohne Druck dahin und werden versuchen frei aufzuspielen!“

Der Titelverteidiger befindet sich seit vier Wochen im Training und hat ebenso hart an der eigenen Fitness gearbeitet. Michael Poppmeier hat den Sturm als Forwards Coach auf eine weitere harte Saison. In Sachen Transfers hat sich bei Frankfurt, anders als beim SCN, wenig getan. LediglichErste-Reihe-StürmerMthunzi Moloihat den Meister Richtung Offenbach verlassen.

1880-Coach Byron Schmidt erwartet an diesem Samstag bereits einen starken Aufsteiger. Sonst sei die Konkurrenz um den Titel ebenfalls im Heidelberger Raum zu finden: „Der TSV wird wieder stark sein, die RGH erst recht.“ Doch für den Meister heißt es erst ein Mal daheim die ersten Punkte einzufahren.

Über den Sommer hat sich der SC Neuenheim noch ein Mal verstärkt

TotalRugby-Prognose: Der Meister empfängt den Aufsteiger und auch wenn die Ausgangslage klar ist, stellt der Heidelberger Gast für die Frankfurter erhebliches Stolperpotenzial dar. Denn der SCN ist kein typischer Aufsteiger, der gerade ein Mal den Klassenerhalt im Sinn hat. Nach dem Durchmarsch in Liga zwei wird Königsblau mit breiter Brust im Oberhaus auflaufen. Doch Frankfurt dürfte aktuell noch mindestens eine Nummer zu groß sein. Die 1880er haben einen Luxus-Kader, ein eingespieltes Team und ein Konzept, bei dem jeder Spieler weiß welche Rolle er auf dem Feld hat. Der Meister setzt sich mit +17 Zählern durch.

RK Heusenstamm – TSV Handschuhsheim

Samstag  7. September, 15 Uhr

Der RK Heusenstamm will nach einer sehr positiven Saison erneut mindestens im Mittelfeld der Liga landen und möglichst früh den Klassenerhalt klar machen. „Nach der tollen letzten Saison haben viele erkennt, welches Potenzial in uns steckt“, wie Trainer Markus Walger im Gespräch mit TR erläutert. Wenn der Klassenerhalt ein Mal in der Tasche sei, schiele man schon ein wenig auf Rang vier. Und das trotz der schlussendlich schmerzhaften Abgänge der Biniak-Brüder.

Doch für das Team ist es umso wichtiger, dass Ex-Kapitän Jordi Pfeiffer von seinem Auslandsjahr aus Barcelona zurückkehrt. Er wird als Dritte-Reihe-Stürmer den bereits in der Vorsaison formidablen Füchse-Sturm weiter verstärken. Die erste Härteprobe wartet da bereits an diesem Wochenende gegen den TSV Handschuhsheim – die Löwen konnten die Füchse in der Vorsaison in beiden Duellen dominieren. Doch dieses Mal geht Heusenstamm mit zwei Warmup-Spielen in das Duell – die beiden benachbarten Zweitligisten Offenbach und Mainz konnten jeweils klar geschlagen werden.

Nach zwei Testspielen befindet sich der RK Heusenstamm bereits im Rhytmus

Der TSV geht derweil nach schwierigen Wochen und Monaten in die neue Saison. Nach dem Vizemeistertitel, dem besten Ergebnis seit Jahren, musste Erfolgscoach Gordon Hanlon unter kontroversen Umständen seinen Hut nehmen. Sein Nachfolger Mark Kuhlmann hat keine leichte Aufgabe, den Sommer über hielten sich hartnäckig Gerüchte über prominente Abgänge. Schlussendlich blieb der große Exodus aus, aber mit Yassin Ayachi verließ ein Löwen-Urgestein den Klub und wechselte ausgerechnet zum HRK.

Dennoch blickt Coach Kuhlmann positiv auf die kommenden Aufgaben und will „den positiven Trend fortsetzen“, wie er im Gesrpäch mit TR erläutert. Auf die Frage wer Meister wird erklärt Kuhlmann ohne zu Zögern: „Wer Meister werden will, muss Frankfurt 1880 schlagen!“ Ob der TSV das Team sein werde haben wir von TR nachgehakt, worauf Kuhlmann diplomatisch blieb: „Schaun mer Mal!“

TotalRugby-Prognose: Die Duelle zwischen den Löwen und Füchsen gingen in der Vorsaison beide klar an die Nord-Heidelberger. Sicherlich geht der TSV auch dieses Mal favorisiert in das Auftaktspiel der Rugby-Bundesliga, jedoch wird der RK Heusenstamm mit etwas mehr Rhythmus in das Duell gehen. Beim TSV hatte man eine Saisonvorbereitung, die durch viele Urlaubs-Abwesende zerstückelt war und wird damit vielleicht in den ersten Minuten noch Probleme haben. Doch im Endeffekt sollte sich die Erfahrung und Klasse der Löwen durchsetzen – wir sehen den TSV Handschuhsheim mit +12 Punkten vorne.

Heidelberger RK – RG Heidelberg

Samstag 7. September, 15 Uhr

Wie könnte man die Saison besser starten, als mit einem Harbigweg-Derby. Die Rivalität Deutschlands engster Rugby-Nachbarn ist in den letzten Jahren noch weiter gestiegen und nach jahrelanger HRK-Dominanz hatte sich das Blatt zusehends zu Gunsten der Orangenen gewendet.

Die letzte Saison war für den Ruderklub eine Art Achterbahn. Nach einem Saisonstart im Freifall nach dem Personal-Exodus letzten Sommer konnte sich der Klub fangen und mit einem tollen Schlussspurt sogar noch die RGH abfangen. Seitdem sind mit Timo Vollenkemper und Julio Rodriguez zwei erfahrene Kräfte im Klub-Sturm abgewandert, jedoch hat sich der Klub auch verstärken können. Loris Geibel für den Sturm und Yassin Ayachi auf der Dreiviertelreihe bringen viel Bundesliga-Erfahrung mit. Ganz besonders freut man sich beim Klub aber auf einen Rückkehrer – Pierre Mathurin, Gedrängehalb und Außen des Klubs und ehemaliger Kapitän der DRV VII, ist nach einem Jahr Weltreise zurück

Angeführt wird der Klub in diesem Jahr von einem Kapitänsduo – Steffen Liebig und Jörn Schröder sind die beiden Spielführer des HRK, zwei Überlebende aus der Wild-Ära des Klubs. Coach Pieter Jordaan bleibt dem Klub weiterhin erhalten, auch wenn die Wild-Stiftung nunmehr das Gehalt des gebürtigen Südafrikaners nicht mehr übernimmt. Der ehemalige Klub-Innen, der nunmehr in seine dritte Coaching-Saison beim Klub geht, betont mit Blick auf das Wochenende:„Wir hatten eine gute Vorbereitung und wollen zum Saisonauftakt an die starken Leistungen der vergangenen Rückrunde anknüpfen. Der Kern der Mannschaft ist uns erhalten geblieben, sodass wir gegen die RGH mit einer schlagkräftigen Truppe auflaufen werden. Die RGH ist mit ihrer schnellen Spielweise auf jeden Fall gleich zu Saisonbeginn ein echter Gradmesser.“

Die Orange Hearts dagegen haben einen entgegengesetzten Saisonverlauf und mussten nach einem fulminanten Start am Ende mächtig Federn lassen. Seitdem wurde jedoch das Trainerteam gewechselt und das neue gleichberechtigte Trainer-Duo Mustafa Güngör und Tim Kasten eingesetzt. Der ehemalige Nationalmannschafts-Neuner kümmert sich vor allem um Angriff und die Hintermannschaft, während der einstige Sturmtank die Defensive und den Sturm verantwortet.

Güngör erklärt im Gespräch mit TR, dass man sich zunächst kein Saisonziel gesetzt habe und stattdessen zuerst den Spaß zurückbringen will. „Nach der durchwachsenen letzten Spielzeit wollen wir den Jungs auch erst Mal die Freude am Rugby ein wenig zurückgeben – dann werden wir von Spiel zu Spiel denken“, so Güngör im Gespräch mit TR.

Für das anstehende Harbigweg-Derby jedoch will Güngör natürlich nicht zurückstecken, sieht den HRK aber mit leichten Vorteilen. Man habe gerade die Siebener-Jungs nach der Sommerpause erst vor kurzem zurückbekommen und auch insgesamt eine recht zerstückelte Vorbereitung gehabt, während der Harbigweg-Nachbar eine deutlich ruhigere Pre-Season gehabt habe.

TotalRugby-Prognose: Es dürfte ein weiteres heißes Derby am Harbigweg werden. Wenn der HRK die RGH empfängt geht es um Prestige und in diesem Fall um einen guten Saisonstart. Bei den Gästen werden einige Siebener-Stars mit kurzer Vorbereitung aller Voraussicht nach von der Bank starten. Aber sollten die Orange Hearts dann noch im Spiel sein, könnte dies den entscheidenden Unterschied ausmachen. Himmer, Biniak, Lichtenberg und Heimpel gegen müde Klub-Verteidiger von der Leine zu lassen, ist genau das Ass im Ärmel, von dem jeder Coach träumt. Auch deshalb sehen wir die Orange Hearts von der RGH in diesem richtungsweisenden Duell leicht mit +4 Zählern vorne.

RC Luxemburg – TV Pforzheim (ABGESAGT!)

Samstag 7. September, 15 Uhr

In beiden Duellen dieser beiden Rivalen in der Vorsaison gingen die Rugger aus dem Großherzogtum siegreich hervor. Luxemburg hat eine starke Saison 18/19 gespielt und will nun weiter dafür sorgen, dass Rugby im Nachbarland wächst. Während die meisten Jugendteams des RCL in Belgien spielen, messen sich die Herren weiter im deutschen Oberhaus. Das Trainer-Duo James Kent und Izak Saayman hat seine Jungs zuletzt durch eine harte Vorbereitung getrieben und will sich jetzt weiter in der Bundesliga etablieren.

Bei den Goldstädter Gästen hingegen ist die Konstante weiterhin der Wandel. Die größeren Personal-Rochaden waren in den letzten Jahren schon gewohnt, doch in diesem Sommer hat sich erstmals seit 2012 auch etwas auf dem Trainerposten geändert. Der Neuseeländer John Willis, der einst vor sieben Jahren als Spielertrainer bei den Rhinos begonnnen hatte und sie 2016 zum bisher einzigen Meistertitel führte, ist zurück in seine Heimat gegangen. Den Sommer über hatte das erfahrene Simbabwe-Trio Chitokwindo, Gando und Kamkwindo den Trainingsbetrieb geleitet. Mit Fabian Broughton wurde ein ehemaliger Spieler verpflichtet, der künftig die sportlichen Geschicke leitet. Nachdem man zuletzt im Juli erst im Nachsitzen den Klassenerhalt sichern konnte, lautet das bescheidene Saisonziel nunmehr mit dem Absteig nichts zu tun zu haben.

TotalRugby-Prognose: Die Pforzheimer Gäste gehen mit bescheidenen Erwartungen in das erste Auswärtsspiel der Saison. Einen oder vielleicht zwei Bonuspunkte wolle man aus dem Großherzogtum entführen, so die sportliche Leitung gegenüber der Pforzheimer Zeitung. Wieder einmal war die Vorbereitung der Rhinos kurz und zerstückelt und wieder einmal muss sich das Team erst finden. Luxemburg dagegen kommt mit einem eingespielten Kader und einer gezielten Vorbereitung in dieses Duell. Wir sehen den RCL hier klar vorne, Luxemburg gewinnt mit +8 Punkten.

 

Nord/Ost

Hannover 78 – Hamburger RC

Samstag 7. September, 16 Uhr

Wenn der Nord-Meister des Vorjahres den Fast-Absteiger empfängt, ist das auf dem Papier eine klare Sache. Und tatsächlich scheint die Ausgangslage vor diesem Duell klar. Der Vorjahres-Meister im Norden will nach drei Halbfinalteilnahmen in Folge in dieser Saison endlich den Sprung ins Endspiel der Rugby-Bundesliga schaffen. Da dürfte die Hürde HRC eigentlich nicht zu hoch sein. Das sieht auch 78-Coach Benjamin Krause so: „Wir hatten eine gute Vorbereitung, acht Wochen und wollen jetzt Samstag alles raushauen!“

Ein Testspiel haben die 78er nicht organisieren können, deshalb erwartet man bei den Gastgebern zumindest zu Anfang noch ein paar Schwierigkeiten. Doch nach intensiver Arbeit bei den Standards und mit den gezielten Verstärkungen im Kader werden die 78er gestärkt in die neue Spielzeit gehen. Das hohe Spieltempo soll die hanseatischen Gäste erneut in die Knie zwingen.

Die Hamburger hatten ja ihrerseits nur eine verkürzte Sommerpause, jedoch nach etlichen Neuzugängen den Luxus einen deutlich größeren Kader zu haben. Das Saisonziel ist und bleibt der Klassenerhalt, hoffentlich mit großem Abstand zu den Relegationsplätzen, wie man beim HRC betont. Eine weitere zehnwöchige Hängepartie, wie in der Sommerpause, will man tunlichst vermeiden.

Die Vorbereitung jedoch sei kurz und erst gegen Ende besser gewesen. Der neue Kapitän Lars Dreessen, der vom Iren Tom Barry übernimmt, betont dennoch gegenüber TR: „Hannover 78 ist ein harter Brocken zu Beginn. Dennoch dürfen wir uns nicht verstekcne und müssen von Anfang an voll da sein. Wir haben Bock und freuen uns auf einen starken Gegner!“

TotalRugby-Prognose: Es wird kein einfacher Gang für die Hamburger werden – nach einer kurzen Sommerpause und einer dementsprechend verkürzten Vorbereitung beim Nord-Primus antreten, der nach der doch deutlichen Niederlage gegen den TSV Handschuhsheim etwas zu beweisen hat. Die Hamburger werden mit viel Einsatz und ihren traditionellen Stärken dagegenhalten. Aber am Ende wird 78 mit seinem blitzschnellen Kombinationsspiel eine Nummer zu schnell für die Hanseaten sein. 78 gewinnt mit +22 Zählern.

SC Germania List – Berliner RC

Samstag 7. September, 14 Uhr

Das absolute Tospiel der Nordstaffel der Bundesliga findet in List statt. Im direkten Aufeinandertreffen des Nord-Zweiten der vorletzten und des Zweiten der letzten Saison könnte es schon einen frühen Indikator darüber gehen, wohin die Reise für diese beiden ambitionierten Klubs geht. Der Berliner RC hatte Germania in der letzten Saison den zweiten Platz, den die Germanen zuvor zwei Mal für sich beansprucht hatten, abgenommen.

Coach Danny Stephens, der genau vor einem Jahr von Berlin zu Germania List gegangen war, ist weiterhin bei den Hannoveranern an der Seitenlinie und erklärt gegenüber TR: „Wir wollen gutes Rugby spielen, Spiele gewinnen, aber ein konkret ausformuliertes Ziel haben wir nicht.“ Aber nachdem man in den letzten Jahren immer gut in die Saison gestartet war, dann aber nach der Winterpause eingebrochen war, will man genau dies nun verhindern.

Dafür hat sich der Vizemeister im Siebener auch an einigen Stellen verstärkt und an seiner Kadertiefe gearbeitet. Stephens erläutert, dass man das wahrscheinliche Fehlen der Siebener-Spieler im kommenden Frühjahr besser kompensieren werde müssen. Dazu müsse aber auch die Kerngruppe, die das ganze Jahr über zur Verfügung steht, besser zusammenwachsen und bereits im Herbst Verantwortung übernehmen.

Zum Auftakt gegen den Berliner RC werden die Siebener-Stars im Niklas und Daniel Koch, sowie Henrik Meyer aber noch im Kader stehen. Das einzige Vorbereitungsspiel des Sommers gegen den RSV Köln konnte gewonnen werden. Die Berliner dagegen hatten in einer ebenso von Sommerferien verkomplizierten Vorbereitung nur ein internes Trainingsspiel.

Einige Abgänge musste der BRC verkraften, unter anderem Sturmtalent Mick Burisch, der zum SC Neuenheim gegangen ist. Aber dafür wurden einige weitere Talente aus dem zuletzt so starken BRC-Nachwuchs in die Bundesliga-Mannschaft aufgenommen. Dadurch, so BRC-Trainer Uwe Maaser im Gespräch mit TR, sei der bereits junge Kader noch einmal jünger geworden. Man habe hart daran gearbeitet sauberes und schnelles Rugby zu spielen.

Dabei will man das eigene Spiel gar nicht Mal unbedingt den Gegnern anpassen. „Es hört sich ein wenig nach Allgemeinplatz an,  aber wir schauen nach wie vor allem auf uns selber“, so Maaser, der erst vor einem Jahr von der U-18 zu den Herren als Trainer gewechselt war. In den kommenden Wochen und Monaten wolle man die eigenen Herren-Spieler vermehrt dazu einsetzen, den Nachwuchs vorzubereiten. Zunächst wird jedoch ein positiver Auftakt gegen Germania die oberste Prämisse sein.

TotalRugby-Prognose: Es ist ein richtungsweisendes Spiel, schon an Tag eins der neuen Spielzeit. Während man bei Germania List einiges gut zu machen hat nach der letzten Rückrunde, will man beim BRC die Leistungen bestätigen. Die Zuschauer an der Hannoveraner Schneckenburgstraße jedenfalls erwartet ein hochklassiges Duell. Ob der BRC mit seiner leichten Überlegenheit im Sturm punkten kann, oder ob Germania mit seinen überfallartigen Kontern die Nase vorn haben wird, ist schwer zu prognostizieren. Wir von TR glauben, dass der Heimvorteil den Germanen die Favoritenrolle beschert und sich die fitten Hannoveraner am Ende hauchdünn mit +2 durchsetzen werden.

RK 03 Berlin – RC Leipzig

Samstag 7. September, 15 Uhr

Die Leipziger Gastspiele beim RK 03 waren zuletzt immer besonders heiß umkämpfte. Dass sich einige Akteure der beiden gelb-schwarzen Klubs im Oberhaus nicht ganz grün sind, ist kein Geheimnis. Dazu sind die Duelle in letzter Zeit auch deutlich enger geworden - in der Vorsaison konnte sich in den beiden Aufeinandertreffen der Sachsen und Berliner jeweils der Gastgeber durchsetzen - der RK lag am Ende fünf Zähler vor den Sachsen, so gesehen Vorteil Berlin - doch Leipzig ist zuletzt immer ambitionierter geworden.

So erklärt RCL-Teammanager Sven Paukstat, dass man nach Platz vier zum Abschluss der letzten Saison wieder auf das obere Tabellendrittel schiele und sich dementsprechend erneut verstärkt habe. Doch zunächst droht den Sachsen ein Stotterstart, hat man doch wochenlang nicht den gesamten Kader zur Verfügung gehabt und so in der Vorbereitung vornehmlich an Fitness und Skills arbeiten können.

TotalRugby-Prognose: Es wird hart zur Sache gehen im Berliner Osten, so viel dürfte bereits vorher feststehen. Berlin zählt seit Jahren zu den sturmstärksten Teams der Liga und auch die Leipziger müssen sich mittlerweile im Sturm, auch mit ihrem südafrikanischen Einfluss, nicht mehr verstecken. Am Ende dürfte beide Teams nicht viel trennen und sicherlich wird auch wichtig sein, wer schneller den Spielrhythmus findet. Doch mit dem Heimvorteil im Rücken, sehen wir den RK 03 Berlin leicht favorisiert - die Gastgeber setzen sich mit +6 Zählern durch.

SG Odin/Döhren – RC Berlin Grizzlies

Sonntag 8. September, 15 Uhr



Der Aufenthalt im Unterhaus dauerte für die SG Odin/Döhren nur ein einziges Jahr. Der direkte Wiederaufstieg gelang ausgerechnet gegen den Lokalrivalen Viktoria Linden. Doch zuvor hatte Odin/Döhren bereits ein Mal im Oberhaus verweilt, ebenso nur ein Jahr lang. Sich dieses Mal im Oberhaus zu etablieren, ist das erklärte Ziel der Hannoveraner. Spartenleiter Julian de Riva erläutert gegenüber TR: „Wir sind Aufsteiger, spielen Heim und für viele unserer jungen Spieler und neuen Zugängen heißt es Debüt in der 1. BL. Es kann kaum mehr Motivation geben. Allein das sind genug Gründe um das Spiel als äußerst wichtig zu bezeichnen.“

Dazu sieht man bei der SG die Grizzlies als einen der direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt. Die Erinnerung an das letzte Duell an gleicher Stelle, das mit 19-21 hauchdünn verloren ging, sind bei den Hannoveranern noch hellwach. Dieses Mal will man sich nicht wieder so eine ärgerliche Niederlage einhandeln und hat vergangenes Wochenende gleich zwei Mal getestet - erst gegen Viktoria und dann gegen den DRC. Diese beiden Test-Partien hätten genug Schwächen aufgedeckt, an denen man unter der Woche gearbeitet habe, so de Riva abschließend.

Bei den Grizzlies ist man gewarnt. „Sie sind Aufsteiger und wollen daheim sicherlich ein Ausrufezeichen setzen“, so Trainer Ian Fowler. Der Australier spricht von einer guten Vorbereitung seiner Jungs, auch wenn er mit einigen Start-Schwierigkeiten auf dem Feld rechnet. Man wolle, so der Australier, der in seine zweite Saison als Grizzlies-Trainer geht, nicht extravagant aufspielen, sondern solide und einem strikten Gameplan folgend und hart verteidigend. Dann so Fowler, könne man in Hannover eine gute Leistung abliefern.

TotalRugby-Prognose: Wie so viele Duelle an diesem Spieltag wird auch das Grizzlies-Gastspiel in Hannover ein richtungsweisendes sein. Die Grizzlies konnten sich in der letzten Saison aus dem Abstiegskampf weitestgehend heraushalten - ein Auswärtssieg in Hannover und dann könnte sich auch diese Saison aus Grizzlies-Sicht wieder in die selbe Richtung entwickeln. Die SG wird mit dem Heimvorteil im Rücken alles dagegen halten, doch wir sehen die Grizzlies knapp mit +5 Punkten vorne.




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Kommentare (5)add comment

Matthias Hase said:

381
...
Man könnte auch schreiben: "Bundesliga-Saisonstart mit erster Spielabsage". Dazu Spielverlegungen in der 2. BL u.a. wg. Urlaub von Spielern. Dazu die überbordende Berichterstattung der Vereine. Der DRV behandelt zudem die BL wie gehabt steifmütterlich und das Zentralorgan "Rugby Bundesliga" hüllt sich auch in Schweigen. Und TR schaut auch lieber ins Ausland anstatt eine Vorschau und eine Analyse, was uns in der neuen Saison erwarten könnten,zu bringen. Da merkt man so richtig das Feuer und die Vorfreude auf die neue Saison ... Und sich dann über die fehlende Akzeptanz und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit/in den Medien wundern ... Aber hey, immerhin spielen wir den tollsten Sport der Welt - unter Ausschluss der Öffentlichkeit ...
September 06, 2019

Tim Schimdt said:

4301
schlechte Recherche
Nur wurde Germania nicht 3. in der abgelaufenen Saison, sondern 5.

3. wurde der RK03 Berlin. Schon schade das man das nicht ordentlich recherchieren kann, wenn es nicht mal 6 Monate zurück liegt. Spricht wieder Bände über das Intersse an die Bundesliga!
September 06, 2019

Christian Fischer said:

3424
...
Wer tritt nicht an in der 1.Liga? Werden doch 8 Partien vorgestellt.
September 06, 2019

Gero Welter said:

3348
...
Gestern wurde das jetzt abgesagte Spiel von Luxemburg noch groß im Netz beworben um es dann Stunden später abzusagen. Haben sich da im Abschlusstraining spontan mehrere Spieler verletzt?
September 06, 2019

Tilo Barz said:

2907
Glückwunsch!
Nicht immer so knapp wie vermutet - aber 7 Richtige von 7 und ein Spiel sogar exakt. Könnt ihr euch rot im Kalender ankreuzen.
September 08, 2019

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 6. September 2019 )
 
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