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Nach Kader-Nominierung für die WM-Quali: Was ist unsere stärkste DRV XV?
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 2. November 2018

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Welche XV tritt am 11. November gegen Hongkong an? Foto (c) Keil

Die Liste der Kandidaten für die erste XV, die in neun Tagen mit dem Adler auf der Brust in Marseille gegen Hongkong das erste der drei so wichtigen WM-Quali Spiele absolviert, ist gestern auf 32 Namen geschrumpft. Wir haben uns genauer mit dem DRV-Aufgebot beschäftigt und uns die Frage gestellt, mit welchem Spieltagskader das deutsche Team in das erste Spiel gegen Hongkong gehen sollte und welche schweren Entscheidungen Mike Ford und Co. zu treffen haben.

Während es bei einigen Positionen einen harten Konkurrenzkampf geben dürfte und das deutsche Trainerteam die Qual der Wahl hat, sind andere Position unumstritten. Allen voran Julius Nostadt, der gegen Portugal und Samoa im Sommer als Kapitän auflief, dürfte als Loosehead Prop auf der Eins gesetzt sein. Nostadt hatte zuletzt auch für seinen Klub Aurillac immer wieder in Frankreichs zweiter Liga geglänzt, dabei Versuche gelegt und es gar einmal in die XV des Spieltages der französischen Rugby-Bibel Midi Olympique geschafft. Kein Spieler dürfte so sicher im Sattel sitzen, wie der ehemalige Spieler der Handschuhsheimer Löwen.

Auch Deutschlands zweite Prop-Position scheint im Vorlauf zum Repechage-Auftakt fest vergeben. Samy Füchsel ist seit dem verletzungsbedingten Karriere-Ende von Damien Tussac die unumstrittene erste Wahl auf der Drei. In der Vorbereitung hat der gebürtige Berliner ein Kurz-Praktikum beim englischen Meister Saracens absolviert und dabei sogar ein wenig Spielpraxis für Saracens A sammeln dürfen. Hakler Kurt Haupt dürfte mit seiner Erfahrung aus dem Super Rugby und der englischen Premiership, sowie seinen kraftvollen Läufen und soliden Standards direkt in die erste XV rücken.

Zweite Sturmreihe: Veteran und Jungspund

In der zweiten Sturmreihe scheint die Kombination jugendlichem Sturm und Drang und Erfahrung die wahrscheinlichste Option zu sein. Eric Marks ist trotz seiner jungen Jahre schon ein fester Bestandteil der DRV XV und ist mit seinem unglaublichen Fleiß in vielen Rucks zu finden und zählt meist zu den besten Tacklern im Team. Der Oldie im Team Michael Poppmeier dagegen wird der deutschen Mannschaft vor allem als wertvolle Gasse-Option helfen - kein Spieler liest das gegnerische Gassespiel so gut wie der Zweite-Reihe-Veteran. Timo Vollenkemper, sowie die Dritte-Reihe-Stürmer Sebastian Ferreira und Marcel Henn sind weitere Spieler, die sich in der zweiten Sturmreihe wohlfühlen.

Schon länger absolut unumstritten und erste Wahl ist Gedrängehalb Sean Armstrong - der gebürtige Australier feiert zwischen Spiel eins und zwei in Marseille seinen 32. Geburtstag und bringt neben der nötigen Erfahrung noch so einige weitere Qualitäten mit in die Mannschaft. Trotz seiner schmalen Statur setzt Armstrong immer wieder krachende Hits in der Defensive und ist auch sonst auf dem Feld ein tonangebender Antreiber.

TR-Startaufstellung

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Ersatzbank

16. Tyumenev/Barber
17. Schösser
18. Schröder/Dickinson
19. Vollenkemper
20. John Dawe
21. Menzel/Paine
22. Soteras Merz/Murphy
23. Klewinghaus

 

Drei Optionen auf der Verbinder-Position

Wer zusammen mit Armstrong das Spielmacher-Duo bilden wird, ist eine deutlich schwerer zu beantwortende Frage, zumal mit Hagen Schulte ein weiterer Kandidat überraschend doch noch rechtzeitig fit geworden zu sein scheint. Zuletzt hatten sich eben jener Schulte und Frankreich-Legionär Chris Hilsenbeck die Einsatzzeiten im Zehner-Shirt geteilt. Während der Profi vom RC Vannes eher als Strippenzieher mit guter Übersicht und Kickspiel fungiert, attackiert Schulte öfter auch selbst die Linie. Beide können auch als Schluss fungieren.

Raynor Parkinson wiederum ist ein weiterer Kandidat für das Zehner-Shirt, lief aber zuletzt öfter als erster Innen und de facto zweiter Ballverteiler auf - mit seiner überragenden Kick-Quote dürfte Parkinson aber einen Platz im Team fast schon sicher haben, eventuell auch auf Verbinder. Für welche Option sich Coach Mike Ford entscheiden wird, dürfte interessant zu beobachten sein, aber schlussendlich hat das DRV-Trainer-Team hier definitiv die Qual der Wahl.

Dritte Sturmreihe: Jaco Otto ist gesetzt, aber sonst?

Noch größer ist die Auswahl des Trainer-Teams höchstens in der dritten Sturmreihe. Am ehesten dürfte hier Jaco Otto gesetzt sein - der Flanker war über die vergangenen Jahre konstant einer der wichtigsten Leistungsträger der DRV XV und glänzte beispielsweise auch, als die Mannschaft in Samoa überrannt wurde. Mit seiner Aggressivität geht der Blondschopf in Defensive wie Offensive immer voran und ist auch eine konstante Gefahr für die gegnerische Mallinie.

Auf der Achter-Position dürfte die Wahl zwischen Ayron Schramm und Jarrid Els fallen. Während Schramm, der ab der kommenden Saison in der US-amerikanischen Profiliga MLR spielen wird, im November 2017 noch den Vorzug vor Els bekam, hatte dieser zuletzt daheim gegen Samoa eine tolle Leistung, gekrönt mit einem Versuch, gezeigt. Schramm dürfte die bessere Gasse-Option sein, Els der aggressivere Ballträger.

 

 

Auf der Blindside-Flanker-Position dürfte Sebastian Ferreira, ebenfalls zuletzt mit starker Leistung gegen Samoa und einem 40-Meter-Durchbruch, die Nase knapp vor Marcel Henn haben. Beide sind ähnliche Spielertypen - als Springer in der Gasse ebenso wertvoll, wie als Ballträger und Defensiv-Eckpfeiler. Da das Bälle klauen nicht zu Jaco Ottos Kernkompetenzen zählt und auch sonst im Team kein ausgewiesener Ball-Dieb in den Rucks im Sturm spielt, könnte John Dawe seine Chance beispielsweise von der Bank bekommen. Der Waliser mit deutschen Vorfahren hat im Siebener-Team des DRV bereits unter Beweis gestellt, wie tödlich er in den offenen sein kann und dort zahlreiche Turnover geholt. Dazu läuft der bullige aber nicht allzu groß gebaute Stürmer mit seiner Pferde-Lunge unglaublich wichtige Meter im Support und kann so öfter Spielzüge vollenden.

Auf den Außen und der Schluss-Position dürfte am ehesten Marcel Coetzee als 15 gesetzt sein. Nicht nur wegen seines tollen Angriffs-Spiels, sondern auch weil er der deutsche Kicker mit dem größten Huf ist. Während Raynor Parkinson der präziseste Kicker auf die Stangen ist, endet seine Reichweite bei etwa 42 Metern. Coetzee dagegen traut sich auch das Leder aus der eigenen Hälfte Richtung Stangen zu jagen.

Auf den Außen-Positionen fehlt mit Maxime Oltmann einer der besten Außen der französischen Pro D2. Nach der scheinbar schnellen Genesung rechnen wir damit, dass Steffen Liebig auf Außen für Deutschland spielen wird, auch wenn er zuletzt für den HRK meist als Innen oder gar Verbinder aufgelaufen ist. Der hochgewachsene Liebig, im Team aufgrund seiner schmalen Extremitäten als „Ziege“ bekannt, ist unter dem hohen Ball sowie defensiv sehr sicher. Auf der kurzen Ecke sehen wir Tim Biniak, der mit seiner Physis auch den Ball gut in den Kontakt tragen kann und dazu ein guter Finisher ist. Auf der zweiten Innen-Position könnte Steffen Liebig auch zum Einsatz kommen, wahrscheinlicher ist aber ein Einsatz von Wynston Cameron-Dow oder Mathieu Ducau.

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