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TotalRugby-Review: RK 03 in der Krise, HRK gnadenlos und 78 gewinnt dramatisches Hannover-Derby
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Sonntag, 8. Oktober 2017

Symbolbild: Germania attackiert und 78 verteidigt bravourös - mit einer unglaublichen Defensiv-Leistung erlämpft sich Underdog 78 den Sieg im Hannover-Derby. Foto (c) Stephan Janus
Symbolbild: Germania attackiert und 78 verteidigt bravourös - mit einer unglaublichen Defensiv-Leistung erlämpft sich Underdog 78 den Sieg im Hannover-Derby. Foto (c) Stephan Janus

Was für ein Spieltag in der Rugby-Bundesliga. Zwei packende Derbys, die beide jeweils erst in der absoluten Schlussphase entschieden wurden. Ein neuer Tabellenführer im Norden und ein Überraschungssieg der HRC. Die Liga bleibt fast ausnahmslos spannend und der HRK zeigt sich in Europapokalform.

Nord/Ost

Hamburger RC 18 - 10 RK 03 Berlin

Der Hamburger RC hatte in den bisherigen drei Saisonspielen gegen beide Aufsteiger bittere Niederlagen wegstecken müssen und sah sich in der heimischen Rugby-Arena an der Saarlandstraße dem Liga-Primus der vergangenen Jahre gegenüber. Doch auch der RK 03 ist gemäß den eigenen Ansprüchen sehr schwach in die Saison gestartet und war auch nur mit 19 Spielern an die Alster gereist. Die Not in der ersten Reihe war derart groß, dass Zweite-Reihe-Hüne Paul Schmitz auf der ungewohnten Dreier-Position aushelfen musste.

Bei typischen Hamburger Schietwetter, tiefem Geläuf und glitschigen Ball entwickelte sich eine Old-School-Rugbyschlacht. Zwei sturmstarke Mannschaften, die sich in einem physisch harten aber spielerisch nicht immer auf Weltklasse-Niveau befindlichen Spiel bekämpften. Es sollte eine ganze Weile dauern bis Hamburgs Gedrängehalb Andrew Dunlop eine Lücke fand und zum ersten HRC-Versuch ablegen konnte. Durch einen erhöhten Versuch konnten die Berliner Gäste anfangs der zweiten Hälfte kurzzeitig in Front gehen. Erneut war es jedoch Hamburgs quirliger Neuner Andrew Dunlop, der nach einem Offenen am schnellsten schaltete und seinen Klub wieder in Front brachte.

Als HRC-Außen Emiliano Mediavilla wegen eines gefährlichen Tacklings mit gelb für zehn Minuten in die Sin-Bin musste, konnte Berlins Verbinder Derek Bading per Straftritt den vermeintlichen Defensiv-Bonus und die Chance auf einen überraschenden Berliner Sieg treten. Beim Stand von 15:10 deutete alles auf ganz enge Schlussminuten hin. Doch fast im Gegenzug konnte Hamburgs Innendreiviertel Louis Pradelles per Straftritt den Schlussstand herstellen und damit mussten die Schwarz-Gelben mit gänzlich leeren Händen den Rückweg in die Hauptstadt antreten.

Beim RK machte man sich im Nachhinein keinerlei Illusionen - es sei ein „Kampfspiel“ gewesen, dass der HRC „verdient gewonnen“ habe, so Team-Manager Lutz Joachim. „Der Kader ist aktuell etwas zu dünn, wir haben einige junge Spieler dazu bekommen, die erst noch die Erfahrung der 1. Liga sammeln müssen und haben einige Schlüsselspieler der letzten Jahre nicht mehr zur Verfügung“ so die Analyse von Joachim. Ebenso bestätigte Joachim, dass man am eigenen Konzept festhalten werde, das in den vergangenen Jahren großer Erfolge ermöglicht hatte. In der kommenden Woche muss der RK dann beim Lokalkonkurrenten Berliner Grizzlies antreten - kein leichtes Unterfangen - doch nur mit einem Sieg können die Berliner weiter vom Bundesliga-Halbfinale träumen.

SG Odin/Döhren 47 - 5 RC Leipzig

Eine schlussendlich unglaublich souveräne Vorstellung lieferte Aufsteiger SG Odin/Döhren und sicherte sich gegen den RC Leipzig den zweiten Sieg, der die Spielgemeinschaft bis auf den dritten Rang in der Tabelle spült. Dabei war der Auftakt in die Partie bei schwierigen Bedingungen kein einfacher und wenige Zuschauer am Platz des VfR Döhren konnten das spätere spielerische Feuerwerk erahnen, das folgen sollte. „Wir hatten enorme Startschwierigkeiten“ wie Spielertrainer Rafael Pyrasch gegenüber TotalRugby bestätigte.

So war es Gast Leipzig, der sich nach einer gespielten Viertelstunde bis an die Eckfahne zum ersten Versuch durchkombinieren konnte. Die Erhöhung fiel dem böigen Wind zum Opfer. Wenige jedoch hätten zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass dies die einzigen Punkte der sächsischen Gäste werden würden. Es sollte noch bis zur 30-Minuten-Marke dauern, doch die SG schlug in Form von Yasar Bauer zurück. Nach einem Freitritt als Folge eines Verstoßes beim 5-Meter-Gedränge bahnte sich der bullige Achter den Weg über die Mallinie zum Ausgleich.

Nun war die SG am Drücker und mit Verbinder Veit Börß und Prop Nico Fehrecke konnten die Gastgeber in kurzer Folge gleich zwei Mal über die Linie kommen, bevor es beim Stand von 19:5 in die Pause ging. Kurz nach der Pause dann schaltete SG-Spielertrainer Pyrasch am schnellsten, als er einen Straftritt schnell ankratzte und auf den freistehenden Bauer passte. Somit war der Offensiv-Bonus sicher, was die Gastgeber aber keineswegs als Signal zum Nachlassen verstanden.

In der Folge schraubten Scholten, Göbel und Peuker das Ergebnis weiter in die Höhe. Von Leipzig kam nicht mehr viel, im Gegenteil: Hätte die SG ihre Chancen konsequenter genutzt hätte dieses Spiel noch deutlicher ausgehen können. Eigentlich wäre dies ein perfekter Nachmittag für die Hannoveraner werden können, hätte sich Prop Nico Fehrecke nicht zu einer Unsportlichkeit hinreißen lassen. Nur zwei Minuten vor dem Ende kassierte der bullige Stürmer eine berechtigte Rote und fehlt seinem Team im Derby mit Tabellenführer 78.

Leipzig dagegen, weiterhin stark von Verletzungen geplagt, kann nicht viel positives aus diesem Spiel ziehen. Vor dem Spiel am kommenden Wochenende ist Wundenlecken angesagt, denn daheim gegen Hamburg muss der RCL so langsam aber sicher punkten, um die Abstiegssorgen über das Weihnachtsfest hinweg zu minimieren.

SC Germania List - Hannover 78

Ein absolutes Klasse-Duell auf hohem Niveau lieferten sich die beiden Hannoveraner Spitzenklubs am heutigen Sonntag. Erst mit der allerletzten Aktion entschied sich das Duell der beiden alten Rivalen um die Tabellenspitze und angesichts der letzten Ergebnisse ist der Sieg der Gäste schon eine kleine Überraschung.

Der bessere Auftakt in einer unglaublich intensiven und hart geführten Partie gelang den zuletzt überragend aufspielenden Germanen. Doch die Einzige Chance auf Zählbares, ein Straftritt aus guter Position wurde von Daniel Koch verzogen. Erst nach 25 Minuten wurden die Gäste erstmals richtig gefährlich. Nach einer Platzwunde bei Cattaneo erhielt Pascal Fischer in seinem zweiten Spiel nach langer Verletzungspause schon früh die Gelegenheit sich zu beweisen.

Gegen Ende des ersten Durchgangs war 78 dann erstmals so richtig selbst am Drücker und konnte gleich zwei Mal punkten. Erst konnte Schluss und Kicker Piosik die ersten drei Punkte vom Tee besorgen, bevor er nach schöner Kombination nur zwei Minuten später zum Versuch ablegen konnte und den 0:8 Pausenstand herstellte.

Die Pausenansprache von Coach Duiane Lindsay dürfte ein wenig deftiger ausgefallen sein - denn direkt nach der Pause konnte die Germania punkten. Nach einem leichten Fehler von 78-Gedrängehalb Windolf bewies Germania die eigene Konerstärke mit einem tollen Spielzug an dessen Ende ein Versuch für Siebener-Ass Jarrod Saul stand.

 

Insgesamt drei Mal schaffte es Hannover 78 über die Germanen-Linie



Der direkt danach erfolgende Wiederankick der 78er geriet deutlich zu kurz und das daraus resultierende Gedränge nutzte Gastgeber Germania als perfekte Plattform: Maurice Riege durchbricht die bis dahin fast perfekte 78-Verteidigung und wird nur wenige Meter vor der Linie gestoppt. Über diese schafft es dann Riethmüller im zweiten Anlauf zum 14:8 - Germania hatte das Spiel in 120 Sekunden gedreht.

In der Folge spielte der Gastgeber die Partie souverän herunter und sah bis fünf Minuten vor dem Schlusspfiff wie der sichere Sieger aus. Doch dann schwächten sich die Germanen gleich doppelt auf spektakuläre Art und Weise - Ersatz-Prop Sören Sievers musste wegen wiederholter Fehler in den Offenen seines Teams vorzeitig mit Gelb vom Feld. Germania-Kapitän Stefan Mau schien seinen Unmut über diese Entscheidung in unangebrachter Weise zu äußern und durfte seinem Sturm-Kollegen folgen.

Mit dieser doppelten Schwächung entwickelte sich das folgende Gedränge zum Albtraum - erst wurden die Gäste gehörig nach hinten geschoben, bevor 78 die numerische Überzahl ausspielte. Doch die Erhöhung saß nicht und Germania führte weiter mit 14:13 und als dann noch 78-Innen Kain Rix für ein hohes Tackle ebenso vorzeitig runter musste schien sich der Gastgeber noch einmal retten zu können. Doch nach einer Gasse wiederholte sich das gleiche Spielchen noch einmal - 78 spielte die Überzahl clever aus und U-18-Nationalspieler und Ersatz-Außen Jaap Breuste gebührte die Ehre: Er durfte den Erz-Rivalen mit seinem Versuch mit der allerletzten Aktion des Spiels versenken. 

Gegenüber TotalRugby gab sich 78-Coach Bennie Krause euphorisch ob des Sieges in diesem „kampfbetonten Derby“. Der ehemalige 78-Stürmer betonte, dass dieses Derby ausgeglichen war, die starke Verteidigung der Dreiviertel seiner Mannschaft aber im Endeffekt der Schlüssel zum Sieg gewesen seien. Auf die eroberte Tabellenführung angesprochen äußerte sich Krause wie folgt: „Das ist unser Anspruch und Ziel am Ende der Saison da zu stehen. Wir müssen aber die Ballverluste in den Offenen reduzieren und in der nächsten Woche wartet schon das nächste Hannover-Derby auf uns!“


Süd/West

TSV Handschuhsheim 0 - 92 Heidelberger RK

Dass diese Partie nur einen Sieger kennen würde, stand schon vor dem Aufeinandertreffen der beiden Heidelberger Traditionsvereine fest. Der HRK nutzte das Gastspiel auf der anderen Neckarseite, um die eigene Europapokal-Saisonpremiere in der nächsten Woche vorzubereiten und bot alles auf, was er an Top-Spielern zur Verfügung hatte. Einzig der angeschlagene Sean Armstrong wurde durch Pierre Mathurin auf der Gedrängehalb-Position in der Start-XV ersetzt.

Welch Arsenal an Offensiv-Waffen der HRK in Bestbesetzung aufbieten kann, musste der TSV Handschuhsheim schmerzhaft über 80 Minuten erfahren. Zumal der TSV ohne seine beiden prominenten Neuzugänge - Innendreiviertel Anjo Buckman und Sturm-Tank Julius Nostadt standen beide nicht zur Verfügung. So kam es wenig überraschend, dass Flanker Sebastian Ferreira bereits nach drei Minuten den Punkte-Regen eröffnete.

Ein paar Minuten lang konnten die aufopferungsvoll kämpfenden Löwen ihr Malfeld sauber halten, bis Neuzugang und Innendreiviertel Ayron Schramm gleich zwei mal zuschlug. Der Mann von der südafrikanischen Sharks Academy, der in der Vorsaison als Profi beim englischen Zweitligisten Jersey unter Vertrag stand, konnten von den Löwen nicht gestoppt werden. Die einzige Chance auf TSV-Punkte verzog Kicker Olouch bei böigem Wind vom Tee.

Nicht einmal 20 Minuten waren gespielt, da hatte Marcel Coetzee, als Schluss einen Befreiungskick brillant beantwortend, den HRK Bonuspunkt gesichert. Das Solo des Deutsch-Südafrikaners und Leistungsträgers der DRV XV war sehenswert. Parkinson, Vollenkemper nach einem Paket und Mathurin nach schönem Zuspiel von Els stellten den 47:0 Pausenstand her.

Auch Hälfte zwei lief nach genau dem selben Schema ab - Coetzee zeigte seine Schnelligkeit und Extraklasse, mehrere Steps und ein überragter TSV-Verteidiger, die 50-Punkte-Marke war durchbrochen. Auch nachdem der HRK einige Stammkräfte durch Ergänzungsspieler ersetzt hatte sollte sich am Geschehen auf dem künstlichen Grün im Heidelberger Norden nichts ändern. Denn auch Liebig-Ersatz Wymer wusste den tollen Cross-Kick von Parkinson zu verwerten.

Der einzige Schock für den Klub in diesem Spiel - der zur Halbzeit eingewechselte Gedrängehalb Armstrong musste nach 20 gespielten Minuten schon wieder vom Feld. Die restlichen Klub-Spieler auf dem Feld machten da weiter, wo sie mit dem Klub-Kapitän aufgehört hatten. Füchsel, Hittel und erneut Wymer schraubten den HRK-Punktestand in schwindelerregende Höhen. Doch Löwen-Kapitän Sven Wetzel setzte zum Schluss mit einem krachenden Tackle noch einmal ein Zeichen. Auch wenn man in diesem Spiel hoffnungslos unterlegen war, bei den Löwen spielt man mit Herz.

Das Löwen-Gastspiel in der kommenden Woche in Neckarsulm wird wieder ein realistischerer Gradmesser für den TSV. Der HRK wiederum wird sich mit dem italienischen Top-Klub Calvisano messen. Verstärkt um weitere Bundesliga-Spieler, darunter dann auch wieder um Löwen-Ass Julius Nostadt.

Neckarsulmer SU 12 - 54 RG Heidelberg

Einen nie gefährdeten Sieg fuhr die RG Heidelberg bei ihrem Gastspiel in Neckarsulm ein. Mit den Siebener-Assen Heimpel, Lichtenberg, Plümpe, Haase und Johannes Schreieck ging es in die Begegnung beim ambitionierten Aufsteiger. Einzig Bastian Himmer hatte sich eine Verschnaufpause verdient und nahm zunächst auf der Bank Platz.

Nach einer Phase des sprichwörtlichen Abtastens war es mit Robert Haase auch einer dieser Siebener-Cracks der auf der Ecke durchbrechend den ersten Versuch für seine RGH besorgte. Bei der RGH war man bemüht früh für klare Verhältnisse zu sorgen und legte mit einem Stürmer-Paket nach Gasse in der 22 nach. Ein Gedränge der Gäste aus Heidelberg kurz vor der Linie schob den Sturm der Gastgeber soweit zurück, dass Nummer acht Carsten Lang sich nur noch auf den Ball fallen lassen, wodurch die RGH mit 21:0 führte.

Zwar gelang es der NSU ein ums andere Mal wertvolle Meter mit dem Sturm zu machen, aber zu oft mündete der harte Einsatz in Ballverlusten der Dreiviertelreihe des Aufsteigers - nach einem solchen konnte Robert Haase mit Versuch Nummer zwei vor der Pause den Offensiv-Bonus sichern. Mit dem Schlusspfiff legte Achter Lang den fünften Versuch seiner Orange Hearts.

 



Ohne Druck aufspielend konnte die NSU den zweiten Durchgang deutlich ausgeglichener gestalten. Ein schnell gespielter Straftritt und mehrere schnelle Phasen resultierten in den ersten fünf Punkten der NSU durch Nyaude. Der eingewechselte Himmer bereitet dann allerdings in der Schlussphase die Antwort der Orangenen durch Plümpe vor. Ein weiterer Versuch nach schönem Durchbruch von NSU-Verbinder Kopp sollte folgenlos bleiben.

NSU-Coach Kuhlmann resümierte nach der Partie: „Wir können in dieser Liga mitspielen, müssen uns dies aber auch zutrauen.“ Für seine Neckarsulmer geht es bereits am nächsten Samstag daheim weiter, wenn mit den Handschuhsheimer Löwen der nächste prominente Heidelberger Verein zu Gast ist. Die RGH wiederum wird in Frankfurt die Chancen haben den zweiten Tabellenplatz von 1880 zu erben.


RK Heusenstamm 17 - 30 SC Frankfurt 1880

Revanche gelungen: Der SC Frankfurt 1880 darf sich nach der Rückrunden-Niederlage im letzten Rhein-Main-Derby nun wieder beste Rugby-Mannschaft Hessens nennen. In einem packenden Duell konnten die Gastgeber gleich mit dem ersten langen Ankick großen Druck ausüben, dem der SC 80 zu Beginn nicht gewachsen war. Stattdessen eroberten die Füchse kurz vor der Frankfurter Mallinie den Ball und konnten sich per Paket zum ersten Versuch über die Linie wuchten.

In einem ausgeglichenen und intensiven Derby sollte die Führung der Füchse jedoch nicht lange anhalten, denn Frankfurts massiver Sturm hatte die passende Antwort parat und sorgte für die 7:5 Führung. Ein weiteres RKH-Paket nach Fünf-Meter-Gasse und die prompte Frankfurter Antwort stellten den 10:12 Pausenstand her.

 

 

 



Erst in Hälfte zwei sollte Füchse-Kicker Zinzan Hees der erste erfolgreiche Tritt durch die Stangen gelingen und zwar nach der Erhöhung eines Polheim-Versuchs. Der Prop hatte im Stile eines echten Außen einen Überkick gefangen und plötzlich führte der RKH mit 17:10. Ein blitzsauberer Versuch der Frankfurter Dreiviertelreihe sorgte dann für den Ausgleich mit noch 20 Minuten auf der Uhr.

Erst neun Minuten vor dem Ende stellte Frankfurts Kicker Cameron-Dow die Führung per Straftritt erneut her. Heusenstamm nun mit dem Mute der Verzweiflung doch Frankfurt zeigte sich eiskalt - zwei späte Konter, einer davon tief aus der eigenen Hälfte kommend besiegelten das Schicksal der in den letzten zehn Minuten einbrechenden Füchse.

Coach Jens Steinweg konstatierte gegenüber der Offenbach Post, dass man 70 Minuten gut mitgehalten habe. Sein Kollege Markus Walger ergänzte, dass die frischen Stürmer des Gegners und das eigene Lazarett eine große Rolle gespielt haben. Damit bleiben die Füchse die einzige Mannschaft ohne einen Zähler in der Tabelle. Am kommenden Woche heißt es dann Alles oder Nichts gegen den SC Neuenheim. Der Verlierer dieser Partie wird wahrscheinlich mit der roten Laterne überwintern.

SC Neuenheim 3 - 93 TV Pforzheim

Machtdemonstration des Vizemeisters. Beim Gastspiel des TV Pforzheim herrschte von Beginn an wenig Zweifel darüber, wer den Heidelberger Museumsplatz siegreich verlassen würde. Von Beginn an war die junge Mannschaft des Neuenheimer Sportclubs mit dem Angriffswirbel des Gastes überfordert. Allen voran Super-Sprinter Manasah Sita und Kapitän Rob May steuerten mit jeweils vier Versuchen den Löwen-Anteil zum Erfolg der Rhinos bei.

Einzig Nikolai Klewinghaus konnte vom Tee zum zwischenzeitlichen 3:72 punkten. Die vierte Niederlage im vierten Spiel - Neunheim befindet sich auch in dieser Saison scheinbar tief im Abstiegskampf. Bereits in der kommenden Woche, wenn die Heusenstammer Füchse beim zweiten Heimspiel der Saison vorbeischauen müssen die Königsblauen ihre Gastfreundschaft zumindest für 80 Minuten ruhen lassen, sonst droht die rote Laterne.

Für Pforzheim dagegen heißt es: Wiedergutmachung nach der deutlichen Pleite über Frankfurt gelungen! Die Rhinos hatten sich selbst ein "müdes und lustloses Spiel attestiert"- ob dies jedoch bereits wieder der alte TVP sei, werden erst Spiele gegen schwerere Gegner zeigen. Der Rückstand auf den Playoff-Platz zwei beträgt allerdings weiterhin zwei Punkte und am kommenden Wochenende hat Pforzheim spielfrei, da Gegner HRK im Europapokal antritt. Erst in zwei Wochen greift der Vizemeister wieder ins Geschehen ein - der Gegner heißt Heusenstamm.

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Letzte Aktualisierung ( Montag, 9. Oktober 2017 )
 
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