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Kanada sichert sich in Singapur ersten SWS-Sieg - Japans letzter Platz steigert DRV-Chancen auf HK
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 17. April 2017

Ein Sieg für die Geschichte: Kanada sichert sich in Singapur den ersten World Series Sieg. Foto (c) Rugby Canada Facebook
Ein Sieg für die Geschichte: Kanada bejubelt seinen ersten World-Series-Sieg. Foto (c) Rugby Canada Facebook

Es ist die achtzehnte Saison der Kanadier auf der World Series, ihr 140. Turnier in der höchsten Siebener-Spielklasse, doch am gestrigen Sonntag gab es für die Nordamerikaner endlich den erlösenden ersten Turniersieg auf der Sevens World Series. Mag die Reinkarnation der Sinagapore Sevens nach zehnjähriger Abstinenz auf der World Series auch im zweiten Jahr in Folge wegen ihrer bescheidenen Zuschauerzahlen enttäuschen - wie im Vorjahr (Kenia) gab es in der asiatischen Metropole einen Debütsieger zu sehen. Für Deutschlands Siebener-Jungs erfreulich: Japans schlechtes Abschneiden macht einen Verbleib der Russen auf der World Series immer wahrscheinlicher. Damit wird der erneute Weg nach Hongkong für unsere Siebener-Jungs via Grand-Prix-Serie im kommenden Sommer deutlich einfacher.

Das World Series Turnier in Singapur dürfte im vergangenen und diesem Jahr unter anderem auch deswegen unberechenbar gewesen sein, da es nur eine Woche nach dem absoluten Highlight auf dem Siebener-Kalender lag. Viele der Topmannschaften haben augenscheinlich dieses wie vergangenes Jahr die Hongkong Sevens priorisiert, bzw. waren nach der intensiven Woche in Hongkong bei schwül-warmen Bedingungen schlicht platt. Natürlich ist das Turnier im pickepackevollen Hong Kong Stadium deutlich prestigereicher, doch in der Gesamtwertung auf der World Series gibt es in Singapur ebensoviele Punkte abzuräumen. Für den späteren Turniersieger Kanada endete der erste Turniertag mit einer deutlichen Niederlage gegen den Hongkong-Sieger Fidschi, so dass die Männer um Kapitän John Moonlight sich nach Siegen gegen Russland und Hongkong mit dem zweiten Gruppenplatz zufrieden geben mussten.

Doch mit einem sensationellen 26:14 Sieg über Neuseeland - erst dem dritten über die All Blacks in Kanadas langer Siebener-Historie - schaffte es der spätere Sieger bereits einen Schritt weiter als Favorit und Gruppengegner Fidschi. Die Olympiasieger um Kapitän Kolinisau unterlagen im Viertelfinale dem anderen späteren Finalisten, den USA. Die momentan beste Mannschaft auf dem Circuit Südafrika wiederum fiel den Australiern zum Opfer und scheiterte damit erstmals in dieser Saison im Viertelfinale eine SWS-Turniers. Als die Kanadier dann im Halbfinale mit England das bestplatzierte verbliebene Team in der Gesamtwertung rauswerfen konnten, schien ein erstmaliger kanadischer Sieg nunmehr realistischer denn je zuvor. Im Finale wartete dann niemand geringeres als der ewige Rivale USA.

Gegen diesen konnten sich die Kanadier relativ schnell eine Führung mit drei Versuchen und 19:0 Punkten herausarbeiten. Mit Perry Baker hatten die US-Boys aber noch den Trumph schlechthin im Ärmel. Der schnellste Mann auf der World Series brachte seine Mannschaft mit zwei Mannschaften zurück ins Spiel und nach dem 19:19 Ausgleich hätte es genausogut den zweiten amerikanischen Sieg überhaupt auf der World Series geben können. Doch Lucas Hammond sollte zum Helden der Kanadier werden. Am Ende einer unglaublich langen Spielsequenz fand der kleine Speedster sich nur 30 Meter vor der Mallinie plötzlich ohne Gegenspieler und konnte nur 90 Sekunden vor Spielende schlicht einlaufen. Nach zwölf Spielen für beide Teams innerhalb von nur einer Woche gelang den Amerikanern nicht mehr der entscheidende Konter. Kanadas Kapitän John Moonlight zeigte sich nach Abpfiff sprachlos und zugleich überglücklich. Das kanadische Urgestein sah Jahre harter Arbeit in diesem Moment kulminieren: „Wir haben heute drei der Top 5 geschlagen. Wir wussten, dass wir mit denen oben mithalten können. Das ist der Beweis, Kanada ist mittlerweile eine etablierte Größe.“

 



Für Deutschlands Siebener-Jungs, die noch vor zehn Monaten eben jene Kanadier in Monaco schlagen konnten, besonders erfreulich: Mit dem erneuten letzten Platz der Japaner rückt deren Abstieg immer näher. Mit Russland bleibt dagegen ein potenzieller Europa-Konkurrent unserer Jungs auf der World Series. Da sich über die vier Grand Prix Turniere im kommenden Sommer die besten beiden europäischen Teams, die nicht auf der World Series vertreten sind, für Hongkong qualifizieren, steigen damit die Chancen unserer Siebener-Jungs. Ärgster Konkurrent dürfte während der kommenden GP-Serie die sich stetig verbessernden Italiener, Georgien, der langjährige World Series Teilnehmer Portugal sowie Irland sein. Denn der irische Verband hat sich im vergangenen Olympia-Zyklus endlich dazu entschieden, ein adäquates Siebener-Programm aufzustellen. Die irische Auswahl durchlief seitdem die unteren europäischen Spielklassen in Windeseile. Diesen Sommer wird Irland damit erstmals auf der Grand Prix Serie vertreten sein. Bereits in Monaco im Vorjahr haben die Iren bewiesen: Mit ihnen wird in Zukunft zu rechnen sein. Mit den in Hongkong aufgestiegenen Spanien wird es also einen Konkurrenten weniger um die erneute Qualifikation für Hongkong geben, mit Irland wird aber ein weiterer dazukommen.

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