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Unsere Jungs in Frankreich: Tussac zerstört Northampton Scrum, Hilsenbeck im Aufstiegsrennen
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 18. Januar 2017

Mit Colomiers auf Playoff-Kurs und bald auch wieder im Trikot der DRV XV unterwegs: Verbinder Christopher Hilsenbeck. Foto (c) Kessler
Mit Colomiers auf Playoff-Kurs und bald auch wieder im Trikot der DRV XV unterwegs: Verbinder Christopher Hilsenbeck. Foto (c) Kessler

In bereits drei Wochen wird es für Deutschland in der Rugby Europe Championship ernst: Dann steht das Auftaktspiel unserer DRV XV gegen Rumänien in Offenbach an. Während ein Großteil der in Deutschland basierten Spieler am letzten Wochenende mit dem HRK in Belgien siegreich waren, bzw. gerade auf Fidschi weilen und sich danach auf ihre Aufgaben in der Nationalmannschaft konzentrieren können, sind unsere Frankreich-Legionäre noch bei ihren Klubs gefordert. Wie es bei Füchsel, Tussac und Hilsenbeck momentan läuft, erfahrt ihr in unserer Reihe „unsere Jungs in Frankreich"

Tussac mit Glanzleistung im European Champions Cup

Für Damien Tussacs Klub Castres Olympique ist mit der 21:28 Niederlage in Northampton das Weiterkommen aus der Gruppenphase des Champions Cup wohl außer Reichweite, doch für den Deutsch-Franzosen wird der Nachmittag im Franklin’s Gardens dennoch ein denkwürdiger bleiben. Als Tussac in der 62. Minute ausgewechselt wurde, lagen beide Teams noch mit 21:21 gleichauf. Während der Stunde, die Tussac auf dem Feld stand, hinterließ der 29-jährige Erste-Reihe-Stürmer einen bleibenden Eindruck und zerstörte zusammen mit seinen Sturmkollegen das Gegenüber der Saints förmlich.

Northampton hatte am Samstag mit Paul Hill in der ersten-, Courtney Lawes in der zweiten- und Tom Wood in der dritten-Reihe immerhin gleich drei englische Nationalspieler im Sturm. Doch ein ums andere schob das Castres-Gedränge mit Tussac als Anker auf der rechten Prop-Position den gegnerischen Sturm vor sich her. Selbst als Castres-Hakler Jody Jenneker mit Gelb für zehn Minuten vom Feld geschickt wurde, waren Tussac und co. in der Lage im Gedränge zu dominieren.

 

Tussac und Castres dominierten den mit England-Spielern durchsetzten Sturm der Saints


Insgesamt hat sich Tussac seit seinem Wechsel nach Castres zu einem unverzichtbaren Schlüsselspieler des CO entwickelt. Aus der zweiten französischen Liga von Montauban kommend, ist dies sicherlich keine Selbstverständlichkeit. In der Top 14 liegt Castres als Sechster und mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Vierten Stade Toulousain voll auf Playoff-Kurs, so dass selbst eine Überraschungsmeisterschaft, wie im Jahr 2013, nicht unmöglich scheint. Ein weiterer Bouclier de Brennus wäre für CO immerhin schon die fünfte französische Meisterschaft und für Tussac natürlich eine Premiere. Für die Spiele mit unserer DRV XV im Februar und März wird Tussac als Anker gegen die starken Sturmreihen der Rumänen und Georgier Gold wert sein.


Hilsenbeck mit Colomiers als Fünfter mit guten Playoff-Chancen

DRV XV Verbinder Christopher Hilsenbeck steht mit seiner US Colomiers in der zweiten französischen Liga Pro D2 momentan auf dem fünften Platz, der gleichbedeutend mit dem letzten Platz ist, der für die Playoff-Teilnahme berechtigt. Auf eben jenem fünften Platz hatte Colomiers die vorige reguläre Spielzeit beendet und war dann im Halbfinale beim späteren Aufsteiger Aviron Bayonnais mit 16:28 gescheitert.

Nach 17 von 30 Spieltagen der Pro D2 hat Colomiers auch in diesem Jahr alle Chancen weiterhin im Aufstiegskampf mitzumischen. Denn auf den Spitzenreiter und Top 14 Absteiger aus dem Vorjahr, SU Agen, haben Hilsenbeck und co. momentan nur fünf Punkte Rückstand. Auch der zweite Absteiger aus der reichsten Rugby-Liga der Welt, Oyonnax, ist als Zweiter mit vier Punkten Vorsprung auf Colomiers gut platziert im Aufstiegsrennen.

Oyonax und Agen galten mit ihren hohen Budgets (€11,22 Millionen und €8,33 Millionen) schon vor der Saison als Aufstiegsfavoriten. Doch auch Colomiers konnte seinen Etat steigern und liegt mittlerweile mit €6,35 Millionen auf dem sechsten Rang der Geldrangliste der Pro D2. Auf dem Feld hatte man des Öfteren seine Konkurrenzfähigkeit mit den Top-Klubs der Liga unter Beweis gestellt, wobei man den Toulouser Vorortklub Colomiers mittlerweile wohl sogar schon in diese Kategorie einordnen könnte. Beispielsweise gelang es, unter anderem mit Hilfe eines Dropgoals aus 35 Metern von Christopher Hilsenbeck höchstselbst, als einzigem Verein in dieser Saison auswärts in Oyonnax zu gewinnen. Der reichste Klub der Pro D2, mit so prominenten Spielern wie ex-Springbok Dean Greyling und dem kanadischen Hünen Jamie Cudmore, gilt als der sportliche Maßstab der Liga schlechthin.

Doch in den letzten drei Partien, in denen Hilsenbeck jeweils in der Startaufstellung stand, gelang nur ein Sieg. Einer unglücklichen Niederlage beim ambitionierten Aufsteiger Soyaux Angoulême mit 25:26, ließ man einen 42:5 Kantersieg gegen Schlusslicht Bourgoin folgen, nur um dann in Dax beim 12:18 wieder ohne Punkte nach Hause fahren zu müssen. An diesem Wochenende empfängt Colomiers dann den seit Jahren unter den eigenen Erwartungen zurückbleibenden Meister von 2009, US Perpignan.

In die Rugby Europe Championship wird Chris Hilsenbeck mit viel Spielpraxis aus der Pro D2 kommen, was für unsere Chancen in der Europameisterschaft sicherlich nicht abträglich sein wird.


Füchsel steckt mit Albi im Abstiegskampf

Samy Füchsels Klub Albi steckt momentan tief im Abstiegskampf. Als Vierzehnter steht man nur einen Platz und zwei Punkte vor auf dem ersten Abstiegsplatz, auf dem momentan Béziers steht. In den letzten vier Partien gab es für die Schwarz-Gelben nur einen Sieg gegen das Schlusslicht Bourgoin, ein Unentschieden, sowie zwei Niederlagen.

Für den Klub aus dem südfranzösischen Departement Tarn werden die nächsten Wochen also entscheidend in der Frage, ob man auch in der kommenden Saison im Profi-Rugby verbleibt. Am kommenden Wochenende wird man dazu den Tabellensiebten Mont de Marsan empfangen. Doch der andere Klub in schwarz und gelb wird dabei kein einfacher Widersacher, immerhin haben die „Landais“ noch immer Aufstiegsambitionen.

Für Samy Füchsel persönlich waren die letzten Wochen ebensowenig einfach. Der Berliner Jung war im vorletzten Spiel in Perpignan von Beginn an dabei, wurde dann aber zur Halbzeit ausgewechselt. Zuvor musste Albi in Unterzahl im Sturm einen Strafversuch wegen eines kollabierten Gedränges auf der eigenen fünf-Meter-Linie hinnehmen.

Generell musste sich Füchsel mit der Rolle als Back-Up von Béka Sheklashvili zufrieden geben. Doch der georgische Nationalspieler ist mit seiner Erfahrung in Top 14 und Nationalmannschaft, sowie seinen 135 kg sprichwörtlich ein schwerer Brocken. Füchsel wiederum, der mit seinen 24 Lenzen für einen Prop noch jung ist, hat noch einige Jahre als Erste-Reihe-Stürmer auf allerhöchstem Niveau vor sich.

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