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TotalRugby-Review: Erste Pokalrunde ohne größere Überraschungen
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 7. November 2016

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Viel enger als erwartet ging das Duell TVP-TSV aus. Doch schlussendlich siegte Favorit Pforzheim

Zwar konnten sich im Pokal ausnahmslos die jeweiligen Favoriten durchsetzen, was aber nicht bedeutet, dass der Pokal-Auftakt ohne jegliche Spannung verlief. Germania List verlor mit nur vier Punkten Differenz gegen den SC 1880 Frankfurt und der TSV Handschuhsheim schlug sich gegen den Meister TV Pforzheim um Längen besser, als noch vor wenigen Wochen in der Liga.

SC Neuenheim 34 - 5 RC Leipzig

Nichts anbrennen lassen in der ersten Pokalrunde haben die Neuenheimer Jungs von Trainer Lars Eckert. In einer hart geführten Partie hatten die Stürmer der Königsblauen einen formidablen Widersacher, konnten aber speziell über die Dreiviertelreihe immer wieder zu Raumgewinnen kommen. Am Ende konnten die Leipziger sich aber nicht beschweren, ihre eigene Undiszipliniertheit war ihr Untergang. Zwei gelbe Karten und fünf Straftritte, die der zielsichere Kicker des SCN, Tomas van Gelderen, versenken konnte, waren für den RCL ein zu großes Defizit, als dass es die in gelb antretenden Messestädter hätten egalisieren können. Die Versuche für den Sportclub legten Katona, Damaschek und Neubacher.

Erfreuliche Randnotiz aus Sicht des Gastgebers war das Debüt gleich dreier Debütanten im Trikot der ersten Fünfzehn. Robinson, Robl und Esadze konnten gegen Leipzig gelungene erste Auftritte für den SCN feiern. Während Tobias Robl waschechter Neuenheimer ist, fanden Sean Robinson und Reso Esadze über die Uni der Neckarstadt Heidelberg den Weg zum Sportclub. Der Titelverteidiger marschiert damit recht unbedrängt in die zweite Runde des DRV-Pokals. Ob es dort für die Neuenheimer aber weitergeht ist schwierig zu beantworten, denn niemand geringeres als der Lokalrivale HRK warten in der zweiten Runde auf die Königsblauen. Allerdings ist auch fraglich, wie die HRK-Mannschaft aussehen wird, die am Wochenende des Russland-Auswärtsspiels der deutschen Nationalmannschaft im Pokal antreten wird.

 

TV Pforzheim 25 - 10 TSV Handschuhsheim

Den Spielern des amtierenden deutschen Meisters und unbezwungenen Tabellenführer in der Bundesliga TV Pforzheim dürfte recht schnell klar geworden sein, dass dieses Aufeinandertreffen mit dem TSV Handschuhsheim ein anderes werden würde, als die 72:13 Demonstration Mitte September. In den Anfangsminuten konnte der vom ehemaligen Bundestrainer Peter Ianusevice trainierte Gast mehr als nur mithalten und näherte sich mehrfach gefährlich der Mallinie der Rhinos. Nach 20 Minuten ging der TSV dann auch folgerichtig per Straftritt in Führung. Viele Angriffe des Meisters endeten bei schwierigen Bedingungen in Vorbällen und erst kurz bevor die erste halbe Stunde vorbei war, gelang es dem Gastgeber einen Angriff bis zum bitteren Ende durchzuziehen. Wieder einmal konnte sich TVP-Trainer John Willis auf eines seiner beiden pfeilschnellen Siebener-Asse aus Simbabwe verlassen. Es war Tafadzwa Chitokwindo, der als letzter TVP-Spieler nach einem Gedränge den weiten Spielzug auf Außen vollendete.

Doch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte sollten Pforzheims Angriffsversuche nun wieder im Sande verlaufen. Kurz vor der Hälfte sah dann Carlos Soteras-Merz gar noch Gelb wegern Meckerns. TVP-Trainer John Willis konnte mit der gezeigten Leistung seiner Jungs nicht zufrieden sein und ließ sie dies auch wissen. Die Botschaft des Neuseeländers schien angekommen zu sein, denn nur drei Minuten nach Wiederanpfiff konnte der TVP seine Führung per Paket auf 12:3 ausbauen. Doch auch der TSV hat einige schwere Jungs in seinen Reihen und konnte postwendend per Gedränge zurückschlagen, das sich auf den Weg Richtung TVP-Mallinie machte, so dass Nummer acht El-Chami aus kurzer Distanz auf 10:12 verkürzen konnte. Etwa 25 Minuten vor dem Ende sollten dies aber die letzten Punkte der Gäste sein. Carlos Soteras Merz konnte den Abstand per Straftritt erst auf 15:10 und dann auf 18:10 vergrößern. Der paraguayische Rhinos Zweite-Reihe Stürmer Portillo konnte der Partie dann nach einer Gassen mit dem 25:10 endgültig den Deckel aufsetzen. Der stark kämpfende Gast war geschlagen, hatte sich aber mehr als achtbar aus der Affäre gezogen. Für den TVP geht es im Pokal nun beim RK 03 Berlin weiter und zwar auswärts. Angesichts der knappen Partie beider Mannschaften im Bundesliga Halbfinale der Vorsaison kündigt sich ein echter Pokal-Kracher in der Berliner Buschallee an.

Berliner RC 9 - 45 Heidelberger RK

Der HRK hatte eine lange Anreise mit der Bahn hinter sich, die bereits in den frühen Morgenstunden begann. Doch mit an Bord war mit Michael Poppmeier ein wiedergenesener wichtiger Anker des Ruderklub. Zusammen mit den Hünen Vollenkemper und Rodriguez in der Startaufstellung, sowie Jaco Otto, Jarryd Els und Jörn Schröder auf der Bank bedeutete dies eine ganze Menge Arbeit für den BRC. Dieser kämpfte leidenschaftlich gegen den überlegenen Sturm des Klub, konnte aber gerade gegen das Paket des HRK wenig auszurichten. Bis zur Halbzeit war der HRK über seinen Sturm und den Vollstrecker auf Außen, Robert Hittel, auf 19:3 davongezogen.

Der HRK erzielte die Versuche vier, fünf und sechs bevor der BRC über den zweiten Straftritt weiter am eigenen Punktekonto arbeiten konnte. Ein weiterer HRK Versuch und BRC Straftritt schraubten den Punktestand beider Teams noch einmal hoch, doch in den letzten 15 Minuten sollte nichts mehr passieren. Der HRK ist nun also immer noch im Rennen um den ersten Pokalgewinn seit dem letzten Triumph 2010. Als nächstes wartet mit dem Sportclub Neuenheim der Titelverteidiger, doch da am selben Wochenende im März die deutsche Nationalmannschaft in Russland spielt, bleibt fraglich, welche Mannschaft der HRK aufs Feld führen kann.

RG Heidelberg 100 - 0 TSV Victoria Linden

Das Duell des Tabellenletzten der Bundesliga-Nordstaffel gegen den Zweiten der stärkeren Südstaffel sollte nie ein knappes werden. Selbst die Tatsache, dass das RGH-Trainerduo Finsterer und Weselek das Gros der Nationalspieler der Orange Hearts schonte, änderte nichts am klaren Spielausgang. Bereits zur Pause war das Spiel mit 62:0 mehr als deutlich entschieden. Der gut aufspielende Heimpel-Vertreter auf der Verbinder-Position, Manuel Müller, trug sechs Erhöhungen und drei eigene Versuche zum Ergebnis bei. Der Gast aus Hannover hatte selbst mit Verletzungssorgen zu kämpfen und konnte trotz aufopferungsvollen Kampfes zu keinem Zeitpunkt mit den schnell agierenden Heidelbergern mithalten. Für die RGH geht es nun mit einem Gastspiel bei Hannover 78 weiter und auch in der niedersächsischen Landeshauptstadt wird die RGH wohl auf einige Nationalspieler verzichten, aber dann wohl nicht freiwillig. Denn zu diesem Zeitpunkt wird sich die DRV VII in den letzten Vorbereitungen auf die Hong Kong Sevens befinden.

 

SC Germania List 21 - 25 SC Frankfurt 1880

Ein wahrer Krimi bot sich den Zuschauern in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Durch eine rote Karte und einen späten Versuch waren die Germanen von Trainer Duiane Lindsay noch einmal ganz nah an den hessischen Gast herangekommen, konnten ihre Aufholjagd aber nicht vollenden. Zur Halbzeit hatte Germania noch mit 16:11 geführt, nach einem Versuch über die Außen und drei Straftritten. Frankfurt hatte mit einem schnell gespielten Straftritt zurückgeschlagen und per Dropgoal und Straftritt weiter verkürzt. Es sollte bis zwanzig Minuten nach Wiederanpfiff dauern, doch als SCG-Kapitän Mau eine gelbe Karte kassierte, konnte der Gast in Überzahl erstmals mit 18:16 in Führung gehen. Als Frankfurt dann Minuten vor dem Ende selbst aufgrund einer Zeitstrafe in Unterzahl spielen musste, roch es noch Mal nach einem Comeback der Germanen. Doch per Konter zog Frankfurt gar noch weiter davon auf 25:16. Der späte Anschlussversuch der Germania nach einer roten Karte für einen weiteren Frankfurter Stürmer sollte sich aber als zu spät herausstellen, da Schiedsrichter Tietge kurz danach abpfiff. Eine enge und zum Teil nickelig geführte Partie endete in einem nicht sonderlich überraschenden Auswärtssieg. Der Lohn für die Frankfurter wird ein weiteres Rhein-Main-Derby gegen Heusenstamm in der nächsten Runde sein.

 

RK 03 Berlin 45 - 10 Hamburger RC

Für den RK 03 und den Hamburger RC war es das zweite Duell innerhalb nur einer Woche an gleicher Stelle. Erneut war der RK 03 eine Nummer zu groß für die Hamburger, die sich aber im Pokalduell minimal besser aus der Affäre ziehen konnten, als beim 68:3. Immerhin gelang den Gästen nun ein eigener Versuch, dennoch kam in dieser Partie nie warhlich Spannung auf. Zu wichtig ist das nun anstehende Pokal-Duell mit dem Süd-Spitzenreiter TV Pforzheim für den Rugby Klub von der Berliner Buschallee. Wie im Bundesliga-Halbfinale im vergangenen Jahr wird man in Berlin wohl wieder auf eine große Kulisse hoffen.

 

FC St. Pauli 3 - 40 Hannover 78

Auch das zweite Rematch des Wochenendes konnte nicht mit sonderlich viel Spannung aufwarten. Favorit Hannover 78 setzte sich, wie sechs Tage zuvor in der Bundesliga, souverän gegen den FC St. Pauli durch. Nach einem ganz starken Auftakt und 23:0 Punkten für 78 um DRV VII Ass Sczcesny konnte sich Pauli bis zum Pausenpfiff schadlos halten. Eine längere Belagerung der Hannoveraner Linie endete aber nicht wie erhofft im Versuch, doch immerhin konnten Kiez-Rugger die ersten eigenen Punkte verzeichnen. In Hälfte zwei sollte es auch weitere 20 Minuten dauern, doch Hannover 78 konnte über seine deutlich überlegene Dreiviertelreihe zwei weitere Versuche beitragen. Das Ergebnis ist schlussendlich ein wenig zu hoch ausgefallen, denn Pauli kämpfte gerade im Sturm leidenschaftlich mit, doch 78 war zweifelsohne ein verdienter Gewinner. In der zweiten Pokalrunde heißt es dann, wie in der Vorsaison, 78-RGH.

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Kommentare (1)add comment

Dragos Florescu said:

1820
Anzahl Erhöhungen RGH-VL
Ich glaube, dass M. Müller zehn verwandelt hat. Und sechs verpasst (nicht umgekehrt). Ansonsten geht die Rechnung nicht auf.
November 08, 2016

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Letzte Aktualisierung ( Montag, 7. November 2016 )
 
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