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2. Spieltag der Rugby Championship: Quade Cooper is back!
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 25. August 2016

Quade Cooper ist zurück in den Farben seiner Wahlheimat Australien. Foto (c) Cooper Instagram
Quade Cooper ist zurück in den Farben seiner Wahlheimat Australien. Foto (c) Cooper Instagram

Nach der blamablen Vorstellung der Wallabies im heimischen Olympiastadion von Sydney und der vernichtenden Kritik der heimischen Presse stehen die Wallabies vor ihrem schwierigsten Spiel seit Jahren. Im Duell mit dem Erzrivalen und Weltmeister Neuseeland, auf dessem Boden die Australier seit 15 Jahren nicht mehr gewonnen haben. Wallaby-Coach Micheal Cheika zieht dabei seinen wohl letzten Trumpf und geht mit der Wahl vom exentrischen Verbinder Quade Cooper auf der Zehn ins Risiko.

Neuseeland - Australien , Westpac Stadium Wellington, 9:35 deutscher Zeit

Die Wallabies stehen mit dem Rücken zur Wand. Für mutige Spekulanten ergeben sich immerhin gute Möglichkeiten für eine risikoreiche Wette, denn mit einem Tipp auf den Sieg der Wallabies erhält man in etwa das  Zehnfache seines Einsatzes zurück. Ob das ein gutes Investment wäre, wird sich am Samstagfrüh deutscher Zeit entscheiden.

Die All Blacks können mit viel Selbstbewusstsein in die Partie gehen. Mit Julien Savea, der für den verletzten Naholo auf Außen rückt, und Debütant Anton Lienert-Brown auf Innen für Ryedean Crotty, muss Coach Steve Hansen seine Dreiviertelreihe aber ein wenig umstellen. In der ersten Reihe startet Joe Moody für Wyatt Crockett und Israel Dagg und Ben Smith tauschen ihre Positionen, sodass nun Smith auf Schluss und Dagg auf Außen startet.

Die Wallabies hingegen müssen nach den Verletzungen von Innen Giteau und Horne kräftig an ihrer Aufstellung und Taktik schrauben. Verbinder Bernard Foley wird auf die erste Innenposition rücken und Quade Cooper nach seinem schwierigen Aufenthalt in Toulon nun auf der Zehn starten. Coopers Geburtsland ist Neuseeland und nach einigen Unsportlichkeiten gegen All Blacks Legende Richie McCaw im Jahr 2010 gilt er in seinem Heimatland als Staatsfeind Nummer eins. Der extrovertierte Zehner wird mit den vielen Pfiffen leben müssen und hatte bisher Probleme, in diesen Drucksituationen seine beste Leistung abzurufen. Die Kombination mit zwei Spielmachern auf der Zehn und Zwölf ist für die Wallabies Neuland, doch da eh kaum jemand mit einem Sieg der Australier rechnet, ist dieses Experiment vielleicht gar keine dermaßen schlechte Idee.

Mit Cooper und Gedrängehalb Will Genia ist damit das Traumduo der Queensland Reds, das 2011 den Super Rugby Titel und die Rugby Championship für Australien erreichten, wiedervereint. Auch wenn sich damit ein vertrautes Duo auf den beiden Spielmacher-Positionen wiederfindet, wird es für die Wallabies wohl eher darum gehen, sich achtbar aus der Affäre zu ziehen. Eine weitere Blamage würde nicht nur die Chancen auf den Titel minimieren, auch die erfolgsverwöhnte australische Öffentlichkeit würde das Team mit Nichtbeachtung strafen.

Die All Blacks haben dabei ganz anderes im Sinn. Trainer Hansen will die "Messlatte noch ein wenig höher legen" und liegt mit seinem Ziel, die Mannschat aufzufrischen, voll im Soll. Sollte Lienert-Browns Feuertaufe auf der Zwölf gegen den erfahrenen Bernard Foley gelingen, droht den Wallabies ein weiteres Debakel.

 

 

 

Nachdem Julien Savea in der Vorwoche noch von der Bank kommend punkten konnte ist er am Samstag von Anfang an dabei

 

Argentinien - Südafrika , Estadio Padre Ernesto Martearena Salta, 21:40 deutscher Zeit

Nachdem Los Pumas in ihrer Auftaktpartie gegen Südafrika auswärts nahezu den zweiten sensationellen Sieg auf südafrikanischem Boden in Folge einfahren konnten, werden die Männer von Coach Daniel Hourcade auf den ersten Heimsieg über die Boks in der Rugby Championship brennen. Erst in den letzten zehn Minuten waren die lange in Führung liegenden Pumas überrumpelt worden. Verbinder Nicolas Sanchez hatte mit einer taktisch hervorragend gespielten Partie den Sieg vor den Augen.

Für die Springboks gilt es mit einem Sieg in Argentiniens Rugby-verrückten Nordwesten die Chance zu wahren, erstmals seit 2009 die Südhemisphären-Meisterschaft für sich zu entscheiden. Mit der Lions-Kombination aus Verbinder und Gedrängehalb, Jantjies und de Klerk, scheint Südafrikas Trainer Allister Coetzee sein präferiertes Spielmacher-Duo gefunden zu haben. Schluss Johan Goosen, der mit seiner überragenden Leistung gegen die Pumas im Hinspiel den Schluss der WM-Fünfzehn der Boks, Willie Le Roux, vergessen lassen hat, behält seinen Platz auf der Fünfzehn.

Die Kombination aus François Louw und Oupa Mohojé auf den beiden Flanker-Positionen bleibt trotz der eher durchwachsenen Leistung im Hinspiel intakt. Außen Ruan Combrinck wird in seinem vierten Spiel in den Farben seines Landes versuchen, seine überragende Form im Super Rugby auch auf internationaler Ebene auf den Platz zu bringen. Deutlich mehr Erfahrung bringt Südafrikas zweiter Außen Bryan Habana mit, der nunmehr zum 119. Mal mit dem Springbok auf der Brust auflaufen wird.

Bei den Pumas wird sich derweil wahrscheinlich nicht viel an der Aufstellung ändern. Zwar steht diese zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, doch die Taktik von Trainer Hourcade Südafrikas schweren Sturm zu bändigen, wurde fast von Erfolg gekrönt. Mit den eigenen lautstarken Fans im Rücken dürften die Chancen noch besser stehen. Der lange Flug und die fünf Stunden Zeitdifferenz nach einem harten Spiel zu verdauen wird da der wichtigere Aspekt sein. Doch mit der Inklusion der Jaguares im Super Rugby Wettbewerb dürfte ein Großteil des Kaders auch an diese Strapazen gewöhnt sein, denn der Wettbewerb wird immerhin auf vier Kontinenten ausgetragen.

Südafrika-Coach Coetzee ist sich unterdessen sicher: "Argentinien ist keine aufstrebende Mannschaft mehr, sie sind bereits Weltklasse". Das spricht Bände über den Fortschritt der Gauchos und zwar dürften sie in diesem Jahr noch kein Titelkandidat sein, doch auch das ist nur noch eine Frage der Zeit.

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Kommentare (1)add comment

Andreas Koch said:

3858
All Blacks vs Wallabies
Leichter Hoffnungsschimmer für die leidgeprüften Wallabies: Das Spiel findet nicht im Edenpark sondern in Wellington; Westpac Stadium, im sogenannten "Cake Tin" (Kuchenform) statt.

Ansonsten geht aber das Gerücht, dass der australische Trainer seine Spieler beim Training aufgefordert hat, sich an den gewohnten Positionen aufzustellen. Daraufhin stellten sich alle Spieler hinter der eigenen Trylinie auf und erwarteten den Erhöhungskick. ;-)
August 26, 2016

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 26. August 2016 )
 
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