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Super Rugby Traumfinale perfekt: Hurricanes oder Lions vor dem Debüt-Titel
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 1. August 2016

Im Duell mit seinem Konkurrenten um die All Blacks Verbinder Position Aaron Cruden, konnte Canes Spielamacher Barrett brillieren. Foto (c) Hurricanes Instagram
Im Duell mit seinem Konkurrenten um die All Blacks Verbinder Position Aaron Cruden, konnte Canes Spielamacher Barrett brillieren. Foto (c) Hurricanes Instagram

Da waren es nur noch zwei. Das neue Super Rugby Format mit 18 Teams hat seine Tücken und ist nicht ganz einfach zu verstehen. Doch das Spielniveau ist weiter über jeden Zweifel erhaben. Das zeigte sich auch in den beiden Halbfinalpartien, die spektakuläres Rugby geboten haben. Das Traumfinale der beiden besten Mannschaften des Jahres ist indes perfekt. Und egal wer am kommenden Samstag um 9:30 deutscher Zeit mit der Super Rugby Trophäe nach Hause geht, es wird der erste Titel für die jeweilige Mannschaft sein!

Chiefs dominieren Ballbesitz und Territorium, die Hurricanes kontern und siegen

Das Duell zur besten Sendezeit in der neuseeländischen Hauptstadt am Samstag Abend dürfte auch dem All Blacks Coach Steve Hansen, der erst vor Kurzem seinen Vertrag bis zur nächsten WM verlängert hatte, nicht entgangen sein. Die beiden besten neuseeländischen Mannschaften, ganze 13 All Blacks auf dem Feld des Westpac Stadions in Wellington, da wurde das Spiel auch zu einer Art Ausscheidungsmatch um die begehrten schwarzen Trikots der Nationalmannschaft Neuseelands. Speziell auf der Verbinder-Position, sowie in der dritten Reihe des All Blacks Sturms sind mit den Abgängen von McCaw und Carter nach der WM 2015 zwei prominente Positionen vakant. Mit Aaron Cruden und Sam Cane von den Chiefs auf der einen Seite und Beauden Barrett und Ardie Savea bei den 'Canes auf der anderen Seite waren in beiden Teams Anwärter auf diese Positionen zu finden.

Doch so wie die heimischen Hurricanes das Spiel scheinbar über den gesamten Spielverlauf unter Kontrolle hatten, dominierten auch Barrett und Savea ihre beiden All Blacks Konkurrenten. Spielmacher Barrett kreierte den ersten Versuch seiner Mannschaft, indem er nach einem Chiefs Ballverlust realisierte, dass kein Sweeper hinter der Verteidigung auf eventuelle Überkicks wartete. Daraufhin produzierte der pfeilschnelle Verbinder einen gefühlvollen Kick über die Verteidigung und sammelte den Ball selbst wieder auf. Obwohl er noch kurz vor der Linie gestoppt werden konnte, wurde die Situation mit Barretts perfektem Offload zum Versuch. Flanker Ardie Savea wiederum, der Bruder von All Blacks Außen Julien, gelang Ähnliches. Er brach clever aus einem Ruck an der eigenen Mallinie heraus, für einen Stürmer viel zu schnell, entwischte damit der Verteidigung und konnte mit einem pefekten Kick den Schluss der Chiefs überspielen. Dieser war dann gezwungen den Ball selbst im eigenen Malfeld abzulegen und aus dem daraus resultierenden Gedränge an der Fünf-Meter-Linie, konnten die 'Canes schlussendlich punkten. Ein weiterer abgefangener Pass vom überragenden Barrett, der einen achtlosen Pass von Chiefs-Kapitän Sam Cane aus der Luft pflückte und das Spiel war gegessen.

Die Chiefs hatten aus ihren fast zehn Minuten in der 22 des Gegners einfach viel zu wenig gemacht und dabei ein ums andere Mal vielversprechende Situationen verschwendet. Dazu waren die Schlüsselspieler der Mannschaft aus Wellington schlicht in den entscheidenden Momenten besser, was sich sicherlich auch für deren Chancen in der besten Nationalmannschaft positiv auswirken sollte.  Am Ende hieß es drei Versuche zu Null und 25:9 Punkte für die Männer in schwarz und gelb.

Lions fertigen die nächste neuseeländische Mannschaft ab

Auch im Duell gegen die Vorjahressieger Highlanders konnten die Lions im heimischen Ellis Park vor über 50.000 lautstarken Fans die Oberhand behalten. So wie bei den Hurricanes im anderen Halbfinale Spielmacher Barrett überragt hatte, war es bei den Lions Verbinder Elton Jantjies, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. Den ersten Versuch selbst erzielend, den zweiten Versuch mit einem Durchbruch in der eigenen 22 und einem perfekten Pass auf Skosan kreierend und den dritten mit einem Cross-Kick auflegend, war Jantjies ohne jeden Zweifel der beste Mann auf dem Platz. Womit er mittlerweile auch der heißeste Kandidat auf das Springbok Trikot mit der 10 sein dürfte, wenn bald die Rugby Championship beginnt.

Mit dem Finaleinzug geht das Märchen der Lions weiter. Noch vor drei Jahren waren sie vom südafrikanischen Verband SARU als erfolgloseste Mannschaft Südafrikas durch die Kings ersetzt worden, nur um nach Jahresfrist als junge hungrige Mannschaft in den Wettbewer zurückzukehren und in küzester Zeit den Weg zum Titelanwärter zu schaffen.

Das Duell der besten Offensive gegen die beste Defensive im Finale

Im Finale wird nun die beste Offensive der diesjährigen Super Rugby Spielzeit auf die beste Verteidigung treffen. Keine der 18 Mannschaften von vier verschiedenen Kontinenten gelang es mehr Versuche zu erzielen, als es die Lions vollbracht haben. Zu den 71 erzielten Versuchen in der regulären Saison, immerhin ganze 4,7 pro Partie, konnten die ehemaligen Kellerkinder des Super Rugby im Semifinale noch fünf weitere hinzufügen. Auch die Hurricanes haben keine allzu großen Probleme das ovale Ei über die Mallinie zu transportieren und zählen in dieser Disziplin zum oberen Drittel des Wettbewerbs.

Im Finale steht nun also ein Duell einer südafrikanischen gegen eine neuseeländische Mannschaft an. Die Lions aus Johannesburg konnten in diesem Jahr bereits gegen die neuseeländischen Top-Teams Chiefs, Blues und Crusaders gewinnen, keine andere Mannschaft hatte eine bessere Bilanz gegen die Mannschaften aus Aotearoa. Doch nun wartet niemand anderes als die momentan beste neuseeländische Mannschaft, die Hurricanes, auf die Herausforderer von Trainer Johann Ackermann. Bereits im April waren beide Teams im Ellis Park in Südafrikas größter Stadt aufeinandergetroffen. Dem Heimteam wurde von den 'Canes beim 17:50 dabei eine bittere Lektion erteilt. Aber im Finale sollte sich ein offenere Spiel entwickeln, immerhin geht es hier um den wichtigsten Vereinstitel in der Südhemisphäre!

 

Super Rugby Finale: Hurricanes - Lions, 06.08.2016, 9:30 deutscher Zeit, Westpac Stadium Wellington
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Letzte Aktualisierung ( Montag, 1. August 2016 )
 
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