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TotalRugby-Review: 1. Bundesliga (23./24. April)
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Sonntag, 24. April 2016

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Der RK Heusenstamm musste gegen den SC Frankfurt 1880 ohne Gedrängehalb Pascal Schuster auskommen - (c) Keßler

Die reguläre Runde ist in beiden Staffeln pünktlich beendet worden. Im Süd/Westen konnte der amtierende Meister Heidelberger RK 70 Tabellenpunkte für 14 Siege inklusive Offensivbonuspunkt einfahren, im Nord/Osten erledigte der RK 03 Berlin seine Sache mit 69 Tabellenpunkten ähnlich souverän. Mit der RU Hohen Neuendorf und dem ASV Köln stehen außerdem die zwei Absteiger fest, der Hamburger RC und der RK Heustenstamm müssen indes in der Relegation nachsitzen.

 

Nord/Ost

Einen Erfolg des Berliner RC (4., 38 Punkte) über den Meisterschaftshalbfinalisten SC Germania List (2., 54 Punkte) hatten wohl nur die wenigsten Bundesliga-Experten auf dem Zettel. Doch mit dem 30:29-Erfolg über die Germanen haben sich die Hauptstädter rechtzeitig vor dem Start des DRV-Pokals als einer der möglichen Titelkandidaten zurückgemeldet. Für die unterlegenen Niedersachsen muss es jetzt eine Woche vor dem schweren DM-Halbfinale beim Serienmeister darum gehen trotz des unerwarteten Ausrutschers in der Kapitale frohen Mutes zum ultimativen Härtetest an den Neckar zu reisen.

Übermäßige Emotionen sind auf dem Rugbyfeld selten ein guter Berater, doch in der Trauer über das viel zu früher Ableben ihres überaus geschätzten Mannschaftskameraden Dennis Beckmann und der Verärgerung über das geringe Entgegenkommen der gastgebenden Rugbyunion Hohen Neuendorf (8., 5 Punkte) schwang sich Hannover 78 (3., 49 Punkte) im letzten Spiel der Meisterschaftsrunde zu einer blitzsauberen Leistung auf und schickte die Brandenburger mit einer 71:0-Packung zurück in die 2. Bundesliga. Gelingt es die gezeigte Leistung zu stabilisieren, gehört der Nord/Ost-Meister der vergangenen Saison zum Kreise der Teams die sich im DRV-Pokal etwas ausrechnen können.

Der Hamburger RC (7., 11 Punkte) hatte sich gegen den RC Leipzig (6., 21 Punkte) vorgenommen den Relegationsplatz aus eigener Kraft zu erreichen, doch die Gäste aus Sachsen hatten es sich offenbar als Ziel gesetzt eben dies den Hanseaten so schwer wie möglich zu machen. So entwickelte sich im Rugby-Arena Stadtpark eine hochspannende Begegnung auf sportlich überschaubarem Niveau, an deren Ende der HRC einen 13:10-Sieg und damit die benötigten Tabellenpunkte für den Relegationsplatz einstreichen konnte.

Der April zeigte sich beim letzten Meisterschaftsspiel des FC St. Pauli (5., 29 Punkte) von seiner besten Seite: Regen, Schneefall und Hagelstürmer prägten die Begegnung zwischen den Kiezruggern und dem RK 03 Berlin (1., 69 Punkte) Trotz der widrigen Witterungsbedingungen punkteten die Spreestädter an der Elbe fast nach Belieben und sicherten sich in der letzten Auswärtspartie der regulären Runde einen souveränen 44:10-Erfolg über die nie aufsteckenden Gastgeber. Für den RK 03 Berlin wartet nun das Meisterschaftshalbfinale auf heimischen Rasen gegen den amtierenden Vizemeister TV Pforzheim, während sich der FC St. Pauli in aller Ruhe auf den bevorstehenden DRV-Pokal vorbereiten kann.

 

 

Süd/West

Im Hessenderby standen sich zwei ersatzgeschwächte Mannschaften gegenüber, während RKH-Coach Jens Steinweg wie angekündigt einige Akteure für das bevorstehende Relegationsspiele schonte, musste sein australischer Gegenüber auf den Gros seiner Importspieler verzichten, da diese als Jugendtrainer bei den Qualifikationswettbewerben zu den Deutschen Nachwuchsmeisterschaften im Einsatz waren. Nichtsdestotrotz sahen die Zuschauer am Martinsee einen RK Heusenstamm (7., 12 Punkte), der dank des treffsicheren Fußes von 7er-Nationalspieler Leon Hees die erste Halbzeit bestimmte und einen SC Frankfurt 1880 (6., 27 Punkte) der mit tollem Kampfgeist den 3:12-Pausenrückstand noch in einen verdienten 16:12-Erfolg umwandeln konnte.

Bis zur Halbzeit hielt der TV Pforzheim (2., 57 Punkte) gegen den stark ersatzgeschwächten Klassenprimus Heidelberger RK (1., 70 Punkte) glänzend mit und zwischenzeitlich hatten die Nordschwarzwälder sogar in Führung gelegen. Dem ausgeglichenen Spielverlauf entsprechend stand es dann auch 12:12-Unentschieden zum Pausentee. In Halbzeit zwei spielte dann aber nur noch der Deutsche Meister, überlegene Fitness, die Siegermentalität der Kurpfälzer und konsequente Sturmarbeit, wurden mit einem deutlichen 41:17-Erfolg belohnt. Die Rhinos aus Pforzheim werden sich steigern müssen, soll es gelingen die Heidelberger Zebras im Endspiel am 7. Mai in Heusenstamm erstmals seit vielen Jahren wieder zu erlegen.

Etwas überraschend war der Ausgang der Begegnung zwischen der RG Heidelberg ( 3., 41 Punkte) und dem SC Neuenheim (4., 36 Punkte), war die Heimmannschaft gegen die ersatzgeschwächten Orangehemden doch als klarer Favorit in die Begegnung gegangen. Doch es war der Sturm der "Orange Hearts" um die beiden dynamischen Ballträger Elmar Heimpel und Carsten Lang, der mit zwei Versuchen die Entscheidung zu Gunsten der Süd-Heidelberger herbeiführte. Bis auf die knappe 40:42-Niederlage gegen den TSV Handschuhsheim, bei der bei der RG Heidelberg fast die komplette Hintermannschaft aufgrund von Einsätzen in der 7er-Nationalmannschaft fehlte, musste sich die Rudergesellschaft in dieser Saison nur den großen zwei TV Pforzheim und Heidelberger RK geschlagen gegeben und beendete die Süd/West-Runde zu Recht auf einem starken dritten Tabellenplatz. Beim Sportclub kann man sich nun voll dem DRV-Pokalwettbewerb widmen, dort gehen die Heidelberg-Neuenheimer, aufgrund der geringen Anzahl an 7er-Nationalspielern, anders als die RGH, als großer Favorit in den Wettbewerb.

Die Partie zwischen dem ASV Köln (8., 3 Punkte) und dem TSV Handschuhsheim (5., 33 Punkte) wurde wegen eines Kölner Langschläfers mit 30-minütiger Verspätung angepfiffen und obwohl die mit nur 16-Mann nach Heidelberg-Handschuhsheim gekommenen Kreuzritter gegen die Löwen wacker verteidigten, siegte der TSV mühelos und auch in dieser Höhe verdient mit 59:3 über den Erstliga-Absteiger. Es bleibt zu hoffen, dass der dezimierte Auftritt in der kurpfälzischen Rugby-Hochburg nicht der erste Akt einer beginnenden Kölner Auflösung war, schließlich kann man den Jecken trotz des Abstiegs große Fortschritte attestieren.

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