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TotalRugby-Vorschau: 1. Bundesliga (23./24. April)
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 22. April 2016

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Die Spieler des TSV Handschuhsheim werden auch gegen den ASV Köln den Ton angeben - © Keil

Die Messe in der Rugby-Bundesliga ist vor dem letzten regulären Spieltag eigentlich gelesen. Die Halbfinalisten stehen genauso fest wie die Absteiger (auch wenn die RU Hohen Neuendorf noch eine theoretische Chance auf eine Rettung hat). Außerdem geht für die meisten Teams auch nicht mehr viel nach oben und unten. Am spannendsten wird es im Spiel um den dritten Platz im Süd/Westen zwischen der RG Heidelberg und dem SC Neuenheim und bei der Generalprobe des Meisterschaftsendspiels zwischen dem ersatzgeschwächten Meister Heidelberger RK und dem TV Pforzheim.

Nord/Ost

Berliner RC – SC Germania List
Samstag, 23. April, 15 Uhr

Die Berliner sind nach ihrer vergangenen Niederlage gegen den Tabellennachbarn Hannover 78 recht deprimiert, hatten sie sich in der ersten Halbzeit doch schon auf der Siegerstraße gewähnt: „Alles begann wie geplant. Druckvolle Sturmarbeit, Gedränge die Hannover überrollten, eine kombinationsfreudige Hintermannschaft und die schnelle 13:0 Führung“, resümiert BRC-Sprecher Kevin Conroy. Und weiter: „Die zweiten 40 Minuten liefen dann wieder einmal komplett aus dem Ruder. Kraft, Kommunikation und Konzentration nahmen ab und Hannover musste lediglich konstant weiter spielen. In der Folge kamen die Hannoveraner zu drei weiteren Versuchen und der BRC nur noch zu einem“. Am Ende konnten die Hannoveraner einen sauberen Sieg mit an die Leine nehmen und der BRC blieb erneut punktlos. Allerdings wurden die Schwachstellen erkannt und unter der Woche eifrig daran gearbeitet: „Dem BRC bleibt nur weiter hart zu trainieren um endlich 80 Minuten kontinuierlich durchzuspielen“, so Conroy. Jedoch erwartet die Berliner mit dem SC Germania List kein einfacher Gegner: „Die Zeichen für unseren BRC stehen schlecht vor dem letzten, regulären Saisonspiel. Auf einen Sieg gegen List zu hoffen, scheint in der aktuellen Situation gar vermessen“. Dennoch hält Conroy drauf: „Nichtsdestotrotz werden unsere Männer am Wochenende alles in die Waagschale werfen und bis zum Umfallen kämpfen“. Einfach wird es für die Mannen um BRC-Coach Tim Wimberg nicht. Die Hannoveraner Germanen sind mittlerweile ein eingespieltes Team und werden es dem BRC schwer machen, selbst zu Punkten zu kommen.

Dier Germanen haben sich zur neuen Nummer Eins in Hannover gemausert. Mit einer kontinuierlichen Nachwuchsarbeit und dem richtigen Händchen für die Trainerwahl, sind sie nicht nur in Hannover zu einem schweren Gegner geworden. Ein ums andere Mal bewiesen sie ihre Stärke im angesetzten Gedränge und in der schnell agierenden Hintermannschaft um den Verbinder Daniel Koch. Die jungen Hannoveraner haben sich in den vergangenen zwei Jahren ordentlich eingespielt und eine beeindruckende Teamleistung ist ihnen zu attestieren. Der zweite Platz im Nordosten und damit das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft kann Germania nicht mehr genommen werden und daher will Coach Duaine Lindsey vor dem letzten regulären Spiel der Meisterrunde einige Stammkräfte auf die Bank schicken: „Die Tiefe des Kaders konnte in den vergangenen Partien bewiesen werden. So dürften gegen Berlin einige Kräfte geschont werden, damit diese dann in der darauf folgenden Woche in Heidelberg frisch und ausgeruht auflaufen können“, lassen die Germanen auf ihrer Homepage verlauten. Nach dieser beeindruckenden Saison wäre es für die Hannoveraner fatal, mit einer geschwächten Mannschaft in Heidelberg beim Halbfinale aufzulaufen, daher ist dieses Spiel für sie „nur“ noch das letzte reguläre, bevor es zum Halbfinale geht.

TotalRugby Prognose: Die Berliner sind ordentlich angefressen nach ihrer letzten Niederlage und wollen unbedingt für sich einen versöhnlichen Saisonabschluss. Die Hannoveraner wiederum sind in ihren Gedanken bereits in Heidelberg und wollen ihre Kräfte schonen. Wenn die Berliner sich noch einmal zusammenreißen, können sie das Spiel denkbar knapp gewinnen. BRC +3

 

RU Hohen Neuendorf – Hannover 78
Samstag, 23. April, 15 Uhr

Aufgrund des tragischen Ereignisses in Hannover verzichten wir auf eine Spielanalyse und lassen den Abteilungsleiter von Hannover 78, Martin Sievers, sprechen: „Zur Zeit wird bei 78 alles überschattet durch den vollkommen überraschenden Tod von Dennis Beckmann am vergangenen Sonntag , der noch am Tag zuvor ohne jede Probleme gegen den BRC gespielt hat. Alle bei 78 sind tief betroffen und erschüttert. Noch Montag sind Spieler,Trainer und Betreuer bei  Hannover 78 nach Bekanntwerden seines plötzlichen Todes zusammen gekommen, um gemeinsam mit der Freundin von Dennis zu trauern. Nach langen Überlegungen, am nächsten Wochenende weder in der 1. noch in der 2. BL zu spielen, haben sich die Spieler schließlich dazu entschlossen, zu Ehren von Dennis und in Respekt zu seiner Liebe zum Rugbysport doch gegen Hohen Neuendorf und Viktoria anzutreten“.

Dieses tragische Ereignis hat Rugbydeutschland erschüttert und lässt die Hannoveraner nun näher zusammenrücken. Daher ist es unverständlich, dass die Rugbyunion Hohen Neuendorf eine Spielverlegung nach Hannover ausgeschlagen hat, zumal die 78er den Brandenburgern eine Fahrtkostenerstattung angeboten haben, um sich in der niedersächsischen Landeshauptstadt mit dem letzten Spiel der regulären Saison gebührend von Dennis Beckmann im Beisein seiner Familie zu verabschieden. Die Hohen Neuendorfer haben sich in den vergangenen Tagen medial abgeschottet. Entweder planen sie bereits unter Hochdruck für die nächste Saison oder sie hoffen noch insgeheim auf einen Sieg und damit den Relegationsplatz.

TotalRugby Prognose: Hannover 78 will sich die Trauer aus der Brust spielen und geht daher mit entsprechender Wut im Bauch ins Spiel. Hohen Neuendorf hat nur noch eine Minimalchance auf den Klassenerhalt. Gegen die stark aufspielenden Niedersachsen wird es dennoch eine herbe letzte Niederlage in der ersten Bundesliga geben. Hannover 78 +42

 

Hamburger RC – RC Leipzig
Samstag, 23. April, 15 Uhr

Mit dem Sieg vergangene Woche gegen die RU Hohen Neuendorf hat der RC Leipzig den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga endgültig unter Dach und Fach gebracht. Entsprechend entspannt fahren die Sachsen nach Hamburg und spielen um die „Goldene Ananas“. Ganz anders sieht es bei den Hausherren aus: Will der Hamburger Rugby-Club nicht auf die Schützenhilfe von Hannover 78 in Hohen Neuendorf angewiesen sein, muss ein Sieg her, um sich zumindest in die Relegation um den Klassenerhalt im Rugby-Oberhaus zu retten.

Dies ist das Minimalziel der Hanseaten nach einem verkorksten Saisonauftakt mit Punktabzügen wegen mangelhafter Jugendarbeit und knappen Niederlagen gegen Hohen Neuendorf und Leipzig. Zog der HRC vergangene Saison noch in die Play-offs um die deutsche Meisterschaft ein, mussten die Hamburger diese Spielzeit hart kämpfen, um die Chance zu haben, sich über Platz sieben und die Relegation über die Ziellinie zu retten. Daher muss der HRC noch mindestens zwei Kraftakte an den Tag legen, um nicht den Gang in die 2. Bundeliga antreten zu müssen. Dies wäre ein herber sportlicher Rückschlag für die Elbstädter. Haben sie doch ein ambitioniertes Projekt gestartet und leisten sich mit Carsten Segert einen der wenigen Profitrainer in Deutschland, der die Mannschaft vergangene Saison immerhin in die Play-offs um die deutsche Meisterschaft geführt hat.

Der RC Leipzig will aber in der Rugby-Arena Stadtpark keine Gastgeschenke verteilen. Der deutliche 53:0-Sieg gegen die RU Hohen Neuendorf war nochmal ein Stimmungsaufheller, der sich positiv auf die Moral der Mannschaft ausgewirkt hat. „Für uns ist weder nach oben noch nach unten was drin. Trotzdem wollen wir uns auch in Hamburg ordentlich präsentieren. Wir setzen uns nicht fünf Stunden in den Bus, nur um dann ein leichter Gegner zu sein“, betont Leipzigs Manager Sven Paukstat. Dennoch müssen Cheftrainer Robby Lehmann (Potsdam) und Trainer Andreas Kuntze bei der Mannschaftsaufstellung improvisieren. Grund: Zahlreiche Spieler fallen verletzt, rotgesperrt oder berufsbedingt für die Partie in Hamburg aus. Das könnte dem HRC in die Karten spielen. „Hamburg ist nicht nur sehr heimstark, sie haben auch gegen etablierte Teams sehr gute Ergebnisse erzielt. Sie spielen sehr physisch mit ihren schweren Stürmern, aber auch ihre Dreiviertelreihe ist mit sehr guten Spielern bestückt“, weiß Paukstat um die Schwere der Aufgabe seiner Mannschaft in der Hansestadt.

TotalRugby-Prognose: Stark ersatzgeschwächt und somit nicht eingespielt, wird es für Leipzig schwer, das rot-schwarze Abwehrbollwerk zu überwinden. Der Hamburger RC wird daher im Laufe des Spiels über seine stabile Verteidigung auch offensiv immer stärkere Akzente setzen. Am Ende entscheiden die Hanseaten das Spiel mit +17 Punkten für sich.

 

FC St. Pauli – RK 03 Berlin
Sonntag, 24. April, 15 Uhr

Der FC St. Pauli empfängt den Spitzenreiter der Gruppe Nord/Ost der 1. Bundesliga – und keiner bekommt es mit. Bei den Hauptstädtern scheinen die Verantwortlichen bereits in den Play-off-Modus geschaltet zu haben. Plakate für das Meisterschafts-Halbfinale gegen den TV Pforzheim sind gedruckt und in Berlin-Weißensee zahlreich aufgehängt. Doch noch steht die letzte Pflichtaufgabe in der Bundesliga-Hauptrunde gegen die Hamburger an. Und in der Hansestadt hat die blütenweiße Weste der Berliner ihren ersten kleinen Fleck abbekommen.

Beim 19:3-Sieg gegen den Hamburger RC ließ der RK 03 Berlin den bisher einzigen Punkt in der laufenden Saison liegen. Nun steht das nächste Duell in der Rugby-Arena Saarlandstraße an. Gegner dieses Mal: Der FC St. Pauli. Für die Hamburger ist die Bundeligasaison gelaufen. Nur mit einem Bonuspunktsieg können die Braun-Weißen noch an dem vor ihnen platzierten Berliner RC auf Platz vier der Tabelle vorbeiziehen. Voraussetzung: Der Hauptstadtklub bleibt bei seinem Heimspiel gegen Germania List punktlos. Letzteres ist durchaus vorstellbar, ersteres aber höchst unwahrscheinlich.

Da beide Vereine den Mantel des Schweigens über dieses Spiel legen, will auch TotalRugby nicht mehr viel Worte über dieses Partie verlieren und gibt nur noch schnell einen Tipp ab.

TotalRugby-Prognose: Der RK 03 Berlin wird die Hauptrunde in der Gruppe Nord/Ost der 1. Bundesliga ohne Niederlage abschließen. Gegen den FC St. Pauli setzten sich die Hauptstädter mit +20 Punkten durch.

 

Süd/West

SC Neuenheim – RG Heidelberg
Samstag, 23. April, 15 Uhr

Der SCN sieht dem ewig jungen Derby gegen seine ehemaligen Nachbarn mit vorsichtigem Optimismus entgegen, schreibt die in Belangen des Sportclubs für gewöhnlich ausgesprochen gut informierte Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung vor dem Derby zwischen den beiden ehemaligen Platznachbarn. "Wir müssen zwar einige verletzte Spieler wie André Fuchs und Luca Hoffmann ersetzen, können das aber hoffentlich dadurch kompensieren, dass sich alle Spieler besonders ins Zeug legen. Platz drei bringt zwar keinen Meistertitel, ist aber ein lohnendes Ziel, denn wir wollen uns ja verbessern.", lässt Rama Aithal, der langjährige Sportvorsitzende der Heidelberg-Neuenheimer in der RNZ zitieren.

Doch auch RGH-Trainer Christopher Weselek freut sich auf den Vergleich mit den Königsblauen, zumal er bis auf die beiden Sportsoldaten Tim Lichtenberg und Bastian Himmer auf seinen vollständigen Spielkader zurückgreifen kann. "Die Spiele gegen den SCN waren in den letzten Jahren immer superspannend und hochklassig. Ich bin sicher: Es wird ein schönes Spiel.", freut sich der ehemalige Nationalspieler Weselek laut Rhein-Neckar-Zeitung auf das Stadt-Derby.

TotalRugby-Prognose: Es geht um Platz drei in der Süd/West-Gruppe und damit den ersten Verfolgerrang hinter den beiden Halbprofiteams Heidelberger RK und TV Pforzheim. Für Orangehemden wäre ein Erfolg gegen die Blauen der erste Erfolg im Jahr 2016, während der Sportclub im gleichen Zeitraum noch ungeschlagen ist. Dieser Trend hält an, der SCN siegt mit +14 Punkten.

 

RK Heusenstamm – SC Frankfurt 1880
Samstag, 23. April, 15 Uhr

Das Hessenderby ist zugleich ein Kellerduell: Der Vorletzte empfängt den Drittletzten. Spannung verspricht die Partie aber nur auf den ersten Blick. Während Frankfurt vor dem letzten Spieltag zwölf Punkte Vorsprung auf Heusenstamm hat und längst gerettet ist, haben die Fokus ihren „Füchse“ bereits auf das Relegationsspiel gerichtet. „Hierauf liegt in den nächsten Wochen unsere Konzentration, das Derby ist quasi Nebensache“, sagt RKH-Trainer Jens Steinweg. „Vorführen lassen wollen wir uns natürlich nicht. Aber wenn der Einsatz eines Spielers auf der Kippe steht, geht die Genesung des Spielers vor.“ Definitiv fehlen werden Alexander Krapf (Rotsperre) sowie die beiden Sportsoldaten Sam Rainger und Tim Biniak, die Steinweg zufolge aufgrund des bevorstehenden Olympia-Qualifikationsturniers vom DRV gesperrt wurden. Jordi Pfeifer kuriert seine Rückenbeschwerden aus und Pascal Schuster hat die gebrochene Hand noch eingegipst. Da es noch weiter Ausfälle gibt, seit die Spielerdecke ziemlich dünn. „Trotzdem werden wir uns nicht so einfach besiegen lassen. Vielleicht gelingt mit Unterstützung unserer treuen Fans ja eine kleine Überraschung“, so Steinweg. Die Rollen seien jedenfalls klar verteilt: „Die Dank einer Einkaufstour wiedererstarkten Frankfurter sind dieses Mal als klarer Favorit einzustufen. Die Ergebnisse in dieser Spielzeit zeigen, dass sie sich gut verstärkt haben und mit den Heidelberger Klubs mithalten können.“

Frankfurt tankte zuletzt mit dem 16:16 gegen den SC Neuenheim Selbstvertrauen. „Das war unsere beste Leistung in diesem Jahr“, sagte Trainer Karl Savimaki. „Obwohl wir nach dem Unentschieden enttäuscht waren, fühlten wir uns als das besser Team. Wir hätten bis zur Halbzeit problemlos 20 bis 30 Punkte auf dem Konto haben können. Es ist uns aber nicht gelungen, gut herausgearbeitete Möglichkeiten zum Abschluss zu bringen. Einige unnötige Fehler unsererseits haben den SC Neuenheim zurück ins Spiel gebracht.“ Trotz der guten Leistung sieht Savimaki Frankfurt nicht als haushohe Favoriten. „Dieses Wochenende ist schwierig für uns, weil alle unsere Jugendteams spielen und einige unserer Spieler fehlen, weil sich als Nachwuchstrainer im Einsatz sind. Das ist aber auch eine gute Möglichkeit, einigen Spielern eine Pause zu gönnen und anderen die Chance, sich in der ersten Mannschaft zu zeigen. Das ändert nichts daran, dass es ein Derby ist und Heusenstamm heiß darauf sein wird, die Punktrunde mit einem Erfolgserlebnis zu beenden und sich für die Hinrunden-Niederlage zu revanchieren. Unser Jungs wissen, dass es nicht einfach wird."

Totalrugby-Prognose: Auf beiden Seiten fehlen wichtige Spieler. Während der RKH derlei Ausfälle gewohnt ist, schmerzen diese den SC80 wesentlich mehr. Dennoch: Da sich Heusenstamm bereits auf die Relegation konzentriert, wird sich Frankfurt knapp durchsetzen. Ein Bonuspunkt ist dem RKH aber zuzutrauen. Frankfurt gewinnt mit +4 Punkten Differenz.

 

TV Pforzheim – Heidelberger RK
Samstag, 23. April, 15 Uhr

„Es wird schwer werden, gegen den deutschen Meister zu bestehen, aber wir werden alles versuchen, und das letzte Saisonspiel ist auf jeden Fall das richtige Testmatch vor dem kommenden Halbfinale zur deutschen Meisterschaft in Berlin“, sagt Jens Poff, Teammanager des TV Pforzheim, zum anstehenden Topspiel in der Rugby-Bundesliga Süd/West. „Die Heidelberger sind seit Jahren das Maß aller Dinge im deutschen Rugby. Doch wir sind alle begierig darauf zu sehen, wie wir dem HRK Widerstand leisten und ihm das Siegen schwer machen können“, sagt TVP-Coach John Willis. Aktuell seien, so Teammanager und Trainer unisono, außer den Langzeitverletzten alle Spieler fit. „Wir werden keine Spieler schonen, sondern versuchen, mit höchster Konzentration unser bestes Rugby zu spielen“, erklärt Willis. Wie das eventuell aussehen könnte, zeigte der TVP am vergangenen Samstag beim 83:24-Heimsieg. „Gegen den TSV Handschuhsheim haben wir unser bestes Spiel seit langem geboten“, sagt Poff. Allerdings zeigte dieses Spiel auch, dass die Pforzheimer im Sturm noch Schwachstellen haben, während der HRK mit seinen Kraftpaketen wohl nicht nur im Gedränge überlegen sein dürfte. „Da muss jeder vor allem an den Kontaktsituationen hellwach und konsequent sein“, fordert Poff eine starke Verteidigung. Konzentration und Disziplin seien, so Willis, wichtige Eckpfeiler für ein gutes Abschneiden, denn unnötige Fehler und Ballverluste würde der HRK sofort ausnutzen. Daher müssten die Pforzheimer Rhinos mannschaftlich geschlossen auftreten, um so Druck aufzubauen und Chancen auf Versuche zu erzwingen.

HRK-Trainer Pieter Jordaan, der den Klub in seiner Premierensaison zu 13 ungefährdeten Siegen führen konnte, muss auch gegen Vizemeister TV Pforzheim ohne zahlreiche Schlüsselspieler auskommen. Wenige Wochen vor dem Meisterschaftsendspiel ist die Situation beim Klub so angespannt, dass der Meister in Pforzheim-Eutingen wohl keinen vollzähligen Kader aufbieten können wird. Es fehlen die 15er-Nationalspieler Jarrid Els (Nacken) und Samy Füchsel (Grippe) sowie während 7er-Auswahlspieler Niklas Hohl, Steffen Liebig, Robert Hittel, Clemens von Grumbow und Anjo Buckman. Die beiden letztgenannten Sportsoldaten werden aufgrund einer Sperre des Deutschen Rugby-Verbandes diese Saison nicht mehr für den HRK auflaufen und auch Hohl (Kreuzbandriss) und Liebig (gebrochener Zeh) werden dieser Spielzeit nicht mehr zur Verfügung stehen. "Der HRK muss Höchstleistung bringen, denn in der Hintermannschaft sind die Pforzheimer sehr gefährlich", warnt deshalb auch Ex-HRK-Cheftrainer Kobus Potgieter gegenüber der Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung.

TotalRugby-Prognose: Der HRK ist seit vielen Jahren ungeschlagen und obwohl die HRK-Hintermannschaft aufgrund der zahlreichen Ausfälle etwas wacklig erscheint, wird es wieder der Sturm des Klubs sein der den Takt vorgibt. Es wird eng in Pforzheim-Eutingen aber der Meister siegt mit +5 Punkten.

 

TSV Handschuhsheim – ASV Köln
Sonntag, 24. April, 13 Uhr

Der neue Kunstrasenplatz im Heidelberger Sportzentrum Nord wird auch künftig Schauplatz aller Heimspiele des TSV Handschuhsheims und damit der „neue Lionspark“. Für das letzte Meisterschaftsspiel dieser Spielzeit hat sich der Verein ein umfangreiches Rahmenprogramm ausgedacht, so wird unter anderem die legendäre „Titty Twister Bar“ ihre Pforten öffnen, um die Fans beider Mannschaften mit schmackhaften Drinks nach Abpfiff der Partie zum launigen Verweilen animieren. In Halbzeit eins bis drei wohl fehlen wird Handschuhsheims Zweite-Reihe-Mann Firas El Chami, der Hüne aus Offenbach bestreitet heute mit der Nationalmannschaft des Libanons das Finale des „Asia Rugby Championship Division III“ gegen Gastgeber Katar. Außerdem weilt Nationalspieler Marcus Bender zum Urlaub in Südafrika.

Der Katzenjammer über den sportlichen Abstieg ist beim ASV Köln noch längst nicht verflogen. Nachdem zum Entscheidungsspiel gegen den RK Heusenstamm noch einmal alle Kräfte mobilisiert werden konnten, werden die Rheinländer wohl mit einer Notaufstellung an den Neckar kommen, wollen aber trotzdem das vorerst letzte Erstliga-Spiel ordentlich über die Bühne bringen.

TotalRugby-Prognose: Für beide Mannschaften ist die Meisterschaftsrunde abgehakt. Nach vorne und hinten geht nichts mehr in der Tabelle, dennoch sollen die Anhänger beider Mannschaften noch einmal mit einer launigen Partie unterhalten werden, bevor dann alle Konzentration dem DRV-Pokalwettbewerb gilt. Hier kann es nur einen Sieger geben und das sind die Gastgeber aus Handschuhsheim. TSV +46

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