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Zwischenfazit der Rugby Weltmeisterschaft
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Geschrieben von Hagen Meyer   
Donnerstag, 1. Oktober 2015

Seit dem 18. September läuft die Rugby Weltmeisterschaft in England. Zeit für ein Zwischenfazit, nachdem die Hälfte der Gruppenphase beinahe erreicht ist. Bisher gab es eine ganz große Sensation und eine etwas kleinere Überraschung. England präsentiert sich als sehr guter Gastgeber, die Stadien sind voll, die Stimmung ist ausgelassen. Die Viertelfinalisten werden durch die Gruppenphase ermittelt. Jede der vier Gruppen besteht aus fünf Mannschaften, Gruppenerster und Gruppenzweiter erreichen die K.O.-Runde.

 

 

In die Annalen des Rugbys wird mit Sicherheit der 19. September eingehen. Japan feierte in der Gruppe B einen sensationellen 34:32 Erfolg gegen Südafrika. Dies ist insofern bemerkenswert, da Japan bisher in der gesamten WM-Geschichte erst einmal ein Spiel gewinnen konnte. 1991 gegen Simbabwe. Südafrika dagegen hat eines der besten Teams der Welt. Zweimal errangen die Südafrikaner den Weltmeistertitel, der Sport genießt dort einen sehr hohen Stellenwert. Den Grund für Japans Erfolg hatten die Medien schnell an unerwarteter Stelle ausgemacht: Fußballtrainer Pep Guardiola soll dafür mitverantwortlich sein. Der Katalane erhielt im Dezember Besuch vom japanischen Nationaltrainer Eddie Jones. Dieser zeigte sich anschließend begeistert vom taktischen Wissen des Fußballlehrers. Guardiola freilich wies jede Mitverantwortung zurück. Bei dem Treffen im Dezember sei es zwar auch um Rugby gegangen, er selbst verstehe allerdings wenig von dieser Sportart. Die Gruppe B wird von Schottland angeführt. Die Schotten sind als einziges Team ungeschlagen und haben beste Chancen, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren.

 

Die zweite Überraschung ereignete sich in Gruppe A. Englands Nationalteam traf auf Wales -und verlor gegen den kleinen Nachbarn. Im Vorfeld war eine enge Partie erwartet worden, doch dass die Waliser tatsächlich gewinnen würden, war dann doch eine Überraschung. Mit 28:25 sicherte sich Wales den Sieg. Die Gruppe A war bereits im Vorfeld des Turniers mit dem Namen „Todesgruppe“ betitelt worden. Denn außer England und Wales ist mit Australien ein weiterer Titelfavorit in der Gruppe. Auch die Teilnehmer Fiji und Uruguay sind nicht zu unterschätzen, blieben jedoch bisher ohne Sieg. Australien und Wales sind dagegen noch ungeschlagen, während für Gastgeber England die Luft dünner wird. Ein Sieg gegen Australien am 3. Oktober ist deshalb Pflicht. Die Buchmacher von 32Red sehen England bei einer Quote von 10/17 auf den Sieg. Australien wird bei 32Red hingegen mit einer Quote von 27/20 bewertet. Die Chancen stehen also gut für Englands Sieg.

 

Keine Blöße gegeben hat sich dagegen Titelaspirant Neuseeland in Gruppe C. Die „Allblacks“ haben die ersten beiden Gruppenspiele gewonnen. Gegen Argentinien tat sich der zweimalige Weltmeister zwar schwerer als erwartet, am Ende stand dennoch ein solider 26:16 Erfolg. Gegen Namibia folgte ein souveräner 58:14 Sieg. Um den zweiten Platz duellieren sich Argentinien und Georgien. Der Vorteil liegt allerdings klar bei den „Gauchos“. Sie gewannen deutlich gegen Georgien. Die Osteuropäer müssen dagegen noch gegen Neuseeland spielen. Tonga und Namibia sind noch ohne Punkte, haben allerdings jeweils erst ein Spiel absolviert.

Relativ klare Verhältnisse herrschen in Gruppe D. Der dreimalige Vizeweltmeister Frankreich führt die Tabelle mit zwei Siegen an. Auch der Gruppenzweite Irland ist noch ungeschlagen und hat zwei Siege auf dem Konto. Für Kanada dürfte der Traum vom Weiterkommen dagegen schon begraben sein. Mit zwei Niederlagen aus zwei Spielen haben die Nordamerikaner nur noch theoretische Chancen auf das Achtelfinale. Auch Rumänien steht nach zwei Niederlagen vor dem Aus. Lediglich Italien hat noch halbwegs realistische Chancen aufs Weiterkommen. Allerdings müssten dafür zwei Siege in den letzten beiden Spielen eingefahren werden. Insbesondere gegen Irland dürfte dieses Unterfangen sehr schwer werden. Hier finden Sie die ausführliche Tabelle der Gruppe D.

Die Buchmacher von bet365 und 32Red sehen aktuell Neuseeland im Rennen um den Weltmeistertitel ganz vorne. Am 31. Oktober findet das Finale in London statt. Von den 13 Spielstätten der Weltmeisterschaft liegen zwölf in England. Das Millennium Stadium von Cardiff vervollständigt als einziger Austragungsort in Wales die Liste der Spielstätten. Neben England hatten sich auch Japan, Italien und Südafrika um die Austragung des Turniers beworben. Amtierender Rugby-Weltmeister ist Neuseeland. Die „Allblacks“ hatten sich 2011 im eigenen Land durch ein 8:7 im Endspiel gegen Frankreich den Titel gesichert. Die Deutsche Rugby-Nationalmannschaft hat die Teilnahme an der Endrunde in England wie schon bei den vergangenen Weltmeisterschaften verpasst. Ausschlaggebend war eine Niederlage in der sechsten Qualifikationsrunde gegen Russland. Dennoch ist das Zuschauerinteresse in Deutschland so groß, dass der übertragende Sender Eurosport nun mehr Spiele im TV zeigen wird, als ursprünglich geplant war.

 

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