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TotalRugby-Vorschau: 1. Bundesliga (12./13. September)
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 11. September 2015

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Die Handschuhsheimer Löwen wollen den Neuenheimer Museumsplatz einnehmen - © Tobias Keil

Der 3. Spieltag der Rugby-Bundesliga bietet einige spannende Paarungen. Im Nord/Osten kann man sich vor allem auf das Duell zwischen Primus Hannover 78 und den jungen Wilden des SC Germania List freuen und im Süd/Westen überschattet das "Keller-Derby" zwischen dem Sportclub Neuenheim und dem TSV Handschuhsheim, sogar das Spitzenduell zwischen dem SC Frankfurt 1880 und der RG Heidelberg. Wir verraten Euch wie immer wie es ausgeht!

Nord/Ost

RK 03 Berlin – RC Leipzig
Samstag, 12. September, 14 Uhr

In Berlin hat sich scheinbar nun endgültig der Wandel vollzogen. Vor Jahren war der BRC das Schwergewicht in der Stadt. Mittlerweile haben die Ostberliner ordentlich aufgeholt und die Krone übernommen. Nach dem klaren Derbysieg am vergangenen Wochenende hat der RK 03 die neue Situation noch unterstrichen. Auch mit dem Spielverlauf waren die Gelb-Schwarzen sehr zufrieden: „Für uns lief es sehr gut. Wir waren sehr dominant und konnten alles umsetzen was wir wollten“, berichtet RK 03-Teammanager Lutz Joachim. Am kommenden Wochenende wollen die Männer von Spielertrainer Christian Lill ihre Formkurve nach oben beweisen: „Wir müssen unser Niveau jetzt immer weiter steigern“, so Joachim. In diesem Zusammenhang kommt es den Ostberlinern sehr gelegen, dass das erste entscheidende Spiel gegen das Schwergewicht aus Niedersachsen, Hannover 78, erst am Ende des Jahres stattfindet. Bis dahin hat der RK 03 noch genügend Zeit, sich weiter einzuspielen um dann am Ende die anfangs ausgegebenen Ambitionen, nämlich das Erreichen des Halbfinales um die deutsche Meisterschaft, zu untermauern. Mit dem kommenden Gegner aus Leipzig haben die Berliner eine Gelegenheit, sich auszuprobieren und der Ersatzbank genügend Spielpraxis zu liefern. Das wird auch nötig sein, denn mit Jerome Ruhnau und Lucas Müller fallen gleich zwei starke Hintermannschaftsspieler fürs Wochenende aus. Auch im Sturm muss Trainer Lill umstellen, denn Erste-Reihe-Stürmer Sebastian Litzenberg und Zweite-Reihe Hüne Marvin Leske müssen ebenfalls passen.

In der sächsischen Messestadt konnte man entgegen der Prognose auftrumpfen und gegen die jungen Germanen aus Hannover einen starken Bonuspunkt für vier gelegte Versuche verbuchen. Es scheint, als ob sich die Arbeit an der Offensive mit neuen Spielzügen ausgezahlt hat. Allerdings kassierten die Sachsen auch 45 Gegenpunkte: „Im Spiel konnten uns die Germanen unsere Schwächen in der Hintermannschaftsverteidigung eindrucksvoll aufzeigen und ein ums andere Mal ungestört in unser Malfeld eintauchen“, berichtet Leipzigs Trainer Andreas Kuntze, schiebt aber sogleich nach: „Wir werden die Fehler analysieren  und im Training daran arbeiten“. Das ird auch nötig sein, denn mit dem kommenden Auswärtsspiel in Berlin treffen die Leipziger Löwen auf eine junge und dynamische Mannschaft, die für ihr schnelles Spiel bekannt ist. Das weiß auch Trainer Kuntze: „Diese junge Mannschaft ist uns im offenen Spiel aufgrund ihrer Geschwindigkeit und mannschaftlichen und spielerischen Geschlossenheit wohl überlegen“. Daher setzt Kuntze darauf, die „eigenen Standartsituationen gut zu spielen und somit vom Set Piece aus einige Akzente setzen zu können“. Allerdings muss Kuntze in diesem zu erwartenden schweren Spiel auf einige Kräfte verzichten: „Die Personallage beim RCL ist aufgrund von Verletzungen und arbeitsbedingten Absagen sehr angespannt“. Dennoch gibt es für ihn nur eine Marschroute: „Wir werden versuchen an die Leistungen der vergangenen Jahre, in denen wir den Abstand jedes Mal verringern konnten, anzuknüpfen“.

TotalRugby Prognose: Die Ostberliner haben einen Auftakt nach Maß gefeiert. Nun heißt es für sie, daran anzuknüpfen und so viel Punkte wie möglich zu ergattern, um sich in eine komfortable Lage zu begeben. Die Leipziger hingegen wollen sich längerfristig im Oberhaus etablieren und sehen jedes Spiel als Lernprozess. Die Favoritenrolle des RK 03 wird sich bereits in der ersten Halbzeit bestätigen und die Gelb-Schwarzen fahren nach 80 Minuten einen ungefährdeten +48 Punkte-Sieg ein.

 

Berliner RC – Hamburger RC
Samstag, 12. September, 15 Uhr

Die Männer um BRC-Coach Tim Wimberg mussten am vergangenen Samstag ordentlich einstecken. Das Derby gegen den Stadtrivalen lief komplett aus dem Ruder und man musste sich am Ende deutlich geschlagen geben. Nun heißt es für die Westberliner Mund abwischen und weitermachen. Es ist zu erwarten, dass sie sich gegen den Hamburger RC von der schmerzhaften Niederlage rehabilitieren wollen und von Anfang an Vollgas geben. Der Sieg gegen die RU Hohen Neuendorf am ersten Spieltag hat gezeigt, dass man den BRC jetzt nicht vorzeitig abschreiben darf.

In Hamburg herrscht derzeit eine trübe Stimmung. Die knappe Niederlage im Auswärtsspiel gegen Hohen Neuendorf ist ordentlich aufs Gemüt geschlagen und auch einige Tage nach dem Match wurde eine hitzige Debatte über die Rahmenbedingungen des Spiels geführt. Coach Carsten Segert monierte, dass es nicht sein kann, dass ein „nichtneutraler Linienrichter“ vom Schiedsrichter über die Regelkonform eines Versuches an der Eckfahne befragt wird. Tatsächlich stellte die RU Hohen Neuendorf einen Ersatzspieler als Linienrichter ab, aber inwiefern dies den Spielverlauf und letztendlich den Punktestand beeinflusste, bleibt auch im Nachhinein offen. HRC-Kapitän und Co-Trainer Gordon Roeder fasst wie folgt zusammen: „Wir haben heute zu viele Fehler und es dem Gegner zu leicht gemacht. In der Hintermannschaft waren wir zu harmlos und im Sturm haben wir nur im zweiten Durchgang unser Potenzial ansatzweise aufgerufen. Jetzt fehlen uns natürlich wichtige Punkte für den Klassenerhalt“. Der Enttäuschung verleiht Roeder Ausdruck: „Über höhere Ziele müssen wir gar nicht sprechen, wenn wir nicht in der Lage sind, solch einen Gegner zu schlagen“. Am kommenden Samstag wollen sich auch die Hamburger Löwen von dieser bitteren Niederlage rehabilitieren: „Wir haben uns gegen die RUH die nötige Matchhärte geholt und wissen jetzt, wo unsere Stärken und Schwächen liegen. In der zweiten Hälfte bei der Union war unser Spiel teilweise schon ganz ordentlich, aber leider meistens noch nicht konsequent genug. Gegen den BRC müssen wir unsere Stärken 80 Minuten lang zeigen“, gibt sich Roeder optimistisch. Dennoch will man den Gegner nicht unterschätzen: „Der BRC hat eine sehr spiel- und sprintstarke Dreiviertelreihe, die wir in den Griff kriegen müssen“. Jedoch muss das Trainergespann Segert / Roeder erneut auf einige Spieler verzichten: „Der in dieser Spielzeit ohnehin ausgedünnte Kader wird aktuell durch Krankheit und Verletzungen weiter dezimiert. Das wird eine Saison, bei der wir personell auf dem Zahnfleisch gehen. Wir müssen deshalb noch enger zusammenrücken, damit wir Erfolg haben“, gibt sich Roeder kämpferisch.

TotalRugby Prognose: Beide Mannschaften, die sich im letzten Spiel nicht gerademit Ruhm bekleckert haben, sind auf Wiedergutmachung aus. Der HRC muss unbedingt zu Punkten kommen, kann dafür aber nicht auf eine optimale Personalsituation zurückgreifen. Die Berliner hingegen befinden sich mit dem Heimrecht in einer besseren Position und wollen sich auch spielerisch beweisen. In der zweiten Halbzeit macht daher der BRC den Deckel zu und gewinnt mit +26 Punkten.

 

FC St. Pauli – RU Hohen Neuendorf
Samstag, 12. September, 16 Uhr

Mit Hannover 78 hatte der FC St. Pauli gleich zum Saisonauftakt den schwersten Brocken vor der Brust. Doch trotz der deutlichen 6:52-Pleite, kann St. Paulis Rugby-Chef Nils Zurawski der Niederlage für das anstehende Spiel gegen die Rugbyunion Hohen Neuendorf positive Dinge abgewinnen: „Gegen einen starken Gegner hat die Mannschaft gut gekämpft. Die Einstellung stimmte und die Stimmung in der Mannschaft ist gut.“ Verbesserungspotenzial sieht Zurawski dagegen in der Verteidigungsarbeit. Daran haben die Braun-Weißen unter der Woche intensiv gearbeitet, um gegen die Brandenburger kraftvoll zupacken zu können.

Was die harte Arbeit gebracht hat, wird sich nun am Samstag in der Rugby-Arena Stadtpark zeigen. „Hohen Neuendorf ist immer ein unangenehmer Gegner. Wir haben Respekt vor jeder Mannschaft in der Liga und werden niemanden unterschätzen“, sagt Zurwaski.  Dennoch zeigte die vergangene Saison, dass die Rugbyunion auswärts immer schwächer als auf heimischen Geläuf einzuschätzen ist Doch von Statistiken lassen sich die Hamburger nicht beirren. „Wir möchten unser Ding spielen, egal auf welchem Niveau der Gegner ist. Alles andere bringt uns nicht nach vorn. Weder im Spiel noch als Team“, betont Nils Zurawski. FCSP-Trainer Paul McGuigan kann dabei nahezu sein bestes Team aufbieten. Lediglich Jung-Nationalspieler Thore Schmidt fällt mit einer Schulterverletzung aus.

Abzuwarten bleibt, wie die Rugbyunion Hohen Neuendorf den Schwung ihres ersten Sieges im erlauchten Kreis der 16 besten Mannschaften Deutschland auswärts nutzen kann. „Mit unserem Start in die Saison sind wir nach unserem ersten Sieg im Oberhaus sehr zufrieden. Nur die Art und Weise unseres Spiels gegen den Hamburger RC ist nicht zufriedenstellend. Wir müssen solche Partien eindeutiger gestalten“, sagt Mannschaftssprecher Paul Günther. Den FC St. Pauli schätzt Günther stärker als den HRC ein und erwartet eine hartes Sturmspiel sowie ein variables Spiel ü+ber die Positionen 10 und 15.

Ob Trainer Maximilian Bonanno an der Seitenlinie stehen wird, ist aktuell noch unklar. Bonanno erhielt beim Heimerfolg vergangenes Wochenende gegen den Hamburger RC die rote Karte, nachdem er auf dem Feld einen Disput mit Schiedsrichter Daniel Blank hatte. Über ein mögliches Verfahren beim Sportgericht entscheidet laut Aussage der Schiedsrichtervereinigung im Deutschen Rugby-Verband (SDRV) die Staffelleitung. Fakt ist, dass das Spiel für beide Mannschaften schon in dieser frühen Phase der Saison richtungsweisend ist: Gewinnen die Brandenburger, können sie sich im Tabellenmittelfeld fest- und von den Abstiegs- und Relegationsplätzen absetzen. Der FC St. Pauli würde bei einer Niederlage bereits nach dem zweiten Saisonspiel tief im Abstiegskampf stecken.

TotalRugby-Prognose: Der FC St. Pauli nahezu in Bestbesetzung, dazu noch mit einem Heimspiel in der Rugby-Arena Stadtpark – da muss die Rugbyunion Hohen Neuendorf eine ganz harte Nuss knacken, um als Sieger vom Platz zu gehen. Daher werden die Hamburger das Spiel mit +12 Punkten gewinnen.

 

SC Germania List – Hannover 78
Samstag, 12. September, 16 Uhr

Stadtderby. Erster gegen Dritter. Offensivspektakel der "Abteilung Attacke" auf beiden Seiten. Die Rugby-Fans in Hannover können sich freuen, wenn der SC Germania List am Samstag den amtierenden Nordmeister Hannover 78 empfängt. In überzeugender Manier sind beide Klub in die Saison gestartet. Die 78-Nordlichter schenkten dem FC St. Pauli 52 Punkte ein, Germania kam bei RC Leipzig immerhin auf 45 Zähler. Der einzige Unterschied: Während 78 lediglich sechs Punkte schlucken musste, ließen die Lister vier Versuche zu. Daher könnte in der Partie zwischen beiden Teams der Schlüssel zum Erfolg in der Defensive liegen. Getreu dem Motto: "Die Offensive verkauft die Tickets, die Defensive holt die Meisterschaft."

TotalRugby-Prognose: Die Zuschauer dürfen gespannt sein, ob es in Hannover zu einer Wachablösung kommt. Germania List wird alles daran setzen, den Stadtrivalen von der Tabellenspitze der Gruppe Nord/Ost der 1. Bundesliga zu stoßen. Doch die Spieler von Hannover 78 werden ihre ganze Erfahrung in die Waagschale werfen, in der Verteidigung besser zupacken und den Ansturm von Germania abwehren. Der Tabellenführer gewinnt das Spiel mit +17 Punkten.

 

 

Süd/West

RK Heusenstamm – Heidelberger RK
Samstag, 12. September, 15 Uhr

Gegen Vizemeister TV Pforzheim waren die „Füchse“ aus Heusenstamm zuletzt ganz nah dran an einer Sensation, holten beim äußerst unglücklichen 26:27 überraschend einen Defensiv-Bonuspunkt. Doch gegen den Titelverteidiger rechnet Jens Steinweg nicht mit einem ähnlichen Verlauf oder gar dem ganz großen Wurf. „Auch wenn wir den ärgsten Verfolger des Heidelberger RK am Rande der Niederlage hatten, besteht keinerlei Hoffnung auf einen Sieg“, meint der Trainer des RKH und schiebt die Begründung gleich hinterher: „Der Heidelberger RK ist fast durchweg mit Nationalspielern besetzt und individuell viel zu stark. Sie werden zeigen wollen, dass sie unantastbar sind im deutschen Rugby.“ Die „Füchse“ wollen dennoch nicht mit leeren Händen vom Platz gehen. Einen Defensiv-Bonuspunkt (Niederlage mit sieben oder weniger Punkten Differenz) halten sie zwar für unrealistisch, einen Offensiv-Bonuspunkt (mindestens vier gelegte Versuche) hingegen nicht. Zuversichtlich stimmt Steinweg, dass  "wieder eine starke Heusenstammer Mannschaft auflaufen“ wird. Bei Leon Hees, der gegen Pforzheim mit 18 Punkten überragte, aber in letzter Sekunden eine Erhöhung und damit den Sieg vergab, musste der Trainer unter der Woche offenbar keine Aufbauhilfe leisten. Er hatte ohnehin direkt nach dem Spiel klargestellt, dass dem Siegener-Nationalspieler „kein Vorwurf“ zu machen sei. Im Gegenteil: Ohne Hees wäre man wohl nie so lange im Spiel gewesen. Obwohl es gegen den Heidelberger RK wohl nichts zu holen gibt, sieht Steinweg durchaus Positives: "Auch so ein Spiel hat sein Gutes“, meint er. „ Man kann viel probieren, besonders im Sturm.“ Und: „Was gegen den Serienmeister klappt, klappt gegen andere Mannschaften allemal.“

Beim Ruderklub freut man sich über die Rückkehr der 7er-Nationalspieler Robert Hittel, Niklas Hohl und Pierre Mathurin in den Spielbetrieb und auch der zuletzt freigestellte 7er- und 15er-Nationalspieler Anjo Buckman laboriert an den Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung, weshalb sein Einsatz fraglich erscheint. Dafür feiert Rekordnationalspieler Alexander Widiker sein Saisondebüt und wird den Sturm des Ruderklubs nicht unerheblich verstärken. „Für uns ist das Aufeinandertreffen mit Heusenstamm ein wichtiger Test vor den Topspielen gegen Neuenheim und Pforzheim. Unsere Hintermannschaft wurde gegen den TSV kaum getestet, da erwarten wir von den Füchsen am Samstag wesentlich mehr Druck. Wir haben im Training stark an den Kontaktsituationen gearbeitet und auch unsere Fitness sollte diese Woche noch einmal einen Tick besser sein als zum Saisonstart. Natürlich werden wir am Samstag auch das ein oder andere Talent von der Bank aus aufs Feld schicken, um die Entwicklung unseres Nachwuchses weiter voranzutreiben. Ich bin gespannt, ob sie ihre Aufgabe ähnlich gut meistern wie am 1. Spieltag“, äußert sich HRK-Trainer Pieter Jordaan vor der Partie zuversichtlich.

Totalrugby-Prognose: Der Wunsch nach einem Bonuspunkt wird für den RKH nicht in Erfüllung gehen. Die Leistung vom vergangenen Wochenende macht zwar Mut, doch die Pforzheimer hatten schon vor der vergangenen Partie betont, dass sie noch nicht in bester Besetzung/Verfassung sind. Ohnehin ist der Heidelberger RK nochmal ein anderes Kaliber und tritt zudem ausgeruht an, da man am vergangenen Wochenende spielfrei war. Der Titelverteidiger gewinnt daher mit +47 Punkten Differenz.

 

SC Frankfurt 1880 – RG Heidelberg
Samstag, 12. September, 15 Uhr

Nach zwei Siegen gegen sturmstarke Teams bekommen es die Achtziger nun mit einem Gegner zu tun, dessen Stärken klar in der Hintermannschaft liegen. Das weiß natürlich auch Frankfurts Coach Karl Savimaki, der in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison noch als Videoanalyst für die RG Heidelberg tätig war. „Ich habe eng mit Wese und Bazi zusammengearbeitet“, sagt er über sein Verhältnis zum Trainerduo der „Orange Hearts“. Die RGH sei ein völlig anderer Gegner als der ASV Köln (22:2) oder der TSV Handschuhshseim (38:3), betont Savimaki. „Ich weiß bestens über die Qualität bescheid, die sie im Angriff vor allem durch ihre Siebener-Spieler haben. Unsere Mannschaft muss einen weiteren Schritt nach vorne machen, um in diesem Duell bestehen zu können. Das wird für uns eine Standortbestimmung, die uns zeigen wird, wo wir in der Liga stehen“, meint der SC80-Coach, dessen Team nach dem mühevollen Auftaktsieg in Köln zuletzt gegen Handschuhsheim überraschend klar gewann. „Der Sieg gegen den TSV war ein tolles Ergebnis für den Verein und hat uns gezeigt, dass es Woche für Woche vorangeht. Aber als Trainer ist man selten zu 100 Prozent zufrieden mit einer Leistung. Wir haben immer noch zu viele Fehler gemacht. Diese gilt es abzustellen“, sagt Savimaki und warnt vor dem kommenden Gegner: „Die RGH hat zwei beeindruckende Siege verbucht. Daher muss jeder von uns seine beste Leistung bringen, damit wir erneut gewinnen.“ In personeller Hinsicht gibt es kaum Probleme. Einige Spieler konnten zwar aufgrund kleinerer Verletzungen unter der Woche nicht voll mittrainieren, Ausfälle drohen deshalb aber nicht. Weiterhin fehlen wird Dennis Feidelberg. Der Gedrängehalb macht nach seiner Rippenverletzung zwar Fortschritte, ein Einsatz käme aber noch zu früh. „Die Genesung schreitet gut voran. Wir hatten sogar schon gehofft, ihn bereits gegen die RGH einsetzen zu können. Da er aber noch nicht zu 100 Prozent fit ist, wird er noch einmal pausieren“, erklärt Savimaki.

Die Rudergesellschaft Heidelberg fährt, bis auf den verletzten Mannschaftskapitän Marvin Dieckmann (Rücken), fast in Bestbesetzung an den Main und will den Hessen mit einer guten Leistung den Wind aus den Segeln nehmen.

Totalrugby-Prognose: Nur der Sieger dieser Begegnung kann sich weiterhin Hoffnungen auf den 2. Platz in der Endabrechnung und damit den Einzug ins Halbfinale machen. Beide Mannschaften gehen topmotiviert und mit guter Stimmung in die Begegnung. Die Rudergesellschaft, hat trotz der Neuzugänge auf Seiten der Frankfurter (von denen noch weitere erwartet werden) die stärkere Hintermannschaft, der 80 dürfte ein leichtes Übergewicht im Sturm haben. Wenn es trocken bleibt, dann siegen die „Orange Hearts“. RGH +9

 

ASV Köln – TV Pforzheim
Samstag, 12. September, 15 Uhr

"Nicht stressen, einfach spielen!" So lautet die vom Trainer ausgegeben Parole beim ASV Köln. Nach dem starken Saisonauftakt gegen Frankfurt landeten die Kölner vorige Woche gegen die RG Heidelberg wieder auf dem harten Rugby-Boden der Süd-West-Liga. "Die schnellen Angriffe der RGH über außen waren für unsere noch nicht genügend eingespielte Hintermannschaft ein zu großer Prüfstein in der Verteidigung", berichtet Vize-Kapitän Andreas Blasek. "Auch im Sturm hätten wir in manchen Aktionen noch mehr Druck aufbauen müssen."

Aus der jüngsten 7:74-Klatsche wollen die Kölner nun neue Kraft schöpfen. "Es gibt keinerlei Gründe Pforzheim irgendwie zu unterschätzen", so Blasek. "Die letzten Partien sind einseitig zu Gunsten der Goldstädter gegangen und es wird auch diesmal ein schweres Spiel." Immerhin: Bis auf Sascha Daniel (Schulter) und Philipp Gerigk (Ellbogen) ist die Hintermannschaft der Rheinländer komplett, im Sturm fehlen Kapitän Thorben Junge (Schulter) und Hakler Stefan Hamann (privat verhindert).

„Wir werden vom Verletzungspech verfolgt. Am Dienstag haben Markus Bachofer, Jerome Himmer und Kane Le'aupepe sowie Rimani Sooamalelagi verletzungsbedingt gefehlt. Ionel Oprea und Oli Paine sind angeschlagen“, berichtet TVP-Teammanager Jens Poff. Ein wenig tröstet die Rückkehr von Tim Kasten (war in den Flitterwochen) und Rob May ins Training. Die beiden Stürmer haben im Spiel gegen den körperlich überraschend starken RKH gefehlt. Unterstützung könnten sie vom neuseeländischen Neuzugang im Sturm, Lee Murray, bekommen. Er hinterließ, so John Willis, der mit Neil Foote das Trainergespann beim TV Pforzheim bildet, in seinem ersten Training einen sehr guten Eindruck.

„Die Spieler haben gemerkt, dass das Heimspiel am vergangenen Samstag gegen Heusenstamm eine inakzeptable Leistung war. Im Training haben wir versucht, ein paar Schwachstellen auszubügeln“, so Willis.

TotalRugby-Prognose: Gegen den ASV Köln platzt beim TVP der Knoten. Beide Teams haben einige Ausfälle und angeschlagene Spieler zu beklagen, doch die Rhinos verfügen über eine andere Kadertiefe als die Kreuzritter. Da hilft auch der Heimvorteil nicht. TVP +72

 

SC Neuenheim – TSV Handschuhsheim
Samstag, 12. September, 16 Uhr

Der Sportclub Neuenheim hat den letzten Bundesliga-Spieltag verschoben, um ein Testspiel (Fotogalerie) gegen eine völlig überforderte französische Hobbytruppe aus den Niederungen des französischen Rugbys (6. Liga) zu bestreiten. Entsprechend deutlich war auch das Ergebnis und das obwohl der Nationalmannschafts-Innendreiviertel und derzeitige SCN-Trainer Lars Eckert, mehr als ein Jahr nach seinem Rücktritt, in der buntzusammengewürfelten Mannschaft der Gastgeber, auf der ungewohnten Hakler-Position auflief. Rugbyfreundschaften müssen und sollen gepflegt werden, ob das angesichts des engen Spielplans mitten in der Saison geschehen muss, erscheint fraglich. Es besteht die Gefahr, dass die Rugby-Bundesliga endgültig zur Farce verkommt. Eine Entwicklung die gerade vom Vorsitzenden des Sportclubs in der Vergangenheiten, meist in seiner Funktion als Sportredakteur der Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung, immer wieder angemahnt wurde. Doch zurück zum sportlichen: Die fünf Neuenheimer Neuzugänge Gerhard Jordaan, Darren O’Donovan, Jonathan Katona und Johannes Potgieter kamen in dem bedeutungslosen Test ebenfalls zum Einsatz und konnten überzeugen. Gegen Handschuhsheim Fehlen werden Gedrängehalb Jakob Scheurich (Urlaub) und Nationalspieler Marten Strauch (Uni-Prüfungen), Ergänzungsspieler Luca Hoffmann weilt ebenfalls im ausgedehnten Sommerurlaub und steht nicht zur Verfügung.

Bei den Löwen ist man heiß auf das Derby und noch viel heißer auf den ersten Saisonsieg. Nach der durchwachsenen Leistungen gegen den Heidelberger RK und der schwachen zweiten Halbzeit gegen den direkten Konkurrenten SC Frankfurt 1880, möchte der Turn- und Sportverein im emotionsgeladenen Derby endlich sein volles Potenzial entfalten. Bangen muss der sportliche Berater Peter Ianusevici um den angeschlagenen Sturmführer Felix Bayer und Erste-Reihe-Pfeiler Marcus Bender.

TotalRugby-Prognose: Über 600 Zuschauer werden für das Heidelberger-Stadtteilderby erwartet. Ob es wirklich spannend wird erscheint fraglich, schließlich haben die Königsblauen seit dem 14.05.2011 nicht mehr gegen die Löwen verloren, weshalb das Team von Lars Eckert als haushoher Favorit in die Partie geht. Es wird emotional, es wird gekämpft, die Kuhglocken werden läuten und es wird eindeutig. Die „Angler“ (SCN) gewinnen mit +18 Punkten gegen die „Erdbeerpflücker“ (TSV).

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Kommentare (8)add comment

TotalRugby Team said:

366
...
...die Ost-Vorschau ist jetzt auch online!
September 11, 2015

Gordon Roeder said:

129
...
"Allerdings muss Roeder im wichtigen Spiel gegen den BRC mit dem Platz an der Seitenlinie vorlieb nehmen. Im hitzigen Spiel gegen die RU Hohen Neuendorf verlor der Kapitän seine Beherrschung gegenüber dem Schiedsrichter und sah folgerichtig die rote Karte dafür."

Moin TR-Team! Das ist so nicht richtig. Weder verlor ich die Beherrschung, noch sah ich die rote Karte. Vermutlich liegt hier eine Verwechslung mit dem RUH-Coach Bonnano vor, auf den eure Beschreibung besser passt.
Ich bin spielberechtigt und werde auflaufen ;)

Gruß

Gordon Roeder
Hamburger RC
September 11, 2015

TotalRugby Team said:

366
...
...danke für den Hinweis und entschuldige den Fehler. Viel Erfolg am Wochenende!
September 11, 2015

Helmut Blank said:

3685
Angler gegen Erdbeerplücker
Lieber Totalrugby Verfasser, deine Kommentare zu Heidelberger Zeitungsreporter nerven langsam. Du solltest dich auf die sachliche, sportliche Berichterstattung konzentrieren und nicht deinen eventuellen Frust über das Bundesliga Experiment der letzten Jahre loswerden wollen. Ach ja der SCN spielt seit vielen Jahren am ersten Wochenende im September wegen des Fischerfestes nicht. Diese Einladung war ein Gegenbesuch aus Frankreich zum 70. Ende des 2. Weltkrieges. Welcher Termin ist besser wie der die Gäste nach einem Freundschaftsspiel beim Neiemer-Fischer-Fest zu bewirten. Mach dich locker und bleib sachlich.
September 11, 2015

TotalRugby Team said:

366
...
Lieber Helmut,

wir wollen Dich nicht nerven (wir heißt es im Übrigen, weil es eben nicht nur einen Verfasser gibt). Wir hoffen künftig auch wieder Beiträge für Dich zu haben, welche Dir mehr Freude bereiten.

Zum Thema Fischerfest: Soll nach Deinem Verständnis die Rugby-Bundesliga für jedes lokale Stadtfest pausieren oder die Spieltage zerpflückt werden? Wir finden nicht!
September 11, 2015

Ralf Theune said:

3663
...
Gestattet bitte die Anmerkung, dass es sich bei der "völlig überforderten Hobbytruppe" Centre Meuse Force nicht um ein Team der 6. Liga handelt. Vielmehr spielen die in der zweituntersten Amateurliga, was -je nachdem, ob man die frankreichtypischen Reserveligen mitzählt- die 7./8. bzw. 12. Liga von oben darstellt. Noch dazu in Elsaß-Lothringen, was eine der rugbymäßig ärmlichsten Regionen im Nachbarland darstellt.
Ein echter Sechstligist aus der "Honneur" in Südfrankreich wäre mit Sicherheit nicht überfordert im Duell mit einem deutschen Bundesligisten.
September 11, 2015

TotalRugby Team said:

366
...
Ralf, danke für Deine Anmerkung und Einschätzung. Wir hatten uns auf die Informationen der teilnehmenden Vereine berufen.
September 11, 2015

Christian Fischer said:

3424
...
Manche Vereine wollen das deutsche Rugby voranbringen und professioneller machen, andere Vereine berufen sich auf Traditionen. Mit Rugbyfreundschaften kommt niemand zu den olympischen Spielen!!!!!!
Im Heidelberger-Stadtteilderby treffen die Traditionalisten aufeinander. Museumswärter gegen die Kerbegänger.

Wenn sich der südlichste Klub der Liga das erlauben würde, dann würde hier Punktabzug gefordert.
September 12, 2015

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Letzte Aktualisierung ( Samstag, 12. September 2015 )
 
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