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Immer wieder beeindruckend: die All Blacks und ihr Haka
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Geschrieben von Martin Schneider   
Montag, 1. Juni 2015

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© istock.com/Colephotographic

Die Neuseeländer All Blacks gehören zu den besten Rugby-Teams der Welt. Dazu kommt ihr besonderes Erkennungsmerkmal in Form des traditionellen Hakas. Das Ritual dient gleichermaflen der psychologischen Wirkung wie auch der Vermarktung und hat zum Bekanntheitsgrad des Rugbys seinen Teil beigetragen.

Starke Körper, starke Geister

Glück und Strategie gehören im Sport immer dazu ñ so ist es im Fuflball, im Rennsport, beim Black Jack im Europaplay Casino und auch beim Rugby. Im Falle der All Blacks kommt jedoch noch ein weiterer Faktor dazu: Der Haka ist von ritueller Bedeutung und soll den Kampfgeist der Spieler beflügeln. Die Kombination aus Sprechgesang und Tanz blickt auf eine jahrhundertealte Tradition zurück; der bekannteste Haka der All Blacks (der Ka Mate) stammt aus dem Jahr 1810 und wird bis heute in unveränderter Form aufgeführt.

Trotz seiner aggressiven Auflenwirkung ist der Haka kein reiner Kriegstanz. Zumindest kann er nicht auf diese Eigenschaft reduziert werden, denn es gibt viele unterschiedliche Hakas mit jeweils eigener Aussage. Dennoch spielt die psychologische Motivation stets eine Rolle: Beim Haka werden Geister, Götter und Natur um Beistand angerufen, die Körperteile sollen als Instrumente wahrgenommen werden, ein metaphysischer Zustand des völligen Ich-Bewusstseins wird angestrebt. Dazu gehört auch, den Tod als mögliche Konsequenz zu akzeptieren, wie es in den Zeilen des Ka Mate geschieht. Die Furcht vor der Niederlage wird dadurch relativiert und soll die volle Konzentration auf den Sieg ermöglichen.

Nicht zuletzt diese fatalistischen Züge machen den Haka zur Faszination mit weltweiter Reichweite. Im kommerziellen Profisport ist ein traditioneller Brauch wie der Haka eine Ausnahmeerscheinung, die den romantischen Sportgedanken aufrechterhält. Der britische Prinz Harryversuchte sich im Haka ñ ein Ritterschlag im wahrsten Sinne des Wortes also.

Wendepunkt im August 2005: ein neuer Haka erscheint auf der Bildfläche

Nun kennen Rugby-Fans vor allem den Ka Mate, da dieser seit Jahrzehnten von den All Blacks aufgeführt wird. Das Jahr 2005 markierte deswegen einen Meilenstein, denn vor dem Tri-Nations-Spiel gegen Südafrika führten die All Blacks plötzlich einen neuen Haka auf. Dieser hört auf den Namen Kapa o Pango (hier im YouTube-Video) und sorgte für Aufsehen, da die abschlieflende Geste, nämlich das Andeuten einer durchgeschnittenen Kehle in Richtung Gegner, selbst für Haka-Verhältnisse ein wenig radikal erschien. Die All Blacks gewannen die Partie übrigens mit 31:27 und kurz danach auch das gesamte Tri-Nations-Turnier, das einen noch höheren Stellenwert als der europäische Six Nations Cup hat. Der Kapa o Pango schien also ein gutes Omen zu sein, und dass er bewusst auf den Sport bzw. auf die All Blacks zugeschnitten war, klingt nach einer logischen Erklärung.

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