Registrieren
Advertisement
TotalRugby-Review: Meisterrunde (8./9. November)
Drucken
Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 10. November 2014

Image
Die Angreifer des RK Heusenstamm bissen sich an der guten Verteidigung der Heidelberger Gäste zu häufig die Zähne aus - © Jürgen Keßler

Der Heidelberger RK und der TV Pforzheim dominieren das Meisterrunden-Geschehen im Stile von Real Madrid und dem F.C. Barcelona und nehmen dem Wettkampf um dem bronzenen Meisterball damit einiges an Brisanz, doch dahinter gestaltet sich der Kampf um die Play-Off-Plätze richtig spannend. 100er-Klatschen wie in den vergangen zwei Spielzeiten sind bisher eher eine Seltenheit.

Nord/Ost

Zusätzlich angestachelt durch die negative Prognose in der TotalRugby-Vorschau, für die es als "Dank" ein Foto mit entsprechender Widmung an TR-Redakteure nach dem Schlusspfiff gab, erkämpfte sich der Hamburger RC (5., 13 Punkte) einen 21:16-Auswärtssieg bei der SG Siemensstadt/Grizzlies (7., 6 Punkte) und unterstreicht damit die positive Entwicklung welche die Mannschaft unter dem vor Saisonbeginn zu den Hamburger gekommenen Übungsleiter Carsten Segert genommen hat. Hamburgs wuchtigem Sturmführer Gordon Roeder gelangen zwei Versuche. Die SG aus Berlin kassierte im Spielverlauf drei gelbe und eine rote Karte.

Mit voller Ersatzbank und großem Selbstbewusstsein hat Erstliga-Aufsteiger RU Hohen Neuendorf (8., 1 Punkt) den FC St. Pauli (6., 11 Punkte) in Empfang genommen. Die vom Argentinier Bonanno trainierten Brandenburger leisteten sich aber gegen die erfahrenen Kierzrugger zu viele unnötige Ballverluste und verloren dementsprechend deutlich mit 12:48. Für Pauli war dieser Sieg ein ganz wichtiger im Kampf um den Play-Off-Rang zu verteidigen.

Bis zur Halbzeit hatte der SC Germania (4., 15 Punkte) gegen den Berliner RC (3., 21 Punkte) noch in Front gelegen. Doch ein Schlussspurt im zweiten Spielabschnitt brachte dem Vorjahres-Halbfinalisten den hart erkämpften Auswärtssieg. Für die tapferen Germanen brachte ein  Versuch kurz vor Spielende immerhin zwei Bonuspunkt (Offensiv- und Defensivzähler).

Die bessere Spielstruktur und der erneut überragende 15er- und 7er-Nationalspieler Phil Szczesny (3 Versuche, 4 Erhöhungen und ein Straftritt) gaben im Kräftemessen zwischen dem Nord/Ost-Spitzenreiter Hannover 78 (1., 30 Punkte) und dem Nord/Ost-Zweiten RK 03 Berlin (2., 24 Punkte) den Ausgleich zu Gunsten der Niedersachsen und das obwohl der RK 03 sich beim Vorjahres-Semifinalisten insbesondere in der Schlussphase als die körperlich fittere Mannschaft präsentierte. Kleiner Wehrmutstropfen: Leider gelingt es Hannover 78 in dieser Saison nicht verlässlich einen LiveTicker von den eigenen Heimspielen anzubieten.

SG Siemensstadt/Grizzlies – Hamburger RC 16:21
RU Hohen Neuendorf – FC St. Pauli 12:48
SC Germania List – Berliner RC 24:30
Hannover 78 – RK 03 Berlin 36:11

 

Süd/West

Der RK Heusenstamm (5., 11 Punkte) ist den eigenen gestiegenen Ansprüchen mal wieder nicht gerecht geworden und musste sich in der Nachspielzeit der abermals stark ersatzgeschwächten RG Heidelberg (3., 19 Punkte) geschlagen geben. Dabei waren die von Jens Steinweg und Markus Walger betreuten Füchse erstmals als klarer Favorit ins Duell mit den Orange Hearts gegangen, doch gerade in der Schlussphase präsentierte sich die junge RGH-Mannschaft gegen die mittlerweile durchaus erfahrenen Heusenstammer als die abgezocktere Truppe. 7er-Nationalspieler Fabian Heimpel verwandelte mit dem Schlusspfiff den entscheidenden Straftritt zum 28:27-Sieg der Kurpfälzer.

Immerhin einen Versuch zum zwischenzeitlichen 7:7 konnte der ASV Köln (8., 0 Punkte) bei der deutlichen 7:95-Niederlage gegen den Deutschen Meister Heidelberger RK (1., 35 Punkt) beisteuern. Das war’s dann aber auch schon mit der Spannung am Harbigweg, wo die Hausherren zu insgesamt 15 Versuchen kamen.

Ohne die Nationalspieler Jannis Läpple, Mark Sztyndera und Kieran Manawatu sowie Spielertrainer Tim Manawatu (alle mit dem Frankfurter Nachwuchs bei einem Jugendturnier in England) war der SC Frankfurt 1880 (6., 11 Punkte) beim TV Pforzheim (2., 28 Punkte) völlig chancenlos. Pforzheims Supersprinter Manasah Sita erzielte insgesamt drei Versuche, zwei weitere Spieler (Tyrone te Ruruku und Sam Gavigan) punkteten doppelt. Erst als die Gastgeber in der Schlussphase etwas Dampf rausnahmen, gelang den nie aufsteckenden Gästen der Ehrenversuch zum 80:8 Endstand. In der Tabelle fällt der SC 80 nach dieser Niederlage vom 4. auf den 6. Platz und muss den Play-Off-Platz vor den Löwen aus Heidelberg-Handschuhsheim verteidigen.

Der TSV Handschuhsheim (7., 5 Punkte) musste sich in einem emotional geführten Derby gegen die stark verjüngte Mannschaft des SC Neuenheim (4., 14 Punkte) knapp mit 13:20 geschlagen geben, wurde aber für seine Mühen immerhin mit einem Defensivpünktchen belohnt. Beim TSV ist die Operation Jugendstil vorerst vertagt, nachdem jüngst die erfahrenen Moritz Bayer und Ex-Nationalspieler Mathias Pipa (34) ihr Comeback feierten, kehrte gegen den Sportclub der ehemalige Nationalmannschaftskapitän Jens Schmidt (33) und frenetischem Beifall der fast 700 Zuschauer auf die Bundesligabühne zurück. Es würde nicht überraschen wenn in den kommenden Wochen noch Schmidts ehemalige Nationalmannschaftskumpels Alexander Hug (der 30-jährige unterstützt den TSV als Co-Trainer) und Alexander Pipa (der 31-jährige spielt bereits seit einigen Wochen in der 2. Mannschaft) in die 1. Mannschaft zurückkehren würden – lassen wir uns überraschen!

RK Heusenstamm – RG Heidelberg 27:28 | Fotos
Heidelberger RK – ASV Köln 95:7
TV Pforzheim – SC Frankfurt 1880 80:8
TSV Handschuhsheim – SC Neuenheim 13:20

 

Spielberichte
Tabelle

Artikel empfehlen
Kommentare (7)add comment

TotalRugby Team said:

366
...
Spielberichte der Partien RKH vs. RGH (mit Motivationsansprache von Kultcoach Rudolf "Bazi" Finsterer), Rugbyunion vs. Pauli und Hannover 78 vs. RK 03 Berlin sind online!
November 10, 2014

Christian Fischer said:

3424
...
Wo sind nur die Emotionen hingekommen, sag mir, wo sind sie geblieben? Vor 2 Jahren war hier vor und nach jedem Spieltag Stimmung.
November 10, 2014

Armon Trick said:

491
Langeweile
@Christian: Wie Recht du doch hast, aber das zeigt sich nicht nur auf TR sondern auch jede Woche auf dem Sportplatz. Leider ist die Liga an Spannung kaum noch zu unterbieten :-(. Wieviel Jahre hat der HRK jetzt kein Spiel mehr verloren? Eine gefühlte Ewigkeit aber ich glaube seit 2010. Gäääääähn...
Die Aufbruchstimmung, die nach dem Aufstieg der Nationalmannschaft in die ENC 1 vor einigen Jahren zu spüren war hat sich dieses Mal m.E. leider auch nicht eingestellt. Schade, ist aber auch folgerichtig. Sportlicher Erfolg ist zwar schön, aber die Leute mit ins Boot nehmen gelingt eben nicht einfach von selbst...

November 13, 2014

Werner Cromm said:

67
...
@Armon, das war in der Saison 2011/12, also der letzten vor der Ligareform.
November 14, 2014

Peter Adam said:

103
...
@Armon - in Sachen Montonie und Aufbruchstimmung gebe ich Dir recht, die HRK-Verfolger scheinen sich aufgegeben zu haben und folgerichtig besteht die National XV nur noch aus Spielern eines Vereins.

Allerdings war die damalige Aufstiegsmannschaft trotz mäßig Talent schändlich vorbereitet auf die damalige A-Gruppe, das läuft diesmal hoffentlich professioneller.

@Werner - vor der Ligareform, da gab es noch blühende Landschaften. Da war die 1. Bundesliga attraktiv und ausgeglichen und der HRK ein Punktelieferant.

Zum Glück haben wir bei den Frauen eine einteilige Bundesliga, da gibt es jede Woche packende Spitzenspiele und zwei Nationalmannschaften in absoluter Topform.

Meine Bitte an Dich als Präsidiumsmitglied: Hilf' mit den alten Zustand wiederherzustellen.
November 14, 2014

Peter Adam said:

103
...
es sollte heißen "trotz massig Talent" nicht "mäßig"
November 14, 2014

TotalRugby Team said:

366
...
Spielen wir also das Szenario einer eingleisigen 1. BL bei den Männern durch:

Zehn Mannschaften: Die Südvereine außer Köln, dafür 78, RK 03 und BRC dabei. An den Machtverhältnissen würde sich nichts ändern, Pforzheim und HRK bestreiten das Finale, nachdem sie teilweise Kantersiege in der Liga eingefahren haben. Zudem ist fraglich, ob zwei Nordvereine bis in das DM-Halbfinale vorstoßen würden.

Und dass es jetzt keine blühenden Landschaften gibt, kann man auch anders sehen. Leipzig (großes mediales Interesse vor Ort), Hamburg (der HRC leistet sich zb nun einen hauptamtlichen Trainer, St. Pauli mitgliederstärkster Verein mit drei Herrenmannschaften im Ligabetrieb), Heusenstamm (sportlich einen Sprung gemacht) u.w. profitieren von der Ligareform auf und neben dem Feld. Zudem zeichnen die Ergebnisse einen positiven Trend. Hinter den Spitzenmannschaften, besonders im Süden, kann jeder jeden schlagen. HRK und TVP thronen aber halt noch über allen. Aber das haben sich die Vereine auch auf und besonders neben dem Feld erarbeitet. Zudem ist es in nahezu jeder Sportart normal, dass in den Nationalmannschaften Blockbildung betrieben wird. Und eben durch die Zusammenarbeit mit der WRA, die auch über den HRK läuft, ist die Vorbereitung der DRV XV und DRV VII professioneller. Namibia zb wäre sonst so nicht möglich gewesen.

Und was die Spannung in der Frauen-Bundesliga betrifft, hier der Link zu den Ergebnissen: http://www.rugbyweb.de/index.php?league=FBL.

(maha)
November 14, 2014

Kommentar schreiben
Du mußt angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.

busy
Letzte Aktualisierung ( Montag, 10. November 2014 )
 
< vorheriger Artikel   nächster Artikel >

honeypot@totalrugby.de
Advertisement
Advertisement
Advertisement