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Rugby-Party in Frankfurt
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Geschrieben von Tilo Barz   
Donnerstag, 17. April 2014

Ohne Berührungsängste: U14-Mix aus London und Frankfurt
Ohne Berührungsängste: U14-Mix aus London und Frankfurt

Zum Rugbyspielen nach Deutschland? Absurde Idee eigentlich für einen Club, der mitten im Herzen des englischen Rugbysports beheimatet ist: im Londoner Stadtteil Richmond, unweit des Stadions in Twickenham und umgeben von starken Konkurrenzvereinen wie London Irish oder Ealing. Doch die U14 und die U15 von London Welsh entschieden sich am zweiten Aprilwochenende gegen die Tube und für den Flieger - nicht zuletzt, um sich für den Besuch des SC Frankfurt 1880 im November zu revanchieren.

Vor fünf Monaten hatte die Frankfurter U14 die englisch-walisischen Gastgeber mit 31:26 bezwungen (auf TotalRugby nachzulesen), was diese natürlich nicht auf sich sitzen lassen konnten. Außerdem hatten wir sie neugierig gemacht und ihnen viel von Apfelwein und Würstchen vorgeschwärmt. Am Ende waren es 49 Jungs und 37 Erwachsene, für die diese Tour das Reise-Highlight des Jahres werden sollte. Eigens hergestellte "Frankfurt Tour 2014"-Jacken und einheitliche Hemden und Krawatten sorgten für einen beeindruckenden Auftritt der Briten, schon bevor das erste Spiel begonnen hatte...

Auf Augenhöhe

Am Freitag startete der sportliche Teil mit dem U14-"Rückspiel", das wie schon in London hochklassiges Jugendrugby und ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis bot. Am Ende behielten die 1880er wieder die Nase vorn, diesmal mit 36:26. Anschließend trat die Frankfurter U16 gegen die U15 von London Welsh an, was nicht ganz so unfair ist, wie es klingt: Erstens gelten in England andere Stichtage, so dass die Altersgruppen dort im Schnitt vier Monate älter sind als die Entsprechungen bei uns. Und zweitens kann ein Verein wie London Welsh natürlich eine "jahrgangsreine" U15 besetzen, während bei uns in der Regel zwei Jahrgänge zusammen auflaufen. Auf dem Platz war Frankfurt dennoch überlegen und ließ bei 47 eigenen Punkten keinen einzigen Gegenpunkt zu.

Best of Germany

Für den zweiten Tag hatten wir uns etwas Besonderes ausgedacht und in beiden Altersklassen Teams aus anderen deutschen Städten eingeladen, um sie am Londoner Besuch teilhaben zu lassen - und umgekehrt den Briten zu zeigen, was deutsches Jugendrugby so drauf hat. In der U14 machte sich Germania List aus Hannover auf den Weg, in der U16 der Berliner RC (seinen Bericht lest ihr hier). Der ebenfalls eingeladene TSV Handschuhsheim musste leider verletzungsbedingt absagen, Hannover 78 hatte von vornherein ein Terminproblem.

So ergab sich am Samstag eine abwechslungsreiche Folge von deutsch-deutschen und deutsch-britischen Begegnungen und zum Schluss sogar noch ein bunt gemischtes Piraten-Barbaren-Spiel. Bei herrlichstem Rugbywetter hatte jede Mannschaft ihre Erfolgserlebnisse, aber auch ihre Lehrstunden. Berlin dominierte die ältere Gruppe, London Welsh an diesem Tag die jüngere. Auf den Tribünen und im Clubhaus starteten währenddessen die Eltern und Betreuer bereits in die dritte Halbzeit und zollten sich wechselseitig Respekt für die Leistungen und den Sportsgeist des Nachwuchses...

Mit einem gemeinsamen Dinner, Captain's Speeches und dem Austausch von Geschenken und Mitbringseln ging dieser denkwürdige Tag zu Ende. Alle Beteiligten lobten nicht nur die sportlichen Leistungen, sondern vor allem auch die herzliche Atmosphäre. Die fast 90 Londoner werden hoffentlich zu Hause berichten, dass es alles andere als absurd ist, nach Deutschland zum Rugbyspielen zu fliegen! Und die Organisatoren auf Frankfurter Seite sind sich schon einig, dass das Event eine Wiederholung verdient hat und dass die Partnerschaft mit London Welsh weiter gepflegt werden muss.

Frankfurter Rugby-Jugendfestival - international wie noch nie

Schon im Mai wird die U12 von London Welsh wieder beim SC 1880 erwartet, als eine der Gastmannschaften beim 5. Frankfurter Rugby-Jugendfestival. Weitere Teams aus England, Irland, Tschechien, Belgien und vor allem Frankreich werden hier in den Altersklassen U8 bis U12 für eine nie dagewesene Internationalität sorgen und für die gemeldeten deutschen Clubs viele Herausforderungen zu bieten haben. Wegen des sehr großen Interesses mussten wir für dieses Festival auf eine Ausschreibung verzichten, schon durch Mundpropaganda waren die Maximalstärken schnell erreicht. Leider hieß das auch, einigen Vereinen absagen zu müssen, aber 2015 wird es sicherlich eine nächste Chance geben!

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