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New Zealand Ambassador's Rugbytag 2013 - Feucht-fröhlicher Rugbytag in Frankfurt
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Geschrieben von Oliver Werner   
Freitag, 11. Oktober 2013

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(c) Jürgen Keßler

An einem Tag des Rugbysports, der Kultur und des nicht enden wollenden Regens schlägt die deutsche Rugby Nationalmannschaft die Auswahl des New Zealand Ambassador's hoch verdient mit 20:03.

Wer kennt diese Situation nicht? Eine geplante Geburtstagsfeier, ein Betriebs- oder Familienausflug oder eine Klassenfahrt auf die schon eine gefühlte Ewigkeit hin gefiebert wird und wenn der große Tag dann kommt, sieht der Himmel aus als würde man ihn durch ein grau eingefärbtes Tuch betrachten. Genau so müssen sich die Organisatoren des Ambassadors Spiel am vergangenen Samstag, 5. Oktober, gefühlt haben, als sich alle Helfer am frühen Morgen zur Besprechung einfanden. Die Frankfurter Skyline, die bei schönem Wetter eine tolle Kulisse bietet, war nur grob zu erahnen und leichter Niesel-wechselte sich kontinuierlich mit stärkerem Platzregen ab.

 

Umso erfreulicher ist dass sich bis zum Abend etwa 1000 Rugbybegeisterte am Sportgelände des SC Frankfurt 1880 an der Feldgerichtstraße einfanden, um einen tollen Rugby-Tag mit drei intensiv geführten Spielen zu erleben und zu zelebrieren.

Den Anfang machten um 12 Uhr die deutschen Rugby-Damen im in diesem Jahr zum ersten Mal ausgetragenen „Cola Rebell Cup“.In einem Testspiel untereinander zeigten die Damen, dass Rugby nicht nur dem vermeintlich starken Geschlecht vorbehalten ist. In einer Spielzeit von drei mal 20 Minuten zeigten die Spielerinnen gutes und engagiertes Rugby.

Mit dem Kraftstoffhersteller Cola Rebell aus der Hansestadt Hamburg konnte ein finanzstarker Sponsor gewonnen werden, der nicht nur dem Freundschaftsspiel der Damen seinen Namen gab, sondern auch die gesamte Veranstaltung großzügig unterstützte. So zierte das Cola Rebell Logo mit dem Wappen Hamburgs auch das offizielle Trikot der New Zealand Ambassadors.

Im Anschluss an das Spiel der Damen trafen die deutsche Nord- und Südauswahl in der zweiten Auflage des „Capri Sonne Challenge Cup“ aufeinander. Die von Jan Ceselka und Alexander Wiedemann betreute Süd-Auswahl, die sich zum großen Teil aus Spielern des RK Heusenstamm und der RG Heidelberg zusammensetzte und als großer Favorit galt, legte los wie die Feuerwehr und konnte nach keinen fünf gespielten Minuten bereits einen 14:00 Vorsprung verbuchen. Trotz der nassen Bedingungen zeigte die Hintermannschaft des Südens erstaunliche Ballsicherheit und konnte die Heusenstammer Außen Tobias Apelt und Tim Biniak immer wieder mit guten Bällen füttern. Am Ende trennten beide Mannschaften 75 erzielte Punkte des Südens. Der Norden, der in der zweiten Halbzeit lediglich drei Versuche zuließ, kämpfte zwar über die gesamte Spielzeit verbissen, konnte der Geschwindigkeit der südlichen Dreiviertelreihe und der Stärke des gegnerischen Sturms nichts entgegenzusetzen.

Nach Abpfiff des Nachwuchs Spiels hatte ein Nordlicht die Chance sich vor den Zuschauern auszuzeichnen. Das regnerische Wetter konnte nicht verhindern, dass sich bis zu diesem Zeitpunkt etwa 1000 Rugby Fans beim Sport Club Frankfurt eingefunden hatten. Es galt nicht weniger als einen bestehenden Weltrekord powered by Cola Rebell zu brechen. Den Weltrekord in den meisten Tackles innerhalb einer Minute. Der bis zu dem Zeitpunkt aktuelle Weltrekord lag bei 21 Tackles. Außendreiviertel des RK 03 Berlin und 7er Nationalspieler Jerome Ruhnau nahm die Herausforderung an und wischte trotz des Kräfte zehrenden Spiels, welches er zuvor durchgespielt hatte, den bestehenden Rekord vom Tisch und zeigte den jubelnden Zuschauern ganze 32 Tackles!

Wer in den Spielpausen ein kleines Hüngerchen verspürte, konnte sich in der „Pub Corner“mit Neuseeländischen Pies versorgen. Kleinen mit Käse und/oder Fleisch gefüllten Blätterteig Kuchen. Eine Schande, dass so etwas in Deutschland noch nicht eingezogen hat. Dazu wurde Tui Bier verkauft. Ein typisches Bier aus der Heimat unserer Gäste aus der Süd-Hemisphäre.

Um 16 Uhr war es dann endlich so weit. Kurz vor Anpfiff des Hauptspiels formierten sich die New Zealand Ambassadors gegenüber der deutschen Mannschaft zum Haka. Ein polynesischer Kriegstanz, der zum festen Ritual der neuseeländischen Auswahlmannschaft gehört. Mit dem Tanz wollen die Spieler, die so die Kriegertradition der Maoris, also der Neuseeländischen Ur-Einwohner aufrecht erhalten, den Gegner einschüchtern und sich selbst Mut machen. Rollende Augen, herausgestreckte Zungen und verzerrte Gesichter sorgen für den gewünschten Effekt. Angeführt wurde die von Aaron Satchwell betreute Mannschaft von keinem geringeren als Taine Randell. Randell, der bereits 51 mal für die berühmten„All Blacks“ auf dem Feld stand und diese sogar 21 mal als Kapitän anführen durfte, spielte noch bis vor wenigen Jahren aktiv in der englischen Liga.

Aufgeputscht vom Haka setzten die Botschafter in schwarz die deutsche Auswahl direkt unter Druck und konnten auch die ersten Punkte erzielen. So stand es nach einem Straftritt durch Regan Pearce 3:0 für die Mannschaft vom früheren Frankfurter Trainer Satchwell.

Die deutsche Nationalmannschaft konnte sich aber fangen und ging durch einen Versuch des erste Reihe Stürmers Arthur Zeiler und der erfolgreichen Erhöhung durch Raynor Parkinson mit 7:03 in die Pause. In der zweiten Halbzeit nagelte die deutsche Mannschaft, geführt von HRKler und Mannschaftskapitän Widiker, die Ambassadors in ihrer eigenen Hälfte fest und kam durch Sczesny und Simm zu zwei weiteren gut heraus gespielten Versuchen. Beide Versuche wurden über die Außen gelegt. Beachtlich für ein Spiel unter solch schwierigen Bedingungen.

Am Ende stand es 21:03 für die deutsche Auswahl, aber der Gewinner ist auch dieses Jahr nicht nur die Nationalmannschaft, sondern das Rugby in Frankfurt und Deutschland. Mit„Cola Rebell“ und „Capri Sonne“ konnten dieses Jahr erneut wichtige und finanzstarke Sponsoren gewonnen werden und dass sich trotz des bescheidenen Wetters so viele Zuschauer einfanden, zeigt, dass es ein immer steigendes Interesse an unserem tollen Sport gibt. Ein Interesse, dass auch mal graue Wolken bei Seite wischt.

Im Anschluss wurde im Herkert Clubhaus 1880 Restaurant noch zu Live Musik einer Band eines ex-1880 Spielers gefeiert.

Ein großer Dank gebührt neben allen Sponsoren, Unterstützern und ehrenamtlichen Helfern auch der Oberurseler Irish Pub Mac Gowan's, der die Pub Corner stellte und unser Team tatkräftig unterstützte.

Wir freuen uns bereits auf das nächste Event!

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