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Phelans 1. Kader besteht zur Hälfte aus Amateuren
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Geschrieben von Manuel Wilhelm   
Freitag, 30. Mai 2008

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Foto: Miriam May

Die französischen Top-Clubs haben gestern bestätigt, dass keine Spieler ihrer Teams für die 2 Testspiele zwischen Schottland und Argentinien im nächsten Monat freigeben werden. Santiago Phelan, Nachfolger von Marcelo Loffreda (jetzt Leicester Tigers) bei den Pumas, hat daher gestern einen 24-Mann starken Kader für die 2 Spiele benannt, bei welchem die Hälfte der Mannschaft in den heimischen Amateur Ligen aktiv ist.

Die meisten Spieler, die bei der Weltmeisterschaft den 3. Platz für die Pumas eroberten, fehlen in Phelans Aufgebot.

Nur drei Spieler aus der Startaufstellung des World Cup 1/4-Finales zwischen Schottland und Argentinien im vergangenen Jahr stehen Phelan nächste Woche zur Verfügung, dazu kommen noch 3 weitere Spieler, die bei dieser Begegnung auf der Reservebank saßen, als die beiden Teams im Stade de France aufeinander trafen – Schottland hat 7 Spieler seiner Anfangsformation und 4 Ersatzspieler zur Verfügung. Insgesammt waren nur 11 Spieler des argentinischen Kaders bei der Weltmeisterschaft dabei, wobei viele von ihnen es keinmal in den Spielkader schafften.

Felipe Contempomi, der Leinster diese Saison als Kapitän aufs Feld geführt hat, übernimmt die Spielführerbinde vom zurückgetretenen Gedrängehalb Augustin Pichot und trotz des großen Aderlasses der argentinischen Mannschaft sind einige bekannte Gesichter im Kader der Pumas anzutreffen, darunter: Federico Todeschini, der eine ähnlich ersatzgeschwächte argentinische Mannschaft zum Unentschieden gegen die Lions vor 3 Jahren gekickt hat, Bernardo Stortoni, der Schluss von Glasgow und die Fernandez Lobbe Brüder.

Im Gegensatz dazu hat Schottland noch keinen endgültigen Kader veröffentlicht. Vor allem die Besetzung der zweiten Reihe bereitet Coach Frank Hadden noch einiges an Kopfzerbrechen. Es ist noch ungewiss, ob Scott Murray zur Verfügung stehen wird, da sein Club Montauban verlautbaren ließ, dass sie ihn erst ziehen lassen werden, wenn die Qualifikation für den Heineken Cup in trockenen Tüchern ist. Womöglich ist dies aber schon morgen der Fall, weil aus Clermont Auvergne, die morgen gegen Montauban antreten, zu hören war, dass diese planen, eine hauptsächlich aus Ersatzspielern bestehende Mannschaft aufs Feld zu schicken, da sie ihren Play-Off Platz schon in der Tasche haben.

Wenn Murray zur Verfügung steht, wird er vermutlich gemeinsam mit Matt Mustchin in der 2. Reihe auflaufen, der neuseeländisch-stämmige Stürmer in Diensten von Edingburgh ist erst seit Dienstag dieser Woche für Schottland spielberechtigt.
Mustchin räumt ein, dass er sich nach wie vor in einer Art Schockzustand befindet, wegen seiner unverhofften Nominierung für die schottische Nationalmannschaft: “Vor ein paar Wochen bat mich Andy Robinson (Trainer von Edinburgh) zu einem Gespräch, ich dachte er wolle mich womöglich aus dem Kader für das kommende Spiel streichen – stattdessen fragte er mich, ob ich interessiert wäre für Schottland zu spielen. Allein gefragt zu werden war eine große Ehre für mich. Noch vor einem Monat habe ich daran noch keinen Gedanken verschwendet, daher hatte ich für Zeit der Testspiele auch schon einen Urlaub mit meiner Familie geplant, aber ich bin glücklich dabei zu sein.”

Mustchin hat eine gute Chance unter die ersten 22 Spieler zu kommen, da die anderen drei 2. Reihe-Stürmer im Kader – unabhängig davon ob der letzte Platz im Kader von Scott Murray oder Craig Hamilton eingenommen wird – einen sehr ähnlichen Spielstil haben, wohingegen Mustchin eine ähnlich körperbetonte und verbissene Spielweise hat wie Nathan Hines, der von Perpignan keine Freigabe erhalten wird.

Mustchin möchte allerdings noch gar nicht so weit voraus denken. “Ich schaue nicht weiter als auf den nächsten Schritt, ich nehme jeden Tag wie er kommt und versuche mein bestes zu geben, nicht nur für mich, sondern besonders für das Team” sagte er. “Im Rugby geht es nicht um den Einzelnen, natürlich wäre es super mein erstes Länderspiel zu bestreiten und wenn es dazu kommt, wäre ich total begeistert, wenn ich die Chance wirklich erhalte werde ich sicher unbeschreiblich nervös sein, aber bis dahin versuche ich keine Fehler zu machen und mein bestes für das Team zu geben.”

Kader Argentinien:
Hintermannschaft: F Contepomi (Leinster), F Todeschini (Montpellier), G Tiesi (Harlequins), S Fernandez (Hindu), H Senillosa (Hindu), B Stortoni (Glasgow), N Vergallo (Jockey Club Rosario), N Bruzzone (SIC), A Lalanne (SIC), J M Nunez Piossek (Huirapuca), T De Vedia (London Irish).
Sturm: S Gonzalez Bonorino (Capitolina), M Ayerza (Leicester), J Gomez (Leinster), J Stuart (CASI), P Gambarini (CASI), A Costa Repetto (Los Matreros), A Tejeda (Overmach Parma), I Fernandez Lobbe (Northampton), E Lozada (Toulon), M Durand (Champagnat), J M Leguizamon (London Irish), A Campos (Pueyrredon), J M Fernandez Lobbe (Sale Sharks).

Was ist eure Meinung zur Club vs. Country Debatte, macht ein Länderspiel Sinn bei welchem die besten Spieler nicht zur Verfügung stehen?

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Kommentare (1)add comment

king carlos said:

217
...
Das zeigt einmal mehr, dass es in Argentinien erstmal professionelle Strukturen geben muss bevor die Nationalmannschaft an den Tri Nations bzw. argentinische Franchises an der Super 14 teilnehmen. Solange die Top-Spieler Argentiniens in Europa spielen werden sie selten Freigaben kriegen, und mit einer B- oder gar C-Mannschaft braucht man sich nicht mit Aus, SA sowie NZ messen. Aber der argentinische Verband will ja weiterhin den Amateurgedanken hochhalten...
Mai 30, 2008

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 30. Mai 2008 )
 
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