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TR-Vorschau Six Nations: Schafft Schottland den nächsten Sieg gegen den Erzrivalen?
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 23. Februar 2024

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Es ist das älteste Duell im Welt-Rugby. Seit über 150 Jahren spielen England und Schottland Länderspiele gegeneinander aus - Samstag folgt Duell Nummer 142.

Der dritte Spieltag der Six Nations bietet Fans des ovalen Leders einen absoluten Klassiker. Schottland empfängt England zum 142. Duell dieser beiden Rugby-Nationen und nachdem die Schotten zuletzt gegen England gute Ergebnisse einfahren konnten, droht England in Edinburgh beim Klassiker die erste Pleite. Zuvor will Irland gegen Wales mit dem erhofften dritten Sieg in Serie weiter den eigenen Anspruch auf den zweiten Grand Slam in Folge untermauern. Für Frankreich besteht am Sonntag in Lille gegen Italien erhebliches Stolperpotenzial.

HINWEIS: Wie immer überträgt More than Sports TV alle Spiele mit deutschem Kommentar.

Die Tabelle nach 2 Spieltagen

Rang Team Spiele Siege Punkte Differenz
1. Irland 2 2 10 +57
2. England 2 2 8 +5
3. Schottland 2 1 5 -3
4. Frankreich 2 1 4 -17
5. Wales 2 0 3 -3
6. Italien 2 0 1 -39

Der 3. Spieltag

Schottland - England

Samstag 24. Februar 17:45 Uhr, Murrayfield Edinburgh

Es ist die älteste Rivalität im Welt-Rugby, denn zwischen den Schotten und Engländern wurde 1871 das allererste Länderspiel in der Geschichte unseres Sports ausgetragen. 133 Jahre später treffen die beiden alten Rivalen zum 142. Mal aufeinander, im natürlich restlos ausverkauften Murrayfield, nur rund zwei Meilen vom Austragungsort des allerersten Aufeinandertreffens.

Auch wenn die Engländer als eines von bisher zwei ungeschlagenen Teams im Turnier und als WM-Dritter nach Schottland reisen, sind sie doch nicht unbedingt Favorit. Nur eines der letzten sechs Six-Nations-Duelle konnte das Mutterland gegen Schottland gewinnen, nachdem zuvor den kleinen Bruder über Jahrzehnte dominiert hatte.

In den ersten beiden Runden fuhr England knappe, aber wenig überzeugenden Siege gegen Italien und Wales ein. Das erklärt auch, warum sich Steve Borthwick für gleich fünf Wechsel im Vergleich zum Wales-Duell entschieden hat. Der spielstarke George Furbank ersetzt den besonders unter hohen Bällen starken Steward. Danny Care startet als Neuner ebenso, wie der durchbruchsstarke Innen Ollie Lawrence.

Letztes Jahr brachte Duhan van der Merwe die Schotten mit diesem grandiosen Solo-Versuch auf die Siegerstraße

England-Trainer Borthwick warnte seine Spieler bereits im Vorfeld, dass sie „eine besondere Atmosphäre“ erwarte. Genau diese wollen die Schotten daheim entfachen und dafür verspricht Trainer Townsend, dass man anders als in den ersten beiden Runden sein volles Potenzial abrufen werde. Man werde die positive Energie aus der Vorbereitung und vom Publikum kommend nutzen, um den Erzrivalen zu schlagen.

Für das Duell bei perfekten Bedingungen hat Trainer Gregor Townsend den konterstarken Blair Kinghorn wieder an Bord, der zuvor mit Blessur ausfiel. Der dürfte mit Kapitän Russel die Hintermannschaft füttern, allen voran Duhan van der Merwe, der letztes Jahr gegen England in Twickenham einen absoluten Wunderversuch legte.

TotalRugby-Prognose: Nach dem TMO-Drama vor zwei Wochen an gleicher Stelle wollen die Schotten unbedingt einen Sieg einfahren, um im Titelrennen zu bleiben. Was käme da gelegener als Erzrivale England, gegen den man zuletzt immer gut aussah. Bei schnellen Bedingungen und mit dem Heimpublikum im Rücken dürfte Schottland auf ein offenes Duell hoffen, denn auch wenn mit Darcy Graham ein wichtiger Finisher fehlt, dürfte Schottland hier seine Vorteile haben. England wird mit seiner Sturmstärke dagegenhalten und die Nominierung von Furbank anstelle des Kickjägers Steward könnte ein Hinweis darauf sein, dass Steve Borthwick das Hintermannschaftsspiel ein wenig ankurbeln möchte. Jedoch sehen wir die Gastgeber in diesem Vergleich vorne - Schottland gewinnt mit +6 Zählern.

 

Irland - Wales

Samstag 24. Februar 15:15 Uhr, Aviva Stadium Dublin

Im ersten Spiel des dritten Spieltags der Six Nations empfängt der bisher ungeschlagene Titelverteidiger Irland die bisher sieglosen Waliser in der heimischen Arena an der Lansdowne Road. Nach dem deutlichen Sieg in Marseille und dem lockeren Aufgalopp gegen Italien gilt es nun, mit dem dritten Erfolg in Serie weiter Richtung Grand Slam zu marschieren.

Gleich sieben Neulinge bringt Andy Farrell, vor allem aber rotiert er einige erfahrene Spieler zurück ins Team, wie Kapitän Peter O’Mahony, dessen Flanker-Kollegen Josh van der Flier, sowie Prop Tadgh Furlong. Der wohl spannendste Wechsel: Für den am Knie verletzten Hugo Keenan kommt Ciarán Frawley als Schluss ins Team, es wird für den Rotschopf der erste Start von Beginn an sein.

Coach Andy Farrell betont, dass sich Leinster-Profi Frawley die Chance verdient habe und er das nötige Talent mitbringe. Dieses Spiel sei nun der ultimative Test. Ähnlich sieht er die Konstellation in diesem Spiel, in die seine Mannschaft als Favorit geht. Jedoch sieht Farrell genügend Qualität bei der jungen walisischen Mannschaft, die sich bisher trotz zweier Pleiten teuer verkauft hat.

Wales geht nach dem 14-16 in Twickenham mit nur einem Wechsel in der Start-XV ins Spiel. Der junge Verbinder Sam Costelow wird das Team wieder als Verbinder lenken, nachdem er in London mit Blessur fehlte. Trainer Warren Gatland, der mit einem blutjungen Team in diese Six Nations gegangen war, erwartet eine Entwicklung seiner Mannschaft.

„Wir müssen weitere hart arbeiten, präzise spielen, 80 Minuten nicht nachlassen und dabei diszipliniert sein“, so der neuseeländische Übungsleiter. Nur dann könne man mit den Iren überhaupt mithalten und sich gegen das vielleicht beste Team im Weltrugby auswärts gut aus der Affäre ziehen.

TotalRugby-Prognose: Wie so oft wird auch in Dublin der Kampf an den Kontaktpunkten unfassbar wichtig sein. Wenn die Iren einmal ihren atemberaubend schnellen Rhythmus spielen und gnadenlos Phase an Phase reihen, hat jedes Team im Welt-Rugby Probleme, erst recht das junge Wales-Team. Auch deshalb Wales König der Balldiebe, Flanker Tommy Reffell wieder viele Bälle klauen oder langsam machen müssen. Sonst wird es für Wales schwierig werden, das Spiel überhaupt offen zu gestalten. So oder so ist Irland in der derzeitigen Form, mit seinem unfassbar starken Sturm, dem Spiel als absolut eingespielte Einheit auf dem Rasen und seinen Finishern derzeit zu stark für ein sich entwickelndes Wales-Team. Irland gewinnt mit +15 Punkten.

 

Frankreich - Italien

Sonntag 25. Februar 16:00 Uhr, Stade Pierre-Mauroy Lille

Bei der Six-Nations-Premiere von les Bleus im nordfranzösischen Lille - das Stade de France steht wegen Olympia-Renovierungsarbeiten den gesamten Frühjahr nicht zur Verfügung - sind die Azzurri zu Gast. In den letzten zwölf Monaten sind diese Teams zwei Mal aufeinander getroffen: Bei den letztjährigen Six Nations entging das Team von Fabien Galthié nur hauchdünn einer Niederlage in Rom, bei der WM jedoch kassierte Italien eine 7-60 Abreibung.

Ähnlich deutlich dürfte es an diesem Sonntag sicher nicht werden, auch da sich das italienische Team gefangen hat und weitaus stärker aufgetreten ist als noch bei der WM. Dennoch sind les Bleus Favorit, auch wenn Superstar Dupont zeitgleich in Vancouver für Frankreichs Siebener-Mannschaft spielt. Coach Galthié fordert von seinen Spielern: „Wir müssen einfach besser spielen und vor allem besser verteidigen!“

Dabei hat sich Galthié für dieselbe Hintermannschaft entschieden, die in Edinburgh vor zwei Wochen glücklich siegte. Das Bordeaux-Spielmacher-Duo aus Halb Lucu und Verbinder Jalibert hat weiterhin das Vertrauen Galthiés. Im Sturm erhält der erst 19-jährige Posolo Tuilagi nach zwei Auftritten von der Bank aus seinen ersten Einsatz in der Start-XV. In der dritten Sturmreihe fällt Alldritt aus, der durch Flanker Boudehent ersetzt wird, während Cros auf die Achter-Position rückt.

Die Azzurri werden bekanntermaßen von einem Frankreich-Kenner trainiert. Gonzalo Quesada war nicht nur lange Top-14-Profi und Coach von Stade Français, einst war er auch Co-Trainer der Franzosen. Er prognostiziert, dass Frankreich sich über den schweren Sturm und die physische Härte Vorteile verschaffen will und hofft auf einen besseren Auftritt seines Teams bei den Standards.

Im Vergleich zum Auftritt in Dublin nimmt Quesada gleich sechs Wechsel vor, vor allem im Sturm kommen mit Zulocchi und Nicotera, sowie dem Achter-Debütanten Vintcent frische Kräfte. In der Hintermannschaft startet Martin Page-Relo als Neuner, nachdem er bisher gar nicht im Spieltagskader zu finden war. Der starken Innen Menoncello rückt auf die Außenposition, so dass Federico Mori auf die Zwölfer-Position rutschen kann.

TotalRugby-Prognose: Frankreich hat besonders im Sturm weitaus mehr zu bieten, als die Azzurri und wird aus diesen Vorteilen Kapital schlagen zu können. Italien wird in diesem Spiel mehr Chancen haben, als gegen die Iren, aber am Ende fehlt den Azzurri die Klasse, um Frankreich auswärts wirklich gefährlich zu werden. Frankreich gewinnt mit +12 Punkten.


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Kommentare (1)add comment

Joe Laub said:

4404
...
Auch wenn man es schwer wahrhaben will, wie rasch die Zeit vergeht: ich komme rechnerisch auf 20 Jahre mehr, also 153 Jahre (nicht 133). Die Zeit können wir nicht zurückdrehen. Und deshalb packe ich noch 20 (Punkte) drauf: Schottland +26.
Februar 23, 2024

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