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England verliert Farrell, Frankreich zittert um Ntamack
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Sonntag, 13. August 2023

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Owen Farrells Tackle-Technik ist seit Jahren ein kontroverses Thema. Foto (c) Perlich

Keine vier Wochen mehr bis zum WM-Start. Der letzte Monat der WM-Vorbereitung startete für England-Fans mit einer Hiobsbotschaft: England-Kapitän und Spielmacher Owen Farrell kassierte im gestrigen Testspiel gegen Wales eine rote Karte. Ihm droht nun eine lange Sperre, die über die gesamte WM-Gruppenphase hinweg andauern könnte. Frankreichs Verbinder Ntamack erlitt im Testspielsieg über Schottland eine leichte Knieblessur.

Owen Farrell droht lange Sperre nach Platzverweis gegen Wales

Als Owen Farrell nach gut einer gespielten Stunde ganz allein durch den Spielertunnel des Londoner Rugby-Tempels Twickenham schritt, während seine Teamkollegen draußen gerade in dreifacher Unterzahl gegen Wales spielten, dürfte ihm bereits bewusst geworden sein, in welche Bredouille er sich gebracht hatte.

Denn Englands Kapitän und Spielmacher wurde soeben des Feldes verwiesen und wieder einmal ging es um Farrells fragwürdige Tackle-Technik. Wales hatte sich mit mehreren Offloads aus der eigenen 22 befreit und Farrell stoppte den heramstürmenden Waliser Basham mit der Schulter ins Gesicht.

Nachdem Farrell Anfang des Jahres nach einem weiteren gefährlichen Tackle mit einer Sperre von drei Spielen davon gekommen war - die ursprüngliche Sperre war um ein Spiel reduziert worden, da Farrell eine Tackling-Schulung besuchte - dürfte Farrell dieses mal härter sanktioniert werden.

Aufgrund der Härte des Tackles von Farrell droht er damit nicht nur für die beiden kommenden Testspiele gegen Irland und Fidschi auszufallen, sondern auch für weite Teile der Gruppenphase. Bereits im ersten Spiel der WM am 9. September muss England in Marseille gegen Argentinien antreten - ein Spiel, das wohl über den Ausgang der Gruppe entscheidet.

Insgesamt sind die Aussichten für England mit Blick auf die WM nicht sonderlich rosig. Das Mutterland konnte das Spiel am Ende trotz zeitweise dreifacher Unterzahl am Ende mit George Ford als Verbinder und einem starken Sturmleistung noch drehen - ein Versuch nach Paket und ein Straftritt nach Gedränge entschieden die Partie zu Gunsten Englands.

Doch nur wenige der knapp 80.000 Zuschauer in Twickenham dürften nach der Leistung mit dem Gefühl aus dem Stadion gegangen sein, dass England diese WM gewinnen kann. Spielerisch zeigte England zu wenig, kassierte über Farrells Rote noch zwei weitere Kartons und viel zu viele Straftritte und während Wales sich aus dem Loch der letzten zwölf Monate befreit hat, dürften das Team noch nicht in der Lage sein mit den Titelfavoriten zu konkurrieren.

Ein hart erkämpfter England-Sieg mit voraussichtlichen Spätfolgen

 

Frankreich mit Stotter-Start daheim - Sorgen um Ntamack

Bevor Frankreichs Hoffnungsträger am Samstag-Abend zur besten Sendezeit auf den Rasen des ausverkauften Stade Geoffroy-Guichard aufliefen, lag dort ein riesiges Banner mit der Aufschrift: „Vereint für den Traum“. Die Rede ist vom ersten WM-Titel, denn Frankreich hat alle bisherigen drei WM-Endspiele verloren und die goldene Generation um Antoine Dupont und Romain Ntamack hat nun die Heim-WM vor der Brust.

Im ersten Testspiel daheim gegen Schottland zeigte Frankreichs A-Team (nachdem Coach Galthié vorige Woche eine blutjunge B-Mannschaft hatte auflaufen lassen) eine Male, wie viel spielerisches Potenzial im Team steckt und kombinierte sich zu sehenswerten Versuchen durch Ntamack, Penaud und Ollivon. Gleichwohl schafften es die Schotten mehrfach für längere Phasen Frankreichs Offensiv-Maschinerie zum stottern zu bringen und selbst Nadelstiche zu setzen.

Am Ende sah es sogar nach dem zweiten Versuch von Kyle Steyn fünf Minuten vor Abpfiff zwischenzeitlich so aus, als könnte Schottland einen überraschenden Sieg einfahren. Doch der treffsichere Schluss Thomas Ramos kickte die XV de France am Ende zum 30-27 Sieg mit dem letzten Straftritt des Spiels.

Bis zum Auftaktspiel gegen Neuseeland erwartet die Franzosen noch viel Arbeit und nachdem Verbinder Romain Ntamack in Durchgang zwei humpelnd vom Feld ging, dürften sich viele Frankreich-Fans sorgen gemacht haben. Jedoch scheint es sich wohl nur um eine schmerzhafte Bänderdehnung im Knie zu handeln.

Das nächste Testspiel gegen Fidschi am kommenden Samstag dürfte Ntamack mindestens aussetzen. Für Schottland folgt in zwei Wochen dann das letzte Warmup Match gegen Georgien daheim, bevor im ersten WM-Spiel dann direkt Titelverteidiger Südafrika wartet.

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