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TR-Review Rugby-Bundesliga: 78 & TSV gewinnen Playoff-Krimis, Neuenheim souverän
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 5. Juni 2023

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Wer beerbt Meister Frankfurt 1880?

Drei Viertelfinalspiele um die deutsche Meisterschaft gab es am Wochenende, nachdem Germania List schon vorige Woche verkündete, nicht zum Viertelfinale antreten zu wollen. Doch die Fans im Norden wurden dennoch mit zwei echten Rugby-Krimis belohnt, in Berlin gar vor einer rekordverdächtigen Kulisse.


Berliner RC 24-29 TSV Handschuhsheim

Knapp 2.000 Zuschauer sahen im Ernst-Reuter-Stadion in Berlin Zehlendorf einen absoluten Rugby-Krimi bei dem die Gastgeber gegen den Vizemeister das mehr oder minder große Nord-Süd-Gefälle sehr klein aussehen ließen. Von der ersten Minute an ging es bei strahlendem Sonnenschein knüppelhart zur Sache.

Die ersten Punkte besorgte der TSV vom Hütchen. Der erste Wirkungstreffer gelang allerdings den Berlinern, die nach einem Gedränge per Konter über das halbe Spielfeld per Bodenroller ins Malfeld zum Versuch kamen. BRC-Innen Jim Becker gelangte als erster ans Leder und legte unter den Stangen ab.

Bis zur Pause gelang dem TSV aber mit zwei weiteren Straftritten und einem stark herausgespielten Versuch aber die nötige Antwort, so dass die Löwen mit 16-10 zur Pause vorne lagen. Nach der Pause konnte der TSV dann mit zwei Strafkick und einem verwandelten Versuchen auf 29-17 davonziehen und die Gäste glaubten an die Vorentscheidung, doch die Berliner sollten es mit Verstärkungen von der Bank noch einmal spannend machen.

Rekordkulisse, tolles Rugby und Spannung bis zum Schlusspfiff: Das Duell BRC - TSV enttäuschte nicht

Erst verkürzten die Gastgeber per Versuch. Mit wenigen Minuten auf der Uhr schien der BRC dann tatsächlich das Wunder geschafft zu haben. Unter dem Jubel des Heim-Anhangs trug der BRC-Sturm das Leder per Paket ins Löwen-Malfeld. Doch das Schiri-Gespann entschied, dass der Ball hochgehalten wurde und so gab es nach den seit dieser Saison angewandten Regeln einen Dropout für die Gäste.

Diese wussten die letzten Angriffswellen des BRC zu verteidigen und so endete das Spiel zwar mit einem Favoritensieg, der jedoch unfassbar knapp ausgefallen war. Die Berliner gratulierten dem Gast fairerweise und unter dem Strich war diese Partie vor allem Werbung für den Rugbysport in der Hauptstadt und im Norden generell. Für den TSV Handschuhsheim geht es nun in zwei Wochen nach Frankfurt, wo es bereits im Halbfinale dieselbe Paarung gibt, wie in den letzten beiden Endspielen der Rugby-Bundesliga.

 

Hannover 78 18-15 Offenbacher SCR

Auch das zweite Duell Nord vs Süd lieferte unglaublich viel Spannung bis zur allerletzten Minute, sowie einen harten Kampf um jeden Zentimeter Gras am schnellen Graben. Dabei war es bei besten Bedingungen eine sehr ausgeglichene Partie, bei der die Gäste in Durchgang eins besser aussahen.

Versuche von Vito Manukula und Simo Seremaia sowie eine Erhöhung und ein Straftritt durch Zehner Beau Scott bedeuteten 15 Zähler vor der Pause. Dabei profitierte Offenbach immer dann, wenn die Gäste ihre Schnelligkeit und individuelle Klasse verbinden konnten. Kapitän Robert Haase sah die beste Saisonleistung seines Teams.

Doch Hannover 78 ließ sich vom zwischenzeitlichen 3-10 und 9-15 Rückstand nicht verunsichern und erarbeitete sich seine Chancen. Dabei nahm das Team vom Trainerduo Pyrasch / Doering alle Punkte mit, die es zu holen gab. Brosowski traf bis zur Pause vier mal, so dass die Gäste mit 15-12 beim Pausentee in Front lagen.

Abnutzungskampf am schnellen Graben mit dem besseren Ende für 78

Nach der Pause hatte 78 gegen müde werdende Gäste die besseren Karten, auch, da Offenbach keine großartigen Verstärkungen auf der Bank sitzen hatte. So übernahm Hannover mehr und mehr die Regie und kam durch das Gedränge zu vielen einfachen Straftritten.

Zwei weitere davon setzte Schluss Brosowski zum Endstand von 18-15. Auch eine zwischenzeitliche Unterzahl der 78er nach einer Gelben für Zweite-Reihe-Stürmer änderte daran nichts, 78s Defensive hielt stand. Passenderweise sprach 78-Trainer Christian Doering im Anschluss gegenüber TR von einem „Abnutzungskampf“. „Es war ein physisch hartes Spiel, in dem beide Teams eine Menge investiert haben“, so Doering weiter.

78 empfängt nun in zwei Wochen den SC Neuenheim im Halbfinale und hofft auf den nächsten Sieg gegen ein Süd-Team. Für die Gäste ist die Saison damit vorbei. In der kommenden Saison will Offenbach neu angreifen und bereits bis zum Saisonstart dürften einige Ausrufezeichen in Form von Neuzugängen zu verzeichnen sein.

 

SC Neuenheim 72-11 RC Leipzig

Das Heimspiel des Sportclub Neuenheim gegen den RC Leipzig war die einseitigste aller Viertelfinalpartien. Ganze zwölf Versuche legten die Gastgeber, die besonders im Sturm über 80 Minuten drückend übelregen waren.

Leipzig kam vor dem Pausenstee durch einen geblockten Versuch, sowie zwei Straftritte zu seinen Punkten. Neuenheims Spieler des Spiels war Dritte-Reihe-Stürmer Agustin Aversa, der nicht nur die Hoheit über die Kontaktpunkte hatte, sondern auch einen Hattrick mit drei Versuchen erzielte.

Trotz des klaren Resultats unterstreicht SCN-Teammananger Axel Moser, dass man mehr Vergleiche zwischen Nord und Süd brauche. Den nächsten gibt es bereits in zwei Wochen, wenn man bei Hannover 78 um den Einzug ins Halbfinale spielt.

 

SC Frankfurt 1880 - SC Germania List

Frankfurt zog kampflos ins Halbfinale ein, da Germania List nicht zum Viertelfinal angetreten ist.

 

Die Halbfinalspiele

Samstag 17.6.

SC Frankfurt 1880 - TSV Handschuhsheim

Hannover 78 - SC Neuenheim

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