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Rugby-Überangebot: WM-Halbfinalspiele, November Internationals & HK7s
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 2. November 2022

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Weniger als ein Jahr vor der WM treffen die Top-Teams aus Nord und Süd ein letztes Mal aufeinander. Foto (c) Perlich

Kann man zu viel Rugby haben? Wir bei TR meinen nein. An diesem Wochenende gibt es ovale Action im Überfluss. Bei der WM in Neuseeland kämpfen noch vier Titelanwärter um den Pokal und im Eden Park entscheidet sich am frühen Samstag-Morgen deutscher Zeit, welche beiden Teams im Endspiel um den Titel stehen. In Europa beginnen derweil die traditionellen November-Länderspiele, die für viele Favoriten ein wichtiger Härtetest auf dem Weg zur Herren-WM nächstes Jahr sind. Schließlich endet auch die Zwangspause bei den Hong Kong 7s, die dieses Jahr zwar nicht die übliche Rugby-Party werden, aber dafür für das Wolfpack relevant werden können.

Noch vier Teams spielen in Auckland um den WM-Titel

Frankreich gegen Neuseeland im Eden Park, das weckt große Erinnerungen an die WM-Endspiele 1987 und 2011 bei den Herren. Das Endspiel vor elf Jahren wurde zum absoluten Krimi und Duell für die Ewigkeit zwischen Thierry Dusautoir und Richie McCaw. Der damalige All-Blacks-Coach Graham Henry zählt nun auch zum Trainerteam der Black Ferns, die in der Vorschlussrunde auf les Bleues treffen und einen Sieg brauchen um den bereits fünften WM-Titel ihrer Geschichte zu holen.

Vor den Französinnen dürften auch die Neuseeländerinnen Respekt haben. Nach einem bisherigen Turnierverlauf mit relativ vorhersagbaren Ergebnissen und jeweils 35 Versuchen in vier Spielen für England und Neuseeland kehrt nun endlich Spannung ein. Neuseeland ist als Gastgeber sicherlich favorisiert, zumal mit über 40.000 Zuschauern im Rücken - jedoch gingen die letzten beiden Vergleiche klar an die Französinnen.

Bisher hatten die Gastgeberinnen wenig Mühe bei der Heim-WM, wie hier im Viertelfinale gegen Wales

Im November letzten Jahres stand am Ende ein 38-13, sowie ein 29-7 für Frankreich in den beiden Duellen, jeweils in Frankreich ausgetragen, zu Buche. Ein derart klares Ergebnis dürfte es nun weder in die eine, noch in die andere Richtung geben. Wer am Samstag um 7:30 Uhr deutscher Zeit morgens aufsteht, dürfte mit einem spannenden Match belohnt werden.

England wiederum ist gegen die Kanadierinnen im Re-Match des Endspiels von 2014 favorisiert. Das Team um die Kapitänin Sarah Hunter und mit Superstars Emily Scarratt ist seit 29 Spielen ungeschlagen, was noch keiner Nationalmannschaft bei den Herren oder Frauen gelungen ist. Kanada dürfte da mehr Stolperstein als echter Konkurrent auf dem Weg ins Endspiel sein. Um 4:30 deutscher Zeit geht es los - beide Halbfinalspiele sind auf der Webseite von World Rugby gratis zu sehen.

Frankreich wird für die Black Ferns der erste richtige Härtetest - letzten November unterlag der Titelverteidiger in Frankreich

 

Start der November Internationals

Mehr als 20 Flugstunden entfernt startet bei den Herren das Länderspielfenster im November. Die Nord-Hemisphären-Teams empfangen die Teams aus dem Süden. Bereits am vergangenen Wochenende hatte es außerhalb des offiziellen Fensters einige interessante Duelle gegeben.

Neuseeland konnte in Tokyo vor Rekordkulisse mit 38-31 gewinnen, hätte dabei gegen die Brave Blossoms am Ende fast noch zittern müssen. Die Japaner, wie in besten WM-Zeiten 2019, hatten die All-Blacks-Defensive mehrmals mit ihrem tolle Kombinationsspiel seziert und spielten in der Schlussphase sogar in Überzahl. Neuseelands Zweite-Reihe-Stürmer Retallick hatte für ein knüppelhartes Cleanout gegen den Kopf von Japans Kazuki Himeno zurecht Rot gesehen - doch die Japaner konnten mit dem letzten Angriff den Ausgleich nicht mehr erzielen.

Japan war gegen die All Blacks nah an der Sensation dran, unterlag aber knapp

Schottland hat derweil mit nur einem Punkt gegen Australien verloren. Der Sieg der Wallabies war jedoch mindestens glücklich - Schottland erzielte einen Versuch mehr, hatte aber vom Tee Probleme. Adam Hastings spielte als Verbinder, da Finn Russell bei den Bravehearts derzeit außen vor ist. Mit dem letzten Kick des Spiels hätte Hastings Schottland den Sieg bringen können, verzog den machbaren Kick aber.

An diesem Wochenende steigen dann alle Top-Teams ein. Neuseeland tritt im Rugby-Tempel von Cardiff an, wo die Gastgeber seit 1953 auf einen Sieg gegen die All Blacks warten. Ob das Team um Star-Verbinder Dan Biggar und Super-Außen Louis Rees-Zammit endlich wieder gegen Neuseeland gewinnen kann, bleibt fraglich. 16:30 deutscher Zeit geht es in Cardiff los.

Zwei Stunden später tritt der Weltmeister Südafrika im Dubliner Aviva Stadium gegen Irland an. Beim Weltranglistenersten dürften selbst die Boks nur Außenseiter sein, zumal Verbinder Handré Pollard wohl ausfällt. Die Iren um Sexton wiederum sind neben die Boks die wohl physisch stärkste Mannschaft, dazu spielerisch noch deutlich stärker.

Am Abend dann empfängt Grand-Slam-Sieger Frankreich um 21:00 die Wallabies. Der WM-Gastgeber des kommenden Jahres ist dabei sicherlich favorisiert sein, zumal sich Weltspieler Antoine Dupont zuletzt für die Toulouse wieder in Topform zeigte. Am Sonntag schließlich spielt England das erste November-Länderspiel: Argentinien ist zu Gast im Rugby-Tempel Twickenham und will den Gruppengegner bei der kommenden WM die erste Pleite seit 2009 zufügen.

Hinweis: Die November Internationals gibt es in Großbritannien mit einem regulären Amazon-Prime-Abo zu sehen. Uns wurde davon berichtet, dass man per VPN problemlos schauen kann. Wir haben es selbst noch nicht probiert, geben den Hinweis aber gerne weiter!

Hong Kong 7s sind endlich zurück - unter strikten Pandemiemaßnahmen

Als in Hongkong 2019 das letzte Mal die größte Rugby-Party der Welt gefeiert wurde, konnte wohl niemand ahnen, dass es dreieinhalb Jahre dauern würde, bis der Siebener-Zirkus in das Hong Kong Stadium zurückkehrt. Das Turnier war im März 2020 eines der ersten Opfer der Pandemie und ist aufgrund der strikten Pandemiebekämpfung eines der letzten Events, das nach Corona zurückkehrt.

Noch immer verfolgt China eine Null-Covid-Strategie und deswegen gelten auch in der Sonderverwaltungszone weiterhin große Beschränkungen. Die Kapazität im Stadion wird reduziert und aufgrund der strikten Quarantäne-Maßnahmen dürften kaum internationale Fans zugegen sein - normalerweise sorgen genau diese Rugby-Touristen aus aller Welt für die einmalige Atmosphäre.

Statt dem ikonischen Foto der Kapitäne vor der Skyline Hongkongs sorgte ein Tropensturm für dieses Kuriosum

Zu allem Überfluss zog nun noch Tropensturm Nalgae über die Metropole und störte die Vorbereitungen. Ab Samstag sind jedoch stabile Bedingungen erwartet. Sportlich ist das Turnier jedoch relevanter denn je. Dieses Jahr fungiert es als Auftakt in die World-Series-Saison, die über die Olympia-Quali entscheidet. Die vier Top-Teams qualifizieren sich direkt.

Aus deutscher Sicht bleibt zu hoffen, dass mindestens ein Team aus Europa, oder besser noch zwei in den Top vier landen. Dann wäre der Weg zur Qualifikation für Paris 2024 aus Europa bedeutend einfacher. Denn dann fielen Irland und Großbritannien neben Gastgeber Frankreich um die zwei direkten Tickets, sowie die beiden Plätze für das Repechage-Turnier aus. Den Saisonauftakt gibt es live, legal und gratis bei den Kollegen von RAN.de zu sehen!

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