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TR-Review Rugby-Bundesliga: Süd-Favoriten setzen sich durch
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 14. Juni 2022

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Für die Berliner selten zu stoppen: Frankfurts starker Sturm. Foto (c) Seufert-Chang

Erwartungsgemäß haben sich beide Süd-Favoriten im Halbfinale der Rubgy-Bundesliga durchgesetzt und so kommt es wie schon 2019 zum Endspiel Frankfurt 1880 vs. TSV Handschuhsheim um die deutsche Meisterschaft. Trotz der klaren Ergebnisse gab es bei besten Bedingungen dennoch zwei Mal Werbung für den ovalen Ballsport zu sehen.

Die Bundesliga-Review wird euch präsentiert von unserem Partner Solidsport, eurem Partner für Live-Streams.

Hannover 78 3-32 TSV Handschuhsheim

Auch wenn das Resultat am Ende recht deutlich ausfiel, war das Duell am schnellen Graben doch Werbung für den Rugbysport - darüber waren sich beide Seiten einig, die sich zuvor über 80 Minuten rein gar nichts geschenkt hatten. Beweis für den einhundertprozentigen Einsatz wäre nicht zuletzt mehrere Platzwunden, denn keine Seite wollte sich schonen.

Den stärkeren Start erwischten dabei die Gäste aus dem Heidelberger Norden, die ihre Chancen gnadenlos zu nutzen wussten. Christopher Korn und Bennet Veil bescherten den Löwen in Minute 16. und 21. gleich zwei schnelle Versuche, während 78-Außen Hünefeld mit Gelb auf der Sünderbank saß.

78 konnte zwischenzeitlich auf 3:12 verkürzen, musste aber noch vor der Pause den nächsten Versuch von Niklas Bechtel hinnehmen, einem weiteren TSV-Eigengewächs. Die TSV-Führung zur Pause war dabei alles andere als unverdient, auch wenn 78 phasenweise munter mitspielte.

Die Gastgeber, die seit Wochen auf dieses Spiel hinfieberte, kamen mit viel Druck aus der Pause. Jedoch fingen sich die Hannoveraner einen sehenswerten Konter ein, den Christopher Korn zum Doppelpack abschloss. Was folgte, waren wütende Angriffe durch die Gastgeber, die sich tief Inder Löwenhälfte festsetzten.

Über 80 Minuten hinweg schenkten sich beide Rivalen am schnellen Graben rein gar nichts

Der TSV verteidigte mit allen Mitteln und manchmal auch ein wenig über die Grenzen der Rugbyregeln hinaus. Jaco Otto musste in Minute 55 mit Gelb vom Feld und die über 1.000 Anhänger von 78 hofften noch einmal. Doch obwohl sich 78 an der Linie der Gäste festsetzte, sollte es nicht zum erlösenden Versuch reichen.

Stattdessen war es ausgerechnet Erste-Reihe-Kraftprotz Paul Schüle, der den Schlusspunkt setzen durfte. Gerade in der zweiten Hälfte hätte sich 78 mindestens einen Versuch verdient gehabtem doch es sollte einfach nicht sein. So endet die Saison des besten Nord-Teams wie schon 2019 daheim gegen Handschuhsheim.

Die Löwen wiederum wollen nun endlich den Titel holen und können vor allem auf die überragende Defensivleistung im Halbfinale bauen. Angesichts zweier enger Spiele gegen Frankfurt in der regulären Saison werden die Herausforderer a ihre Chance in Frankfurt glauben. Es winkt der erste Meistertitel seit 65 Jahren - es wäre erst der zweite überhaupt.

Endspiel um die deutsche Meisterschaft /// 25. Juni 15 Uhr /// SC Frankfurt 1880 - TSV Handschuhsheim

SC Frankfurt 1880 66-0 RK 03 Berlin

Der deutsche Meister ist seiner Favoritenrolle daheim gegen gen RK 03 gerecht geworden und ließ gegen die Gäste aus der Hauptstadt keinerlei Zweifel darüber aufkommen, wer am Ende den Platz als Sieger verlassen würde. Zwar gehörte die erste gefährliche Aktion den Gästen, die Dank eines Durchbruchs von Gedrängehalb Reinhardt Engelbrecht in der Anfangsphase tief in die 22 der Gastgeber kamen.

Jedoch endete diese Angriffsphase der Gäste, wie die wenigen andere Chancen im Sande. Zu dominant bei den Standards und besonders mit den starken Läufern im Sturm zeigte sich 1880. Listmann, Henn und Rupf machten immer wieder wertvolle Meter bevor sie von den Gästen zu Boden gebracht werden konnten.

Das sorgte für Chaos in der RK-Defensive und für Räume anderswo. So bereitete Frankfurts Verbinder Connor Devor den ersten Versuch per Crosskick auf Außen Mazare vor, der mit dem Leder nach zehn Zeigerumdrehungen nur noch einlaufen musste. In der wohl stärksten Phase der Frankfurter machte die Berliner Gäste zudem noch viele Fehler.

Der Wiederankick direkt ins Aus bescherte Frankfurt das Leder, welches die Rugger vom Meister so schnell auch nicht wieder hergeben sollten. Keine fünf Minuten später war es dann Frankfurts Eigengewächs Jens Listmann, der nach zahlreichen Sturmphasen mit dem Leder unter dem Arm über die Linie krachte.

Bis zur Pause sollten noch drei weitere Versuche folgen, besonders herausragend der von Ian Minijire. Der ehemalige Star der kenianischen Nationalmannschaft auf der World Series war von der Berlinern kaum unter Kontrolle zu bringen. Die Berliner brachten es nur auf einen Ausflug in die 22 von 1880 - lehnten dort leichte drei Punkte vom Tee ab und gingen auf den Versuch, nur um auf der Linie einen Turnover zu kassieren. Ex-Adler-Kapitän Poppmeier, mittlerweile im Trainerteam der 80er, nannte die Leistung seiner Jungs vor der Pause „episch“ und übertrieb dabei nicht.

Das 40:0 zur Pause spiegelte den Klassenunterschied zwischen den Kontrahenten an diesem heißen Tag dar und dennoch gaben sich die Berliner in Durchgang zwei nicht auf. Tatsächlich übernahmen sie zu Beginn der zweiten Halbzeit kurzzeitig die Initiative und blieben sich kurz vor der Linie treu: Statt die einfachen drei, ging man auf den Versuch, aber auch leer aus.

Frankfurt zeigte auf der anderen Seite meisterliche Effizienz und erhöhte durch den eingewechselten Aiden Dixon auf 47:0. Nach etwas Leerlauf schraubte Frankfurt dann das Ergebnis durch drei weitere Versuche in standesgemäße Höhen hoch: Haase, Listmann und Schröter durfte allesamt noch etwas für ihr Punktekonto tun.

Frankfurt hat damit die Chance am 25.6. den Titel daheim zu verteidigen. Das Halbfinale hatte wenig Spannung, dafür aber Leidenschaft auf beiden Seiten zu bieten. Für die Berliner war der Einzug ins Halbfinale bereits ein Erfolg, während man bei 1880 bekanntermaßen höhere Ansprüche hat. Angesichts der beiden knappen Resultate in der regulären Saison darf sich Rugby-Deutschland auf ein spannendes Endspiel freuen - auch wenn es erneut kein Nord-Team ins Endspiel geschafft hat.

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