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TR-Review Rugby-Bundesliga: Frankfurt gewinnt packendes Topspiel
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Samstag, 14. Mai 2022

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Frankfurt bleibt das Maß aller Dinge im deutschen Herren-Rugby. Foto (c) Seufert-Chang

Frankfurt 1880 bleibt das Maß aller Dinge im deutschen Herren-Rugby. Der noch immer amtierende Meister von 2019 gewann ein packendes Duell mit dem letzten Finalgegner aus Handschuhsheim. Im Abstiegskampf gab es derweil eine riesige Überraschung, die für den Meister von 2016 mit dem Abstieg enden könnte.

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Süd/West

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 SC Frankfurt 1880 13 60 +524
2 TSV Handschuhsheim 13 52 +482
3 SC Neuenheim 13 50 +325
4 RG Heidelberg 13 30 -66
5 Heidelberger RK 13 24 -269
6 RK Heusenstamm 13 22 -289
7 RC Luxemburg 13 14 -283
8 SG Pforzheim 13 13 -424

SC Frankfurt 1880 36-24 TSV Handschuhsheim

Es war das Spitzenspiel, dass sich die Zuschauer in der Frankfurter Feldgerichtsstraße erhofft hatten, mit hart umkämpften Kontaktpunkten und zwe Teams, die sehr physisch agierten, wie Frankfurts Trainer Schmidt im Nachhinein analyiserte. Die große Mehrheit der Zuschauer hielt es mit den Gastgebern und dürfte nicht darüber enttäuscht sein, dass 1880 in der Schlussviertelstunde das Zepter an sich riss und mit zwei späten Versuchen alles klar machte.

Zuvor hatten sich beide Teams über eine Stunde lang einen faszinierenden Schlagabtausch geliefert, bei dem den Gastgebern der erste Wirkungstreffer gelungen war. Frankfurts pfeilschneller Kenianer Ian Minijire hatte einen TSV-Pass noch in der eigenen Hälfte des Spielfeldes herausgefangen und war dann für die Löwen zu schnell, um noch eingefangen zu werden.

Wenige Zeigerumdrehungen später war es Frankfurts Zehner Connor Dever, der erneut per Intercept nachlegte. Zwischenzeitlich hatten beide Teams einen Straftritt verwandelt, so dass Frankfurt nach einer guten halben Stunde nun 18:3 führte. Doch die zehn verbleibenden Minuten bis zur Pause sollten unglaublich ereignisreich sein.

Erst gelang dem TSV per Paket nach einer Gasse der Anschluss, dann war es nur 18ß Sekunden später TSV-Top-Tryscorer Jaco Otto, der einen ansehnlichen Löwen-Spielzug abschloss. In der letzten Sequenz vor dem Pausenpfiff verhinderten die Frankfurter dann mit leidenschaftlicher Defensive erst den Gegenversuch und arbeiteten sich dann ans andere Ende, wo 1880-Kapitän Marcel Henn mit aller Wucht über die Mallinie kam.

Um die 60. Minute herum war der TSV dann stark am Drücker und kam in Person von Tyrell Williams zum so wichtigen Versuch, der die Löwen auf die vermeintliche Siegerstraße brachte. Doch in den letzten Minuten zeigte das Team von Meistertrainer Byron Schmidt nicht nur den Willen, sondern konnte mit Rayan und Becker auch noch Sturm-Verstärkungen von der Bank bringen.

Zwei späte Versuche von Mazare und Minijire, sowie eine vereitelte Löwen-Chance tief in der eigenen 22 besiegelten das Ergebnis und das Heim-Halbfinale für den noch immer amtierenden Meister. Dieser kann am übernächsten Wochenende daheim gegen Luxemburg den einen oder anderen Spieler schonen, während der TSV bei Heusenstamm siegen muss, um Platz zwei zu zementieren.

Für Meistertrainer Byron Schmidt war die taktische Disziplin und harte Arbeit der Schlüssel zum Sieg. Daran werde man auch in den kommenden Wochen arbeiten, so der Südafrikaner im Gespräch mit TR. Denn, so Schmidt weiter, rechne er damit, dass man erneut auf den TSV treffen werde, dann aber im Kampf um den Titel.

Wo dieses dann stattfinden würde, wird man sehen - dem Vernehmen nach sind mittlerweile sowohl der TSV Handschuhsheim, als auch Frankfurt 1880 an der Ausrichtung interessiert. Frankfurts Trainer Schmidt betont, dass es nur fair sei, das Finale beim besten Team der regulären Saison abzuhalten.

Auch bei den Handschuhsheimern erkennt man den klaren Sieg der 1880er an und richtet den Fokus jetzt auf die Regeneration. "Wir haben zu viele Fehler gemacht und wissen, woran wir arbeiten müssen", so Pressesprecher Moritz Bayer.

RC Luxemburg 53-12 RG Heidelberg

Es war Luxemburgs letzte Chance und gegen eine sehr unerfahrene RGH-Mannschaft ergriffen die Rugger aus dem Großherzogtum beim Schopfe. Mit einem emphatischen Bonuspunktsieg meldeten sich die Luxemburger im Abstiegskampf zurück und zogen am direkten Konkurrenten Pforzheim vorbei.

Zum Held des Spiels wurde Luxemburgs kenianischer Außen James Rautta, der selbst allein drei Versuche zum Sieg beitrug. Insgesamt war die RCL-Hintermannschaft um den französischen Innen Nico Galthier dem jungen RGH-Team im gesamten Spiel überlegen - der Zwölfer setzte seine Mitspieler immer wieder in Szene.

Die Orange Hearts dagegen, bei denen es tabellarisch um nichts mehr ging, wurden im Spielverlauf mehr und mehr frustriert. „Wir hätten niemals damit gerechnet, dass es so deutlich wird“, so Luxemburgs deutscher Flanker Robert Amelung, der sich auch darüber freute, dass Luxemburg erstmals seit langem mit dem eigenen Gameplan dem Spiel den eigenen Stempel aufdrücken konnte.

Im letzten Bundesliga-Spiel bei Meister 1880 wird es schwer weitere Punkte zu sammeln. Luxemburg muss darauf hoffen, dass Pforzheim in Heidelberg bei der RGH nicht mehr als einen Punkt holt. Dann, aber auch nur dann haben sich die Luxemburger tatsächlich noch in die Relegation gerettet und können weiter auf den Ligaverbleib hoffen.

SG Pforzheim 27-34 Heidelberger RK

Zum zweiten Mal in Folge muss Pforzheim eine knappe Niederlage daheim einstecken und rutscht deshalb trotz gewonnenem Bonuspunkt auf den letzten Rang ab, da Luxemburg parallel mit Bonuspunkt gegen die RGH gewonnen hat. Damit schwebt der deutsche Meister von 2016 vor dem letzten regulären Spieltag in akuter Abstiegsgefahr.

Schon nach zwei Minuten hatte Matthias Liebig die Gäste mit dem ersten Versuch in Führung gebracht. Pforzheim schaffte es in Reichweite zu bleiben und zur Pause das Spiel beim Stand von 17:17 offen zu halten. Doch der ungewohnterweise als Flanker spielende Dasch Barber, sowie Ari Hartmann, Max Barthel, Jonas Malaizier und Nils Benning besorgten die fünf weiteren Versuche, von denen drei nach der Pause erzielt wurden.

In einem offen geführten Spiel schaffte es der HRK seine Angriffe konsequenter zu Ende zu spielen und ging damit als verdienter Sieger vom Feld. Der Klub hat sich damit nun auch rein rechnerisch den Klassenerhalt gesichert. Pforzheim wiederum ist bei der RGH kommende Woche zum Punkten verdammt. Zwei Bonuspunkte könnten unter Umständen reichen, da Luxemburg parallel bei 1880 spielt.

SC Neuenheim 95-7 RK Heusenstamm

Für beide Kontrahenten auf dem Museumsplatz ging es um nicht mehr viel. Heusenstamm hatte in der Vorwoche auch rein rechnerisch den Klassenerhalt klar gemacht, während Neuenheim zwar das wichtige Derby für sich entschied, aber wegen des verpassten Bonuspunkts keine Playoff-Chancen mehr hatte.

Während das bei den Gästen die Motivation in Grenzen hielt, spielte der SCN im letzten Heimspiel des Trainer-Duos von Grumbkow / Widiker noch einmal auf. „Wir konnten ohne Druck aufspielen, da für uns die Saison de facto vorüber ist“, so Trainer Clemens von Grumbkow nach der Partie.

Während man in der ersten Halbzeit noch etliche Handlingfehler produzierte, klickte spezielle die von Oliver Paine auf Verbinder angeführte Hintermannschaft nach der Pause. „Die Jungs haben in der zweiten Halbzeit die Vorgaben umsetzt, einige echt schöne Versuche herausgespielt und Heusenstamm zwischendurch regelrecht überrannt“, wie von Grumbkow gegenüber TR erklärte.

Mit dem Sieg rücken die Neuenheimer bis auf zwei Zähler an den Lokalrivalen TSV Handschuhsheim heran. Aber da die Löwen nächste Woche ebenso gegen den RK Heusenstamm spielen, ist kaum mit einem Ausrutscher zu rechnen. Das Abschiedsspiel für das prominente Trainerduo wird dann am Harbigweg sein, wenn es im Heidelberger Derby gegen den HRK geht.

Nord/Ost

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 Hannover 78 11 50 +202
2 RK 03 Berlin 10 33 +68
3 SC Germania List 10 31 +174
4 Berliner Rugby Club 10 28 +171
5 RC Leipzig 11 23 +15
6 Hamburger RC 10 16 -88
7 VfR Döhren 10 -1 -526

Hannover 78 43-27 RC Leipzig

Hannover 78 gelang es daheim ein weiteres Ausrufezeichen unter eine bisher überragende Saison zu setzen. Gegen zuletzt starke Sachsen dominierte 78 den Spielverlauf von Anfang an und fuhr damit einen weiteren Bonuspunktsieg ein.

„Es war eine gute Teamleistung und dieses mal haben wir anfangs nicht so geschlafen, wie in den letzten Spielen“, so Trainer Hannovers Trainer Benjamin Krause.

Für Leipzig über weite Strecken des Spiels nicht unter Kontrolle zu bringen: Die Offensive von Hannover 78

Die 78er konnten sich gar den Luxus erlauben, einige Leistungsträger früh zu schonen. Denn der Fokus richtet sich nun vollends auf das anstehende Halbfinale der Bundesliga, bei dem 78 aller Voraussicht nach den TSV Handschuhsheim empfängt.

Hamburger RC - SC Germania List

Diese Partie wurde nach mehreren Coronafällen bei den Gästen verschoben.

VfR Döhren 5-56 RK 03 Berlin

Im einzigen Sonntagsspiel der vorletzten regulären Runde setzte sich der RK 03 Berlin klar beim Schlusslicht Döhren durch. Bei perfekten Bedingungen zeigte sich der RK spielfreudig und kombinationssicher und lag dabei schon zur Pause mit 34:0 vorne, womit die Gäste den Offensiv-Bonus bereits in der Tasche hatten. Nach dem Intervall konnten die Gäste aus der Haupstadt dann einen Gang herunterschalten, immerhin steht bereits in fünf Tagen das Nachhol-Derby an - bei diesem sind die Berliner quasi zum Siegen verpflichtet, um den Halbfinaleinzug endgültig einzutüten.

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