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Déjà-Vu: Spanien droht die erneute Disqualifikation und damit das Verpassen der WM
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 29. März 2022

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Wer tritt für Europa bei der WM 2023 an? Spanien schien das Ticket sicher zu haben, doch nun gibt es Zweifel.

2018 war es der große Skandal, der unsere Adler zum Repechage-Turnier nach Marseille spülte. Spanien (und wie sich später herausstellte auch Belgien und Rumänien) hatte gleich mehrere Spieler eingesetzt, die nicht für das Team spielberechtigt waren. Los Leones verpassten das WM-Ticket und ob man es glaubt, oder nicht - die Geschichte scheint sich manchmal doch zu wiederholen und das obwohl Spanien 2020 bereits erneut eine Rüge von World Rugby erhalten hatte.

Der Jubel war groß vor gut zwei Wochen, als Spanien sich endlich das langersehnte WM-Ticket gesichert zu haben schien (TR berichtete). Los Leones wurde auch auf den offiziellen Kanälen von World Rugby zur ersten Teilnahme bei einer WM seit 1999 gratuliert - wir bei TR schrieben, dass man nur neidisch nach Spanien schauen könne.

Jetzt droht den Spaniern aber ein erneutes Fiasko, wie schon 2018, als das Team jegliche Chance auf eine WM-Teilnahme verlor, weil es in sechs Spielen insgesamt drei Spieler einsetzte, die nicht für die Iberer spielberechtigt waren. Spanien wurden Punkte abgezogen und so landete das Team mit -7 Punkten in der Tabelle auf dem vorletzten Platz.

Scheinbar haben die Iberer ihre Lektion aus diesem Drama nicht gelernt. Nachdem bereits Anfang Februar Gerüchte aufgetaucht waren, bestätigte Rugby Europe gestern, dass World Rugby offizielle gegen den spanischen Verband ermittele. Wörtlich heißt es: „World Rugby wird ein unabhängiges Ermittlungskomitee einsetzen, dass die Vorwürfe im Bezug auf Regel 8 gegen den spanischen Verband im Verlauf der Rugby Europe Championship 2021/2022 und damit während der WM-Quali klären soll.“

Bis zur endgültigen Klärung des Sachverhaltes soll es derweil keine Wasserstandsmeldungen mehr vom Weltverband geben. Der fragliche Spieler ist der gebürtige Südafrikaner Gavin van den Berg, der zwar seit 2018 in Spanien unter Vertrag steht und nach der alten Residency Rule 36 Monate später für seine Wahlheimat spielberechtigt wurde. Der Hakler hatte von einer verlängerten Übergangsfrist profitiert, die im Jahr 2020 die Gültigkeit der neuen Residency Rule mit 60 Monaten Mindestaufenthalt um ein Jahr nach hinten verschob.

Los Leones bei der Rugby Europe Championship 2022

Jedoch galt damals und gilt auch heute, dass der fragliche Spieler durchgehend in besagtem Land gemeldet sein und dort seinen Lebensmittelpunkt haben muss. Aufenthalte für mehr als 60 Tage außerhalb bedeuten, dass die Warteperiode von neuem beginnt. Dies betrifft beispielsweise auch das deutsche Supertalent Anton Segner, der zwischen seinem ersten und zweiten Jahr in Neuseeland mehr als die fraglichen zwei Monate in Deutschland auf Heimaturlaub war und deshalb länger warten muss, um für Neuseeland spielberechtigt zu sein.

Im Falle von Hakler van den Berg wurde wohl auch anhand von Social-Media-Posts klar, dass er die erlaubten zwei Monate deutlich überschritten hatte und wohl auch nicht durchgehend in Spanien gemeldet war. Der spanische Verband beteuert derweil seine Unschuld und ergänzt, dass man ebenfalls bis zur endgültigen Klärung keine weiteren Kommentare abgeben werde. Der lachende Dritte wäre in diesem Fall Rumänien, die sich direkt für den Rugby World Cup 2023 qualifizieren würden, sowie Portugal, die über die Repechage eine Chance erhalten würden.

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