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Nach der Absage der Bundesliga: „Die richtige Entscheidung wurde gefällt“
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 16. März 2021

Ein Offenbacher Spieler wird von zwei Frankfurtern getacklet.
2020 spielten Frankfurt und Offenbach in einem Regional-Cup gegeneinander, das ist nun auch das wahrscheinlichste Modell. Foto (c) Kessler

Im Frühjahr 2021 werden aller Voraussicht nach wieder regionale Pokal-Wettbewerbe mit einer Reihe von etablierten Bundesligisten starten, sofern die Corona-Einschränkungen dies zulassen. Um den Meistertitel wird es dabei aber nicht gehen, so viel steht seit dem Wochenende fest (TR berichtete). Wir haben uns bei den Verantwortlichen einiger Bundesliga-Klubs umgehört und Reaktionen gesammelt.

Seit dem vergangenen Samstag steht fest: Auch 2021 wird es keinen deutschen Meister im Fünfzehner-Rugby der Herren geben. Die Bundesliga-Saison wird frühestens im August wieder aufgenommen. Bei der virtuellen Sitzung des Rugby-Bundesligaausschusses votierte eine Zwei-Drittel-Mehrheit der anwesenden Klubs gegen einen regionalen Spielbetrieb mit anschließenden Playoffs, die den deutschen Meister 2021 ermitteln sollten.

„Die richtige Entscheidung wurde gefällt“, so die Reaktion von Frankfurts Meister-Trainer Byron Schmidt am heutigen Morgen gegenüber TR. Der Übungsleiter des seit dem Sommer 2019 amtierenden Meisters ist der festen Überzeugung, dass eine verkürzte Saison über einige wenige Monate hinweg nicht angemessen gewesen sein.

1880 Frankfurt votierte mit der Mehrheit der Klubs gegen eine baldige Wiederaufnahme nach dem Regional-Modell. Schmidt weiter: „Die Bundesliga ist das Rückgrat des deutschen Rugbys, aus unserer Sicht wäre es besser, eine richtige Saison mit einer ordentlichen Vorbereitung spielen zu können.“

Bis dies im Spätsommer möglich sei, werde man wahrscheinlich den im letzten Herbst abgebrochenen CT-Cup zu Ende spielen. In diesem hatte Frankfurt den Lokalrivalen Offenbach mit 19:0 geschlagen, bevor der Wettbewerb abgebrochen werden musste. Schmidt erklärt, dass der Cup-Wettbewerb eine Möglichkeit sei, jungen Spielern Spielpraxis zu vermitteln, bevor es in den eigentlich Punktspielbetrieb geht.

Handschuhsheim war pro Meisterschaft 2021, versteht aber die Bedenken der Mehrheit

Frankfurts ärgster Konkurrent in der letzten richtigen Bundesliga-Saison, der TSV Handschuhsheim, votierte am Samstag für eine Austragung der Meisterschaft noch bis zum Sommer. Man nehme die Entscheidung gegen den Vorschlag aber klaglos hin und verstehe die Bedenken der Mehrheit, so TSV-Pressesprecher Moritz Bayer im Gespräch mit TR.

„Wir wünschen uns natürlich Spielpraxis für unsere erste und zweite Mannschaft, aber die Sicherheit steht über allem und dann ist natürlich noch die Frage nach der Durchführbarkeit unter den jeweiligen Regeln wichtig“, so der TSV-Veteran Bayer. Höchstwahrscheinlich werde man vor dem Bundesliga-Start an einem lokalen Cup-Wettbewerb teilnehmen, ob das nun ein Heidelberger Cup sei, oder der CT-Cup der Offenbacher, sei dabei schlussendlich egal.

Berliner Klubs waren ebenfalls pro Meisterschaft 2021

Die Berliner Klubs, allen voran der RK 03 und der BRC, hatten unisono für eine Austragung nach dem Schema Regional-Cups und anschließende Playoffs gestimmt, wie RK-Präsident Ingo Goessgen gegenüber TR erläutert. Die Chance auf die Meisterschaft wäre ein guter Anreiz gewesen, man werde aber auch ohne diesen eine Nordost-Liga nach dem Vorbild des Spätsommers 2020 planen.

Auch der Präsident des Berliner Bundesligisten versteht die Bedenken, denn regelmäßige Tests vor jedem Spiel wären ohne Zuschauereinnahmen zu einem nicht zu unterschätzenden Kostenfaktor geworden. Jedoch betont Goessgen, dass eine solche Meisterrunde nur auf Freiwilligkeit und ohne eine Abstiegsregelung stattgefunden hätte.

Goessgen erinnert sich nur zu gut an den letzten Herbst, als auch in der ersten Mannschaft seines RK Corona-Bedenken laut wurden, die schließlich zum Abbruch der Nordost-Bundesliga geführt hatten. Inwiefern der Spielbetrieb in diesem Frühjahr eingeschränkt sein werde, werde nur der „Corona-Gott“ entscheiden, wie Goessgen mit einem Augenzwinkern erklärt.

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